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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel!

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  #1  
Alt 08.02.2013, 11:52
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Wangerooger Wangerooger ist offline
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Standard Philosophie des Bootsbaus

Ich weiß, die Amis sind bekloppt, aber sie haben einen sehr pragmatischen Ansatz, Boote zu bauen. Guckt Euch mal das hier an:
Instant Boats, by Harold "Dynamite" Payson
Die bauen einfach und haben Spaß!
Dann gibt es die Deutschen, die schlagen sich so lange mit Wenns und Abers rum, dass sie überhaupt nicht anfangen, ein Boot zu bauen. Oder sie machen es so kompliziert, dass sie nicht zum Ende kommen.
Ich habe das Gefühl, dass wir mit unserem Hang zur Perfektion, mit unserem Ernst, uns selbst im Wege stehen.
Ein bisschen Leichtigkeit würde uns gut zu Gesicht stehen!
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Grüße aus Wiesbaden

Michael
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  #2  
Alt 08.02.2013, 12:28
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Zitat:
Zitat von Wangerooger Beitrag anzeigen
Ich weiß, die Amis sind bekloppt, aber sie haben einen sehr pragmatischen Ansatz, Boote zu bauen. Guckt Euch mal das hier an:
Instant Boats, by Harold "Dynamite" Payson
Die bauen einfach und haben Spaß!
Dann gibt es die Deutschen, die schlagen sich so lange mit Wenns und Abers rum, dass sie überhaupt nicht anfangen, ein Boot zu bauen. Oder sie machen es so kompliziert, dass sie nicht zum Ende kommen.
Ich habe das Gefühl, dass wir mit unserem Hang zur Perfektion, mit unserem Ernst, uns selbst im Wege stehen.
Ein bisschen Leichtigkeit würde uns gut zu Gesicht stehen!
Meinst Du das hier?
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&...RkvfYrWCgKrATg
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Gruß Klaus

Rotwein sieht man(n) nicht bei der Blutprobe.

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  #3  
Alt 08.02.2013, 12:35
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Wangerooger Wangerooger ist offline
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Genau den!
Oh, der ist auch schon tot! Schade!
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Michael
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  #4  
Alt 09.02.2013, 06:02
chromofish chromofish ist offline
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Irgendwie versteh ich den Threadtitel nicht Geht es hier um die Instant Boats? Geht es um Bootsbaumaterial? Geht es um bauende Krauts und zeichnende Amis?

Wenn es um die von Dir hochgelobten Instant Boats geht: Diese Diskussion findet sich auch im woodenboat-forum.
http://forum.woodenboat.com/showthre...-Instant-Boats

Eine amerikanische Stimme daraus:
Re: Payson, Bolger and the Original Instant Boats
You know, I think some history might set my admittedly somewhat strong opinions in perspective.. .

When I started out, I started as so very many others did with checking out books from the library, like Gardner's Dory Book and Bolger/Payson's Instant Boats. I was instantly drawn to the simplicity and ease with which these "instant boats" could be so instantly built, even if you didn't have much experience, and that, plus the plans catalogue from Common Sense Boats which also had several simple Bolger designs like Brick and Micro put me over the edge. I would read in the books and the catalogue descriptions about how these simple designs were really every bit as good as those complicated, old-fashioned designs, how traditional boatbuilding was hidebound and a slave to history, and how these simple boats were not just easy to build but also offered sterling performance at a fraction of the cost. And Brother, I believed. I believed every word I read. I would make excuses to the people at the launch ramp who were quizzical over how well a low-sided plywood sharpie was going to handle the seething maelstrom of jet ski wakes at Willamette Park, and then I would make them all over again once I finally made it back to shore to bail out. I would find rationalizations to justify why I was not sailing as high to windward, why I couldn't seem to make very good headway rowing against the current, why my exterior grade CDX showed every check, crack and dutchman right through the paint after only a month or two. It didn't matter, I had read it right there in the plans description, heard it from other amateur square boat builders--these boats were just as good.

But then something happened. I think it was at the CWB in Seattle--I took a Whitehall or a Rangely Lakes boat or something with a long and sophisticated development history like that out from the livery and it was an utter revelation. This boat was night and day compared to the crude sharpies I'd been used to. Every single thing it did, it did better. I'd been lied to! Suckered by advertising copy! And I was mad!

I built the multi-chined Bolger Cartopper. It both rowed and sailed ever so much better than the hard-chined Bolger Surf. I built a glued-lap Chamberlain Dory-Skiff out of that Gardner book. It was vastly more seakindly and capable than the slab plywood sided Parker Sharpie. And then, eventually, I built that Oughtred Ness Yawl.

That one boat was better than every single one of the two dozen boats I had built to that point put together. And I put that example to the test with other boats I've built. The crude, hard-chined Tortoise pram I had built was a terrible tender to tow, not to mention a sub-mediocre boat to row any distance. It would jerk and slew from side to side off the end of its tether in following seas, digging in first one chinethen the other, and threatening to yank the cleat right off the taffrail. The v-bottomed Sabot tows better, but not nearly as well as my current ship-to-shore tender, the third in a development series of round-sided lapstrake prams, each one getting more and more effortless and seakindly to tow, as well as easier and more pleasant to row, despite boat wakes, currents and two over-excited Springer Spaniels as regular crew.

