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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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Themen-Optionen |
#1
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Kupplung?
Hallo Leute,
wer kennt sich denn aus mit Kupplungswechsel beim Segler? Folgende Situation: Bei mir läßt sich zwar der Ganghebel vor und zurück bewegen, der Bauthenzug funktioniert, aber die Welle dreht sich nicht. Es ist auch nicht mehr der typische Widerstand zu spüren, wenn der Gang 'reingeht, ein leichter Widerstandspunkt ist aber am Ganghebel spür- und hörbar. Aber - wie gesagt - die Welle dreht sich nicht. Von einem Abstellen bis zum nächsten Anlassen ohne größere Aktionen etc. dazwischen. Fragen: Ist das die Kupplung oder kann das auch was anderes sein (Bauthenzug o.ä. verstellt)? Kann man das am eingebauten Motor reparieren oder muß der Motor raus (ich komme zwar von hinten an den Motor/Getriebe ran, aber nur mit dem Kopf zuerst durch die Bb-Backskiste) Kann man eine Notlösung machen, da ich noch 1 - 2 Törns durchführen möchte, bevor ich das Boot raushebe? Ich denke so an Bautenzug etwas nachstellen o.ä. ... Oder - wenn's die Andruckfedern sind, mal mit dem Hammer auf die Kupplung klopfen???? Getriebeöl wechseln??? Was für Tests kann man machen, um sicher zu sein, dass es die Kupplung ist (Ähnlich wie beim Auto: mit angezogener Handbremse die Kupplung kommen lassen - rollt er, sind die Bremsen hin, dreht der Motor weiter, ist's mindestens die Kupplung, würgt er ab, ist alles o.k.)? Aber ganz so einfach geht's ja wohl nicht. Einige Daten: Motor: Faryman S30 (26PS) 2-Zylinder Diesel Getriebe: Hurth HBW10 Hier ein link: http://www.barcaavela.it/Alpa/A%2011,50/alpa6.jpg Wer kann mir da mit seinen Erfahrungen weiterhelfen??? Dank im Voraus Volker SY JASNA |
#2
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Hallo Volker,
häufig hängt sich schon mal der Zug am Getriebe aus oder er ist gebrochen. Kannste nur kontrollieren wenn Du das Schaltgestänge am Getriebe beobachtest (oder fühlst)
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Charly |
#3
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bin auch Charlys Meinung, das könnte eine ausgehakte Schaltung sein. Der Bowdenzug geht ja auf einen Umlenkhebel der meistens auf einer Welle sitzt die dann im Getriebe verschwindet und dieser Umlenkhebel ist oft mittels Splint oder Bolzen auf der eigentlichen Schaltwelle arretiert. Prüfe doch mal ob sich auch wirklich die Welle die ins Getriebe geht bewegt oder nur der Hebel vom Bowdenzug bewegt wird.
Viel Glück Jan |
#4
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http://www.navalis.de/bmw/d_150/d_150_auswahl.htm
http://www.navalis.de/bmw/d_150/grou...p4_seite63.jpg http://www.marinegears.com/catalog/cat-hm-15.html Hier kann man schon einiges erkennen... Willy |
#5
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Hallo Leute,
ich hab jetzt noch mal mit meinem Kumpel (übrigens ab jetzt unser neuestes Forumsmitglied GüntherB - ein Super-Elektronik-Spezialist > Süddeutsche Vertretung von VDO!!!!) über meine Kupplungsprobleme geredet und er sagte mir, dass die Hurth-Getriebe sehr wohl eine Kupplung (im klassischen Auto-Sinne) haben und sogar 2 (Lamellen-)Kupplungen, je eine für Vor- und Rückwärtsgang. Die ist auch auf der nächsten Seite des links von Willy zu erkennen: http://www.marinegears.com/catalog/cat-hm-16.html Dort die Punkte 49-51 (2x für jeden Gang) Diese Dinger können sich sehr wohl abnutzen - es gibt auch den kompletten Reparatursatz, sagt mein Freund. Allerdings stellt saich jetzt mir die Frage: Nachdem weder der Vorwärts- noch der Rückwärtsgang funktionieren, ist es doch eher unwahrscheinlich, dass BEIDE Kupplungen sich gleichzeitig abnutzen. Also vielleicht doch das Gestänge???? Ich werde nächste Woche mal zur JASNA fahren und alle Tests durchführen, die ohne Motor-ausbauen gemacht werden können und berichte. Trotzdem würde mich Euere Meinung interessieren - wenn's geht bis Sonntag abend. Denn dann muß ich nach Rimini arbeiten und von dort fahre ich gleich nach Kroatien und ich wüßte gerne en detail, was ich alles machen sollte. Das meiste habt Ihr mir ja schon gesagt. Danke und drückt's mir die Daumen, dass es wirklich nur ausserhalb des Getriebes ist .... Gruß Volker SY JASNA |
#6
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Schaut mir sehr nach einer Sicherheitsrutschkupplung aus.
