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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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Themen-Optionen |
#1
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Liebe BFF's,
ein Segelkollege hat seit gestern folgendes Problem: Nach Kauf einer Stahlyacht hat diese erst mal 2 Jahre in der Halle verbracht und wurde von diversen Farbschichten und verrotteten Aufbauten befreit. Dabei wurde das Unterwasserschiff bis auf den blanken Stahl gesandstrahlt und sofort anschließend mit International VC-TAR (so heißt das Zeug, glaube ich) gestrichen, insgesamt 2 oder 3 Schichten (so wie in der Anleitung beschrieben und vom Farbenhändler sowie telefonischer Auskunft von International beschrieben, können auch mehr gewesen sein). Dann wurde ein International-Antifouling aufgebracht. Sah soweit gut aus... ...aber beim Kranen am Sonntag stellte sich heraus, daß der Unterwasserrumpf nach einer Saison mit Bläschen übersäät ist, die beim Zerdrücken Wasser entlassen. Das ist natürlich nicht wirklich optimal für einen Stahlrumpf. ![]() Daher stellt sich die Frage: Wer hat ähnliches erlebt? Was ist falsch? Mit meinem Holzboot habe ich da keine Erfahrung, stelle mir aber die Frage, ob ein (angeblich) wasserdichter VC-TAR-Anstrich reicht oder ob man nicht irgendeine Rostschutzfarbe direkt auf den Stahl bringen sollte...? :?: :?: :?: |
#2
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Guten Morgen!
So wie Du es beschreibst, war das Wasser unter der Lackschicht und nicht unter Deine Grundierung gewesen. :?: Dann wäre es nicht so schlimm und Deine Arbeit nicht (ganz) um sonst gewesen. Was Deinen Rumpf schützt ist nur die Grundierung, der Farbanstrich ist nur für die Optik und ist Wasser durchlässig. Allerdings wird die Lackschicht wohl wieder herunter müssen ![]() Gruß Martin |
#3
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Hallo Seekreuzer,
ich kenne das nur, dass auf den gestrahlten Rumpf eine Grundierung kommt. Die scheint bei Euch zu fehlen. Eigentlich sollte das VC-TAR kein Wasser durchlassen, aber es verbindet sich wohl nicht mit dem Metallrumpf und wird daher irgendwie unterwandert. Ich (Laie) würde vorschlagen neu strahlen ![]() ![]() ![]()
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Gruß, Thomas |
#4
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![]() Zitat:
VC-Tar ist eine 2 Komponenten-Grundierung auch für Stahl. Ich kann mir das eigentlich auch nur so erklären, dass der Rumpf entweder nicht entfettet wurde oder beim Farbauftrag zuviel Luftfeuchtigkeit war. Seekreuzer wann hast Du das Boot gestrichen? Vielleicht war der Taupunkt zu niedrig?
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Charly |
#5
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Nochmal der Aufbau:
1.) Sämtliche alten Lackschichten wurden von einer Fachfirma herunter gesandstrahlt, und zwar wirklich gründlich! 2.) Keine Viertelstunde später wurde an einem trockenen Sommertag (sicher 20°C) das VC-TAR als "teerfreie Epoxidgrundierung für Stahl, Aluminium und Osmoseschutz für GFK" aufgebracht und ein Schichtaufbau lt. Herstellervorschrift aufgebracht. 3.) Darauf kam dann ein VC-Antifouling (17m glaube ich). Nach dem Sandstrahlen wurde nicht entfettet. Wäre das nötig gewesen? Wo hätte das Fett herkommen sollen? Die Rolle für den ersten VC-TAR-Anstrich fusselte und wurde für die Folgeanstriche nicht mehr benutzt. Kann das der Auslöser sein? Wenn man die Bläschen nicht nur zerdrückt, sondern aufkratzt, sieht man darunter den blanken Stahl, es findet also nicht zwischen den Schichten statt! Bevor das ganze nochmal gesandstrahlt und neu aufgebaut wird, sollte die Ursache klargestellt sein, da das Eignerehepaar am Sonntag schon diesmal am Rande des Nervenzusammenbruches stand ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
#6
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![]() Zitat:
Da hilft nur neu machen.
