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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Die Baja und der Spiegel ...
Ein guter Freund von mir hat sich eine Baja 232 gekauft. Da er es mit dem Computer nicht so hat, übernehme ich hier mal, für ihn, den schreibenden Part.
Das Boot hatte beim Kauf einen bekannten Motorschaden. Durch seine berufliche Tätigkeit, war das ein lösbares Problem und ist jetzt auch schon behoben. Beim beabsichtigten Wechseln der Bälge, haben wir heute leider festgestellt, der Spiegel ist nass und morsch. Da der Motor, wie oben erwähnt,von uns schon mit einigem finanziellen Aufwand repariert wurde gibt es wohl leider kein zurück mehr. So, da stehen wir also heute, mit langen Gesichtern und fragen - und hoffen auf Rat wie wir die Spiegelreparatur am besten angehen. Wir würden jetzt den morschen Spiegel von innen bis zur äußeren GFK Schicht rausholen aber dann...??? Wie geht man beim rausholen am besten vor? Wie baut man den Spiegel richtig wieder auf? Vermutlich ist das hier der Xte Spiegeltrööt, aber bitte entschuldigt. Ich habe hier schon einiges gesucht und gelesen, aber ein Spiegel für einen V 8 muss ja (leider) bestimmt anderen Anforderungen entsprechen als für einen 15 PS Außenborder. Bilder habe ich noch keine gemacht, aber da der Spiegel noch unberührt ist, gibt es auch noch nicht viel zu zeigen. Gruß Ralf |
#2
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Hallo Ralf,
doch,im Prinzip ist das bei allen Spiegeln gleich - da kann ich dich beruhigen. Dein Spiegel muss dann nur etwas stabiler sein als einer am Schlauchboot. Schau dir in Ruhe die vielen Trööts dazu an und achte besonders auf die Ausführungen vom Mitglied "Water". Wenn`s einer drauf hat,dann der - du darfst ihn auch anschreiben per PN. Bei meinem Boot war es nicht anders und meine Schweissperlen auf der Stirn waren nicht zu verachten - aber alles ist prima geworden dank der Hilfe hier im Forum. Und vielen anderen ging es genauso. Gruss Andreas |
#4
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Hallo Ralf,
Bilder können mehr sagen als 1000 Worte. Außerdem wirkt ein bebilderter Trööt interessanter und wird häufiger aufgerufen. Je mehr Aufrufe ein Trööt bekommt, desto mehr qualifizierte Meinungen kannst Du auch erwarten. Du solltest also Bilder einstellen. Wie geht Ihr das Problem zweckmäßigerweise an? Motor mit Antrieb und Transom müssen raus. Dann schneidet Ihr das Laminat auf der Innenseite des Spiegels weg. Mit einer kleinen Kreissäge, bei der man die Eintauchtiefe des Sägeblattes bestimmen kann, schneidet man den vergammelten Holzspiegel in Streifen. Aus Sicherheitsgründen sollte man das Sägeblatt etwa 1 cm weniger tief eintauchen lassen, als der Holzspiegel dick ist. Den Spiegel bzw. die Holzplatte, die einen wesentlichen Teil des Spiegels darstellt, holt man dann mit einem Stechbeitel raus. Wenn das Holz raus ist, schleift man zunächst einmal die Laminatfläche, auf der das Holz aufgebracht war. Grund dafür ist, dass das nasse Holz auch Feuchtigkeit an offene Glasfilamente im rückwärtigen Laminat abgegeben haben dürfte. Nach dem Schleifen empfehle ich, -3- "Sicherheitslagen" einzubringen, die den "Schwund" beim Schleifen kompensieren sollen. Ich denke dabei an folgenden Aufbau -1- Matte a 450 gr./m² -1- Roving a 600 gr./m² -1- Matte a 450 gr./m² Als Harz