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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Holzboot Variant - Unterwasserschiff kalfatern usw.
Erst mal Guten Abend und schönen Saisonstart an alle! Bei mir geht's besonders spät los, ich weiß...
Nachdem mir letztes Jahr so extrem nett und unkompliziert geholfen wurde, danke vor allen Dingen an Wilfried, bin ich mal so frei, und stell auch jetzt mein aktuelles Vorhaben zur Diskussion. Ich habe schon tüchtig quer gelesen, einiges gibt es ja zum Thema, aber so richtig schlau bin ich noch nicht geworden. Also, meine Variant hat die gesamt letzte Saison Wasser gezogen, und ich habe jetzt begonnen, mich dem Unterwasserschiff zu widmen. Ich machs kurz: Ich musste sämtliche Fugen von uralten Kitt(?)-/Sika und Fädenresten befreien. Jetzt hab ich 'nen Lattenzaun. Die Substanz ist offensichtlich sehr gut, Holz vollkommen i.O. Spalten zwischen 2 und 5 mm. Ich habe keine Möglichkeit, dass Boot für ein paar Tage oder Wochen ins Wasser zu stellen, um es quellen zu lassen. Ich weiß, es wäre wohl das Beste. Die nächsten Tage werde ich erstmal abschleifen / abziehen. Meine Fragen für danach: 1) Besser kalfatern oder besser mit Sikaflex zuschmieren? Kann das Holz nach dem Kalfatern den Faden verdrängen und genug arbeiten oder gibt's zu viel Spannung? 2) Kann man bei wechselnden Spaltenbreiten überhaupt vernünftig kalfatern? Wenn ja, wie am besten? Nut einfräsen wird bei 5mm Spalten wohl nicht notwendig sein!? 3) Nach dem Abdichten zuerst von innen wässern oder erst grundieren, Antifouling und dann wässern? 4) Gibt's Methoden, die ich hier noch gar nicht bedacht habe? Es kommen sicher noch einige Fragen, aber ich wär den Holz-Spezis schon jetzt für den einen oder anderen Tipp sehr dankbar! Bin gespannt, beste Grüße, Kai Geändert von kusb (02.07.2013 um 21:58 Uhr) |
#2
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1) nix Sika! Besser kalfatern, das Werg wird vom quellenden Holz verdrängt.
2) Ja kann man. Ohne Übung bringt man das aber auch nicht bei gleicher Breite. Am besten von geübtem Mann zeigen lassen. 3) Arbeit komplett beenden, dann ins Wasser. 4) immer eine mehr als als man Berater hat. Sind aber nicht alle zu empfehlen. Der klassische Weg ist bei klassischen Schiffen immer die erste Wahl. Gruß Richard
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Bitte darum, mir Fehler in der Rechtschreibung, insbesondere Groß- kleinschreibung nachzusehen, meine Alltagssprache ist English, das schleift sich ein... Danke __________________________ Fortior est qui se quam qui fortissima vincit Moenia. |
#3
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Danke Richard!
