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Kleinkreuzer und Trailerboote Für die Probleme auf oder mit kleineren Booten und deren Zubehör! Motor und Segel. |
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Themen-Optionen |
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GFK-Boot herrichten
So liebe Leute,
nun gehts los mit dem herrichten meines 50€ Bootes. Ich bin völlig unbedarft was GFK Boote angeht da ich bis jetzt nur Schlauchbootbesitzter war. Der Vorbesitzer hat den Rumpf weitgehend fertig gemacht, aber an der Oberkante sind noch eine Menge alte Schrauben drin welche ich entfernen und die Löcher spachteln möchte. Das ganze sieht so aus: Welche Spachtelmasse benutze ich dafür am Besten??? Wie auf dem Bild auch zusehen ist, hat der Vorbesitzer an der Kante Unterschiff/Oberschiff mit Silikon verschmiert und das sehr unsauber. Macht man das so oder nimmt man da auch irgendwelche Spachtelmasse? In mitten des Buges ist ein Loch (welchen Sinn es auch immer haben möchte) welchen ich auch gerne verschließen würde oder eine Bugöse einsetzten. Dafür habe ich aber noch keine Bugöse gesehen welche solch ein großes Loch (ca. 2,5cm) braucht. Kennt jemand eine passende Bugöse oder wie verschließe ich das Loch am Besten? Was würdet ihr damit machen? Nun bleibt erst mal noch die Bugabdeckung die momentan mit einem halbverrosteten roten Blech realisiert ist. Ich würde das Blech gerne durch eine Holzplatte ersetzen und einlaminieren. Die Holzplatte einpassen krieg ich noch hin, aber laminieren ist neuland für mich. Gibt es irgendwo eine gute anleitung wo man sich einlesen kann? Welche Matten und welches Harz verwendet man in diesem Fall? Wieviele Lagen? Ihr seht viele Fragen... Vielen Dank schonmal Gruß |
#2
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Wenn das wirklich eine Hellwig sein soll, frag mal hier im Forum Michael Hammermeister (MHammermeister glaube ich).
Der ist der Besitzer der Hellwig Bootswerft. Wenn es einer wissen müßte dann doch sicher er!
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Mit Wassersportlichen Grüßen Michael Zitat: Wer alles glaubt was er liest, sollte besser aufhören zu lesen! Meine Vereinewww.yc-stgoar.de+www.bcl-lahn.de
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#3
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Hmmm. Also, auf der sicheren Seite bist Du bei Basteleien, wenn Du Epoxy nimmst. Hält auf Polyester, muß aber fettfrei sein. Auch sind geschäftete Übergänge immer eine gute Idee.
Nachteil von Epoxy ist eher mäßige UV Stabilität. Da muß dann anschließend noch Farbe drüber. Bei den Löchern ginge z.B. folgendes: Mit Krauskopf (Senker) ansenken (oder mit einem übergroße Bohrer), um einen geschäfteten Übergang zu bekommen, mit Aceton entfetten und mit Collodial Silica eingedicktes Epoxyharz als Spachtel nehmen. Anschließend plan schleifen und Farbe drauf. Es gibt aber auch Polyesterspachte für Gelcoatreparaturen, das ginge wohl auch, dann bräuchtest Du anschließend keine Farbe. Zu den Spachtelarbeiten am Bug - wenn das wirklich Silikon ist, dann spricht einiges dafür, dass ersteinmal wieder ganz zu entfernen. Und dann nochmal genau zu schauen, was da eigentlich zugeschmiert ist. Leider hält auf Silikon nichts, da mußt Du, bevor Du etwas Neues machst, mit Silikonentferner bei und dann aufrauhen. Dichtmittel an Booten in der Regel Sikaflex oder (wird aktuell viel diskutiert, kenne ich aber nicht) Pantera. Spachtel entweder auf Epoxy Basis oder Polyesterspachtel. Bei größeren Defekten einschließlich defektem Laminat noch mal melden. Für Löcher im Bug gibt es normalerweise zwei Gründe: Zugösen oder Entwässerung des Ankerkastens. In Deinem Fall ist das Loch für beide Anwendungen etwas groß. Wie sieht die Stelle denn von innen aus? Ist da ein Ankerkasten? Oder irgendetwas Anderes, das ein großes Loch erfordert? Hat vielleicht ein Vorbesitzer da die Ankerleine rausgeführt? Wenn das Boot z.B. zum Fischen verwendet wurde, ist alles denkbar ... Geändert von Hesti (07.11.2012 um 20:17 Uhr)
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#4
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Vielen Dank für deine Antworten. Ist ja schonmal viel Information! Das Unterwasserschiff schaut eigentlich sehr gut aus, da muss nur noch Antifouling drauf.
