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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Japansäge
Nachdem ich hier mehrfach gelesen habe (sinngemäß) : " seit ich die Japansäge habe benutze ich nichts Anderes mehr " oder "selbst lange Schnitte erledige ich mit meine Japansäge schneller und sauberer als mit der elektrischen Stichsäge", habe ich heute mal Tante Gockel bemüht. Das Angeboot ist ja riesig.
Mir gefällt die Vorstellung auch ohne Strom ... z.B. an irgend einem "wilden" Anleger oder vor Anker auch ein bisschen am Innenausbau rummurksen zu können. Also es geht um Sperrholz- oder Siebdruckplatten und Leisten. Ich habe auch Modelle mit zwei unterschiedlichen Schneiden gefunden, scheint mir sinnvoll zu sein. Ich bin gern bereit für ordentliches Werkzeug ordentliches Geld auszugeben. Ich kenne mich nur mit den unterschiedlichen Verzahnungen nicht aus und will nix ungeeignetes kaufen. Wie sind eure Erfahrungen ? ... Welche würdet ihr für diesen Zweck empfehlen ? .... Wie viel muss ich ausgeben ? ... Wer will seine der Rapante stiften ? Gruß Hubert
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Niemand ist unnütz! Man kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen! |
#2
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Ich empfehle die folgende Kombi aus eigener Erfahrung:
http://www.amazon.de/DICK®-Ryoba-Kom...9615496&sr=8-1 (PaidLink) und http://www.amazon.de/DICK®-Dozuki-Un...9615496&sr=8-5 (PaidLink) Beide arbeiten auf Zug. Die Ryoba hat ein doppelseitiges Sägeblatt, etwas stärker. Die Dozuki hat ein sehr dünnes Blatt (aber am Rücken geführt, dadurch begrenzte Schnitttiefe) für die ganz feinen Schnitte. Mein persönlicher Liebling weil extrem präzise. Meine elektrischen Sägen sind arbeitslos, seit ich die japanische Variante kenne und habe.
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Gruß, Philip Geändert von Bomber (01.02.2013 um 07:56 Uhr)
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#3
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Ich habe die Ryoba und arbeite sehr gern damit. Die Schnittbreite ist kaum mehr als ein Millimeter und man kann, wie schon beschrieben, durchsägen.
Mir würde jetzt auch spontan kein Anwendungsbereich einfallen, wo ich die Säge mit der Verstärkung einsetzen könnte, daher habe ich mich für die erste entschieden Erfahrungsgemäß würde ich auch sagen, dass man die grob Verzahnte Seite kaum bis gar nicht benutzt, daher kann man auch mit einer kreuz Verzahnten Seite auskommen.
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Grüße aus dem wilden Süden Pedro Intelligenz ist am gerechtesten verteilt, jeder denkt er hat genug davon.
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#4
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Ah, da bin ich ja hier genau richtig.
