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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art.

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  #1  
Alt 09.05.2013, 17:55
th8000 th8000 ist offline
Deckschrubber
 
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Standard Holzkajütaufbau ölen oder beizen?

Hallo zusammen,

das Holz am Kajütaufbau meiner Nordic 86 braucht dringend Zuneigung (siehe Bilder). Da ich mir unsicher bin, wie es am besten zu pflegen ist, mir bei uns an der Steganlage jeder etwas anderes sagt und ich auf keinen Fall Schaden anrichten möchte, wende ich mich Hilfe suchend an diejenigen unter euch, die mit Holz und dessen Bearbeitung vertraut sind.
Im Anhang ein paar Bilder, verbunden mit folgenden Fragen:
1. Handelt es sich um TEAK oder Mahagoni?
2. Reicht es, wenn ich es mit 240er anschleife und öle? Wenn ja, welches Öl?
3. Falls es gebeizt werden muss, womit? Wie oft? Anschliff?

Was meint ihr?
Vielen Dank im voraus,
Torsten
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  #2  
Alt 09.05.2013, 19:26
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45meilen 45meilen ist offline
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Hallo und willkommen im
Ich tippe auf eine Mahagonieart
Ölen oder beizen, ist der falsche Ansatz
Ölen oder lackieren wäre eher richtig, da man beizt um Farbveränderung zu bekommen, bevor man es weiter behandelt
__________________
Gruß 45meilen

In meinem Alter noch vernünftig werden ist jetzt auch keine Alternative
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  #3  
Alt 09.05.2013, 21:29
Hesti Hesti ist offline
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Um die Frage, was da das Richtige ist, werden beinahe Glaubenskriege geführt ...

Im Wesentlichen kenne ich 3 Ansätze:

1. Offenporige Lasur. Wurde früher einfach als "Sikkens" bezeichnet. Vorteil: Guter Sonnenschutz, relativ schnell und einfach zu verarbeiten. Nachteil: Die Holzstruktur wird verdeckt. Das ist Geschmackssache, für die Einen sieht das tot aus, Andere finden das schön sauber und ordentlich.

2. Öl. Da mußt Du in der Regel nach der Erstbehandlung jedes Jahr kurz bei, etwas aufrauhen und eine weitere Schicht auftragen. Kann gut aussehen. Wir hatten früher Decksolje 1 und 2, heißt jetzt wohl Owatrol D1 und D2 (ich nehme mal an, dass das das gleiche ist). Insgesamt bleibt die Oberfläche weicher als bei Lack oder Sikkens, das geht also nur da, wo nicht ständig irgendetwas scheuert. Es gibt eine ganze Menge an verschiedenen Produkten ...

3. Lack. Bei Sperrholz gerne 2-k, auf Vollholz eher 1-k. 1-k kann so rund 2 Jahre ohne Wartung halten, 2-K länger. Für 1-k dürfen es für den Anfang schon gerne rund 6 Schichten sein. Es ist auf jeden Fall bei 1-k nicht verkehrt, alle 2 Jahre etwas aufzurauhen und 1 - 2 Schichten zusätzlich draufzupinseln. Bis das ganze Zeug irgendwann anfängt, abzugehen. Dann alles runter und von Neuem.

Persönlich - habe ich nach dem Aufrauhen auch schon mit Fensterrahmen - Bläueschutz vorgestrichen, bevor dann eine der 3 obigen Möglichkeiten zum Zuge kam. Hat immer funktioniert. Der Bläueschutz ist etwas fungizid.

Geändert von Hesti (09.05.2013 um 21:37 Uhr)
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  #4  
Alt 09.05.2013, 23:36
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Bläueschutz brauche ich aber nur bei Weichhölzern wie Fichte, Tanne etc, bei Harthölzern wie Mahagoni, Teak, Meranti ist das nicht erforderlich.
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Gruß, Nicole
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  #5  
Alt 10.05.2013, 10:19
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Gute Erfahrungen haben wir mit D1/D2 gemacht.
Das Holz wird tief mit dem "Öl" durchtränkt und ist simit gegen Feuchtigkeit geschützt. Reperaturen sind einfach und simpel zu machen (einfach mit schleifflies anrauhen und nachpinseln).
Tipp: 25-30 Lagen D1 (bis das Holz nichts mehr an Material aufnimmt), dann ca. 1-2 Wochen warten, dann noch mal mit D1 sättigen. Erst dann einige Lagen D2.

Gruß Olaf
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  #6  
Alt 13.05.2013, 21:00
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Vielen Dank!