Now sure there's a place for very quick and simple boatbuilding. I think a Bolger Teal is an excellent use of a weekend and two sheets of plywood as long as you are not under any delusions about what you are building. Don't ever believe the hype. If it seems too easy to be true, then it most certainly is. Just don't kid yourself. And at any rate, you can't fool me any more.
Ich versuche mal flott zu übersetzen:

„Als ich begann, tat ich dies wie viele andere mit Büchern aus der Bibliothek wie Gardners Dory Book und Bolger/Paysons Instant Boats. Ich war sofort von der Einfachheit und Leichtigkeit angezogen, mit der diese Boote gebaut werden konnten, selbst wenn man wenig Erfahrung hatte. Dies sowie der Katalog der Pläne aus Common Sense Boats, in denen einige einfache Bolger Designs wie Brick und Micro waren überzeugten mich vollends. Ich las in den Bücher und Katalogbeschreibungen wie diese einfachen Designs genauso gut wären wie diese komplizierten, altmodischen Designs, wie traditioneller Bootsbau zeitgebunden und damit unzeitgemäß sei und dass diese einfachen Boote nicht nur einfach zu bauen seien sondern darüber hinaus eine unglaubliche Performance zu einem Bruchteil der Kosten bieten. Und, Freund, ich glaubte.
Ich glaubte jedes Wort, das ich las.
Ich verteidigte mein Boot gegenüber den kritischen Leuten an der Sliprampe, die den Freibord meines Sperrholzsharpies angesichts der Wellenbildung der Jet-Ski-Fahrer zu niedrig fanden, und das tat ich auch, als ich endlich wasserschöpfend wieder anlandete. Ich fand Erklärungen: warum ich nicht so hoch am Wind segelte, warum ich nicht gut gegen die Strömung anrudern konnte, warum mein Industriesperrholz jeden Riss und Kratzer durch die Farbe scheinen ließ, gerade mal einen Monat oder zwei, nachdem ich es angestrichen hatte. Es spielte keine Rolle, ich hatte in den Planbeschreibungen gelesen, ich hörte es von anderen Amateur –Instantbootbauern, diese Boote seien genauso gut.

Doch dann passierte es. Ich denke es war bei CWB in Seattle – ich nahm ein Whitehall oder ein Rangely Lakes Boot oder irgendetwas mit einer langen und ausgefeilten Entwicklungsgeschichte und es fiel mir wie Schuppen von den Augen.
Dieses Boot war wie der Tag zur Nacht verglichen mit den kruden Sharpies, die ich bislang kannte. Alles, was es tat, tat es besser. Ich war angelogen worden! Verarscht von Werbebroschüren! Und ich war verrückt!

Ich baute den Multiknickspanter Cartopper von Bolger. Es ließ sich viel besser rudern und segeln als der Knickspanter Surf von Bolger. Ich baute das Klinkerdory-Skiff Chamberlain aus dem Gardner-Buch. Es war meilenweit seetüchtiger und fähiger als das Parker Sharpie. Und dann, endlich, baute ich Oughtreds Ness Yawl.
Dieses Boot war besser als jedes einzelne der 2 Dutzend Boote, die ich bis zu diesem Punkt zusammengebaut hatte. Und ich verglich dieses Boot mit anderen, die ich gebaut hatte. Die hässliche Knickspanter-Pram Tortoise war als Tender schrecklich zu ziehen, ganz zu schweigen ein unterdurchschnittliches Boot um irgendeine Entfernung mit ihm zu rudern....

Sicher gibt es einen Grund für sehr schnellen und einfachen Bootsbau. Ich glaube Bolgers Teal ist ein gutes Beispiel für eine Wochenendaktion mit 2 Sperrholztafeln, solange man sich nicht darüber täuscht, was man baut. Glaube nie an den Hype. Wenn es zu einfach ist um wahr zu sein, dann ist es meist auch so. Verarsch dich nicht selbst.
Und mich kannst du auf keinen Fall mehr veräppeln.“

James McCullen

Geändert von chromofish (09.02.2013 um 06:09 Uhr) Grund: Formatierung
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  #5  
Alt 09.02.2013, 10:18
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Zitat:
Zitat von Wangerooger Beitrag anzeigen
Ich weiß, die Amis sind bekloppt, aber sie haben einen sehr pragmatischen Ansatz, Boote zu bauen. Guckt Euch mal das hier an:
Instant Boats, by Harold "Dynamite" Payson
Die bauen einfach und haben Spaß!
Dann gibt es die Deutschen, die schlagen sich so lange mit Wenns und Abers rum, dass sie überhaupt nicht anfangen, ein Boot zu bauen. Oder sie machen es so kompliziert, dass sie nicht zum Ende kommen.
Ich habe das Gefühl, dass wir mit unserem Hang zur Perfektion, mit unserem Ernst, uns selbst im Wege stehen.
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Dafür können wir alles außer Flughafen
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viele Grüße
Blondini

(Blondini, der berühmte Seiltänzer, stürzte während einer Vorstellung in Manchester und fiel in den Löwenkäfig, der bereits in der Manege stand. Die erschreckten Tiere sprangen auseinander und blieben grollend am Gitter. Blondini wurde vom Dompteur aus dem Käfig gezogen und trat schon am Abend wieder auf.)
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  #6  
Alt 09.02.2013, 11:39
jes jes ist offline
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Die Deutschen streben nach Perfektionismus und scheitern dann an ihren Fähigkeiten.
Egal was, es muss mindestens so gut sein wie das des Nachbarn, möglichst besser. Wenn das nicht geht, dann eben gar nicht.
So ist es in der Fliegerei (meine HAY hat 60 Gleitpunkt, 2 mehr als Deine YHA), in der Motorfliegerei (meine fliegt 90kts mit 35L/Std und ist Voll-IFR, Deine schafft nur 89 kts mit 37l und hat nur CVFR).
So ist es bei den Oldtimern...bei der Musik...beim Auto...beim Haus...beim Gehalt...
Warum sollte es beim Boot anders sein (seid ehrlich, wieviele Boote werden nur gekauft um andere zu beeindrucken, werden aber nur zwischen Winterlager und Steg bewegt?)?

