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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Castor-Refit für Langfahrt
Hallo Gemeinde,
erst einmal möchte ich mich und das Projekt vorstellen: Segeln gelernt habe ich in meiner Kindheit auf dem Banter See in Wilhelmshaven. Nach 20-jähriger Pause habe ich dann die Scheine gemacht, direkt nach der Wende ein Stahlschiff in Holland gekauft, nach Rostock gesegelt und dort stationiert im FIKO, da ich in Berlin wohnte. Schöne Törns mit der Familie und allein auf der Ostsee und Nordsee gemacht. Dann gab's wieder eine beruflich bedingte Unterbrechung. 2005 habe ich in Schweden ein Boot gekauft und nach Rüstersiel (Wilhelmshaven) gesegelt. Von dort sollte es eigentlich auf den grossen Törn gehen, wenn... Ja, da ist nun ein Refit daraus entstanden, weil das Boot doch rotter war, als ich ursprünglich dachte... Das erste Bild zeigt das Boot während der Überführung von Finnland nach Rüstersiel. Im KW-Kanal, also NOK lief der Motor Albin O-21 (Benzin und Petroleum) noch ganz gut. In der Jademündung gab der Motor seinen Geist auf, das Gross riss einmal durch, nach der Reparatur ein zweites Mal an anderer Stelle und ich war total genervt und gefrustet. Ohne Kopfbrett nach Rüstersiel gekommen und direkt vor dem Hafen Rüstersiel (zweites Bild) gab's eine schwere Schauerbö mit 8 mtr Sicht bis zum Mast. Dafür lief der Motor wieder. Hilfreiche Hände machten uns am Fischkutter "Capella" fest. Nun ging es los. Wer sich die Mühe macht, Rüstersiel auf Google-Maps anzusehen, wird ein älteres Satellitenphoto finden, das mein Boot ziemlich weit links mit blauer Persenning über dem Boot und meinen Arbeitsplatz auf der Pier zeigt. Da ich eine lange Fahrt im Sinn habe, wurde zunächst der Motor ersetzt durch einen Volvo Penta MD6B (Bild 3), vergleichbar in Grösse, Gewicht, Leistung. Trotzdem musste ich die Fundamente, den Wellenflansch, Abgas, Elektrik und sonstigen Kleinkram ändern. Dann kam der Winter und einiges wurde anders... Teil 2 folgt, wenn's gefällt. Mit der Bitte um Kommentare und Gruss, -wolfram
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#2
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Hat einen schönen Riß dein Boot.
Was ist das denn genauer und was hast du größeres damit vor? |
#3
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Das ist ein Riss von Lars-Olof Norlin aus dem Jahre 1964, im Auftrag von Peter Säwensteen als Mischung aus Regatta-Maschine und Fahrtenkreuzer konstruiert und in Nyköping auf seiner Werft gebaut. Es ist sogar ein Selbstbau-Satz herausgekommen (ein Plan gibt die Materialliste wieder). Der Typ heisst Mandarin-Kryssare, ist Sperrholz (alles Bruynzeel) und lebt von strukturellen Verbänden wie ein Flugzeug auch. Daher sind die Materialstärken relativ gering. Das macht die Regatta aus. Trotzdem ist es relativ wohnlich, obwohl nicht zu vergleichen mit heutigen Rissen. Ich benötige jedoch ein Boot, dass ich einhand handeln kann, breite Laufdecks, niedriges Rigg, Stabilität und eine gewisse Leichtfüssigkeit des Bootes, obwohl ein klassischer Langkieler. Ich werde dazu noch einen Riss einstellen und die zukünftige Bilder geben sicherlich auch
noch einen Eindruck. Das Boot ist 1972 an meinen Freund und Voreigner Hans Blomstedt verkauft worden, der es dann über 30 Jahre in den schwedischen und finnischen Schären gesegelt hat. Ich will damit auf Langfahrt gehen, habe gegen gutes Geld meinen Job quittiert und hoffe, bis zur Rente durchzuhalten ) Ich hatte das Glück, Norlin bei meiner schwedischen Freundin Birgitta kennenzulernen. Er brachte die Pläne mit und bei Kaffee und Smörgås hat er uns die Pläne erklärt, Tipps gegeben und wir haben über die Langfahrt und die notwendigen Änderungen am Boot diskutiert. War sehr lehrreich. Danach haben wir alle musiziert (kein Flax, alle Schweden verstehen etwas davon ... Ich habe allerdings inzwischen auch schon die Nachteile entdeckt. Will ich dann auch beschreiben... Gruss, -wolfram
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#4
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Der Winter war zwar mild, aber die Maade wird heftig entwässert. So stand das Boot auf seinem Kiel und lehnte an der Spundwand. Das hat dann noch mehr ruiniert. So wurde im Frühjahr auf der Iken-Werft nebenan geschlippt und die Schäden begutachtet. Da gibt's wohl einiges zu tun...
