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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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#1
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Probleme mit Wellenanlage
Hallo,
bin gerade zwei Wochen unterwegs gewesen und habe ein Problem mit der Welle. Also mal von Anfang an. Bei mir ist ein Yanmar 3JH4E eingebaut, etwa 7 Jahre alt und 700 Stunden. Am Getriebe ist die Welle mit vier Schrauben befestigt und es gibt eine VP-Wellendichtung, die bislang dicht war. Nun habe ich unterwegs festgestellt, dass die VP-Wellendichtung Wasser durch läßt. Dies tut sie je nach Drehzahl mehr oder weniger, auch im Leerlauf; mal tröpfelt es, mal spritzt es rundherum, Menge bis etwa ein halber Liter pro Stunde, maximal ein Liter. Ich habe dann versucht, mit Bordmitteln den Fehler zu finden und gemerkt, dass die vier oben erwähnten Schrauben alle locker waren. Ich habe sie angezogen, aber es kommt immer noch Wasser durch die Dichtung. Auch meine ich, dass die Welle Spiel hat, geschätzt ein bis zwei Millimeter. Komisch auch: bei 2000 Umdrehungen, was meiner Marschgeschwindigkeit entspricht, bleibt es nun, also nach dem Anziehen der vier Schrauben, trocken. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, das das Schiff im Wasser überwinterte und ich in die Wellendichtung frisches Fett einspritzte, was natürlich wegen des austretenden Wassers schlechter ging als an Land. Da auch im Leerlauf, also bei nicht drehender Welle, Wasser kommt, würde ich eine Unwucht aussen, also am Prop oder durch die Anode, ausschliessen. Gut, der ganze Motor vibriert, ist aber, denk ich mal, nichts besonderes, hat er immer gemacht. Eine Flex-Kupplung o.ä. habe ich nicht. Ein Yanmartechniker ist leider nicht vor Ort. Hat jemand eine Idee, was das sein kann und wie ich das Problem lösen kann. Sind meine Schlussfolgerungen eigentlich richtig? Schon mal danke für die Antworten. Wolfgang |
#2
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Hallo Wolfgang,
könnte es sein, dass eine oder mehrere Motoraufhängungen (Gummiböcke) gefekt sind und so der Motor mehr Spiel zum vibrieren hat? (Woher die lockeren Schrauben auch rühren könnten)
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Ulrich OPEN SOURCE Projekt: solaranzeige.de
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#3
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Moin Wolfgang
Die Volvo Gummilippenwellendichtungen tolerieren normalwerweise ziemlich viel Schwingungen,nur axiale Bewegung ist nicht gut weil dann die feinen Dichtlippen hin und her gekrempelt werden.Du schreibst das die Welle Spiel hat,in welche Richtung? Wenn die Schrauben am Getriebe(Klemmflansch,Kupplung?)lose waren ist da etwas im argen,weil die vier M8 oder M10 Schrauben vom verantwortungsbewusten Monteur sehr sorgfältig angezogen werden und sich nicht mal so eben losschütteln. gruss hein
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#4
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Ulrich, wie kann ich erkennen, dass die Blöcke defekt sind?
Hein, ich weiss nicht, welche M-Schrauben das sind. Aber ich brauchte zwei 17-er Schlüssel, um sie anzuziehen. Das Spiel in der Welle ist seitlich. Habe ein Holz daneben fixiert, da konnte ich es gut erkennen. Ein Spiel auf der Längstachse der Welle war nicht erkennbar, geprüft nach dem Festziehen der 4 Schrauben. |
#5
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Hi,
wenn das die VP Gummilippendichtungen sind, die müssen, je nach Betriebsstunden, alle 4..5 Jahre getauscht werden.
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Grüße aus dem Trockendock Wenn man immer nur das tut was man kann, wird man immer das bleiben was man ist Lutz |
#6
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Hallo Wolfgang,
Du schreibst, dass zwischen Getriebe und Welle keine Flex-Kupplung montiert ist. Die Schwingungen des Motors werden dann auf die Welle übertragen und es ist somit nur eine Frage der Zeit, bis Spiel im Wellenlager entsteht. Ob Motorfundamente defekt sind erkennt man an Verformung oder Rissen im Gummi-Element. Erkundige dich nach der richtigen Shore-Härte für deinen Motor, wenn Du die Teile auswechselst. Gruß Peter |
#7
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Zitat:
Da mußt du aber viele Betriebsstunden machen.... Meine ist über 15 Jahre alt und war gestern noch dicht.
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Gruß Ewald
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#8
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Zitat:
Radiale Kräfte werden nicht durch die Gummilippe, sondern durch ein wassergeschmiertes Gummilager, hinter der Lippe aufgenommen. Was die Dinger gar nicht ab können ist : trocken laufen ...
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Grüße aus dem Trockendock Wenn man immer nur das tut was man kann, wird man immer das bleiben was man ist Lutz Geändert von Lutz Geis (20.04.2013 um 18:55 Uhr) |
#9
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Moin Wolfgang
Wenn die Welle am Getriebe fixiert ist und du sie immer noch ohne viel Kraft seitlich bewegen kannst must du darauf achten ob der Motor/Getriebe sich mit bewegt,das könnte auf lose Motorfüsse bzw beschädigte Motorfüsse hinweisen,bewegt sich nur die Abtriebswelle des Getriebes mit....Oha da wollen wir mal lieber nicht dran denken.Es gibt auch die Möglichkeit,dass das (wassergeschmierte)Endlager verschlissen ist,das kommt bei den Gummilagern durchaus mal vor wenn man oft in sehr schwebstoffhaltigen Wasser(Watt und Tiedegewässer,flache Flusshäfen)fährt.Kann man ohne selbst mal drauf zu schauen aus der Ferne aber schwer beurteilen.Es sind zur Info:M10 Schrauben,wenn alles mit rechten Dingen zugeht. gruss hein |
#10
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Hallo Wolfgang,
ich teste die Motorblöcke inden ich mit einen Kuhfuss/ Brechstange oder ähnlichem den Motorblock versuche in der Näher jeder Aufhängung an zu heben. (Natürlich alles mit Gefühl) Man erkennt dann sehr schnell ob die Aufhängungen unterschiedliches Spiel haben. Der Motor ist normalerweise so schwer, dass man nur durch Rütteln kein Spiel feststellen kann. Wenn man ihn jedoch versucht anzuheben dann merkt man es sehr schnell.
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Ulrich OPEN SOURCE Projekt: solaranzeige.de |
#11
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So, ich will mal kurz berichten. Also die Gummipuffer sahen gut aus. Ich habe ich dann mit diversen Schraubschlüsseln alle Schrauben der Motorbefestigung geprüft. Und siehe da, eine war locker. Es war ungefähr eine achtel Umdrehung, eher weniger. Danach kam am Anfang immer noch Wasser durch die VP-Wellendichtung, aber erheblich weniger. Und ich meine auch, dass die Welle nun weniger Spiel hat. Nach ca acht Stunden Fahrt war es dann so trocken wie vorher. Am Ende eines Motor-Tages habe ich nun etwa ein Schnapsglässchen Wasser in der Motorbilge. Prima. Insofern danke für Eure hilfreichen Beiträge.
Wolfgang |
#12
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Ist bei Dir ein Wasseranschluss auf dem Stevenrohr ?
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Grüße aus dem Trockendock Wenn man immer nur das tut was man kann, wird man immer das bleiben was man ist Lutz |
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