Die zweite Eigenschaft, die mir gerade unter meinen Landsleuten feststelle, ist die Unfähigkeit produktiv zu diskutieren. Es wird nicht diskutiert und sachlich ausgetauscht, nein, man will Recht haben. Weil, wer Recht hat ist Profi, hat Ahnung, weiß was und ist damit besser als der andere.
Problem an der Sache, außer, dass es keinen Spaß macht mit so Leuten zu reden, ist, dass man zwangsläufig einen beschränkten Horizont hat. Man landet immer wieder bei den gleichen Ergebnissen, weil die sachliche Auseinandersetzung mit Alternativen fehlt. Um sachlich diskutieren zu können, müßte man aber Ahnung haben. Sich diese zu beschaffen ist mühsam, weil dazu müßte man Bücher lesen und Erfahrungen aus Fehlschlägen sammeln.

Die Dritte Eigenschaft: Fehlschläge sind Niederlagen, totales Versagen. Da sind die Amis GANZ anders. Fehlschläge sind opportunities, aus den Ergebnissen kann man was lernen. Darum geht es nämlich: Wissen erweitern, besser werden.

Machen wir es konkret:
Ich baue eine GIS. Ich habe zwei Möglichkeiten dieses Projekt anzugehen
1. Ich baue exakt nach Plan, nehme das beste Material, den besten Lack, stecke Stunden in ein High-gloss-finish und tauche dann mit einem Superkahn auf dem Wassersportsee auf. Ernte neidige Blicke, weil, wer hat schon so ein tolles Teil. Nur, dann wird die GIS 2-3 Jahre gesegelt, es wird langweilig und es muß wieder was Neues her, der Kick ist aufgebraucht.
ODER
2. Ich nehme die GIS wie sie ist: ein simples Spaßboot, gut für 2-3 Jahre Spaß und vielleicht eine gute Basis mal das ein oder andere auszuprobieren. Dann brauche ich kein teures Material, kein Superfinish und es wir sicher beim Rumprobieren das ein oder andere mal nicht so funktionieren wie erwartet. Ergebnis: Spaß, bis dass man den Kahn aus dem Wasser zieht und sich der Häme der "Sportsfreunde" ausgesetzt sieht.
Das war mein Wort zum Samstag dazu
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  #7  
Alt 09.02.2013, 12:12
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Holger Holger ist offline
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Zitat:
Zitat von Wangerooger Beitrag anzeigen
..... Oder sie machen es so kompliziert, dass sie nicht zum Ende kommen.
....Ich habe das Gefühl, dass wir mit unserem Hang zur Perfektion ...uns selbst im Wege stehen.

...wie recht Du hast. Genau so ist es. ich kenne das!


holger
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  #8  
Alt 09.02.2013, 12:20
chromofish chromofish ist offline
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Zitat:
Zitat von jes Beitrag anzeigen
Die Deutschen streben nach Perfektionismus und scheitern dann an ihren Fähigkeiten. [...]


Die zweite Eigenschaft, die mir gerade unter meinen Landsleuten feststelle, ist die Unfähigkeit produktiv zu diskutieren. Es wird nicht diskutiert und sachlich ausgetauscht, nein, man will Recht haben. Weil, wer Recht hat ist Profi, hat Ahnung, weiß was und ist damit besser als der andere.
Problem an der Sache, außer, dass es keinen Spaß macht mit so Leuten zu reden, ist, dass man zwangsläufig einen beschränkten Horizont hat. Man landet immer wieder bei den gleichen Ergebnissen, weil die sachliche Auseinandersetzung mit Alternativen fehlt. Um sachlich diskutieren zu können, müßte man aber Ahnung haben. Sich diese zu beschaffen ist mühsam, weil dazu müßte man Bücher lesen und Erfahrungen aus Fehlschlägen sammeln.
[...]
Ok, das ist jetzt was fürs Flachwasser gewesen.
..........
Deine Äußerungen zur GIS: Ist das eine Philosophie, die ich auf jedes Bootsbauprojekt übertragen kann?
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  #9  
Alt 09.02.2013, 12:47
sprayman sprayman ist offline
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Ich stimme vielem eindeutig zu. Jedoch halte ich es durchaus für angebracht entweder ein Boot selber, mit dem notwendigen Hintergrundwissen, selber zu konstruieren und zu bauen, oder sich zumindest einigermassen auf das zu verlassen, was ein Konstrukteur sich "ausgedacht" hat. Veränderungen und Gebastele im schlechstesten Sinne, sowie Verschlimmbesserungen sind die Dinge die den Spass verderben. Das habe ich bereits oft gesehen und dann ist der Konstrukteur natürlich schuld und das Objekt der Begierde verkommt irgendwo.......