Ankerkasten ist keiner Vorhanden, das mit der Ankerleine ist jedoch denkbar! Hab schon überlegt irgendwas einzubauen (Licht, Galionsfigur...ect);) Um das Loch zu verschließen müsste ich wahrscheinlich laminieren oder???? Mit Silikonentferner ist klar, aber mir graust davor das ganze alte rauszupulen. Dann werd ich denk ich mal Epoxy Spachtel verwenden. Ist da sowas das richtige?http://www.rakuten.de/auto-lacke-und...lebase-2010-07 ) Ich möchte ja vorne den Bug, wo jetzt das gammelige Blech ist, ein Brett einlaminieren. Hättest du dafür noch eine Empfehlung wo man sich da anständig informieren kann. Die Sucheregebnisse (sowohl Forum als auch Google) erschlagen einen und ich blick nicht ganz durch. Vielen Dank noch mal Gruß Edit: Es ist übrigens kein Hellwig! Vielleicht kann ein Mod. den Titel ändern in z.B. "GFK Boot herrichten" oder so! |
#5
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Das große Loch - ja, das müßte laminiert werden. Ist nicht so schlimm, wie es klingt. Die Seiten zum Loch hin anschrägen, idealerweise ungefähr 1:10 bis 1:15, dann das größte Stück Gewebe nach unten und mit immer kleineren Stücken nach oben aufbauen. Epoxy als Harz verwenden. Das 1:10 ist so zu verstehen, dass Du bei einer Laminatdicke von z.B. 5 mm (messen!) die Anschrägung mindestens über einen Abstand von 5 cm vom Lochrand entfernt anfangen lassen mußt. Wenn Du von Innen gut beikommst, kannst Du auch von Innen (gut aufrauhen) mit 10 .. 15 facher Überlappung auflaminieren, dann brauchst Du aussen nicht so weit vom Lochrand mit dem anschrägen anzufangen.
Bei Deinem Deck - wenn Du das Sperrholz bündig einsetzen willst, wird das schwieriger, als wenn Du das Stück Sperrholz überlappend aufsetzt oder von unten untersetzt. Wenn Du aufsetzt und die Überlappungslänge mit 10 facher Dicke des Sperrholzes ausführst, reicht das sicher. Dort, wo geklebt werden soll (wenn von oben) den Geelcoat vom Deck runterschleifen. Kleben mit angedicktem Epoxy. Anschließend kannst Du das Sperrholz von oben im überlappenden Bereich schräg zum Deck runter schleifen - oder zumindestens schön abrunden. Wenn alles Gut getrocknet ist, eine Lage Gewebe von oben mit Epoxy auf das Sperrholz und ein paar cm (nicht viel) bis aufs Deck ziehen. Dann (mit angedicktem Epoxy) spachteln, schleifen, anmalen und gut ist. Von unten auch Epoxy. Ob Du Decksbalken von unten einziehen mußt - könnte Sinn machen, je nachdem, wie stabil das ganze ist. Wirklich schön wird das nicht, weil das aufgeklebte Sperrholz oben drauf ja platt ist. Wenn Du ein gerundetes Deck haben willst oder eine leichte Dachform, wird das beste wohl sein, mit Decksbalken zu arbeiten, diese zuerst einzubauen und dann erst das Sperrholz drauf. Bei gerundetem Deck das Sperrholz möglicherweise in zwei Schichten, weil sich dünneres Sperrholz besser biegen läßt. Wenn Du nicht überlappend bauen willst, sondern einpassen willst - mußt Du zumindest an der Oberseite sowohl das GFK als auch das Sperrholz schäften (anschrägen), wieder so ab 1:10. Dann den entstandenen Graben zulaminieren. Von unten dann wohl auch überlappendes Laminat mit Überlappung 1:10 ... 1:15 über die Fuge drüberlaminieren. Decksbalken, wenn das ganze zu labbrig ist. Eins noch - es kann Sinn machen, jetzt im ersten Winter nur soviel zu machen, dass Du das Boot nächstes Jahr benutzen kannst und dann nächsten Winter die nächsten Themen anzugehen. Es kann sehr frustrierend sein, wenn ein Boot im Frühjahr ein völlig zerlegter Haufen ist, mit dem man nicht fahren kann. Geändert von Hesti (10.11.2012 um 20:48 Uhr)
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#6
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Erstmal vielen Dank für deine umfangreiche Antwort!