Habe einen ersten Probeschliff gemacht und an der Stelle geölt. Die schwarzen Stellen sind schwarz geblieben, der Rest sah gut aus. Muss ich die schwarzen Stellen mit Hartholzreiniger vorbehandeln? Oder stärker Schleifen?
Grüße, Torsten
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  #7  
Alt 13.05.2013, 21:28
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Die schwarzen Flecken kannst du nur bleichen...

http://www.fky.org/forum-neu/read.php?2,3251
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Gruß, Nicole
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  #8  
Alt 18.05.2013, 22:58
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also...
um dein Mahagoni relativ lange mit vertretbarem Aufwand zu versiegeln gibt es mMn nur 1 Möglichkeit.
Womit ist das Holz momentan versiegelt?

1. Holzoberfläche vollständig anschleifen

2. Versuchen die schwarzen Stellen mit gröberem Papier auszuschleifen (wenn nicht möglich, dann bleichen)

3. falls notwendig, Schad- und Fehlstellen mit passendem rötlichen Holzspachtel (gibts im Handel) ausbessern.

4. ggfl die Stellen gut verschleifen

5. OFFENPORIGE, DÜNNSCHICHTE Holzlasur auf ALKYDHARZBASIS besorgen. nichts anderes!
Zuerst gewünschten Farbton im Handel besorgen (je nachdem wie du das Holz "tönen" möchtest); wahrscheinlich ist der Farbton Meranti (nicht ganz so dunkel) oder direkt Mahagoni das beste, um den natürlich roten Ton des Holzes zu betonen.
Diese erste Lasur mit einem Baumwolltuch (fusselfrei) dünn und gleich mäßig auftragen bzw. WISCHEN.
(Wenn Stellen zu "fett" lasiert werden, mit einem in Verdünnung getauchten Lappen nachwischen, um die Lasur zu Verdünnen oder Läufer zu entfernen)
Falls nach der ersten "Tönung" der Farbton noch nicht intensiv genug ist, einfach den Vorgang wiederholen.

6. Danach beginnt der Auftrag mehrerer Schichten FARBLOSER Lasur (ebenfalls offenporige Dünnschichtlasur!)
Je nachdem wie ausgelaugt das Holz ist, ziehen die ersten Schichten Lasur wie Wasser auf einem Schwamm ein...
Irgendwann ist das Holz gesättigt und die Lasur bildet ganz langsam eine leicht Glänzende Oberfläche...

7. Beginnt die trockene Oberfläche flächig glänzend zu wirken, kannst du einen ersten leichten Zwischenschliff (per Hand) mit 400er Papier vornehmen, um die noch hochragenden Holzfasern und Staubeinschlüsse zu glätten...

8. Weitere Schichten farblose Lasur auftragen bis sich eine Oberfläche wie eine Klarlackschicht bildet... oder nochmal einen Zwischenschliff ausführen.

Durch die Verwendung von dünnschichtiger Lasur bleibt die Maserung und die Zeichnung des Holzes erhalten und wird nicht überdeckt (daher wird die erste tönende Lasur auch nur gewischt). Ferner wird durch die Verwendung "farbiger" Lasuren gleichzeitig ein besserer UV-Schutz erzielt. Farblose Lasuren besitzen nur einen geringen oder keinen UV-Schutz...

Durch die verschiedenen Schichten farbloser Lasur wird das Holz versiegelt und bildet eine glatte, wiederstandsfähige, gut zu reinigende Oberfläche, die auf Grund der Feinpigmentierung einer Lasur immer noch feuchtigkeitsregulierend wirkt, d.h. es entstehen bei richtiger Vorarbeit und Verarbeitung der Lasur keine abgeplatzen Stellen, wie man es von LACKIERTEN Holzflächen im Laufe der Zeit kennt.
Das Verfahren ist durchaus zeit- und arbeitsaufwendig - ergibt dafür aber einen absolut tolles Bild, wenn das Holz vollständig versiegelt ist. Und es hält längstmöglich ohne gravierende Überarbeitungen, wie zB bei ölhaltigen Versiegelungen...

Wichtig ist nur, dass das zu behandelnde Holz noch gesund ist! Denn sonst kann auch die beste und aufwendigste Versiegelung nichts mehr retten...

Noch ein Tip: farbige Lasuren immer nur sparsam mit einem Ballen oder mit Lappen/Tüchern (Baumwolle, Filz usw) auftragen, sonst bilden sich schnell hässliche Pinselspuren, die ins Holz einziehen und immer sichtbar bleiben...
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