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Segel Technik Technikfragen speziell für Segelboote.

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  #1  
Alt 11.01.2013, 14:45
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Hagrid Hagrid ist offline
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Hallo Leutz,

wir haben uns jetzt schon des Öfteren Motorsegler von Haber angesehen und spielen mit dem Gedanken uns eventuell einen solchen zuzulegen.

Da ich bis jetzt nur Mobo gefahren bin möchte ich gerne die modernen Mittel nutzen um einen Einstieg ins Segel zu finden. Ein bisschen grundlegende Theorie, Fachbegriffe etc.

Was gibt es denn aktuell an Online-Trainern und oder Simulatoren?

Die Suchfunktion hat nur alte Beiträge ausgegeben.

Und ja ich weiß... gesegelt wird auf dem Wasser
__________________
alles jeiht, nur Schnecke kruffe un Frösch höppe

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  #2  
Alt 12.01.2013, 20:24
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kraehe kraehe ist offline
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Moin,

Zitat:
Zitat von Hagrid Beitrag anzeigen
Da ich bis jetzt nur Mobo gefahren bin möchte ich gerne die modernen Mittel nutzen um einen Einstieg ins Segel zu finden. Ein bisschen grundlegende Theorie, Fachbegriffe etc.

Was gibt es denn aktuell an Online-Trainern und oder Simulatoren?
für Theorie und Fachbegriffe ist wohl ein Buch besser. Auch das Netz bietet viel zu Lesen und zu sehen.

Ich hab vor einigen Jahren meinen bescheidenen Beitrag zur Segel Simulation im Secondlife programmiert, und hab mir dann mitten im Winter vom Spielgeld ein echtes Segelboot gekauft.

Zitat:
Und ja ich weiß... gesegelt wird auf dem Wasser
Wenn du jetzt schon ein Boot hast, hast Du Stegnachbarn oder Vereinsmitglieder. Frag die doch mal ob Sie mal Lust haben mit Dir zu segeln. Die meisten Segelbootbesitzer sind immer froh über eine zusätzliche Hand, die weiß was mit einer Vorleine, Spring oder Achterleine zu machen ist, und die ein Boot mit Motor auf Kurs in den Wind halten können, wenn der Segler gerade vorne die Segel setzt oder einholt. Das segeln lernste dann zwischendurch von selber.

ciao,Michael
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  #3  
Alt 13.01.2013, 09:57
Sunbeamer Sunbeamer ist offline
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Segelsimulationssoftware oder -filme ... nun, ich habe ein paar. Ich meine aber nicht, dass die für die Praxis irgendetwas bringen. Es gibt Bereiche, bei denen man hervorragend mit guter Software üben kann. Wenn man Segeln lernt ist, aber so viel - im wahrsten Sinne des Wortes - gefühlsmäßige Erfahrung dabei, dass ich darin wenig Sinn sehe.

Wenn ich zum Beispiel mit Neulingen segeln gehe, dann lasse ich sie ein wenig am Wind segeln (im spitzen Winkel zum Wind), anluven (Bug zum Wind hindrehen), bis das Segel einfällt, und wieder abfallen (Bug mit dem Wind drehen), bis das Segel wieder steht. Damit bekommen sie schnell ein Gefühl, wie die Segel in Abhängigkeit vom Wind reagieren, wie der Wind das Boot antreibt und krängt. Da hast du in 10 min. gelernt, was dir keine Software zeigen kann. Ein Segler mit etwas Erfahrung spürt, dass sich der Windzug im Gesicht ändert und reagiert schon, bevor er in die Segel schaut oder schauen muss. Das ist keine Hexerei, sondern einfach ein kleines bisschen Erfahrung.

Wenn du ein Boot hast, dann würde ich also, wie Michael, empfehlen, dass du mit Stegnachbarn mit Segelboot deine ersten Schritte machst. Ein kleiner Segelkurs bringt dich in einer Woche auch so weit, dass du dich mit deinem Motorsegler bewegen kannst. Auch wenn du einen größeren Motorsegler kaufen würdest, solltest du einen Segelkurs unbedingt mit einer Jolle oder mindestens einem offenen Kielboot machen. Da lernst du das Spiel der Kräfte es am besten. Wer Jolle segeln kann, kann auch Dickschiff segeln - aber nicht umgekehrt.

