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Segel Technik Technikfragen speziell für Segelboote. |
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Themen-Optionen |
#1
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Warum Drahtstrops an Großschot-/Niederholertaljen?
Hallo,
frage mich schon länger weshalb Großschot-/Niederholertaljen häufig in Richtung Baum mit Drahtstrops verlängert werden? Unten angebrachte Drahtstrops kann ich wegen der eventuell besseren Erreichbarkeit der Curryklemmen am Violinblock nachvollziehen, aber oben? Gruß Olaf |
#2
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das ist eigentlich relativ einfach: bei taljen ziehst du meterweise schot. wenn die blöcke auf stropss sitzen, wird die zu ziehende schot im prinzip verkürzt.
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Ein segelboot macht aus einem hebeltiger noch lange keinen menschen.... |
#3
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Aber warum Draht? Modernes Leinenmaterial ist mindestens genau so gut, aber leichter.
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Gruß aus Berlin Achim |
#4
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ging es ums verlängern, oder um das material?drahtstropps kannst du fertig kaufen.
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Ein segelboot macht aus einem hebeltiger noch lange keinen menschen.... |
#5
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Re: Warum Drahtstrops an Großschot-/Niederholertaljen?
Zitat:
Geschwindigkeit ist keine Hexerei |
#6
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Nun, mit 'nem 30 cm Strop spart man bei 'ner 4:1 Talje insgeamt 1,20m Tauwerk. Der "Tauwerkberg" im Cockpit bleibt bei dichtgeholter Schot aber gleich gross, weil ja die Übersetzung gleich bleibt.
Das spart also kaum Gewicht und noch weniger Geld (fertige Strops sind teurer als 'ne längere Schot), oder? Die Verlängerungen müssen doch noch andere Vorteile bieten ... Superpapa war schneller als ich ... Das mit dem Windwiderstand hört sich plausibel an, wenn man denn unbedingt schneller sein muss ... Also keine Vorteile für Fahrtensegler? Olaf |
#7
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Zitat:
Desweiteren verringert sich die Leinenlänge die sich reckt. Damit kann man das Segel dichter anknallen und damit steht es besser. Sind die Blöcke bei einer 1:4 talje dicht und nur noch 5 cm auseinander, dann sind das nur noch 20 cm die sich recken. Bei einem halben meter oder mehr, sind das dann mal eben 2 meter. Was denn beim dichtholen passiert kannst dir sicher vorstellen. |
#8
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@ixy
a) Wie weit die Blöcke einer Talje auseinanderstehen, hat keinen Einfluss auf den "Tauwerkhaufen" im Cockpit; hier zählt nur die Übersetzung. Nehmen wir mal an: Vor dem Wind: z.B. 3m vom Traveller bis zum Baum Am Wind: z.B. nur noch 1,5m Dann liegen am Wind, bei einer 4:1-Übersetzung, (3m - 1,5m)*4 = 6m im Cockpit herum; auch dann, wenn von den verbleibenden 1,5m vom Traveller bis zum Baum 1m aus Draht bestehen. b) Das mit dem Reck glaube ich auch: weniger "aktive" Leine (also Entfernung zwischen den Blöcken) = weniger Reck Das wäre beim Achterstag und evtl. beim Niederholer vorteilhaft; bei einer Schot (ganz anders als bei einem Fall) ist die Dehnung doch positiv: Das Segel wird bei einer Bö "automatisch" gefiert - genauso wie ich es auch machen würde, oder? Gruß Olaf |
#9
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Der Unterschied für den Fahrtensegler - gerade kleinerer Boote - ist auch der, daß er dann nicht bei jeder Wende/Halse den Doppelblock auf die Schläfe kriegt, sondern dafür mit'm Draht das Ohrläppchen geflitscht bekommt - ...solange bis er's gelernt hat...
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt! |
#10
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Zitat:
Er reicht aber u.U. schon, um auf Dauer mein Segel ein wenig aus der Trimmung zu bringen. Deshalb denke ich, daß auch bei der Schot der Reck so gering wie möglich sein sollte. Was den Windwiderstand und das höhere Gewicht angeht: Bei absoluten Vollprofis mag das vielleicht eine Rolle spielen. für uns 08/15- Regattasegler oder Fahrtensegler wohl eher weniger Gruß, Flo
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Alles, was ich schreibe, ist nicht meine Meinung, sondern die von dem anderen da |
#11
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Re: Warum Drahtstrops an Großschot-/Niederholertaljen?
Zitat:
Die Sache mit der Tauwerkdehnung wird hoffnungslos überbewertet, die ist noch nicht einmal von theoretischem Wert. mit drahtfreien Grüßen Matthias. |
#12
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Zitat:
Der Reck kann ein Argument sein. Moderne Materialien können jedoch genauso reckarm oder noch weniger als Draht sein. Dieses Argument muss heutzutage nicht mehr zählen. Es tritt aber eine andere Gefahr hierbei auf. Der Reck ist gleichzeitig auch eine Art Stossdämpfer. Fehlt dieser, wirken die Kräfte, die in Lastspitzen auftreten, in voller Kraft auf Rigg und Beschläge. Manchen sind bei Wechsel des Tauwerks auf die hochmodernen Fasern gleich die Blöcke um die Ohren geflogen. Auch die Decksbefestigungen gaben da schon nach. Daher haben manche Werften schon darum gebeten, bei Tauwerks-Umrüstungen zuerst die Werft zu konsultieren. Drahtstropps sind robuster als Tauwerk und mit dem richtigen Presswerkzeug einfacher herzustellen als ein Tau mit eingespleisster Kausch
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Klaus Fair winds and clear skies Bekennender Segler |
#13
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@earhill
Ja, durch einen Drahtstrop sparst Du bei 4:1 insgesamt genau die 4-fach Länge Tau. Nur lägen diese 4m nie im Cockpit herum; da liegt nur die 4-fache Differenzlänge zwischen hart am und vor dem Wind - egal wie lang die Talje insgesamt ist. Also: Mit oder ohne Taljen liegt am Wind immer die gleiche Menge Tau im Cockpit herum; die liesse sich nur durch eine kleinere Übersetzung reduzieren. Oder anders herum gedacht: Da wo jetzt dein Strop "hängt", also gerade nicht auf dem Deck liegend, da hingen auch die eingesparten 4m in der Luft - stören dort also nicht wirklich. Und naja, 'nen Achterstag/ Backstag ohne Draht, als 10m Mega-Talje, ist schon 'n recht extremes Beispiel ... Da stellt sich die Frage gar nicht erst. @all: Scheint also keine echten Argumente für 'nen Drahtstrop an Schoten von Fahrtenyachten zu geben. Danke! Gruß Olaf |
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