solltet Ihr ein Polyesterharz nehmen, welches nicht mit Paraffin versetzt ist. Dann baut man die Spiegelplatte aus Holz in der ursprünglichen Größe. Ich würde hier eine Stärke von 60 mm aus Einzelplatten mit Polyesterzwischenlagen empfehlen und zwar -4- Platten a 12 mm und eine Platte a 10 mm in AW 100 (wasserfest verleimtes Industriesperrholz). Zwischen den einzelnen Platten solltet ihr -2- oder -3- Lagen einer 450er Matte einbauen. Das sind dann bei -5- Lagen Holz -4- Zwischenlagen mit -2- oder -3- Matten, also -8- bis -12- Lagen. Eine Lage im eingespannten Zustand trägt mit 0,25 mm auf, so dass wir dann auf eine "Auftragsstärke" von 2 mm bzw. 3 mm kommen. Dann haben wir eine Spiegel(holz)stärke von 60 bzw. 61 mm. Die Spiegelplatte wird außerhalb des Bootes auf einer planen Unterlage gebaut. Den genauen Ablauf in der Handhabung des Baus kann ich noch erklären. Die (Holz)spiegelplatte wird dann im Heck eingebaut, wobei ein Klebeharz mit Zahnspachtel aufgetragen wird, welches vorhandene Höhenunterschiede in der Auflage ausgleicht. Die (Holz)spiegelplatte wird beim Einbau mit 8 mm-Gewindestangen und einem äußeren Widerlager, bestehend aus einer Diele, Kantholz oder ähnlichem, eingebaut. Die hierbei entstehenden Löcher sind anschließend einfach zu verschließen. Wenn die (Holz)spiegelplatte dann festgeklebt ist, wird sie von innen noch einmal mit Laminat überzogen. Hier würde ich folgenden Aufbau empfehlen: -1- Matte a 450 gr./m² -1- Roving a 600 gr./m² -1- Matte a 450 gr./m² -1- Roving a 600 gr./m² -1- Matte a 450 gr./m² Das Laminat wird nach der Trocknung mit einem Schutzlack, z. B. LT-Lack, überzogen, welcher auch eine klebfreie Oberfläche herstellt. Den Ausschnitt bewerkstelligt man mit einer Stichsäge. Für die erneute Verbolzung des Transoms würde ich eine Bohrschablone einsetzen, die man sich ausleihen kann. Das war es jetzt einmal in Kurzform. Wenn Ihr die Reparatur nach meinen Vorschlägen vornehmen wollt, gehe ich je nach Arbeitsabschnitt ins Detail. Gruß Walter Geändert von Water (11.05.2013 um 21:37 Uhr) Grund: Tippfehler beseitigt |
#5
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Hallo Ralf
Kannst du sagen wo er die 232 gekauft hat? Vielleicht eine 96er mit 454? Hab mir die letzten Monate so einige 232 angesehen bevor ich meine gekauft habe! Hast du eine Ahnung warum der Spiegel Wasser gezogen hat? Habe eine sehr große Schachstelle zumindest bei der 232 gefunden! Bei mir ist zur Zeit auch der Motor und Transom ab wegen Umbau! Der Ablaß zum Bilgenstopfen ist ja einfach nur unten durch den Spiegel gebohrt und von Außen ist der Deckel vor.Wenn man nun ein Boot kauft wo öfter und länger Wasser in der Bilge gestanden hat, wird der Speigel wohl immer Wasser gezogen haben. Meiner ist zum Glück knochentrocken.Ich klebe jetzt sowas ein, als Ersatz für den Bilgenstopfen.Der geht komplett durch den Spiegel bis innen in den Motorraum. Mfg Michael Geändert von michael.b (11.05.2013 um 22:36 Uhr) |
#6
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@ Walter
Danke für die Tipps. Der Motor und der komplette Antrieb ist bereits raus. Da wir heute eigentlich nur mal eben die Bälge wechseln wollten, hatten wir keine Kamera dabei. @ Michael Das Wasser kam vermutlich über einen ausgeschlagenen Lenkbolzen und den Schaltszug. ??? Zu dem Stopfen kann ich aus dem Kopf nichts sagen.