Sunbeamer
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  #4  
Alt 13.01.2013, 20:08
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Vierzigplus Vierzigplus ist offline
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Zitat:
Zitat von Hagrid Beitrag anzeigen
...Da ich bis jetzt nur Mobo gefahren bin möchte ich gerne die modernen Mittel nutzen um einen Einstieg ins Segel zu finden. Ein bisschen grundlegende Theorie, Fachbegriffe etc....
Als Software gibt es den Virtual Skipper; der ersetzt natürlich keine Praxis auf dem Wasser.

Ansonsten: Direkt zum nächsten Baggerloch, rein in einen Opti und einen Nachmittag segeln. Da lernt man mehr, als durch 1.000 gut gemeinte Tipps.

Die wichtigsten Fachbegriffe solltest Du als MoBo-Fahrer schon kenner: Anlegerbier und Manöverschluck!
__________________
Gruß
Stefan
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  #5  
Alt 14.01.2013, 15:56
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kraehe kraehe ist offline
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Moin,

Zitat:
Zitat von Vierzigplus Beitrag anzeigen
Als Software gibt es den Virtual Skipper; der ersetzt natürlich keine Praxis auf dem Wasser.
ich hab sowohl Flugsimulatoren als auch Segelsimulatoren geschrieben. Während fliegen noch gut optisch geht, und insbesondere beim Instrumentflug ein gutes Training ist, fehlt bei der Segelsimulation das Körpergefühl. Ich denke jeder Segler hat schon mal versucht mit geschlossenen Augen zu segeln, eine Hand an der Schot, die andere an der Pinne, die Füße unter die Gurte, und die harte Kante am Wind erfühlen.

Der Segelsimulator dagegen ist quasi noch in der DATCOM Steinzeit. IUDC/DATCOM war/ist ein Flugsimulator, dem ich einen Riss eines Flugzeuges, der Tragflächen und Körper geben, einen Motor, Klappen usw, und der mir dann Stabilitätsdiagramme, Control und Dynamikderivate ausgibt.

Im Segelsimulator nennt sich das VPP: Velocity Prediction Program. Dieses bekommt einen Rumpf für die Strömungssimulation, Segel, Ballastverteilung, Ruder, und berechnet Polardiagramme und Stabilitätsdiagramme.

Diese Werte kann ich jetzt an einen Simulator übergeben. Die Herausforderung beim Simulator für Secondlife war, dass alle 256meter der Rechner gewechselt wird. Es gibt im SL zwei Arten von Bytecodes: LSL und Mono. Mit Mono hab ich größere Scripte, aber an der Grenze zum nächsten Simulator muss das Script serialisiert werden, gepackt werden, eine TCP Verbindung muss aufgebaut werden, das Script übertragen, entpackt, entserialsiert. LSL Scripte hingegen sind maximal 16 kilobytes für alles: Bytecode, Variablen, Stack, Heap, IO-Puffer, usw, d.h. 1/4 eines C64! Dafür passen sie in eine Jumboframe, und lassen sich innerhalb Lindenlab's durch ein UDP Packet übertragen. Es ruckelt also nicht mehr alle 256meter.

Am Ende habe ich ein Segelboot in 3D, dass je nach Wind und Winkel eine korrekte Geschwindigkeit, Drift und Krängung läuft. Sieht schön aus, aber zum segeln lernen nicht geeignet.

ciao,Michael
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  #6  
Alt 14.01.2013, 16:00
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Zitat:
Zitat von kraehe Beitrag anzeigen
...DATCOM Steinzeit.... IUDC/DATCOM...Control und Dynamikderivate...VPP...Script...TCP...LSL Scripte...Bytecode, Variablen, Stack, Heap, IO-Puffer, usw, d.h. 1/4 eines C64! ...Jumboframe...Lindenlab's...UDP Packet...