Zufällig bin ich nämlich Vorsitzender des von mir gegründeten Aktionsbündnisses gegen die japanische Zugsäge. Diese Vereinigung, dessen Sprecher ich auch bin, hat sich zum Ziel gesetzt, der allgemeinen Begeisterung für dieses Unsinnsteil - zuweilen auch als Werkzeug bezeichnet (dass ich nicht lache!) - einen Riegel vorzuschieben und Aufklärungsarbeit zu leisten. Japanische Zugsägen sind nämlich Mist, sonst nichts. Dieses Urteil stütze ich auf wissenschaftlich belastbare Fakten, nämlich auf meine eigenen Erfahrungen und Vorurteile. Es gibt nichts besseres. Die erste Japan-Zugsäge sah ich vor etwa 10 Jahren auf der Holzhausbaustelle meiner Schwester. Da nahm der etwas alternativ aussehende Schreiner ein schwarz-rot gemustertes Stoffsäckchen zur Hand und zog so eine Art Schuhlöffel heraus, dessen Stiel mit Plastikband umwickelt war, das in den 60er-Jahren für Gartenstühle verwendet wurde. Ich dachte nur: "Armer Hund, hat nicht mal die Kohle für gescheites Werkzeug." Komischerweise begegnete mir dieses affige Gerät kurz darauf immer wieder, meist im Werkzeugarsenal von Sozialpädagogen, kunsthandwerklich interessierten Lehrern, ehemaligen Waldorfschülern und ähnlich ungefestigten Existenzen, ja sogar in der zarten Hand von Frauen sah ich diese Schlabberklinge mit Klobürstengriff. Die Lobgesänge wollten schier kein Ende nehmen. Da schämte ich mich natürlich und wollte mich mit meinem guten alten Fuchsschwanz nicht mehr auf der Straße sehen lassen. Also stahl ich meiner Frau in einem unbeobachteten Moment das Auto und reichlich Geld und machte mich auf, eine eigene Zugsäge zu erwerben. Der Verkäufer begrüßte mich mit einem herzlichen "Ohhhmmmmmmmm", entzündete ein Räucherstäbchen für uns und ließ mich einen Schluck grünen Tee aus seiner Klangschale nehmen. An der Kasse ergab sich ein kleines Budgetproblem, aber man erklärte sich bereit, das Auto in Zahlung zu nehmen. Zu Hause angekommen, wollte ich dann sogleich ein Testprojekt realisieren und entschied mich für den Nachbau einer mehrstöckigen Pagode für den Garten. So legte ich dann ein Brett aus bayerischer Kiefer auf die Werkbank und setzte meine japanusische Neuerwerbung an. Es ergab sich ein Gerupfe und Geklemme, wie ich es seit Kindertagen nicht mehr erlebt hatte. Noch in der gleichen Stunde gründete ich das oben erwähnte Aktionsbündnis. Es ist nämlich so: Das ziehende Sägen ist ja gut und schön, kennt man ja von der europäischen Laubsäge, aber man zieht auch das Werkstück nach oben. Das heißt: Brett übers Knie legen und ein Stück absägen geht nicht so einfach. Das Werkstück muss fixiert werden oder bereits von sich aus unverrückbar sein (z. B. ein montierter Spant). Außerdem ist die Sägeführung unergonomisch, weil man den Arm unter Krafteinsatz zum Körper zieht und nicht wie beim Fuchsschwanz vom Körper wegdrückt. Überhaupt Fuchsschwanz: Wer eine Japansäge lobt, der hat wahrscheinlich vorher noch nie mit einer gescheiten westlichen Säge gearbeitet. Bei den meisten Amateuren findet man z. B. diese Feinsägen, die zusammen mit einer Gehrungslade für 2,99 an der Baumarktkasse rumgammeln. Als Fuchsschwanz kommt eine von Opa geerbte Ruine aus Dosenblech zum Einsatz. Die machen natürlich keinen Spaß. Ich freue mich, dass ich euch helfen und mithilfe unwiederlegbarer Fakten von eurem Irrweg abbringen konnte. Wer gründet mit mir das "Forum für den Erhalt des Fuchsschwanzes in deutschen Hobbykellern"?
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#5
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Hallo Martin,
ein köstlicher Beitrag !!!!! Grüße aus der Wartburgstadt, Erhard |
#6
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Großartiger Beitrag
...ich würde mich ja deinem Bündnis anschließen wenn ich nicht so begeistert wäre von meiner Nipponsäge... ...und ich war nie auf der Waldorfschule... ich kann auch meinen Namen nicht tanzen...
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Grüße aus dem wilden Süden Pedro Intelligenz ist am gerechtesten verteilt, jeder denkt er hat genug davon.
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#7
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Hallo Martin,
herrlicher Text ... ich hab Tränen gelacht. Ich lasse mich auch gern belehren. Was die Fixierung des Werkstückes betrifft ist der Vorteil der "Schubsäge" für mich nachvollziehbar. Aber die Klinge muss dann auch entsprechend dick sein um bei Klemmern nicht zu "schwabbeln". Ich will, wie gesagt, Sperrholz oder Siebdruckplatten sägen da knie ich eh drauf. Ich will keinen Dachstuhl Zimmern! Und bei dem geringen Platzangebot an Bord spielt ja auch die Größe eine Rolle. Gruß Hubert
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Niemand ist unnütz! Man kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen! |
#8
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Clown gefrühstückt? Wenn jemand wie du keine Zugsägen mag müssen sie ja was taugen.
