Kunststoff Rundprofil richtig sägen - boote-forum.de

ElAirbag · #1 15.06.2013, 20:43

Hallo zusammen,

ich zerbreche mir gerade den Kopf, wie ich Polyamid-Rundprofile richtig sägen kann. Ich möchte mir eine Säge zulegen, mit der ich vorwiegend 50mm-Rundprofile richtig sägen können muss. Alle sollen eine festgelegte Dicke von 16mm haben. Diese Teile muss ich für ein Projekt in großer Stückzahl (mind. 200 St.) herstellen. Ein Rundprofil ist jedoch ziemlich ätzend zu bearbeiten, oder? Das Halbzeug sind mehrere 1000mm-Rohlinge, die ich dann komplett in 16mm-Happen zersägen will. Welches Gerät ist dafür am empfehlenswertesten

? Ich dachte bisher an eine Tischkreissäge, kommt mir für Rundprofile aber auch nicht richtig zielführend vor...

Danke und Gruß,

Arved

motomax · #2 15.06.2013, 20:57

Würde an deiner Stells eine Kappsäge verwenden.
Mit einen passenden Längenanschlag sind alle Zuschnitte gleich lang.
Einfach mal in den Baumarkt und verschiedene Sägen begutachten.

lg
Markus

Rauti · #3 15.06.2013, 20:59

Polyamid lässt sich gut auf einer Drehbank bearbeiten.

maloe · #4 15.06.2013, 21:01

Wegen 200 solcher Stücke würde ich mir keine Säge kaufen, geh mal zu einem Schreiner/Tischler mit zeig Ihm das Material und frag ob er dir das schneiden kann.

ElAirbag · #5 15.06.2013, 21:04

Danke, stimmt, eine Kappsäge ist ne gute Idee. Möglicherweise bleibt es auch nicht bei den 200 Teilen, ist noch nicht ganz klar. Außerdem suche ich gerne mal einen Vorwand um mir ein schönes neues Werkzeug zuzulegen

Ölfinger · #6 15.06.2013, 21:12

Zitat:

Zitat von ElAirbag

Außerdem suche ich gerne mal einen Vorwand um mir ein schönes neues Werkzeug zuzulegen

Kapp und Gehrungssäge (PaidLink)
je teurer umso grader die Schnitte ...

Eine Drehbank ist natürlich die erste Wahl für Präzision,
aber in Deinem Fall wohl etwas oversized.

ElAirbag · #7 15.06.2013, 21:17

Das sieht alles ganz gut aus, habe mir bei Amazon gerade einige Modelle angeschaut. Sehe ich die Funktion nicht oder bietet es kaum ein Modell, dass eine Führung parallel zum Sägeblatt auf Abstand eingestellt werden kann so dass ich im Prinzip immer nur auf Anschlag legen und die Säge runterkippen müsste?! Das wäre meine Wunschvorstellung, kann ich nur bisher nirgendwo finden...

maloe · #8 15.06.2013, 21:23

bei einer Kappsäge besteht die Gefahr das die die abgesägten "Rädchen" um die Ohren fliegen, ich würde es auf einer Tischkreissäge mit Queranschlag probieren

Ölfinger · #9 15.06.2013, 21:24

Kappsäge mit Längenanschlag...

Die Kappsäge auf einem festen Tisch montieren und sich einen Anschlag selber bauen,
bei gekauften Lösungen explodiert hier der Preis.

Ich musste noch nie soviele Stücke der gleichen Länge sägen, dass es sich lohnen würde.

...uppps : Queranschlag hört sich richtiger an ! (thx Maloe/Martin)

Joshua Slocum · #10 16.06.2013, 01:30

Schon mal über eine Bandsäge nachgedacht?

Gruß Robin

ulbrahe · #11 16.06.2013, 07:11

Zitat:

Zitat von Joshua Slocum

Schon mal über eine Bandsäge nachgedacht?

Gruß Robin

Ich würde auch eine Bandsäge dafür nehmen. So eine:

http://www.shop.industriewerkzeug-sh...andsaege-.html

Jetzt noch die richtig Zähne-Zahl für das Material und gut ist!
Die Bandgeschwindigkeit aber auf sehr langsam, sonst schmilzt das Polyamid.

Eventuell die Bandgeschwindigkeit noch mit einem Kemo FG02N
weiter reduzieren. http://www.amazon.de/KEMO-Leistungsr...N%3DB000NI6O6S (PaidLink)

Viele Grüße
Ulrich

Wiebri · #12 16.06.2013, 11:50

Hallo,

zum Sägen von Kunststoffrohren auf der Kapp-Säge, nehme ich ein HSS- Sägeblatt mit einer „feinen Zahnung“ und montiere das verkehrt herum auf die Sage, so daß das Sägeblatt rückwärts läuft. Der Vorteil ist , das Sägeblatt hat einen „schabenden Schnitt“ und dadurch hakt es nicht und das Kunststoffmaterial bricht nicht aus, wenn man das Sägeblatt langsam durch das Material führt .