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#7
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Moin,
ich habe gerade das gleiche hinter mir. Und bei mir kommt kein 15PS Aussenborder an den Spiegel sondern 380 V8 PS Warte noch 14 Tage und Du wirst erfahren ob es hält . Raus ist recht einfach, ich habe mit ner Oberfräse ein paar "Felder" gefräst und dann mit nem Stechbeitel den Spiegel raus gekloppt. Ausser die stellen die komplett Rott waren, die habe ich so raus gepuhlt. Viel Zeit hat es mich gekostet das ich das Ausmaß des Schadens nicht sofort erkannt habe oder nicht wahrhaben wollte. Bin viel zu langsam und zaghaft vorgegangen. Heute würde ich deutlich hemdsärmeliger den alten rotz großflächig raus reissen. http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=173147 Multimaster, Oberfräse, Rotex, Lochsäge und Stechbeitel mit Hammer waren mein Werkzeug für den "Ausbau" Viel Erfolg bei Deinem Projekt.
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Gruß Christoph
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#8
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Du mußt ja jetzt eh ein neues Loch für den Bilgenablauf bohren!
Kleb dir da direkt was ähnliches ein,damit von der Seite kein Wasser in den Spiegel kann.Ist mir unverständlich wie man sowas mit unisolierter Bohrung im Spiegel machen kann. Ich baue auch eine selbstansaugende Bilgenpumpe ein, die wie eine Druckwasserpumpe funktioniert.Die saugt dann auch bis auf den Boden der Bilge ab.Meine 232 ist im Moment im Motorraum total nackig.Soll neue Farbe rein! Mfg Michael |
#9
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Ist zwar nicht das Thema hier aber warum braucht man denn dieses Loch im Spiegel? Ich froy mich über jedes Licht das ich nicht im Rumpf habe und sehr durch meine Pumpe im Tiefsten Punkt der Bilge gar keine Notwendigkeit ein Loch in den Spiegel zu bohren durch welches das Holz (wenn man denn Holz verwendet) evtl. doch wieder irgendwann naß werden könnte. Oder das Boot gar absaufen weil ich im Frühjahr vergessen habe den Stöpsel rein zu drehen oder weil er sich durch Vibrationen oder vorwitzige Seehunde gelöst hat.
Zitat:
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Gruß Christoph |
#10
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Ein guter Einwand!
Als Vorteil wüßte ich jetzt auch nur das man den Ablaßschlauch der Ölwanne zum Ölwechsel nach außen legen kann! Bei so einem Neuaufbau ist es wirklich eine Überlegung ganz darauf zu verzichten! Bei mir ist das Loch halt drin! Und da kommt jetzt ein durchgehender Ablaß reingeklebt. Mfg Michael
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#11
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Ich finde einen solchen Stöpsel verzichtbar. Er liefert mehr Probleme als Vorteile. Ein dichter Rumpf braucht keine Lenzeinrichtung in dieser Art. Zumindest nicht für diesen angedachten Zweck. Zudem gibt es Lenzpumpen, die auch mit Schwerkraftschalter vergleichbare Probleme nicht zum Problem werden lassen.
Gruß Walter |
#12
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Heute zu zweit in die Hände gespuckt und das Holz vom Spiegel ist komplett draussen. Eine Arbeit die man nicht jeden Tag machen möchte.
Wir sind jetzt auf dem, von Walter, angesprochenen Klebeharz angekommen. Auf dem Klebeharz (Bild 3) sieht man jetzt nur noch die Holzmaserung. Walter schrieb, das wir den GFK ordentlich abschleifen sollen. Aber davor ist jetzt noch der Klebeharz. ??? Spiegel 1.Spiegel 2.JPGJPGSpiegel 3.JPGSpiegel 4.JPG
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#13
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Super Leistung, der Tag war gut genutzt
24er Papier auf die Rotex und laufen lassen bis Du ne schöne homogene GFK Schicht hast Und Flächig arbeiten, keine Fratzen rein hauen. Falls Du zu viel weg nimmst macht nichts, Water erklärt Dir wie Du wieder Material aufbaust.