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Felix I hear the ferryman is half man, half boat
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#9
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Japansägen benutzen wir schon seid Jahren mit wachsender Begeisterung und auch für Hartholz wie Bangkirai oder andere Tropenhölzer.
Die Schnitte sind ohne große Kraftausübung und sehr präzise durchzuführen. Fuchsschwanz nimmt bei und keiner mit und will auch keiner einen neuen haben.
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Grüße aus der Wiege des Ruhrbergbaus
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#10
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Warum so grantig? Sind dir die feinen Zwischentöne in meiner wissenschaftlichen Betrachtung entgangen?
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#11
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Hallo Hubert,
vorweg ich habe keine nennenswerten Erfahrungen mit den Sägen, aber mit Siebdruckplatten. Die haben mit den Werkstoff Holz nicht mehr so viel gemeinsam. Ich würde erst mal schauen, ob jemand Erfahrungen damit gesammelt hat. Nicht das Du die neue Säge ruckzuck ruinierst. Gruß Frank |
#12
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Zitat:
Gruß Hubert
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Niemand ist unnütz! Man kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen! |
#13
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Zitat:
Was ich ausdrücken wollte, sind zwei Dinge: 1.) Die von Hubert angesprochene Überlegenheit der Zugsägen gegenüber elektrischen Sägen gilt auch für westliche Handsägen, wenn sie nicht absolute Billigware sind. Diese typischen Heimwerker-Leimholzplatten (80 x 40) sägt man mit jeder Baumarkt-Handsäge schneller und gerader als mit einer Stichsäge, einfach prinzipbedingt. 2.) Ich gestehe ganz offen ein, dass ich persönlich mit den Zugsägen insofern nicht klarkomme, als dass ich persönlich keinen deutlichen Vorteil erkennen kann. Im Gegenteil. Zum Beispiel hat man dasselbe Problem wie bei einer Stichsäge, dass die Oberseite des Schnitts, also die Seite auf der man den Strich gesetzt hat, ausfranst. Auch die geringere Schnittbreite bietet für mich keinen erkennbaren Vorteil. Die Unterschiede spielen sich im Millimeterbereich ab.
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#14
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Zitat:
Ich benutze beides je nach Einsatzzweck und habe keine Probleme, abgesehen davon dass das Wort "Fuchsschwanz" nach dem Beispiel oben jetzt für blöde Assoziationen sorgt. Das hab ich davon...
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Felix I hear the ferryman is half man, half boat
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#15
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Nein, das wäre plumpe Polemik.
Nichts spricht gegen einen Fuchsschwanz.
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#16
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Humor ist etwas Schönes. Wer keinen hat, ist ein armer Mensch.
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#18
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Moin,
Ich liebe meine beiden Japansaegen von Dictum und nutze Sie sehr gerne. Sie ist auch nicht viel teuer als ein guter Fuchsschwanz. Bin aber auch Meinung, dass die Sägearten sich ergaenzen. Ich nehmen die Japansaegen immer fuer feinere Arbeiten bis ca. 50mm Breite, fuer grobes kommt der Fuchsschwanz. Wer Probleme hat, die Saege sauber anzusetzen der sollte sich evtl. vorher darüber informieren, wie man damit umgeht. Der Anschnitt erfolgt im vorderen Drittel des Sägeblattes auf Zug und OHNE Druck. Dann klappt es auch. Meine ja nur, da ich ja auch nicht sage: MIG/MAG ist bloed, das spritzt wie Sau, wenn ich das Schutzgas nicht aufdrehe. Da ist Elektroschweissen viel besser. PS: Trotzdem war Martin Stein's Beitrag durchaus erfrischend... So Long
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Sind Beitrage in Foren urheberrechtlich geschützt? Wenn ja ist dann das Zitieren von Großteilen oder des ganzen Beitrages eine Urheberrechtsverletzung.... Mein Resto-Thread: http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=169690
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#19
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Zugsägen sind im Moment bei Lidel im Angebot.