AvaVM · #13 16.06.2013, 13:11

Zitat:

Zitat von Wiebri

Hallo,

zum Sägen von Kunststoffrohren auf der Kapp-Säge, nehme ich ein HSS- Sägeblatt mit einer „feinen Zahnung“ und montiere das verkehrt herum auf die Sage, so daß das Sägeblatt rückwärts läuft. Der Vorteil ist , das Sägeblatt hat einen „schabenden Schnitt“ und dadurch hakt es nicht und das Kunststoffmaterial bricht nicht aus, wenn man das Sägeblatt langsam durch das Material führt .

Mir ist ein rätsel, wie ein verkehrt herum montiertes Blatt überhaupt schneiden soll. Das wäre dann wohl eher "schleifen" oder schmelzen. Bei Kunststoff muss man da etwas auf die Temperatur achten. Und "stumpf" geschnitten wird es doch schnell heiß.

Ich habe daheim eine Makita Kappsäge mit einem Hartmetallbesetzten Sägeblatt (ich glaube 320mm oder so). Damit kann ich Stahl, Edelstahl, Alu und auch bestens Kunststoff schneiden. Sehr hohe Drehzahl, wahnsinnig schnelle Schnittgeschwindigkeit und extrem saubere, gerade Schnitte... meist ohne Grat.

So ein Längsanschlag ist schnell selbst gemacht. Einfach ein Maßband oder Feinmaß aufgenietet und ein Schieber mit Flügelschraube an einer Stange montiert. So macht es jede Schlosserei.

Bandit1973 · #14 16.06.2013, 14:07

Zitat:

Zitat von AvaVM

Mir ist ein rätsel, wie ein verkehrt herum montiertes Blatt überhaupt schneiden soll. Das wäre dann wohl eher "schleifen" oder schmelzen. Bei Kunststoff muss man da etwas auf die Temperatur achten. Und "stumpf" geschnitten wird es doch schnell heiß.

Ich habe daheim eine Makita Kappsäge mit einem Hartmetallbesetzten Sägeblatt (ich glaube 320mm oder so). Damit kann ich Stahl, Edelstahl, Alu und auch bestens Kunststoff schneiden. Sehr hohe Drehzahl, wahnsinnig schnelle Schnittgeschwindigkeit und extrem saubere, gerade Schnitte... meist ohne Grat.

So ein Längsanschlag ist schnell selbst gemacht. Einfach ein Maßband oder Feinmaß aufgenietet und ein Schieber mit Flügelschraube an einer Stange montiert. So macht es jede Schlosserei.

Tja, da gibts ja den berühmten "Spanwinkel".
Wenn der Negativ wird (Sägeblatt verkehrt) ist es kein "Schneiden" mehr, sondern "Schaben"
Könnte bei Kunststoff tatsächlich ein Temperaturproblem geben, wenn nicht ausreichend gekühlt wird.
Ebenso aber bei hohen Schnittgeschwindigkeiten, wenn das Sägeblatt nicht mehr hundertprozentig geschärft ist!!!

AvaVM · #15 16.06.2013, 15:13

Zitat:

Zitat von Bandit1973

Tja, da gibts ja den berühmten "Spanwinkel".
Wenn der Negativ wird (Sägeblatt verkehrt) ist es kein "Schneiden" mehr, sondern "Schaben"

Fast richtig. Es gibt schon Anwendungen mit negativem Spanwinkel, jedoch sind das spezielle Werkzeuge, in dem Fall Sägeblätter. Bei meiner Makita hat das Hartmetall Blatt auch einen negativen Spanwinkel... das sind jedoch nur wenige Grad. Dadurch werden die Späne schnell gebrochen und ganz klein.

Dreht man ein jedoch ein normales Sägeblatt um (egal ob mit negativem oder positivem Spanwinkel), "schneidet" man mit der Freifläche... und der resultierende Spanwinkel ist dann ganz ganz weit im Minus... statt ca. +5 bis -5° sind es dann wohl eher -70 bis -85°.

Wiebri · #16 18.06.2013, 00:02

Wenn der Negativ wird (Sägeblatt verkehrt) ist es kein "Schneiden" mehr, sondern "Schaben"

Genau so ist das. Das Kunststoffrohr wird "duchgeschabt". Dadurch hakt das Sägeblatt nicht beim "Austritt" und somit bricht der Kunststoff nicht aus. Ist sicherlich nur mit "Hs" oder "HSS" Sägeblättern ratsam. Mit HM ( Hartmetall) würde ich das nicht empfehlen, da hier die HM - Platten aufgelötet sind und beim "Rückwärts lauf" möglicher weise abreisen können und HM nicht so günstig beim "Schaben" von Kunststoff ist, da die Schnitt-Schabekante nicht so extrem scharf ist wie bei HS oder HSS.
Einfach mal mit HS oder HSS Sägeblatt ausprobieren.