Ich spiel gerade ernsthaft mit dem Gedanken in das Loch vorne eine VA Stange einzuspachteln und von innen zu fixieren. Damit hätte ich eine tolle Halterung für Scheinwerfer oder mal ne Kamera (Action Cam). Aber das muss ich erstmal hinhalten und ankucken ob mit das überhaupt zusagt. Die Platte würde ich so zuschneiden das sie ca. 1 cm Übersteht und die Kanten abschrägen. Zur größeren Stabilität würde ich noch einen T-Träger einziehen an den dann auch das Amaturenbrett befestigt wird. Mit der flachen "Flächen" oben hab ich mit auch schon überlegt! Ich werds mir mal anschauen wenn das Brett drauf ist und dann notfalls noch was draufbasteln wenns mir gar nicht zusagt. Und zu deinem letzten Tip: Auch wenn das Boot diesen Winter nicht fertig wird hab ich ja noch mein Schlauch zum fahren. Von dem her wäre zumindest der Entzugsproblematik entgegengewirkt. Aber bis jetzt bin ich noch zuversichtlich das ich es schaffe bis nächstet Jahr! Nochmal Danke das du mich an deine Kompetenz teilhaben läst! |
#7
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Viel Erfolg.
Mach das Deck nicht zu schwer, sonst kriegt das Boot irgendwann die Tendenz, leichter zu kentern. 10 mm Sperrholz mag in die richtige Richtung gehen. Wenn das anschließend nicht steif genug ist, von unten mit "Decksbalken" versteifen, die seitlich bis an die Bordwände gehen und z.B. an den Bordwänden anlaminiert werden, das sollte gute Steifigkeit geben. Wenn Du schreibst, dass Du die Platte so zuschneiden willst, dass sie 1 cm übersteht - meinst Du hoffentlich nicht die Platte, die Du auf das Loch im Deck legen willst. Da wäre 1 cm deutlich zu wenig, das sollte eher in Richtung 10 cm gehen. 1 cm würde an der Stelle vielleicht gehen, wenn Du von unten mit rund 10 cm in beide Richtungen die Nahtstelle überlaminierst (Dicke wie das original Deck) und dann von oben auch noch Laminat bis auf das alte Deck ziehst. Dann könnte das vielleicht gehen. Wenn Du durch die Überlappung ein paar Schrauben setzen willst (was durchaus Sinn macht), sind 1 cm Überlappung aber wiederum deutlich zu wenig. Selbst wenn Du von unten die Nahstelle überlaminierst - mit Schrauben sollten das schon so 4 - 5 cm Überlappung sein. Als Schrauben z.B. VA Senkkopf nehmen, vorbohren und für den Senkkopf ansenken, von unten große Scheiben und selbstsichernde Muttern. Wenn Du anschließend eine Schicht Gewebe mit Epoxy über die ganze Platte ziehst, sieht man die Schrauben von oben nicht mehr, die Wahrscheinlichkeit, dass die Verbindung sich löst, wird aber nochmal deutlich reduziert. Das Loch am Bug ist dummerweise in etwa die Stelle, mit der Du z.B. beim Anlegen in "Boxen" gerne mal den Steg berührst. Weder Scheinwerfer noch Kameras noch rausstehende VA Rohre würden auch nur eine leichte Karambolage mit einem Steg gut überstehen. Das sinnvollste aus meiner Sicht wäre, das Loch zu zu machen und etwaige Scheinwerfer, Kamerahalterungen etc. auf das Deck zu setzen. So wie das Loch zur Zeit ist, kann da bei langsamer Fahrt (Verdränger) und vor allem bei leichten Wellen wohl auch Wasser rein kommen, noch ein Grund, das zu zu machen. Meinerseits keine Gewährleistung oder Haftung für irgendetwas. Geändert von Hesti (11.11.2012 um 19:31 Uhr) |
#8
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Das mit dem Loch im Bug macht Sinn! Also zu damit! (Gut das wirs besprochen haben!)