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Gruß Christoph |
#14
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Der Bilgestopfen ist wirklich, wie Michael schreibt, nur von aussen draufgesetzt, der Rest ist ungeschützt und kann somit prima Wasser aufnehmen.
Wo wir gerade beim Wasser sind: Beim Zerlegen konnten wir es jetzt sehen. Ein Wassereintritt kam über den oberen Lenkbolzen. Der untere Bolzen war ordentlich ausgeschlagen und dadurch hat sich die Dichtung vom oberen Bolzen verabschiedet... |
#15
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Mein Beileid das schaut ja schrecklich aus da bin ja froh das mein boot nur max 4wochen im jahr schwimmt. Aber meine ist trocken motor wurde auch vor 3 jahren erneuert samt lenkbolzen bisherige daher alles gutnach 38betriebsstunden
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Schönen Gruß Totti Lieber ein Häschen in der Koje, als eine Möwe an Deck... Youtube Tipp, Video 2012 : http://www.youtube.com/watch?v=A7PkYyFucFg&feature=plcp Youtube Tipp, Video 2013 : http://www.youtube.com/watch?v=BzhZFXxMJbw |
#16
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Danke für das Beileid. Durch die bisher getätigten Investitionen, gibt es nur den Weg nach vorne. Denn der hier wartet schon auf seinen Einsatz.
P1060449.JPG Wir werden dem Reparaturvorschlag von water weiter folgen und haben gestern das Holz schon bestellt. |
#17
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Hallo Ralf,
bevor ich jetzt selbst wieder schleifen gehe, erkläre ich Dir noch kurz, wie es bei Dir weiter geht. Christoph hatte es schon gesagt: Der Kleber muss auch runter. Du schleifst also bis Du auf das Laminat kommst und der Kleber weg ist. Dann könntest Du mal eine Richtlatte anhalten und überprüfen, ob Du Höhen und Tiefen auf der noch vorhandenen Laminatfläche hast. Höhen nimmt man mit dem Schleifer (z.B. Bandschleifer mit 60er Körnung) weg, "Tiefen" kann man ausspachteln mit Glasfaserspachtel. Als Glasfaserspachtel würde ich "V11" von der "VossChemie" oder von "Yachtcare" nehmen. Zum Auftragen kann man sehr gut einen Glättsporn einsetzen, oder eine kleinere Schmiege. Je breiter die Auflage ist, desto besser arbeitet man in der Ebene. Nach dem letzten Schleifen kämen dann die Sicherheitslagen. Die kommen über den kompletten Spiegel innen und sollten zum Bootsboden hin 5 bis 10 cm aufliegen. Zudem würde ich das Laminat auch etwa 50 cm beidseitig auf die Seitenseite auftragen. Wenn Du das tätest, müsstest Du den Bereich auch vorher anschleifen. Wenn man aber einmal davon ausgeht, dass sich im Seitenbereich keine Feuchtigkeit befunden haben kann und auch keine zusätzliche Stabilisierung erforderlich ist, würde es auch ausreichen, dieses Sicherheitslaminat lediglich 5 bis 10 cm in die Seitenteile einlaufen zu lassen. Wichtig ist es, dass Du jede einzelne Lage gut entlüftest mit einem Scheibenroller. Zum Tränken von Matten und Rovinggewebe mit Harz brauchst Du styrolbeständige Laminierrollen. Da Du im Innenraum arbeitest, wo Du keinen verstärkten Osmoseschutz brauchst, kannst Du ein Orthophtalsäureharz einsetzen, wie z.B. das wachsfreie HP-P21L. Wenn