Sieht schön aus, aber zum segeln lernen nicht geeignet....
Find ich auch, Segeln ist geil!
__________________
Gruß
Stefan
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  #7  
Alt 14.01.2013, 17:16
pingupingu pingupingu ist offline
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Standard Segeln tut man mit dem Hintern

Da kann ich den "vorschreibern nur beipflichten - "Sieht schön aus, aber zum segeln lernen nicht geeignet." und "Ein Segler mit etwas Erfahrung spürt, dass sich der Windzug im Gesicht ändert" ich möchte es nur noch um die Feststellung erweitern das man auch (aber natürlich nicht nur) und vielleicht am schnellsten mit dem Hintern spüren wird das sich was tut.
Es ist dasselbe wie bei allen Sportarten - man muss das Gefühl kennenlernen. Wenn der Hintern das Gefühl kennt was gerade passiert ist die Reaktion des Körpers viel schneller als wenn der Kopf nachdenken muss was los ist und entscheiden muss was zu tun ist.
Am lustigsten kann man das beim Skifahren in der Buckelpiste beobachten. Die Kopfgesteuerten überlegen wo sie welche Richtungsänderung machen aber schon die erste klappt nicht so wie geplant. Dann bleiben sie stehen und versuchen eine neuen Plan zu machen. Die "Hinterngesteuerten" (die skifahren können), fahren 10 m geradeaus und reagieren ohne Nachdenken auf den ersten Buckel der kommt. Ob links oder rechts ist wurscht. Dann kommt alles automatisch im Rythmus. Ein guter Segler der sein Boot kennt denkt auch nicht bei jeder Welle nach wie er die nun aussteuern soll. (ich muss auch noch denken und denke ab und zu falsch...)

Du hast durchs Mobo fahren einen großen Vorteil weil Du ja das Element auf dem Du Dich bewegst schon kennst. Du kennst die Knoten etc.
Freu Dich drauf den schönsten Teil des Wassersports jetzt auch noch zu erfühlen - den mit Segeln

Spar den Strom für den Rechner und setz Dich aufs Boot.

Gruß

Jürgen
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  #8  
Alt 14.01.2013, 23:48
Sunbeamer Sunbeamer ist offline
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Zitat:
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ich möchte es nur noch um die Feststellung erweitern das man auch (aber natürlich nicht nur) und vielleicht am schnellsten mit dem Hintern spüren wird das sich was tut. ... Am lustigsten kann man das beim Skifahren in der Buckelpiste beobachten.
Das Beispiel mit der Buckelpiste ist schön. Jede Sportart und jede Aktion hat so ihre Intuition, die man mit der Zeit lernt. Ich will das Segeln nicht dadurch komplizierter darstellen oder gar überhöhen, aber es sind meines Erachtens mehr Sensoren als bei anderen Beschäftigungen beteiligt. Meine Erklärung mit dem Windzug im Gesicht ist nur eins von mehreren möglichen Beispielen. Wir nehmen den Wind, die Segel und des Bootes und die Wechselwirkung aufeinander mit mehreren Sinnen wahr. Wir spüren den Wind auf der Haut, wir hören ihn, wir hören und sehen, dass das Segel anfängt zu flattern, dass Segel auf anderen Booten flattern, wir sehen an der Wasseroberfläche, dass Böen heranziehen, dass sich Zweige biegen, Fahnen auswehen, Rauch waagrecht verweht, wir spüren, dass die Schot stärker in der Hand zieht oder der Zug an der Schot nachlässt, dass das Boot Fahrt aufnimmt oder verliert, die Bugwelle plätschert, dass das Boot etwas mehr krängt, weniger krängt, wir unser Gleichgewicht verlagern müssen ...

Das sind viele Wahrnehmungen, die bei einem etwas erfahreneren Segler zusammenwirken. So viel Erfahrung, wie ich gerne hätte, habe ich leider noch lange nicht. Aber ich habe auf einer kippeligen Jolle auf einem See mit einem besch... Wind, der alle 200 m aus einer anderen Richtung mit anderer Richtung bläst, gelernt. Das war eine ganz gute Schule.

Sunbeamer
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