Wie bereits geschrieben, ist das Boot von Lars-Olof Norlin konstruiert. Um eine Vorstellung zu geben, hänge ich mal ein Bild vom Mandarin-Riss an. Man beachte die RORC Klasse. Nach Änderung des Regelwerkes auf IOR war das Boot schwer handicapted und wurde daher an meinen Voreigner Hans verkauft. Der Rumpf wurde bis auf das Holz abgeschliffen, das Ruder demontiert zur Überholung, die Schanz heruntergerissen, marode Rumpfstücke entfernt, Reling entfernt für einen neuen Decksbelag, rotte Ventile ausgebaut und die Durchbrüche verstopft (gepropft und innen gedoppelt). Glücklicherweise hat das Wetter mitgespielt. Der Rumpf konnte trocknen und wir brauchten längere Zeit keine Persenning. Natürlich hatte ich Hilfe. Meine schwedische Freundin Birgitta hat sich um den Mast gekümmert. Mein Sohn hat Beschläge überholt, Klampen, Schubladen und sonstiges geputzt und meine zwei Mackers Frankie (gelernter Bootsbauer) und Jensi waren eine sehr grosse Hilfe. Auch der Fischkutterskipper Gerold sowie der Werftbesitzer Walter standen mit Rat und Tat zur Seite. Am Motor war Uwe, gelernter Motorenmann und einer der beiden Hafenbetreiber hilfreich. Trotzdem ging der Sommer dahin und das Boot war keineswegs fertig. Davon dann beim nächsten Mal. Anregungen, Kritik und Fragen willkommen... Gruss, -wolfram
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#5
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Wie beschrieben, hatte ich ja viel Hilfe von Freundin, Freunden, Verwandten, Bekannten und weniger involvierten Leuten. Trotzdem hat die Zeit nicht gereicht, denn das Projekt noch groesser als eigentlich gedacht:
Nach dem Motor (der alte Albin O-21, der neue Volvo Penta MD6) kam der Rumpf an die Reihe: Löcher und diese wieder gestopft. Im vorigen Beitrag gab's ja fast alle rotten Sperrholzbereiche zu sehen. Die ersten beiden Bilder zeigen, wie es gemacht ist, das 3. Bild, wie es gemacht wird. Man beachte, dass Frankie Maske und Mundschutz trägt. Die Arbeit mit dem Stechbeitl ist eher eine Unterbrechung beim Schleifen. Ich selbst trage weder Schutzbrille noch Atemfilter, da ich solche Arbeiten nicht permanent dürchführe. Ich weiss, das ich hier auf viel Kritik stossen werde, aber ich halte ich es mit Paracelsus: Im Rahmen genossen, kann nichts giftig genug sein... Alle beiden Mackers haben beruflich mit Giftkram zu tun und tragen daher See-BG-mässig, ordentlich, wohlfeil und vorbildlich ihre Atemschutzmasken. Ich würde es jedem empfehlen, der relativ häufig damit zu tun hat... Ich werde etwas vorgreifen und das Boot bei Schlippen zeigen. Damit gewinne ich etwas Zeit für die Dinge zwischendurch und etwas Zeit für die Dinge danach... Mehr folgt im vierten Teil, sofern die Leser hier noch interessiert sind... Gruss, wolfram
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#6
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Oohps, wo sind denn denn die Photos?