Du jetzt wissen willst, wieviel Du an Harz benötigst, kannst Du das errechnete Glasgewicht über die Fläche in Gedanken verdoppeln als Gewicht an benötigtem Harz. Dann hättest Du einen Glasanteil von 33,3 Prozent. Kalkuliere 2% Härter als MEKP-Härter ein. Um Harz anzusetzen, kannst Du einen dieser schwarzen Baueimer nehmen, die Liter für Liter eine Markierung innen an der Seite haben. Um die richtige Menge Härter beizusetzen, brauchst Du einen kleinen Messbecher, der vielleicht eine Füllmenge von maximal 50 ml hat. Für 1 L Harz musst Du 20 ml Härter aus dem Messbecher beifügen. Wenn es etwas wärmer wird, reichen auch 15 ml. Harz und Härter müssen gut vermischt werden. Das kannst Du mit einem Holzspatel, oder mit einem Akkuschrauber mit einem kleinen Flügelmischer. Dein Harz hat dann eine offene Verarbeitungszeit, auch "Topfzeit" genannt, von 20 bis 30 Minuten. Wenn das Harz im Eimer geliert, nicht mehr benutzen, weil es dann an der Tränkfähigkeit fehlt. Am Besten, Du hast ein paar saubere Eimer in Reserve. Kleine Anmerkung: Bevor ich Harz in einen Eimer einfülle, reibe ich ihn mit Trennwachs aus. Wenn das Harz getrocknet ist, kann ich es leicht rauspellen. Das spart mir Eimer. An Matten kannst Du die HP-MP 450E und an Rovinggewebe das SP 600E einsetzen. Jetzt kommen wir mal zu Deinem Holzspiegel. Du solltest Dir mit einer Pappschablone innen das Maß vom Spiegel aufnehmen. Der Holzspiegel sollte bis zum Bootsboden und zu den Seitenwänden reichen. Mit der Schablone schneidest Du Dir dann mit der Stichsäge Deine -5- einzelnen Platten (4 x 12 mm und 1 x 10 mm) aus. Es spielt jetzt keine Rolle, ob die 10 mm Platte als erste, als letzte oder in der Mitte auftaucht. Das ist völlig egal. Du brauchst zum Bauen dieser Holzplatte eine plane Unterlage. Darauf legst Du Dir am besten eine PVC-Folie, damit nichts festkleben wird. -4- Platten legst Du auf die Seite in Reichweite und legst die erste Platte auf die plane Unterlage über der Du die PVC-Folie ausgebreitet hast. Mit der Harzrolle rollst Du die obere Seite ab und legst dann eine 450er Matte auf. Die wird auch mit der Harzrolle abgerollt und dann gleich mit dem Scheibenroller entlüftet. Die Matte muss durchsichtig getränkt sein. Du darfst also keine weißen Glasfasern mehr sehen. Die Luft ist dann raus, wenn es unter der Rolle nicht mehr quietscht und knistert und nur noch ein reines Abrollgeräusch zu hören ist. Dann kommt gleich die nächste 450er Matte, praktisch nass in nass, drauf. Auch hier wieder mit der Harzrolle abrollen, bis die Matte durchsichtig wird und kein weißes Glas mehr zu sehen ist. Jetzt wieder entlüften. Dann kannst Du die 3. Matte auflegen, tränken und entlüften. Nun bringst Du auf einer Seite der nächsten Holzplatte Harz mit der Rolle auf und legst diese "nasse Seite" auf die Seite der ersten Platte, wo die -3- Matten auflaminiert sind. Damit Dir das Ganze nicht verrutscht, nimmst Du -4- kleine Stiftnägel und schlägst die jeweils am Randbereich, also an den -4- Ecken, ein. Nun geht es wieder weiter mit dem Laminieren. Die Holzoberfläche wird wieder mit der Rolle getränkt, dann erste Lage drauf, tränken, entlüften, zweite Lage