Wer kann mir jemanden oder einen Ort nennen, wo ich mal beim Kalfatern zuschauen kann? Oder wer könnte mir die nötigen Tipps zum Anfangen geben? Hab mal recherchiert, aber noch nicht genug gefunden. Danke und Grüße, Kai |
#4
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Hallo,
ich hatte selber mal eine Variant, und nach langer Restauration ist mit das Teil beim Erstwassern fast abgesoffen. mein Bootsbauer sagte trocken: einfach einen Wasserschlauch rein, und von innen Wassern. Und siehe da, nach 4 Tagen kam nur noch Tröpfelwasser aus dem Rumpf. Wie lange hast Du deine Variant schon? Gruß, Dirk
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...ich finds klasse, Campingtoiletten " Porta Potti" oder "Cactus II" zu nennen... |
#5
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Hallo Dirk,
letztes Jahr gekauft. Auch bei meiner Variant wurde das immer so oder ähnlich gehandhabt (nasse Tücher). Nur dass in diesen Fällen die Fugen bereits mit Sika o.ä. abgedichtet waren. Bevor ich es kaufte, war das Boot zwei Jahre nicht im Wasser, und das hat wohl zu einer zu großen Austrocknung geführt. Wie gesagt, war es die ganze letzte Saison über undicht, und die Bilgenpumpe hatte tüchtig zu tun. Jetzt, nach dem Winterlager, kam mir die Dichtmasse bereits fast entgegen gefallen, daher hab ich mich entschlossen, es komplett neu zu machen. Kai |
#6
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Beim Ausleisten gibt´s ein Problem. Hast du die Leisten schön sauber eingepasst und wässerst den Rumpf kann es dir die Spanten zerreißen. Das geht nur wenn du den Rumpf mit Gewebe und Epoxi aussen dicht machst bzw. versiegelst. Dann musst du auch dafür sorgen, das von oben auch nix mehr kommt. Ansonsten gleiches Problem mit appe Spanten. Erst recht, wenn die schon mal bessere Zeiten gesehen haben. Ich kenn es, hab´s an einem alten Rennkreuzer selbst erlebt (der war allerdings so rott, den durfte ich kleinsägen).
Ausleisten auch dann nur, wenn sich die Spalten nach dem Wassern nicht ganz schliessen. So jedenfalls ist meine bescheidene Meinung und die von meinen (mehrerere) Bootsbauern. Mit Sika verschmieren geht gar nicht. Da schließ ich mich passagemaker an. Für´s kalfatern gibt´s genügend Literatur und Videos im Netz. Ach ja, Bootsbauer und BFler die mit Rat zur Seite stehen gibt´s auch . Grüß Jens
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navigare humanum est......... Geändert von skippa (02.07.2013 um 21:05 Uhr) |
#7
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Moin Kai,
meine Variant hatte ich damals bei längeren "Landaufenthalt" mit einem Rasensprenger von unten bewässert. Nach ein paar Tagen gingen dann die Spalten wieder zu. Holzboote sind halt für´s Wasser gebaut.
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es grüßt derMartin |
#8
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Hallo Jens!
Danke, Ausleisten scheint mir auch nicht nötig oder angebracht zu sein. Ich recherchier mal auf YouTube wegen Kalfatern. Wenn Dir was über den Weg läuft, schicks mal! Bin wirklich für jeden Tipp oder Erfahrungsbericht dankbar! Grüße, Kai edit: Auch nicht schlecht, Martin, aber die Böcke unterm Boot stehen auf losem Grund; ich denke das würde mir irgendwann wegsacken. |
#9
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Material gibt´s bei Toplicht in Mengen. In den einschlägigen Fohren (gerade die angelsächsischen) gibt´s genügend Info´s über´s kalfatern. In deiner Nähe gibt es auch sicher eine Werft die dir zur Seite stehen oder ggf. es dir sogar zeigen können.
Grüß Jens
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navigare humanum est......... |
#10
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Zitat:
Die Erwähnung von Epoxy beschichten, halte ich hier für überflüssig. Den Kommentar: Zitat:
Laß den To mal das kalfatern üben, da gibt es in Berlin noch Dutzende die das können. Gruß Richard
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Bitte darum, mir Fehler in der Rechtschreibung, insbesondere Groß- kleinschreibung nachzusehen, meine Alltagssprache ist English, das schleift sich ein... Danke __________________________ Fortior est qui se quam qui fortissima vincit Moenia. |
#11
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Kalfatern an sich ist eigentlich gar nicht so schwer. Mach einfach einmal eine Probefuge im ÜW-Bereich und wenn es nicht passt, dann kratzt du das Werg wieder heraus. Du wirst sehen/hören, beim richtigen Schlag mit dem Kalfateisen auf das Werg gibt das einen eigenartigen dumpfen Ton. Einfach ausprobieren.