Bei uns arbeitet keiner mehr mit einem Fuchsschwanz, und wenn man damit umgehen kann ist der Schnitt auf der Oberseite auch sauber. Gruß Klaus .
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Ist ein Schäfer der seine Schafe verkloppt ein Mähdrescher ?
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#20
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Sägen...
....ich mag sie doch alle
Nicht auf dem Bild sind: - Mein neuer Liebling Festool TS55REBQ (yes I did it! ) - Bandsäge Emco Swing - Grosser Fuchssschwanz und Bügelsäge für draussen - Hmm...gilt eine Oberfräse irgendwie nicht auch als Säge?
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#21
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Da hast du auch recht! Sei gut zu deinen sechs schönen Sägen im Bild.
Tipp von mir: Räum diese drei gelochten Blechstreifen weg, die man rechts im Bild sieht. Nicht, dass dir da der Rost auf dein wertvolles Werkzeug überspringt. [Verfasser ist nach Diktat aus Angst vor Schlägen untergetaucht.]
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#22
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Zitat:
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Sind Beitrage in Foren urheberrechtlich geschützt? Wenn ja ist dann das Zitieren von Großteilen oder des ganzen Beitrages eine Urheberrechtsverletzung.... Mein Resto-Thread: http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=169690 |
#23
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Nun will ich mal auf das Thema des Strangs zurückkommen.
Ich habe da eine Werkzeugkiste für aushäusige Einsätze, wie etwa für Wohnungsumzüge, Schul-/Vereinsfestvorbereitungen usw. In dieser Kiste sind die B- und C-Promis aus meinem Fundus versammelt, weil man bei solchen Gelegenheiten auch mal Werkzeug in fremde/unerfahrene Hände geben muss und weil auch gern mal was verschusselt wird. In dieser Kiste also befindet sich unter anderem dieses Set hier, das sich überraschend gut bewährt hat und eigentlich ein A-Promi ist: http://www.amazon.de/Stanley-20-236-...643730&sr=1-14 (PaidLink) Allerdings war damals die Tasche nicht im Lieferumfang. Eine ideale Säge für alle, die sich mit ihrem Werkzeug identifizieren möchten. FatMax, zu deutsch: "der fette Maxe", ist doch schonmal eine klare Ideologie. Wie jeder weiß, kommt Max von Maximilian und bedeutet "der Größte". Der Sägeblattwechsel ist nicht ganz so einfach, wie in der Anzeige beworben, man muss die Säge mal kurz mit dem Rücken aufstoßen, damit das Blatt rausflutscht. Was kaum einer weiß: Die japanischen Namen der Zugsägen bedeuten übersetzt: "Die, die nervt wie Schwiegermuttern" (große Säge) bzw. "Dätlääf, ich ssääg dann mal los ..." (kleine Säge)
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#24
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Habe auch eine Säge, bei der die Fuchsschwanzvarianten gewechselt werden können. Ich denke, wer mit dem Fuchsschwanz keinen geraden Schnitt hinbekommt, schafft das auch mit der "Japansäge" nicht. Habe es aber noch nicht probiert, lasse mich gern belehren, bin für Alles offen.
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Viele Grüße aus der Wartburgstadt, Erhard __________________________________________________ Alt wird man wohl, wer aber schon klug? Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt?
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#25
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Hallo Allseits!
Jede Säge wird einmal stumpf! Dann ist es aus mit Lustig! Mir ist jede Säge die ich einfach schränken (notfalls mit Schraubenzieher, wenn keine Schränkzange zur Hand) und Dreikantfeile nachfeilen kann lieber als diese feine Trapezverzahnung! Bei Holzbearbeitung zählt nur eines: das Werkzeug muß scharf sein und leicht nachzuschärfen sein! Scharfes Werkzeug > leichtes Arbeiten u. geringere Verletzungsgefahr! Grüße, Franz
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