drauf, tränken, entlüften, dritte Lage drauf, tränken, entlüften. Nun wird wieder eine Seite der dritten Holzplatte mit der Rolle mit Harz getränkt. Die getränkte Seite wird auf die beiden anderen gelegt, wo sich das Laminat befindet. Jetzt kommen wieder -4- Stiftnägel im Randbereich zum Einsatz, damit nichts verrutschen kann. Jetzt wieder -3- Matten drauf (tränken, entlüften), dann kommt im gleichen Stil die 4. und 5. Holzplatte drauf, und immer die -4- Stiftnägel einsetzen, damit nichts verrutschen kann. Die Rückseite der letzten Platte wird nicht getränkt mit Harz. Da kommt erst Harz drauf, wenn das abschließende Laminat aufgetragen wird. Wenn Du mit Deinen Holzplatten fertig bist, brauchst Du etwa 25 bis 30 Schraubzwingen rund herum. Das Ganze lässt Du dann trocknen bis zum nächsten Tag. Dann kannst Du die Schraubzwingen abnehmen und diesen noch "unförmigen" Block mit einem Bandschleifer in Form bringen und einpassen. Morgen sage ich Dir dann, dass Du besser Gummihandschuhe angezogen hättest, damit die Hände etwas sauberer geblieben wären. Noch einen Hinweis: Das Harz enthält Styrol. Styrol ist schwerer als Luft. Die Dämpfe gehen also nach unten und sammeln sich. Aus diesem Grunde solltest Du das neue Laminat (Sicherheitslaminat) beim Einbringen schon im Bereich des Transoms etwas einschneiden, damit die Dämpfe nach außen abfließen können. Du wirst wohl keine exgeschützte Absaugung haben und musst Dir deshalb so behelfen. Es wäre auch sinnvoll, wenn Du Dir bei dieser Arbeit (Laminieren im Bootsinnern) eine Schutzmaske mit Kohleaktivfilter aufsetzt. Morgen schreibe ich weiter. Ich will nämlich jetzt auch noch -2- Stunden schleifen gehen. Gruß Walter |
#18
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@Walter
Wenn ich hier so lese wie viele Spiegel Morsch sind kommen mir bei meinem auch zweifel auf. Werde meinen auch mal genauer Inspizieren, denn bei mir ist die Lenzöffnung auch nur von außen ein Schraubverschluß und im Durchlass das Holz sichtbar. Wenn ich mit dem Finger reinfühle erscheint es mir Trocken, das wird aber kein verlässlicher wert sein !? Wie kann ich das am besten kontrollieren denn bei mir ist alles zulaminiert bis auf die Lenzöffnung. Eventuell ein paar kleine Löcher von innen bohren um mit einem Holz feuchte Messgerät in das Holz zu piksen ? Ich müsste aber meine Oberschale entfernen um auch richtig an den Spiegel zu kommen Wenn alles gut ist werde ich die Bohrung mit Sikaflex versiegeln oder hast du eine andere Empfehlung ? Danke ! |
#20
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Hallo Michael,
Du kannst den Spiegel von innen vorsichtig mit einem 5 mm oder 6 mm-Bohrer anbohren, ohne das äußere Laminat zu verletzen. Am besten mit Tiefenanschlag bohren. In den Freiräumen am Bohrer hast Du dann Holzrückstände. Die Holzrückstände kannst Du zusammendrücken. Wenn Wasser drin ist, tritt das zu Tage. Wenn alles in Ordnung ist, kannst Du die aufgebohrte Laminatfläche von innen wieder mit etwas Glasfaserspachtel schließen. Eine solche Bohrung schwächt Deinen Spiegel nicht. Gruß Walter |
#21
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Danke für den Tipp!
