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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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Themen-Optionen |
#1
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Fett drückt aus Wellendichtung
Hallo BF'ler!
Nach bzw. während der erfolgreichen Überführung meiner neuen Errungenschaft ist mir auf beiden Seiten hinter den Maschinen aufgefallen, dass eine grünliche Flüssigkeit langsam in der Bilge zusammen lief. Bei genauerem Hinsehen fiel auf, dass es Fett aus der Wellenabdichtung/Stopfdichtung? war. Am Ende war fast der Inhalt einer Kartusche ausgetreten. Der Vorbesitzer meinte es wäre wohl zu viel Fett in der Wellenabdichtung und dieses drückt wenn es warm wird raus. Kann man auf dem Foto feststellen um welche Art Abdichtung es sich handelt? Darf dort so viel Fett austreten? Schrauben nachziehen und gut? Vielleicht könnt ihr mir Tipps geben wie man als "Wellenanlagen-Neuling" vorgeht.
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Gruß von der Küste! Matthias |
#2
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Moin Matthias,
beim lesen der Überschrift dachte ich noch "ja und", ist bei mir doch auch so. Aber nachdem ich das Photo gesehen habe, muss ich sagen das ist echt Fett. Sorry für das Wortspiel. Will sagen, solche Mengen sollten es dann doch nicht sein. Ich kann anhand des Photos leider nicht beurteilen, welche Bauart die Wellendichtung ist. Daher beschreibe ich mal wie das bei mir aussieht, vielleicht kannst Du daraus ja was ableiten. Bei mir sitzt eine ganz normale alte Stopfbuchse auf der Welle. In der Stopfbuchse befindet sich die sog. Packung. Das sind mit Fett oder Talg getränkte rechteckige Schnüre. Das Material kann ich schlecht beschreiben, wenn ich raten sollte würde ich Baumwolle sagen. Sind recht fest und stabil diese Schnüre. Dicke beträgt etwas 4mm. Bei mir ist ne zöllige Welle drin (25 und ein bischen Milimeter). Bei dickeren Wellen gibt es dickere Packungen. Diese Schnüre werden zu einzelnen Ringen geschnitten und in die geöffnete Stopfbuche reingedrückt. Bei sind vier oder fünf solche Ringe drin. Die Suche nach Stopfbuchse hier im Forum fördert ganz bestimmt auch noch bessere Beschreibungen und Anleitungen zu Tage. Die Stopfbuche soll so fest angezogen werden das immer noch ein paar Tropfen pro Minute bei LAUFENDER Welle ins Boot tropfen. Bei mir ist das ganze dann noch mit einer Fettpresse verbunden, mit der eben Fett in die Stopfbuchse gedrückt wird. Dieses Fett tritt bei mir als Fett- Wasser Emulsion auch am Ende Stopfbuchse aus. Allerdings erheblich weniger als bei Dir. Eine Kartusche reicht bestimmt für drei Jahre. Dir jetzt einen Rat zu geben ist nicht ganz einfach. Zuerst würde ich mal schauen ob sich die Stopfbuchse, so es denn eine ist, nachstellen lässt. Also Schrauben etwas anziehen. Aber mit Bedacht, wenn Du das Dingens richtig anknallst kann wohl die Welle einlaufen. Und das ist dann richtig bescheiden. Wenn nachziehen nix hilft, kann natürlich die Packung fertig sein. Das bekommst Du aber nur an Land raus, wenn Du die Stopfbuchse öffnest. Nicht machen wenn das Boot im Wasser ist, das kann einen bösen Wassereinbruch geben. Ich hoffe das ich Dir ein wenig helfen konnte.
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Viele Grüße Fritz682 der eigentlich Thomas heißt
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#3
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Das gehört so.
Allerdings nicht in dieser Menge an Fett. Sauber machen. Dann die Schrauben an der Brille gleichmässig und in kleinen Schritten nachstellen. Die Welle muss sich noch mit der Hand drehen lassen, sonst ist es schon zu stramm. Wenn es heiss wird ist es auch zu stramm. Wenn die Einstellung stimmt, kommt bei laufender Welle im Betrieb im Idealfall etwas Fett und alle 30-60 Sek. ein Tropfen Wasser. Schale drunterstellen und gut.