Es gibt viele einfache, günstige und gute Möglichkeiten ein wirklich tolles Boot zu bauen. Ob jetzt in Amerika, Australien, Neuseeland, Afrika, Deutschland, oder wo auch immer.....
__________________
Gruss, Sprayman
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  #10  
Alt 09.02.2013, 12:55
jes jes ist offline
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@sprayman
Also nicht persönlich nehmen:
Du möchtest ein Boot mit dem Du segeln willst. O.k.
Mit der Entscheidung dem Bauplan zu folgen hast Du entschieden den sicheren Weg zu gehen und den Spaß auf das Nutzen des Bootes zu legen. Auch o.k..
Nur das ist Dein Weg, Deine Entscheidung.
Der Nächste baut auch ein Boot und will einfach wissen, was denn passiert, wenn er Pappelsperrholz nimmt.
Oder, was passiert, wenn er statt des balanced lug riggs ein china lugg rigg montiert. Der hat dann Spaß daran solange rumzuprobieren, bis es funktioniert und er weiß, warum.
Der erste Weg ist eher Deutsch, der letzte eher Ami.

Ich jedenfalls bin mal gespannt auf die Reaktionen, wenn ich mit meiner GIS so in einem Jahr auf unserem See hier auftauche .
(Vermutlich erst Häme, und wenn ich dann die Vereinsjolle versäge, faule Ausreden)
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  #11  
Alt 09.02.2013, 13:26
jes jes ist offline
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@chromofish

Das mußt Du für Dich entscheiden.
Die Kernfrage ist immer, wofür will ich das Boot und bin ich bereit Kompromisse zu machen und kann ich mir ev. Fehlschläge leisten bzw. kann ich damit umgehen.

Beispiel:
Mein Traum ist ein Gaffelkutter, 10m lang, vermutlich 8-10 Tonnen schwer, mit dem ich um die Welt kann. 2-5 jahre weg, bevor ich im Altenteil dann abgestellt werde.

Weg 1: ich kann mir einen kaufen oder bauen lassen. Ich hab das Teil in 6 Monaten mit Garantie und allem ohne Risiko.
Weg 2: ich kann ihn mit dem besten Eichenholz, den teuersten Beschlägen und allem pipapo über die nächsten 20 jahre selber bauen mit viel Liebe zum Detail.
Weg 3: ich baue ihn, mache mich aber schlau und nehme Material, welches fest genug ist, aber eben nicht 100 Jahre haltbar. Finish ist mir wurscht, Beschläge nehme ich was kommt und paßt, Segel gebraucht und sonst eher funktionell und nicht immer schön.

Weg 1: kein Risiko, das Segeln zum schnellstmöglichen Zeitpunkt steht im Mittelpunkt
Weg 2: mein "typisch deutscher" Ansatz. Die Erben freuen sich, weil das Teil lebt 100 Jahre und mehr. Risiko: man wird nicht fertig, erlebt die Fertigstellung nicht mehr oder es geht einem das Geld aus. Hier steht die Perfektion im Mittelpunkt, etwas Einzigartiges, Bewundernswertes geschaffen zu haben.
Weg 3: Risiko: ich habe mich falsch informiert und das Teil funktioniert so nicht. Dann weiß ich das das nächste Mal. Aber ich habe gute Aussichten mein Projekt fertig zu stellen und meine Weltreise zu machen. Danach ist es mir, ehrlich, egal, ob aus meinem Kutter Brennholz wird oder nicht. Er hat seinen Zweck erfüllt und macht Platz für etwas Neues.

Bestätigung meiner Theorie:
Mein Studententraum war ein Austin Healey Sprite Froggeye (ein Auto, ohne Dach, englisch, alt). Schon immer.
Wie das bei Studenten normalerweise ist, Träume hat man viele, Geld eher nicht.
Vor 2 Jahren habe ich mir meinen Traum erfüllt. Meinen Frosch.
Was passiert:
Der erste "Fachmann" meckert über die Lackierung (die ist nicht super, aber auch nicht schlecht).
Der zweite meckert über die nicht originalen Speichenräder und überhaupt wäre da der falsche Motor drin. Nicht original (stimmt, aber die 15 PS mehr erlauben mir am heutigen Verkehr teilzunehmen, ohne dass sich hinter mir kilometerlange Schlangen bilden)
Der Dritte mault rum, wie mir überhaupt einfallen könne mir einen Rechtslenker zu kaufen. So was ginge gar nicht (hallo, englisches Auto)
Der Vierte regt sich auf, dass mein Frosch sein Revier markiert (heißt, er tropft ein wenig(!!!) Öl raus, was alle Frösche machen, alle Engländer und was nicht ohne einen gewissen Aufwand und Abweichung vom Original zu beheben ist).
Dem Fünften ist der Auspuff zu laut (Originalteil). Da müßte einer mal messen und bis dahin den Wagen still-legen (kann er gerne tun, hat der TÜV auch schon. Leider gibt es keine Grenzwerte für solch alte Autos).
Für den sechsten bin ich absolut lebensmüde, mich in so ein Auto zu setzen ohne Überrollbügel, Airbags, Gurte (die sind rin, aber nicht ganz original). Und Knautschzone wäre ja auch keine vorhanden. Ihm wäre das VIEL zu gefährlich......beliebig erweiterbar.
Der einzige, der richtig begeistert war, war mein Citroen-händler. Mechaniker vom alten Schlag. Der hat gleich angeboten auf die Kiste ein Auge zu werfen wenn was ist und überhaupt, ob er daran seinen AZUBIS mal beibringen könne, was ein Vergaser ist, wie man den einstellt gechweige zwei davon synchronisiert. Weil, Baujahr 1960, da ist noch kein Stecker für die Diagnose dran.
Ich war damit in England...nur Zustimmung und Integration. Tips, Kontakte, Teile Hilfe...
Ich bin damit durch Holland...wo ich angehalten habe wurde ich angesprochen, was das wäre, wäre ja ein tolles Teil, ob man mal reinsetzen....toller Sound.