Das Problem mit dem Deck ist das sich vorne eine "Wulst" befindet und so das Brett nur eine sehr geringe Auflage hat. Sprich auch eine Überlappung von 10cm würde nichts bringen da das Brett nur auf 1 cm aufliegt. Ich mach morgen mal Fotos da ist das ersichtlicher! Verschraubt hätt ich es sowieso! Ich geh immer lieber auf Nummer sicher!;) |
#9
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So wie versprochen die Bilder von der Wulst:
Also ist es nicht möglich das Brett überstehen zu lassen. Eventuell könnte ich auch noch das ganze mit Blech verstärken. Sprich das Blech über die Wulst biegen und mit dem Brett und dem Rumpf verschrauben. |
#10
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[QUOTE=Benutzername13;2877731]Vielen Dank für deine Antworten. Ist ja schonmal viel Information! Das Unterwasserschiff schaut eigentlich sehr gut aus, da muss nur noch Antifouling drauf.
BIST DU SICHER ????
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Das Leben ist zu kurz um nein zu sagen |
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Nee! Mittlererweile nicht mehr! Treff mich aber nächste Woche mit jemanden der sich richtig auskennt und der wird mir dann schon sagen was Sache ist!
Es ist aber wenigstens (bis auf das Loch im Bug) nichts zu laminieren oder zu ficken! |
#12
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Das würde aber auch schmerzen !!
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Musste ich jetzt zweimal lesen um den Fehler zu finden!
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Ok, mit der Wulst würde ich einen anderen Weg vorschlagen:
Holzdeck einpassen und nicht überlappen lassen, von unten anlaminieren, die Fuge mit Epoxy ausgiessen und dann oben noch ein paar mm Lamiat über die Fuge. Das sollte eigentlich halten. Wenn das Holzdeck dann zu labbrig sein sollte - Decksbalken drunter und die bis an die Bordwand ziehen und dort anlaminieren. Oder - wenn möglich - nach unten abstützen und die Stützen an Deck und unten mit Epoxy verkleben. Auf jeden Fall den Wulst und den davon nach unten abgehenden Flansch lassen, zusammen geben die Steifigkeit. |
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@Hesti: Danke für deine Antwort ich hab deinen Beitrag leider zu Spät gelesen! Hab die Platte jetzt leicht überstehen lassen an der Wulst. Hab aber einen "Querträger" eingezogen und die Platte von unten mit einigen Winkeleisen verstärkt! Bilder folgen noch (kann hier leider nicht hochladen)! Es macht jetzt unlaminiert einen ganz soliden Eindruck.
Ich hab ein bisschen Zeitdruck da die Lackierkabine zum laminieren schon reserviert ist! Gruß |
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Klingt auch gut. Mach mal Photos wenn fertig.
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#17
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So, wie versprochen die Bilder:
Hier das einziehen des "Querträgers". Dies ist ein 30er T-Profil verzinkt: Weiter gings dann mit dem anpassen der MDF Platte: ...und der Befestigung der Platte. Ich hab sie mit einem 2K Montagekleber auf Wulst und T-Profil geklebt und zusätzlich mit dem T-Profil und Winkeleisen verschraubt: Um noch einen einigermaßen sauberen Übergang hinzubekommen habe ich mit Epoxidspachtelmasse den Spalt zwischen Wulst und Platte verspachtelt: Ist hier auf dem Bild noch nicht geschliffen. Jetzt muss ich noch fertig schleifen und ein Amaturenbrett einbauen und dann kanns ans laminieren gehen! Aber davor hab ich bestimmt noch ein paar fragen! Gruß |
#18
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Edit: Es ist übrigens kein Hellwig! Vielleicht kann ein Mod. den Titel ändern in z.B. "GFK Boot herrichten" oder so!
.... dazu würde ich mal den Mod. anmailen, dann wird er Dir bestimmt behilflich sein.
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Gruß Hans-H. |
#19
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Hallo Freunde,
Es geht stark aufs laminieren zu und dazu hätte ich noch ein paar Fragen dazu: Welches Gewebe und wieviel davon brauche ich? Laminiert werden soll: Das Deck (oben und unten, wobei unten nur relativ dünn) Das Armaturenbrett (110cm x 20cm beidseitig) Das Loch im Bug Einen kleinen Riß (ca. 5cm) im zwischenboden 10l Epoxidharz hab ich schon über connections bekommen. Vielen Dank schon mal! Gruß |
#20
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Hallo,
bin zwar kein Bootsbauer oder Profi, aber als Holzplatte eine MDF- Platte (Mitteldichtefaserplatte V20, also Innenbereich) zu verwenden. Die Platten sind was für, Möbel oder Zimmertüren, aber im Bootsbau .... VG timmi
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Nicht, was ich habe, sondern was ich schaffe, ist mein Reich. (Thomas Carlyle) |
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