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Gruss, Helmut DGzRS - Fördermitglied werden! |
#7
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...so war's mir bei meinem GFK-Boot auch mal ergangen.
VC-Tar im Herbst nach gründlicher Unterwasserschiff-Reinigung noch schnell aufgebracht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
#8
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Wirklich, es war ein trockener Sommertag und der VC-TAR-Auftrag wurde in der Halle vorgenommen...
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#9
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Charly |
#10
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![]() Zitat:
aprospos Entfetten: Womit denn? Aceton? Und wie auftragen? Auf der sandgestrahlten Oberfläche kanste ja keinen Lappen benutzen (viel zu rauh!)??? Ciao Markus P.S. ... und da ist ja auch das alte "Brummbär-Bild" wieder! Haste Dich breitschlagen lassen? Tja, auch im BF sind wir Gewohnheits-Tiere ![]() |
#11
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Entfetten entweder mit den Mitteln der Farbherstelle oder mit Aceton.
Am besten gehen Lappen aus glattem Gewebe (alte Oberhemden) die fusseln nicht. Den Rumpf anschließend mit Staubsauger und Bürstenvorsatz absaugen, entfernt auch den letzten Dreck vom Sandstrahlen und die Fussel.
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Charly |
#12
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Moin,
ich habe fast zwei Jahre am Betriebsgelände eines Konservierungsunternehmens (Sandstrahlen und Coating) gelegen, da mein Schiff noch nicht fahrbereit war. In der Zeit habe ich viel über Sandstrahlen und über Coating erfahren, aber nie, daß das gestrahlte Material entfettet worden wäre. Das Unternehmen hat insbesondere Gerätschaften für den Seeeinsatz behandelt, auch Teile für Seeschiffe. Wichtig war denen immer, daß viel, wirklich sehr viel Farbe aufgetragen wurde. Deshalb meine Frage, war der Schichtauftrag vielleicht zu dünn? Ach so, fast vergessen. Das Profiunternehmen hatte seine Hallen immer irrsinnig aufgeheizt. Auch im Sommer - riesige Energieverschwendung - die hatten immer Angst vor Kondenswasser auf dem Strahlgut. Die Idee mit der Reklamation scheint mir gut zu sein. Ich weiß, daß Farbhersteller zwar so gut wie nie irgendwelche Reklamationen annehmen, aber Sachverständige werden eigentlich immer rausgeschickt, die dann kluge Bemerkungen von sich geben. So kommt man der der Sache vielleicht wirklich auf den Grund. Anteilsvolle Grüße ALCYON |
#13
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Moin Markus,
meine Vermutung wurde oben schon einmal angesprochen. Ich denke, daß der Aufbau nicht ganz richtig war. Als erste Schicht habe ich übrigens eine 2-Komponenten Zinkstaubfarbe aufgebracht, bzw. aufbringen lassen. Das hat die Fima, die das sandstrahlen durchgeführt hat direkt nach dem Vorgang ausgeführt. Man sagte mir, daß man das immer so mache, da man ja auch gewährleisten müsse. Meine eigenen Erfahrungen beziehen sich allerdings auch auf eine Arbeit, die bei Heino Gerdes in Varel (Moin Tamino) vor etwa 15 Jahren durchgeführt wurde. Ich musste mich während der fplgenden 10 Jahre jedenfalls nicht mit Problemen am Unterwasserschiff auseinandersetzen. Der weitere Farbaufbau damals war Teerepoxid (damals noch teerhaltig!) von Höveling in 5 Schichten aufgerollt. Es gab übrigens genaue Anweisungen hinsichtlich des Überstreichintervalls und der zu erreichenden Schichtdicke. Auf das letztgenannte beziehen sich meine Fragen: o Ist VC-Tar laut Anweisung wirklich auf nackten Stahl aufzubringen? o Welche Schichtdicke wurde wahrscheinlich erreicht? (Anzahl der Anstriche?) o In welchen Zeitabständen wurden die Anstriche aufgebracht? Ebenso anteilsvollen Gruß Uwe