Meine Freunde in Amiland haben gefragt, ob ich wüßte, ob es auch welche mit V8 gäbe....das müßte man glatt mal versuchen.
Das sind die Unterschiede, die ich meine.
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  #12  
Alt 09.02.2013, 17:07
chromofish chromofish ist offline
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In einer idealen Welt hätte ich genau die Materialien, die der Designer empfiehlt, an der Hand. Habe ich aber nicht, da der Plan oft aus einem anderen Kontinent stammt. Insofern muss ich immer Kompromisse eingehen. Bin ich daher nicht schon per se ein Amerikaner?

Fehlschläge beim Bootsbau kann man sich eigentlich nicht leisten. Das haut richtig ins Geld und in die investierte Zeit und ist ein echter Motivationskiller.

Was die Ausstattung angeht, kannst Du dich zwar z.B mit gebrauchten Winschen etc. ausstatten, musst aber Zeit für die Suche nach diesen Teilen und deren Überholung incl. Ersatzteilbeschaffung einrechnen und und und

Viele Beispiele für endlos dauernde Materialsuche schon bei so einem Allerweltswerkstoff wie Sperrholz findest Du hier im Forum. Als ich das brauchte, habe ich den Trailerkauf mit einem Abstecher in Mölln verbunden. Aber wenn man schon in NRW wohnt und einem der Weg von ein paar hundert km zu weit ist?

Deswegen sehenden Auges schlechteres Material bei z.B. sicherheitsrelevanten Teilen einzubauen, halte ich für nicht zu rechtfertigen. Dies gilt sowohl bei kleinen wie auch großen Booten. Hier geht es um Nachhaltigkeit, eine Tugend, die die Amis vielleicht gerade erst entdecken. Welchen Sinn macht es, ein Boot zu bauen aus z.B nicht geeignetem Material? Wie will ich das hinterher anständig wieder loswerden? Ebay? Ein bisschen Farbe und es ist wieder wie neu?

Was die Verarbeitung angeht: Als Anfänger macht man immer Fehler, aber es gibt auch eine Lernkurve. So kann man, wenn man den Aufbau und Ablauf richtig plant, etwas gleich zu einem guten Ergebnis bringen. Beispiel Epoxyfuge: Kann ich sauber machen, weil geübt oder ich mach es halt frickelig und ärgere mich. Aber das machst Du nur einmal schlecht, dann gibst Du Dir mehr Mühe. Üben kann ich auch mit billigem Material (Sanitärsilikon oder so)

Das Bestechende ein Boot innerhalb kurzer Zeit bauen zu können liegt auf der Hand: Im Freien gebaut, hast Du es wahrscheinlich von Frühjahr bis Sommer fertig. Hast Du keine heizbare Halle bei einem größeren Projekt, so verzögert sich alles glatt um ein halbes Jahr durch die Wintermonate. Jetzt sind die deutschen Tugenden gefragt: 1. Durchhaltevermögen 2. Durchhaltev..3. Durch..

Und vergiss nicht die Motivation, die dir ein gut ausgeführtes Gewerk gibt (Every Nation).

Schlimm sind so verfrickelte Teile, die aus Zeitdruck, Größenwahn und daraus resultierender Geldnot hingeschludert werden (der 10m Kutter z.B.) (Land der Verrückten). Das heißt nicht, dass man das Singlehanded nicht gut bauen könnte - aber das dauert...

Kursiver Text macht deutlich, welche Eigenschaften und Tugenden man beim Bootsbau haben kann - der beste Bootsselbstbauer ist international ein ... (nach Belieben einen Begriff aus der Liste einsetzen oder selbst erfinden)
Einsamer Held, Nestflüchter, Individualist, Besessener, Träumer, Irrer...
Am besten gefällt mir der Begriff Realist.


Und diese Diskussion, die hier geführt wird, ist typisch deutsch.

P.S. Muss hier noch etwas einfügen: Mein erster Selbstbau war ein Kanu, Pläne (frei) von Boatplans.dk. Holz aus dem Baumarkt (Birke AW100). Gebaut nach Anleitung (butted joints nach Payson - echt hässliche Verbindung). Gedacht als Einstiegsprojekt und das war es auch... Mein Lehrgeld betrug 300.- Euro. Hat trotzdem seine Dienste erfüllt als Familienkanu - aber langsam stehe ich vor der Entsorgungsproblematik. Hätte ich andere Pläne genommen, mit einem besseren Bauverfahren, wäre 1. die Performance besser und 2. die Optik. Also da bin ich ganz bei dem oben von mir zitierten amerikanischen Autor.