Sie sollte aber langsam kaputt gehen...eine der Federn könnte natürlich gebrochen sein... Die Kupplung hällt meiner Ansicht nach eber sehr lange, da sie offenbar immer im Eingriff ist. (habe das Bild nur flüchtig betrachtet) Willy |
#7
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Also mein Kumpel hat mir das so erklärt:
Mit dem Schaltzug drückst Du so eine Anpressplatte auf der etwas konischen Platte nach li. resp. re. Diese Platte hat so ne Art Mitnehmer, der dan - bedingt durch Federn und eben diese Schräge - einen Kraftschluß mit dem Zahnrad durchführt. So hab ich's jedenfalls verstanden. Aber dann dürften doch nicht BEIDE Gänge nicht nicht funktionieren, weil es für mich jedenfalls schwer vorstellbar ist, dass gleichzeitig zum selben Moment die Federn o.ä. re. und li. ausleiern, brechen oder sonstiges? Ob sie LANGSAM kaputt gegangen ist, kann man ja nicht so richtig nachvollziehen, da man da ja am Propeller höchstens mit einer etwas geringeren Schubkraft merkt - ist ja nicht wie beim Auto .... Gruß Volker |
#8
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Hallo Volker,
bei einigen Einbauten sitzt zwischen Getriebe und Welle auch eine Gummischeibe. Wenn die weg ist, kannst Du am Hebel schalten und walten wie Du möchtest, es kommt am Prop nichts an. Die Gummischeibe (Hardyscheibe) läßt sich normalerweise im Ein- bauzustand wechseln. gruß, Uwe |
#9
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Also ich sehe es so, die Zahnräder (44 + 65 auf der Explosionszeichnung) werden verschoben, so das sie in das passende Gegenstück auf der Welle (36) eingreifen! Stehen sie zwischen den Beiden, ist Ruh. Die Kupplungscheiben dienen in meinen Augen der Sicherheit. Schraube blockiert, Kupplung rutscht durch und verhindert ein abruptes Blockieren der Maschine UND des Getriebes, deshalb Ein - und Ausgangs auf der Welle diese Kupplungsscheiben. Im Regelfall geht diese Kupplung NIEMALS kaputt, es sei denn, die Schraube knallt andauernd auf Grund oder es fangen sich kilometerweise Taue in der Schraube. Es mag sein, das die konische Scheibe der Kraftübertragung vom Schalthebel auf das verschiebbare Zahnrad dient. Soweit meine Vermutung, leider hatte ich so ein Teil noch nie unter meinen Fingern,.....aber, das hoffe ich in meinem nächsten Boot vorzufinden. Willy |
#10
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Danke Willy - wie gesagt: nächste Woche bin ich da und werde berichten
Hallo Kore1: mein Boot hat einen ganz besonderen Luxus: Ich habe 2 Hardyscheiben zwischen Welle und Getriebe. Nachdem ich diese aber alle 2 Jahre wechsele (gottseidank passen die von FIAT128 - bei allpa und vetus gibt es sie nicht mehr), habe ich diese Schwachstelle natürlich sofort inspiziert. Trotzdem danke Gruß Volker |
#11
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Ja Volker,
sach mal an, so etwas interessiert immer. Bis dann, Willy |
#12
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Habe gestern noch mal mit meinem Kumpel GüntherB über die Kupplung geredet - als ich ging war's 4 Uhr früh und 5 Flaschen Wein waren alle.