Fragender Gruss, -wolfram |
#7
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Ich weiss nicht, was hier schiefgelaufen ist. Bilder kommen nun: Der alte Albin-O21 ist Bild 1, dann ein Rumpfloch ausgesägt, geschäftet, gefüllt und geschliffen und gedoppelt.
Die Lady geht zu Wasser und schwimmt dann. Details zur Renovierung folgen... Gruss, -wolfram
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#8
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Und noch eine Entschuldigung hier. Ich bin jetzt auch mit den Bildern durcheinandergekommen. Hier folgt, was ich zu beschreiben versuchte:
1. Frankie mit Maske beim Ausräumen... 2. Frankie prüft seinen Schnitt... Gruss, -wolfram |
#9
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Ach, ja...
zur Motivation aller Seefahrer hier... Dieses Bild habe ich um 02xx Uhr aufgenommen während der Überführung von Sverige nach Tyskland. Das war irgendwo bei Klovöja. Auf dieser Skäre ist meine schwedische Freundin Birgitta aufgewachsen und hat dort segeln gelernt. Gruss, -wolfram
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#10
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Details... Mast
Der Rumpf ist nun einigermassen klar. Jetzt kommen Details zum Refit. Ich beginne mit dem Mast, werde aber unterbrechen, weil der neue Kopf noch nicht montiert ist. Das ist ein extra Kapitel, denn der neue Kopf ist ein Extra, von Dauelsberg nach Plan gefertigt.
Ich beginne einfach... 1) Birgitta demontiert die Beschläge... 2) Mast ohne Beschläge 3) Löcher ausspunden 4) Spundlöcher Der Mast ist ist bis auf das rohe Holz abgeschliffen und wird nun mit Öl getränkt. Der Leichtigkeit wegen nimmt Birgitta Petroleum. Es werden ca. 10 bis 15 Anstriche nötig, da das Holz gierig saugt... 5) Birgitta traenkt den Mast 6) Geschliffen - getränkt 8) Petroleum auf den Spunden Nach der Trank-Orgie wird der Mast mit einer Mischung aus Lack, Firnis und Öl geschützt. Hierzu ist viel Zeit und Trockenheit nötig, da das Öl einige Wochen braucht, um den Lack wirklich zu festigen. Ein gelegentlicher Regenguss macht nichts. Es werden so viele Lackschichten wie möglich aufgetragen. Jeden Tag zwei Lagen, wenn das Wetter es zulässt. Birgitta hat bestimmt einen Mischung Lack, Öl, Firnis verarbeitet. Das zeigt das vorletzte Bild. Das letzte Bild sollte vorher kommen, weil es die Spunde zeigt, die natürlich in den rohen, geschliffenen Mast eingesetzt wurden. Die Spunde habe ich aus Kieferresten hergestellt, der Mast selbst besteht aus schwedischer Lärche., leicht und fest. Ohne Flax: Der Mast wiegt nicht ganz 40 kg... Tip: Zuerst die Spunde zurechtschneiden. Auf dem Mast auflegen, mit SEHR spitzem Bleistift anreissen, mit Stecheisen ausstemmen, Spunde mit dickem 2K-Harz einpressen (mit Holz und Hammer einschlagen) und schön austrocknen lassen. Anschliessend Überstände abschleifen. Fragen? Anregungen? Kritik? Fragender Gruss, -wolfram
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#11
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Wie ich gerade lese, sind da Unklarheiten eingeschlichen; Es sollte heissen; Birgitta hat bestimmt 10 Schichten aus Lack, Öl und Firnis aufgetragen.