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Gruss Robert
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#4
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Nachtrag
Das saubere Fett rechts im Bild an der Schmierleitung gehört da nicht hin. Schmierleitung undicht? Mach erst mal sauber und pump mal Fett nach, wo kommt es dann raus?
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Gruss Robert
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#5
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Die Fettpresse (manuelle Betätigung) haben wir immer nur nach einer Fahrt betätigt, um sicherzustellen, dass die Stopfbuchse schön dicht ist, wenn das Boot im Hafen liegt. Bei den Mengen an Fett, die da rumliegen, sieht das fast so aus, als ob da entweder sehr lange nicht saubergemacht wurde, alternativ unterwegs viel gepumpt wurde oder per Federkraft ständig Fett nachgedrückt wird. Möglicherweise ist zusätzlich auch noch die Fettleitung undicht.
Geändert von Hesti (30.06.2013 um 20:41 Uhr)
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#6
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Definitiv zu viel.
Als erstes würde ich da mal sauber machen, dann checken warum am Schlauch so viel ist ( Undicht ) danach mal fahren und gucken ob noch mehr raus kommt. ggf muß das mal zerlegt und nachgesehen werden
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Gruß 45meilen In meinem Alter noch vernünftig werden ist jetzt auch keine Alternative
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#7
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Normal sollte in einer Stopfbuchse Graphit-, Talg- oder - moderner - Teflonschnur verwendet werden. Die brauchen normalerweise, wenn überhaupt, nur sehr wenig Fett. Diese Menge hier deutet auf eine komplett verschlissene Packung hin.
Eigentlich sollte die Stofpbuchse demontiert, die Welle geprüft und alles neu verpackt werden. Auf dem Bild sieht das sehr eng aus. Aber vielleicht läßt sich die Brille (das Teil, das in die Stopfbuchse reingeht und auf die Dichtringe drückt), nach lösen der Schrauben so weit zurückziehen, daß sich ein neuer Dichtring auf die alten aufsetzen läßt. Dann würde das ganze etwas dichter und vielleicht noch ein paar Betriebsstunden halten. Aber machs nicht allein, hol dir jemand dazu, der das schon mal gemacht hat.
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Gruß Ewald |
#8
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Wellendichtung
Moin Mathias,
so wie die Kollegen schon schreiben, erstmal sauber machen. Dann würde ich sagen, du siehst es selbst, die Fettleitung ist undicht. Das erkennst du daran, dass Fett an der Leitung hängt, welches definitiv noch keine Welle gesehen hat. Deine Stopfbuchse ist übergut bedient- weniger ist mehr. Die beiden Schrauben kannst du vorsichtig nachziehen. Dürfte vielleicht schon reichen- und immer darauf achten, was du "rechts" machst, muß auch "links" passieren. Wenn du dir nicht sicher bist, löse beide ganz und drehe sie gleichmäßig wieder ein. Da passiert nix. Selbst die Packung kannst du wechseln, ohne aus dem Wasser zu sein. Alles andere sind "Ammenmärchen". Bei Austausch der Packungen gehst du wie folgt vor: Packung auf Maß zurecht schneiden, würde 4 Stücke schneiden. Dann "Brille" lösen, alte Packung raus, mit einer "Reißnadel" geht das sehr gut, dann stell dir deine Buchse wie ein Zifferblatt einer Uhr vor- den ersten Ring legst du ein und versetzt immer um 20 Minuten den nächsten Ring bei drei Ringen- bei vier sind es logischerweise "15 Minuten" Drehungen. Ach so- ja- Wasser. Da kommt dir kein Liter während dieser Aktion entgegen- versprochen. Gruß Bernhard
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The rest is silence.
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#9
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Wennman die neuen Ringe schräg abschneidet, so das die sich überlappen, geht es noch besser.
Einmal um die Welle Rum und schräg abschneiden. Nur so am Rande.
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Gruss Robert
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#10
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Kann man das "normale" helle Bootsfett von Liqui Moly ins Stevenrohr füllen?
http://www.liqui-moly.de/liquimoly/p...emplate=mobile
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Gruß von der Küste! Matthias |
#11
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Viel zu teuer.
Geh zum Landmaschinenhandel und kauf dir einen 5 kg oder 10 kg Eimer Universalschmierfett.
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Gruss Robert Geändert von Robert67 (02.08.2013 um 09:56 Uhr)
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