Bei größeren Fugen halt mehrere Wergfäden zusammendröseln und einschlagen. Noch ein Tip von mir: wenn das Werg eingeschlagen ist, dann nimm einfach Glaserkitt (den mit Leinöl) zum Zuschmieren der Fugen. Da ist dein Boot dann beim Wassern schon relativ dicht und wenn die Planken quellen, dann drückt es dir den Kitt heraus. Den Kitt kannst du auch überpinseln. LG Peter
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Holzboot! - als hätte ich sonst keine anderen Sorgen... doch! - ein Boot aus GFK
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#12
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Ich suche einen Kalfater-Kurs!
edit: Danke Peter! Wird der Kitt nicht knallhart? Wenn ich mich nicht täusche, nach der ersten Recherche, werden normalerweise konische oder mit einer Nut versehene Fugen kalfatert. Meine sind natürlich gleichmäßig bis innen. Geht das? Oder muss man schlicht darauf achten, das Werg nicht zu tief einzuschlagen? |
#13
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Zitat:
Die Fugen auszuleisten wäre der sofortige Tod des Bootes sobald es zu Wasser geht ! ! ! ! Nur völlige Narren erwähnen das überhaupt. Der Tip mit dem Wasserschlauch war ebensolch ein Schwachsinn! Nasse Tücher, ja, das kann gehen, von außen wässern ist der bessere Weg. Aber erst wird kalfatert. Nur wenn das Holz bereits in gefährlichem Maße Schwund zeigt, kann es sinnvoll sein, vor dem Kalfatern zu wässern. Das muß Dir aber ein Fachmann vor Ort sagen, keine Amateure übers Internet. Gruß Richard
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#14
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Keine Angst, war mir schon klar, dass Ausleisten nicht das Richtige ist!
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#15
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ufff......
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#16
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Zitat:
Deine Planken laufen sicherlich konisch zu, wenn auch nur ganz gering. Und einschlagen müsst du schon richtig. Zum Ausleisten: es gibt da mehrere Versionen. 1. die Planken vom Boot sind alt und die Spalten quellen nicht mehr richtig zu, dann kann man Fuernierleisten einschlagen. 2. wird vor allem im ÜW Bereich in heißen Gegenden gemacht - konisch zugehobelte Leisten werden einseitig eingeklebt kleiner Zuquellspalt bleibt aber 3. die Plankengeänge werden mit einer verschränkten Kreissäge oder einer Oberfräse aufgeschnitten und konisch geschnittene Leisten mit Epoxi beidseitig eingeklebt. Da musst du dann aber das Boot von außen so abdichten, dass kein Wasser mehr das Holz zum Quellen bringen kann und vor allem es darf auch innen kein Wasser reinkommen. Max Holzfeuchte dafür: 12 - 15% Lg Peter
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#17
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Mal ne ketzerische Frage: Und wenn ich nur Fensterkitt nähme?
Und noch ein Detail zum Kalfatern: Wie sieht es dann in der nächsten Saison aus? Einfach so lassen oder erneut mit Leinölkitt nachdichten? |
#18
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Nur Fensterkitt ist bei dir zu wenig. Leider. Die Kalfaterung gibt dem Boot auch Stabilität, der Fensterkitt dichtet und ist auch der Farben/Antifoulingträger.
Wenn du das Boot im Herbst aus dem Wasser nimmst und die Planken wieder austrocknen bzw schrumpfen, dann musst du hält wieder etwas Kitt nachspachteln. Wenn das Boot im Wasser bleibt, dann nicht.... LG Peter
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#19
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Erwähnen sollte man es aber schon, besser einen Tip zuviel als einen zu wenig. Für doof gehalten wirst du eeh. Es ist ja nicht sicher wer den Trööt aufgemacht hat, ein Bootsbastelanfänger, Fortgeschrittener oder Profi. Das kannste nicht sofort riechen. Dir (@passagemaker) merkt man auch nicht sofort an, dass du evtl. aus dem Profilager kommst. Und Sprüche wie ist zum Kot.. sind auch nicht angebracht, du könntest u.U. auch ein Superschlauer sein. Besser sind da freundliche Berichtigungen mit Erklärung. Dafür ist das BF ja da. Und sich durch ganze BF zu lesen geht nicht, dann kommste nich zum basteln.