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Gruß Uwe |
#14
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Was mir noch als Fehlerquellen einfällt:
*Wurde das VC-Tar vorher aufgerührt? Dies wurde jedenfalls bein alten VC-Tar (mit Teer) vorgeschrieben. *Wurde das Mischungsverhältnis eingehalten (Epoxi wird auch hart, wenn das Mischungsverhältnis deftig daneben liegt, die guten Eigenschaften werden aber sicherlich nicht erziehlt) * Wurde die Mischung grundlich gemischt (bei Epoxi wird angegeben, dass ab 0,5 Liter eine ausreichende Mischung nur noch mit einem elektrischen Rührer gewährleistet werden kann). An der Temperatur hat es sicherlich nicht gelegen (20°C sind ideal). Wenn die o.g. Punkte eingehalten wurden und es tatsächlich trocken war, dann würde ich mich an den Hersteller wenden, da es dann wirklich nach einer schlechten Charge aussieht. Im Yacht- oder Boote-Forum hat auch mal einer von einer Fehlprduktion von Gelshield (International) geschrieben. Viel Erfolg! Seamaster |
#15
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Moin,
Also wir haben bei uns im Verein das gleiche Problem gehabt und folgendes experiment begangen. Der Eigner hat ebenfalls den gleichen Aufbau gehabt hat Ihn wieder runtergeholt und mit G4 als Sperrgrund auf den Stahl aufgetragen. anshl. Haftvermittler und dann wieder Sperrsschicht. ( Ob er wieder VC Tar genommen hat weiß ich nicht ich glaube ja ) Ergebniss nach 1, 5 Jahren kein Rost und vor allem keine bläschen. Er hat dies allerdings auch im Sommer getan in der Mittagshitze als der Stahl warm und vorr allem keine Kondensfeuchte mehr hatte. Vieleicht hilfts. Gruß der Klotzfisch |
#16
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![]() Zitat:
Andere Möglichkeit: Stahl, der gestrahlt wird, wird seiner Zunderschicht beraubt. Zunder ist an der Oberfläche des Materiales bereits gebildeter "Rost" ( nicht im gewöhnlichen Sinne als solcher erkennbar ) sondern Mikrorost - sozusagen. Stahloxid halt. Dieser Zunder schützt das eigentliche Material vor Rost, weil erst diese Schicht wegrostet, bevor es dann wirklich rostet ( hoffe, verständlich genug erklärt zu haben....) Stahl, der nun ungeschützt ist, hat die Angewohnheit, diese Mikro-Staubschicht-aus-Stahloxid SOFORT ohne jeden Kompromiss wieder aufzubauen. Je nach Temperatur reicht die Zeitspanne, in der eine Nachbehandlung mit irgendeinem Primer erfolgen muss von einigen Sekunden ( bei heißem Material ) bis hin zu einigen Stunden. Hat sich der Zunder neu gebildet, ist eine Verbindung zwischen Stahl und aufgebrachtem Material nicht mehr möglich und der blöde Zunder rostet sogar noch weiter mit dem Restsauerstoff. Ich tendiere zu letzterem. Wenn es nun neu gemacht wird, dann auf jeden Fall Zinkstaubfarbe als ersten Primer auftragen und - auch hier - Alufarbe dazu besorgen und Zinkstaubfarbe 90 % mit Alufarbe 10 % mischen. Auch bei Teilsanierungen. Schichtstärke min. 25 my erzielen. Hält dreimal so lange..... ![]()
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beste Grüße Stefan |
#17
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Das mit dem Zinkstaub oder Zinkprimer kann ich aus meiner Beobachtung s.o. bestätigen. Habe mir allerdings nie die wissenschaftlichen Gedanken darüber gemacht. Also: Richtig ist, wie Stefan vorschlägt, die Profis nehmen Zinkstaub oder Zinkphosphatprimer bevor es an die Beschichtung geht.
Grüße ALCYON |
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