Ich entschuldige mich für Unklarheiten... Gruss, -wolfram
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#12
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Details - Pinne
Eigentlich hatte das Boot eine Radsteuerung. Meinem Freund und Voreigner Hans (Bild 1) hat das aber nicht gefallen und so hat er die Pinne benutzt, die Lars-Olof ebenfalls vorgesehen hatte. Im Laufe der Zeit hat sie ihr Ansehen verloren. Und da wir sowieso in diesen Arbeiten waren, hat sich mein Sohn Roland darum gekümmert. Abziehen der alten Lackschichten mit dem Kratzer (Bild 2), anschliessend mit Petroleum durchtränken (Bild 3) und zig-mal lackieren mit der schon oben genannten Mischung aus Öl, Lack und Firnis.
Gruss, -wolfram
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#13
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Hallo Wolfram
Was ist der Sinn oder Zweck mit Petrol vorzubehandlen Jürg
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wer faul sein will, muss schlau sein! |
#14
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Holzklampen
Die Klampen an Bord waren weitgehend aus Holz: Mast- und Schotenklampen. Wir haben also demontiert, abgekratzt, mit Schleifpapier bearbeitet, dann 14 Tage lang einfach in eine Pütz mit Petroleum gepackt und anschliessend mit dieser Mischung aus Öl, Firnis und Lack gelackt. Viele Aufträge helfen. Das Öl darin braucht allerdings viele Wochen, um den Lack zu härten. Trockenheit und Wärme helfe dabei.
Gruss, -wolfram
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#15
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Zitat:
Jürg
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wer faul sein will, muss schlau sein! |
#16
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Hallo Jürg,
Petroleum ist ein dünnflüssiges Öl wie Diesel- oder Heizöl, dringt daher leicht und tief in Holz ein und kann es schnell sättigen. Öliges Holz ist extrem wasserabweisend und rottet nicht. Abgesehen davon hebt es die Maserung gut heraus und zeigt die Flamme bzw die Jahresringe sehr gut. Es wirkt wie ein Fungizid, hält also alle Holztiere fern und bringt nach langer Austrocknung Stabilität ins Holz, weil es die Fasern stärkt. Gekochtes Leinöl (Firnis) hat den gleichen Effekt, braucht aber viel länger, um das Holz zu durchtränken, weil es eben nicht so dünnflüssig ist. -wolfram
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#17
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Nebenan wird auch gebaut...
Ein weiteres Bauprojekt stand mal nebenan. Käpt'n Nemo lebte auf seinem Boot und hat diverse Umbauten vorgenommen. Die Wibo wurde an der Kiellinie aufgeschnitten und verbreitert. Um im Watt trockenfallen zu können, hat das Boot keinen Kiel. Die mittlerweile entfernten Schaufelräder sind nun durch Seitenschwerter ersetzt.
Siehe auch http://whv-maritim.blogspot.de/2010/07/rustersiel.html Gruss, -wolfram |
#18
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Was sich so ansammelt...
Im Laufe der Jahre hat sich einiges an Bord angesammelt...
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#19
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Vorlukdeckel Refit
Auch das Vorluk brauchte ein Refit. Der Deckel besteht aus Sperrholz, das in den letzten 30 Jahren kaum Beachtung fand. Einen Eindruck gibt vielleicht das erste Bild.