Jetzt hab ich ein richtig mulmiges Gefühl da reinzubohren, glaube ich werde dass erst im Herbst machen und den Sommer genießen. Hat jetzt über 35J gehalten also wird es auch den Sommer überstehen. Die Winter sind zum Glück lang genug bei uns Danke! Zitat:
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#22
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Zitat:
Alles in allem kann man mit wenig Aufwand diese Probleme schon frühzeitig verhindern. |
#23
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@ Mad Max III
Werde auf jeden Fall alle Durchlässe öffnen und genauestens abdichten, die Lösung mit dem Rohr in der Lenzöffnug gefällt mir auch gut und werde es so ausführen. Die Feuchtemessung werde ich aber wirklich erst nach dem Sommer durchführen. Brauche jetzt so kurz vor dem start keine Überraschungen, aber ich bin sowieso guter dinge das alles passt Angeblich sollen ja die Spiegel von den Shakespeare´s solide ausgeführt sein die auch was aushalten. Wenn man hier so mitlist bekommt man natürlich auch bedenken, aber dank Walters Ausführungen sollte es kein Problem sein den Spiegel zu erneuern falls erforderlich. Soo will hier jetzt nichts zerlabern und bin schon wider stiller Mitleser. Gutes gelingen an der Baja!!!
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#24
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Der Klebeharz vom Spiegel war flächig, bis zu 1cm, aufgetragen. Da wir kein 24er Papier hatten und das 40er Papier sich schwer getan hat, haben wir den Kleber zuerst rausgeklopft und dann an einer Stelle probegeschliffen. Die Pappschablone, die wir sehr genau abgenommen hatten, zeigt uns dann wieder Fertigungstoleranzen der Bajajungs. Mit Hilfe der Schablone haben wir uns das erste 12er AW 100 Brett zugeschnitten. Jetzt ging der Spaß los, mit x-mal drehen und wenden und 1-2 Eckchen opfern, war es geschafft, das Brett war im Boot. Am Wochenende werden wir das Spiegelbrett nach Walters Anleitung bauen.
Zum Verständnis: Auf die neuen Sicherheitslagen, werden wir den neuen Spiegel mit dem V 11 einkleben und mit Widerlager verpressen. Laut dem Datenblatt von dem V 11, hat die Masse eine Öffnungszeit von 4 Minuten. Bei der Fläche, puuuhhh, wird das aber eine sehr sportliche Herausforderung !!! IMG_0133.JPGP1060455.JPGP1060456.JPG @ clubman Da es unsere erste Spiegelreparatur ist, sind Walters Anleitungen sehr hilfreich und es ist bisher auch alles machbar. Aber wenn du das Spiegelbrett zum 50. Mal versucht hast reinzudrehen, dabei dem Kumpel 3 Mal die Finger geklemmt hast und das Brett 3 Mal vor den Kopf bekommen hast , dann geht der Spaßfaktor etwas verloren.
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#25
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Denke mein Beitrag passt ganz gut hier rein,da es ja um den Spiegel geht!
Ich habe heute den gezeigten Lenzstopfen bekommen! Gibt es in 2 Größen mit 48mm und 60mm Flansch außen.Ich brauche den größeren Stutzen! Ist von Osculati und Edelstahl poliert! Habe ihn direkt eingebaut und denke das es so Optimal ist! Das vorhandene Loch im Spiegel mußte etwas vergrößert werden so das der Stutzen etwas Luft im Spiegel hat.Da war bei mir alles bretthart und trocken! Habe dann innen noch eine 7mm Bohrung schräg angebracht die in den Durchlaßkanal mündete. Lenzstopfen dann von außen mit Sikaflex eingesetzt.Er steht innen in der Bilge 1-2mm über.Dort habe ich ihn auch mit Sikaflex abgedichtet.Durch die vorher angebrachte 7mm Bohrung habe ich den Stutzen dann mit Harz vergossen.Auszubauen ist der nicht mehr so leicht,aber ich denke das wird auch nie nötig sein. Da dürfte doch wohl nie mehr was dran passieren meine ich.Durch die große Bohrung im Ablauf kann ich auch gut den Ölablaßschlauch auch nach aussen legen. Hier ein paar Bilder um die Sache besser zu zeigen! Kann nur allen raten mal den Bilgenablauf genauer anzuschauen! Möchte nicht wissen bei wieviel Booten einfach nur eine Bohrung durch den Spiegel geht.Jetzt kann ich morgen endlich den Motorraum und die Bilge neu streichen! Mfg Michael
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