Jetzt weiss ich nicht mehr, was er gesagt hat ........ Euer langsam wieder nüchtern werdender Volker, der ab morgen leider in Rimini arbeiten muß. See you in 2 - 3 Wochen - vielleicht klappt's ja doch noch mit ner Woche segeln! |
#13
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Hallo Leute - speziell Kore1:
Bin wieder zurück vom Boot und das Kupplungsproblem ist dahingehend gelöst, dass es keins war: Kore1 - Du hattest recht und ich dachte ich habe richtig nachgesehen: eine meiner beiden Hardyscheiben war gerissen! Zu meiner Entlastung: es war die, die direkt am Getriebeausgang war und dadurch von vorne nicht richtig zu sehen war - erst als ich durch die Backskiste hinter das Getriebe gekrochen bin, hab ichs bemerkt. Neue Hardyscheibe eingebaut - fertig!!! Danke für Euere guten Tips und Gedanken, die Ihr Euch gemacht habt!! Volker SY JASNA |
#14
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Hallo Willy,
Deine Vermutungen sind nicht so ganz richtig. Ich habe daher mal geschaut, ob ich's noch kann mit der Zeichnerei... Ich habe mal das oben gezeigte -->Hurth-Getriebe als Vorbild genommen und daraus ein Schema für ein normales Boots-Wendegetriebe gemacht. Und da siehst Du nun, daß es eine echte Kupplung ist. Nur - im Gegensatz zum Auto - beidseitig. Die Antriebswelle (36) wird vom Motor ständig gedreht. Über die Schrägstirnräder auf der Antriebswelle werden 2 andere Zahnräder angetrieben (44, 65), die auf der Abtriebswelle (66) drehbar gelagert sind. Die Drehrichtung eines Zahnrades wird dabei umgedreht. Diese beiden Zahnräder sind also auch ständig in Rotation. Die Kupplung (62 etc.) ist axial, d.h. in Längsrichtung auf der Abtriebswelle verschiebbar. Radial aber ist sie über die Feder (67) an die Abtriebswelle gekoppelt, dreht also mit (bzw. die Welle wird dadurch gedreht). Wird die Kupplung aus der gezeigten Neutralstellung nach links bewegt, dann erzeugen die Kupplungslamellen (51,52) einen Kraftschluß auf dem Reibkonus. Die Drehung des Zahnrades (44) wird auf die Kupplung übertragen und damit auf die Abtriebswelle. Wird der Gas-/Getriebehebel im Boot in die entgegengesetzte Richtung geschaltet, dann wird der Kupplungsblock über die Neutralstellung nach rechts bewegt, wieder erfolgt der Kraftschluß über die Kupplungslamellen am Reibkonus und es wird die entgegengesetzte Drehung des rechten Zahnrads aufgenommen. Es werden bei solchen Boots-Wendegetrieben also keine Zahnräder hin- und hergeschoben oder "eingerastet". Weiter sieht man nun folgendes: 1) es sind ständig Zahnräder in Bewegung - daher muß eine ständige Schmierung sichergestellt werden. Es gibt Getriebe, die sind andersherum aufgebaut (Z-Antriebe/Saildrives) und/oder werden vom (laufenden) Motor mit Öl versorgt. Bei solchen Getrieben muß dann meist beim Segeln ein Gang eingelegt werden, damit das Getriebe-Innere nicht angetrieben wird. 2) Speziell bei den gezeigten Hurth HBW gilt: Hurth stellt es frei, ob die Schraube durch Einkuppeln beim Segeln festgestellt wird. Wird ausgekuppelt, dann sind im wesentlichen die Wälzlager (35) beansprucht, aber es drehen keine Zahnräder. Außerdem ermöglicht es diese Konstruktion, ohne die Leerlauf-Gedenksekunden direkt vom Vorwärts- in den Rückwärtsgang zu schalten, ohne Schäden an Zahnrädern oder Lagern befürchten zu müssen. (aber siehe 3) 3) Die Kupplung unterliegt natürlich dem (sehr langsamen) Verschleiß. I.d.R. wird die Seite, die am häufigsten ein- und ausgekuppelt wird, zuerst verschleißen. Meist dürfte das der Vorwärtsgang sein. Alles klar? Gruß (der seit gestern segelfreie) Tilo |
#15
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Super - Tilo,
Du hast es geschafft, dass ich endlich mein Getriebe kapiere!!! Vielen Dank Volker SY JASNA
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Rotwein hat keinen Alkohol! |
#16
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Nachtrag:
bei meinem Motor gibt es noch eine weitere Kupplung, eine permanente ohne Eingriffsmöglichkeit, und zwar an der Schwungscheibe. Also noch vor dem Getriebe. Keine Ahnung, ob andere Motoren das auch haben und ob das kaputtbar ist. Gruß Tilo |
#17
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Hallo
Ich denke Dein Kupplungsproblem sind eingelaufene Scheiben (Pos.43 oder war es 34?)jedenfalls hatte ich das gleiche Problem im Vorwärtsgang und da waren die Scheiben an den Drucklagern um 0,5mm eingelaufen. Die erneuert axialspiel neu justiert und alles lief wieder bestens.
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Safir 24 mit Perkins 4.108 und Hurth HBW10 Getriebe |
#18
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Hallo Iberia - ich glaube, alle Kupplungsprobleme sind in der Zwischenzeit gelöst. Der letzte Eintrag vor Dir war 2002!!!!!
Volker SY JASNA
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Rotwein hat keinen Alkohol! |
#19
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Kupplung
Hallo, habe ich in dem Moment gar nich drauf geachtet. Ich habe nur nach dem Hurth Getriebe gesucht, da ich gerne die genaue Öleinfüllmenge wüsste, denn ich habe kein Handbuch und mußte mir jetzt einen Neuen Peilstab bauen (Gewinde vom alten defekt). Ich habe Daten von 0,35 -0,8 Liter. Vielleicht kannst Du mir ja weiterhelfen.
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Safir 24 mit Perkins 4.108 und Hurth HBW10 Getriebe |
#20
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Sorry, leider nein, denn wie es sich herausgestellt hat, habe ich ein Nanni Getriebe!
Gruss Volker SY JASNA
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Rotwein hat keinen Alkohol! |
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