Geändert von chromofish (09.02.2013 um 17:33 Uhr) Grund: P.S.
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  #13  
Alt 09.02.2013, 17:18
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Zitat:
Zitat von chromofish Beitrag anzeigen
Irgendwie versteh ich den Threadtitel nicht Geht es hier um die Instant Boats? Geht es um Bootsbaumaterial? Geht es um bauende Krauts und zeichnende Amis?
Wenn Du es so willst, es geht um die unterschiedliche Herangehensweise der Amis und Krauts an den Eigenbau.
Die einen bauen einfach ein überschaubares Projekt, die anderen ein super Boot, das irgendwann liegenbleibt, weil ein Team nicht so funktioniert, wie in der ersten Euphorie gedacht oder weil an dem Projekt die Familie zerbricht.
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Grüße aus Wiesbaden

Michael
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  #14  
Alt 09.02.2013, 17:26
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mmmhhhh....
Irgendwie spiegelt sich in diesem Thema meine Denkweise wieder:
Mit einfachen Mitteln das gewünschte Ziel erreichen.

4,8 m "langes" Boot ganz aus Stahl

Kajüte hinten - Plicht vorne
fast ausschließlich gerade Kanten
keine Elektrik
Rammpuffer aus dem Nutzfahrzeugbereich als Scheuerleiste
seidenmatter 1K-Lack mit Pinsel und Rolle
etc.

Es gibt einige Bedenkenträger.
Der letzte hat sich gerade erst gemeldet:
Zitat:
Zitat von emanon Beitrag anzeigen
Hoffentlich ist der Bügel groß genug für einen anderen Motor.
Zum Beispiel einen größeren, wenn dein Sohn wakeboard fahren will!
Ich werde darauf nicht näher eingehen, sonst merkt er noch, dass man mit ´nem Verdränger kein Wakeboard ziehen kann und dass so ein Motorschutzbügel auch nur aus 2,5 m Rohr und 2 Stunden Arbeit besteht.

fest steht:
Der Kahn wird in kürzester (Arbeits-)Zeit fertig und kostet nur ein kleines Geld.

Was andere sagen, ist mir recht schnuppe. Sollen sie doch die 10fache Zeit und das 10fache Geld für ihr Traumboot ausgeben. Hoffentlich bleibt deren Traumboot nicht nur ein Traum.

in diesem Sinne
Arnt
__________________
Dem deutschen Insch´nör iss nix zu schwör.

Es kam am frühen Morgen. Es war klein. Es war wendig. Es war schnell. Es schlang die Arme um meinen Hals. Es drückte kräftig zu. Es raubte mir den Atem. Es suchte mein Gesicht. Es lächelte mich siegessicher an. Es gab kein Entrinnen. "Guten Morgen, Papa."

Geändert von clevertherm (09.02.2013 um 17:36 Uhr)
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  #15  
Alt 09.02.2013, 17:28
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Zitat von chromofish Beitrag anzeigen
Wenn es um die von Dir hochgelobten Instant Boats geht: Diese Diskussion findet sich auch im woodenboat-forum.
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Du kannst Dir natürlich aus diesem Forum die Stimme heraussuchen, die Dir passt, um Deine Ansicht zu untermauern. Im Forum gibt es viele Stimmen, die begründen, warum sie die einfachen Formen bevorzugen. Und wenn Du möchtest, lass Dich mal von Michel Luckystrike über die Performance einfacher Sharpies aufklären.
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  #16  
Alt 09.02.2013, 17:35
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Das Liegenbleiben des Superbootes ist keine typisch deutsche Eigenschaft. Ich kann Dir da auch amerikanische Beispiele nennen.
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  #17  
Alt 09.02.2013, 17:38
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Zitat:
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2. Ich nehme die GIS wie sie ist: ein simples Spaßboot, gut für 2-3 Jahre Spaß und vielleicht eine gute Basis mal das ein oder andere auszuprobieren. Dann brauche ich kein teures Material, kein Superfinish und es wir sicher beim Rumprobieren das ein oder andere mal nicht so funktionieren wie erwartet. Ergebnis: Spaß, bis dass man den Kahn aus dem Wasser zieht und sich der Häme der "Sportsfreunde" ausgesetzt sieht.
Das war mein Wort zum Samstag dazu
Das hört sich so gut an! Fang einach an!
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  #18  
Alt 09.02.2013, 17:45
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Du kannst Dir natürlich aus diesem Forum die Stimme heraussuchen, die Dir passt, um Deine Ansicht zu untermauern. Im Forum gibt es viele Stimmen, die begründen, warum sie die einfachen Formen bevorzugen. Und wenn Du möchtest, lass Dich mal von Michel Luckystrike über die Performance einfacher Sharpies aufklären.
Mir ist die Performance des GIS bewusst, da ich das Video mit den "Kreisen um ein imaginäres Boot" schon gesehen habe.

Ich denke, McCullen, wenn er kein Fake ist, hat ganz klar über Dinge geschrieben, die er selbst erlebt hat. Das scheinen nicht wenige zu sein. Im übrigen kann ich sich jeder in jedem Forum das ihm passende heraus suchen, auch luckys Eigenwerbung in Sachen Sharpie (Modellboot) ist mir bekannt.

Setze doch einfach 2 real existierende vergleichbare Boote nebeneinander und dann kann man sich ein Bild machen.