Die Schleiferei hat dazu geführt, dass die obere Schicht des Sperrholzes teilweise abgetragen war. Selbst Bruynzeel verwendet minderwertiges Holz in den Innenlagen. Nun habe ich eine Rolle Mahagonifurnier in 1 mm Stärke und eine ebensolche Rolle in 2mm Stärke. Das Luk ist Sperrholz, dachte ich und wollte daher furnieren. Walter (der Werftmann) lachte nur, ich liess mich davon aber nicht abhalten. Sein Lachen hat wenigstens dazu geführt, das ich vorher ausprobiert habe: Drei kleine Hölzer genommen, Furnier zurechtgeschnitten und aufgeklebt mit Pattex, mit Epoxy und mit 1K-Leim. Mit einem Bügeleisen den Leim erwärmt und das Furnier gepresst. Das Furnier mit dem Pattex mit Holz und Hammer nach kurzer Trockenzeit gepresst. Epoxy.Furnier einfach nur gepresst mit Bleigewichten und trocknen lassen. Die Bilder dazu muss ich noch machen, diese Probestücke gibt's ja noch. Lange Rede, kurzer Sinn: Mir wurde klar, dass es so nicht geht, da ich die Kanten nie wirklich dicht bekommen würde. Hier würde immer Wasser eindringen und das Furnier wieder ablösen. Also Plan B, den Walter ohnehin vorgeschlagen hatte: Laibhölzer aus Mahagoni schneiden und das Sperrholz mit Teakstäben auslegen. Wir haben also eine Mahagoniplanke (Rauhholz, 16 mm) mit stehenden Jahresringen genommen, über die Abrichte und durch den Dickenhobel geschoben, um Laibhölzer in 10 mm Stärke zu bekommen. Mit der Kappsäge wurden die Ecken besäumt und das Holz mit Epoxy aufgeklebt. Währenddessen wurden die Teakstäbe (10 mm) zurechtgeschnitten und ausgelegt. Mit 4 mm Hölzchen wurde der Abstand zwischen den Stäben bestimmt, anschliessend mit Expoxy die Stäbe geklebt. Als alles trocken war (ich habe mir eine Woche Zeit genommen), die Fugenränder mit Krepp abgeklebt und die Fugen mit Sika 291 verklebt. Dann mit Bandschleifer alles glattgemacht. Bild 2 zeigt eine Nachbesserung an den Laibhölzern, wo ich vorher mit Sika gespart hatte. Jedenfalls habe ich eine Runde nachgelegt. Das dritte Bild zeigt das Endergebnis. Bis heute hat die Arbeit Wind und Wetter ganz gut überstanden. Gruss, -wolfram Für Fragen, Anregungen und Kritik immer offen...
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#20
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P.S. Nur das Laibholz wurde wie üblich getränkt und zig-mal lackiert. Die Teakstäbe bleiben unbehandelt.
-wolfram |
#21
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Castor-Refit: Das Deck
Nach langem Hin und Her, viel Internetrecherche, Besuch auf Messen (Boot, Boat-Fit) habe ich mich für ein Korkdeck entschieden. Etwas verhandelt, gab es meinen Bedarf für gutes Geld (Zahlen via PN) inkl. Anlieferung. Warum Kork?
Ich hatte die Wahl zwischen Teakleisten und Korkleisten. Nachdem ich in paar Baumärkten war, kam Kork nicht mehr in Frage. Nachdem ich den Marinekork auf den Messen gesehen hatte, war ich wieder am Zweifeln. Ich hatte ein paar Probestücke vom Kork. Also, erneute Recherche: Was ist Kork, was ist Teak. Nachdem ich einige Tests gemacht hatte (Baumarktkork über 6 Monate in Wind und Wetter auf dem Balkon), Das Resultat war gut. Der Kork war in guter Verfassung (nicht rott, nicht verkeimt). Daher Kork als Grundentscheidung. Dann auf den Messen den Marinekork gesehen und mit verglichenem Baumarktkork war das dicht, weil so eng gepresst. Das gab den Ausschlag für meine Entscheidung, Marinekork zu verwenden. Daneben gab es Kriterien wie: leichter zu biegen, leichter zu verkleben, leichter zu schleifen. Gewicht spielt keine Rolle, denn Marinekork ist etwa so schwer wie Teak auch. Bei mir sind ca. 100 kg dadurch auf das Deck gewandert (siehe Riss vorher). Auch der Preis ist sehr vergleichbar. So gab es nur noch wenige Kriterien: Leichter verlegbar durch die Biegsamkeit, wärmeisolierend, weniger rott anfällend als Teak. Alles ist 10mm start, Teak und Kork. Hier kommen die Bilder. Auf die Butten im Fisch habe ich aus Zeitgründen verzichtet, owohl es schiffiger gewesen wäre... Die Laibhölzer aus Teak am Haus und am Rumpf sind verklebt mit Epoxy, die Korkleisten zurechtgelegt, dann geschnitten, mit Sika 291 verklebt, mit Bleigewichten (Kielkram) und Klinkern beschwert. Nach der Trocknung wurden die Fugenkanten mit Krepp abgeklebt, die Fugen mit Sikia 291 verfüllt. Krepp weg, alles mit einem Bandschleifer glatt gemacht und dann war erst mal gut. Löcher in den Fugen nachgebessert mit Krepp und Sika. Fragen? Anregungen? Kritik? Gruss, -wolfram
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#22
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Castor-Refit: Lenzstopfen Plicht
Nachdem auch Lars-Olof Norlin (der Konstrukteur) empfohlen, die Lenzöffnungen zu vergrössern, habe ich dann bei Dauelsberg grosse Bronzestopfen gekauft. 2,1/2 Zoll achtern, 1,1/2 Zoll vorn. Ich weiss noch nicht, ob das hinreicht, die Plicht schnell zu lenzen, wenn denn mal eine Welle von achtern einsteigt. Ich werde das erleben und dann berichten können...