Aber du hast deinen Thread ausgehend von den InstantBoats von Bolger und Payson begonnen und nur darauf bin ich eingegangen. Wenn sich das immer weiter ausweitet bis hin zu 10m Kähnen, sind wir am Thema schon lang vorbei.
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  #19  
Alt 09.02.2013, 17:45
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Der Nächste baut auch ein Boot und will einfach wissen, was denn passiert, wenn er Pappelsperrholz nimmt.
Oder, was passiert, wenn er statt des balanced lug riggs ein china lugg rigg montiert. Der hat dann Spaß daran solange rumzuprobieren, bis es funktioniert und er weiß, warum.
Der erste Weg ist eher Deutsch, der letzte eher Ami.
Wie sagt meine Tochter so schön? "No risk no fun!" Hört sich auch irgendwie englisch an.
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  #20  
Alt 09.02.2013, 18:34
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@chromofish

Sorry, du hast nicht gelesen, was ich geschrieben habe.
Ich habe NICHT gesagt, man soll/kann bedenkenlos schlechtes Material nehmen. Ich habe gesagt, dass wenn man sich schlauch gemacht hat, man durchaus anderes Material nehmen kann. Und ich habe gesagt, dass das Material dem Verwendungszweck angepaßt sein sollte.

Wenn Dein Kanu, trotz Billigmaterial und schlechtem Design, Dir mehrere Jahre treue Dienste geleistet hat, suuper. Wenn Du jetzt weiterhin ein Kanu haben möchtest, dann weißt Du jetzt worauf beim Design zu achten ist, dass Du gerne Kanu fährst und gerne eines hättest, was haltbarer ist, und Du weißt, welches Material dann NICHT geeignet ist. Ich finde Du hast enorm viel gelernt und die 300€ waren eine sehr gute Investition.

Typisch deutsch wäre für mich jetzt mit Wehmut zurückzuschauen und zu bedauern, dass man nicht gleich so schlau (perfekt) war.

Wie viele Yachtkonstrukteure gibt es in D, in F, in GB oder in USA?
Wie viele Selbstbauboote gibt es hier oder in anderen Ländern?

Wie viele Selbstbauklassenboote wurden in den letzten 10 Jahren in D konstruiert und sind soweit verbreitet, dass man Wettbewerbe damit fährt.

Lucky hat da eine I550 erwähnt. Ich kannte das Teil nicht, also habe ich google bemüht. Hätte ich eine ausreichend große Pfütze in der Nähe wüßte ich, was ich bauen wollen würde. Aber so gut dieses Teil sicherlich durchdacht ist und auch sich segeln läßt. Damit wirst Du, anders als in anderen Ländern, bei unseren Landsleuten nur Kopfschütteln ernten.
Gleiches mit den Sharpies: wir kennen die kaum, also sind die nichts. Warum gleich abwerten, ohne je eines gefahren zu sein? Nur weil das Teil anders aussieht als die Standardjolle auf denen wir großgeworden sind, heißt das nicht, dass ein Sharpie nicht gut segeln kann.

Du siehst die vertane Investition. Ich sehe eine Investition in meine Erfahrung.
Wir haben zu viele Bedenken. Der Ami vielleicht etwas zu viel blinden Aktionismus. Treffen wir uns in der Mitte!!
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  #21  
Alt 09.02.2013, 19:07
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Also, ich fühle mich ziemlich amerikanisch nach eurer Definition, da ich genau diese Wege gegangen bin.

By the way, nicht einmal Amerikaner trauen sich mein Bootsbauprojekt durchzuführen (american design). Nur Verrückte aus England und Alaska (Eric will damit über den Atlantik).

Ein Amerikaner, der aus der gleichen Serie die Penny gebaut hat, wich bei der Materialwahl vom Design ab. Er baute das als Leistenbau vorgesehene Boot (Douglasie oder Red Cedar oder ähnliches Holz) aus aufgesägten Sperrholzstreifen. Er ist in der amerikanischen Bootsbauszene verdammt bis in alle Ewigkeit. Macht ihm aber nix, ist ja ein Amerikaner.

Ich wurde hier in D schon angefeindet, weil ich meine Beschläge in Bronze gegossen habe - wie kann man nur, kann man doch aus Stahl schweißen lassen. Ich finde das immer noch cool, weil das eine Klasseaktion war. Soviel kümmern mich deutsche Bootsbauer, die lieber amerikanisch bauen.

Was mein Kanu angeht: Leider bin ich Ästhet, diese butted joints sind wirklich übel, ganz zu schweigen von den ersten Epoxyfugen.

Aber Danke für die Aufmunterung, das Kanu werde ich mal wieder auf dem Rhein im Sommer rannehmen, versprochen!
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  #22  
Alt 10.02.2013, 17:09
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Setze doch einfach 2 real existierende vergleichbare Boote nebeneinander und dann kann man sich ein Bild machen.
Hallo, es geht hier nicht um eine Regatta zweier Bootstypen sondern an die Herangehensweise an den Selbstbau: Spaß am Bauen, lernen, ausprobieren und in absebarer Zeit fertigstellen gegenüber Perfektion, die vielleicht kein Ende findet.
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  #23  
Alt 10.02.2013, 17:52
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Für den sechsten bin ich absolut lebensmüde, mich in so ein Auto zu setzen ohne Überrollbügel, Airbags, Gurte (die sind rin, aber nicht ganz original). Und Knautschzone wäre ja auch keine vorhanden. Ihm wäre das VIEL zu gefährlich...
Mannomann, was bist Du denn fürn Typ! Alter 68er?
Ich bin mit meiner Frau auf ner Heinkel Tourist mit Koffer vorn und hinten und natürlich ohne Helm und piekenden Regentropfen im Gesicht an die Ostsee gefahren. War das gefährlich? Kein Gedanke daran!
Vielleicht sollten wir das Thema erweitern und fragen, ob die unterschiedliche Herangehensweise an den Bootsbau eine Generationsfrage ist?
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Geändert von Wangerooger (10.02.2013 um 18:16 Uhr)
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  #24  
Alt 10.02.2013, 18:04
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In einer idealen Welt hätte ich genau die Materialien, die der Designer empfiehlt, an der Hand. Habe ich aber nicht, da der Plan oft aus einem anderen Kontinent stammt. Insofern muss ich immer Kompromisse eingehen. Bin ich daher nicht schon per se ein Amerikaner?

Fehlschläge beim Bootsbau kann man sich eigentlich nicht leisten. Das haut richtig ins Geld und in die investierte Zeit und ist ein echter Motivationskiller.

Was die Ausstattung angeht, kannst Du dich zwar z.B mit gebrauchten Winschen etc. ausstatten, musst aber Zeit für die Suche nach diesen Teilen und deren Überholung incl. Ersatzteilbeschaffung einrechnen und und und

Viele Beispiele für endlos dauernde Materialsuche schon bei so einem Allerweltswerkstoff wie Sperrholz findest Du hier im Forum. Als ich das brauchte, habe ich den Trailerkauf mit einem Abstecher in Mölln verbunden. Aber wenn man schon in NRW wohnt und einem der Weg von ein paar hundert km zu weit ist?

Deswegen sehenden Auges schlechteres Material bei z.B. sicherheitsrelevanten Teilen einzubauen, halte ich für nicht zu rechtfertigen. Dies gilt sowohl bei kleinen wie auch großen Booten. Hier geht es um Nachhaltigkeit, eine Tugend, die die Amis vielleicht gerade erst entdecken. Welchen Sinn macht es, ein Boot zu bauen aus z.B nicht geeignetem Material? Wie will ich das hinterher anständig wieder loswerden? Ebay? Ein bisschen Farbe und es ist wieder wie neu?

Was die Verarbeitung angeht: Als Anfänger macht man immer Fehler, aber es gibt auch eine Lernkurve. So kann man, wenn man den Aufbau und Ablauf richtig plant, etwas gleich zu einem guten Ergebnis bringen. Beispiel Epoxyfuge: Kann ich sauber machen, weil geübt oder ich mach es halt frickelig und ärgere mich. Aber das machst Du nur einmal schlecht, dann gibst Du Dir mehr Mühe. Üben kann ich auch mit billigem Material (Sanitärsilikon oder so)

Das Bestechende ein Boot innerhalb kurzer Zeit bauen zu können liegt auf der Hand: Im Freien gebaut, hast Du es wahrscheinlich von Frühjahr bis Sommer fertig. Hast Du keine heizbare Halle bei einem größeren Projekt, so verzögert sich alles glatt um ein halbes Jahr durch die Wintermonate. Jetzt sind die deutschen Tugenden gefragt: 1. Durchhaltevermögen 2. Durchhaltev..3. Durch..

Und vergiss nicht die Motivation, die dir ein gut ausgeführtes Gewerk gibt (Every Nation).

Schlimm sind so verfrickelte Teile, die aus Zeitdruck, Größenwahn und daraus resultierender Geldnot hingeschludert werden (der 10m Kutter z.B.) (Land der Verrückten). Das heißt nicht, dass man das Singlehanded nicht gut bauen könnte - aber das dauert...

Kursiver Text macht deutlich, welche Eigenschaften und Tugenden man beim Bootsbau haben kann - der beste Bootsselbstbauer ist international ein ... (nach Belieben einen Begriff aus der Liste einsetzen oder selbst erfinden)
Einsamer Held, Nestflüchter, Individualist, Besessener, Träumer, Irrer...
Am besten gefällt mir der Begriff Realist.


Und diese Diskussion, die hier geführt wird, ist typisch deutsch.

P.S. Muss hier noch etwas einfügen: Mein erster Selbstbau war ein Kanu, Pläne (frei) von Boatplans.dk. Holz aus dem Baumarkt (Birke AW100). Gebaut nach Anleitung (butted joints nach Payson - echt hässliche Verbindung). Gedacht als Einstiegsprojekt und das war es auch... Mein Lehrgeld betrug 300.- Euro. Hat trotzdem seine Dienste erfüllt als Familienkanu - aber langsam stehe ich vor der Entsorgungsproblematik. Hätte ich andere Pläne genommen, mit einem besseren Bauverfahren, wäre 1. die Performance besser und 2. die Optik. Also da bin ich ganz bei dem oben von mir zitierten amerikanischen Autor.
Hallo lieber Chromofish! Was möchtest Du uns jetzt eigentlich sagen? Wenn Du Dich etwas kürzer fassen würdest, könnte ich Dir viel leichter folgen!
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Wenn Dein Kanu, trotz Billigmaterial und schlechtem Design, Dir mehrere Jahre treue Dienste geleistet hat, suuper. Wenn Du jetzt weiterhin ein Kanu haben möchtest, dann weißt Du jetzt worauf beim Design zu achten ist, dass Du gerne Kanu fährst und gerne eines hättest, was haltbarer ist, und Du weißt, welches Material dann NICHT geeignet ist. Ich finde Du hast enorm viel gelernt und die 300€ waren eine sehr gute Investition.....
Du siehst die vertane Investition. Ich sehe eine Investition in meine Erfahrung.
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Da bin ich sowas von bei Dir!
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