Gruss, -wolfram Geändert von storv (06.03.2013 um 14:03 Uhr) Grund: Eigentlich angehängtes Photo fehlt...
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#23
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Und das Photo fehlt schon wieder, oh je...
Vielleicht mache ich ja etwas falsch, vielleicht liegt's aber auch an dieser Maschine. Hej, Webmaster, können wir uns mal technisch unterhalten? Mein Geld geht weg wegen merkwürdiger Effekte... Und bitte, wirklich technisch... -fragender Gruss, -wolfram |
#24
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Lenzstopfen
Ich hoffe, das der Anhang mit den Lenzstopfen jetzt gezeigt wird.
-wolfram |
#25
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Scheuerleiste
Da das Boot als Regattaziege konstruiert wurde, gab es keine Scheuerleisten. Mein Voreigner Hans hatte mit Häfen so seine Probleme und bevorzugte Schären. So waren dann viele rotte Stellen vor allem im Bugbereich zu flicken. Ich selbst hatte meins dazugetan, als ich das Boot im Winter an die Spundwand gelehnt hatte, wie am Anfang schon mal beschrieben hatte. Ein Photo dazu gibt's auch am Anfang zu sehen.
Im "Tagedieb und Taugenichts" beschreibt Hugo Wehner eine Liegemöglichkeit, die sein Boot fast in den Untergang gerissen hätte. Man soll also einigermassen vorbereitet sein. So wollte ich eine kräftige Scheuerleiste, die etwas aushält und ausserdem den Balkweger verstärkt, als ca. 50 x 50 mm stark. Gestrakt hat der Rumpf knapp 12 mtr Länge. Also habe ich 50 mtr rauhe Mahagonibalken 60 x 32 mm in 4 mtr Länge bestellt, alles gehobelt und abgerichtet, dann mit einem 25 mm Forstnerbohrer die Propfenlöcher gebohrt und mit einem extra gekauften Propfenbohrer die Proppen hergestellt. Die Balken wurden an den Enden geschäftet und überlappend mit V4A-Schrauben in 2 Gängen an den Rumpf geschraubt. Die innere Leiste ist mit Epoxy zusätzlich an den Rumpf geklebt. Die aufgesetzte äussere Leiste ist mit Sika geklebt und mit V4A geschraubt. Sie ist ein Verbrauchsteil und soll bei Bedarf geflickt und ersetzt werden können. Vor allem Wattenfahrer hier kennen das Prinzip vom Loskiel her, der als Verbrauchsstück den 'echten' Kiel schützen soll. Nachfolgend einige Bilder, die vielleicht mehr erklären, als ich hier in Worten ausdrücken kann. Das erste Bild zeigt zusätzlich das Deck mit den geklebten Laibhölzern, bevor die Korkleisten verlegt wurden. Für Fragen, Anregungen und Kritik immer offen... -wolfram
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