Das innen kein Epoxi oder sonstiges Kunststoffzeugs rauf darf war klar. Hab ich aber vergessen zu erwähnen . Eine vernünftige Persenning übers ganze Boot, welche auch gut belüftet ist (nicht vergessen...) wäre meine Wahl. Meine Biga ist von ´72 und hat deshalb noch alles Original und in sehr gutem Zustand obendrauf (Teakdeck, Mahagonieaufbau). Grüß Jens
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navigare humanum est......... Geändert von skippa (02.07.2013 um 22:20 Uhr)
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#20
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Ja Jens, da haste Recht, besser zu viel als zu wenig! Aber Passagemaker hat's bestimmt nicht böse gemeint...
Ok, Peter! Inzwischen bin ich auch schon ein bisschen schlauer, was die Kalfater-Technik angeht. Mir bleibt aber eine Sorge: Soweit ich verstanden habe, muss das Werg relativ fest zwischen den Planken sitzen. Nun hatte ich hier mal in einem Thread gelesen, dass man vorsichtig sein muss, das Werg nicht zu fest einzuschlagen, bzw. bei großen Spalten, wie den meinen, es extra locker machen müsste, damit die Planken genügend Platz haben, um zu quellen. Wird das Werg denn so problemlos verdichtet? Wenn ich mir vorstelle, dass die Planken auch ohne Kalfaterung, bei längerem Wasserliegen, dichtziehen könnten, kommen mir da ein paar Gedanken... Geändert von kusb (02.07.2013 um 23:47 Uhr) |
#21
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Jens,
das war nicht einmal direkt gegen Dich gerichtet, denn dem Grunde nach gab ich Dir ja Recht. Es ist nur leider oft so, daß wenn man von etwas abrät, prompt jemand auftaucht, der das für die beste Idee seit Erfindung des Nasenbohrens hält. Also: ausleisten, grundsätzlich nein. Wenn es wirklich nötig ist, dann nach der oben beschriebenen Methode (Furnier einschlagen) Niemals die Fugen auffräsen und komplett mit einer Leiste ausfüllen. (was bei der Reparatur der Planken üblich ist) Gruß Richard
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Zitat:
Gruß Richard
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Nee, sicher nicht. Aber so´n Ding rauszuhauen, ist auch nicht die feine Art. Da dies ein Hobbyforum ist und nicht exklusiv für Profis erwarte ich von den Profis Unterstützung und nicht "bist du doof". Ich geh auch nicht dabei und sag ihm das er als Amateur-ITler doof ist, sondern stelle eine eventuelle Falschaussage richtig und das mit Erklärung (hat er nicht von sich gegeben und seine Skills in Sachen IT sind mir auch nicht bekannt). Nur dann kann man einen persönlichen Benefit davon haben. Und das ist schließlich jenes, welches wir alle vom Forum schlußendlich erwarten.
Neue Planken bei zu großen Spalten wäre sehr wahrscheinlich die beste Wahl? Ich möchte hier keine Schieflage erzeugen und freu mich auf weitere Auseinandersetzungen Grüß Jens
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navigare humanum est......... |
#24
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Also: Werkzeug Kalfatereisen und Kalfaterhammer (alternativ Holzhammer). Wellenförmiges Anlegen des Fadens, Einschlagen über die ganze Länge ohne das Eisen abzusetzen, und zum Schluss die Stücke Nachschlagen, die noch draußen sind. Faden immer etwas dicker als die Fugen. Bei dünnen Fugen spitzes Eisen, bei breiteren flaches.
Das ist Kalfatern! Ist sicher nicht so einfach, wie es klingt... |
#25
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Hab erst jetzt den Nachtrag von Passagemaker gelesen. Wenn ich selbst mehr hätte, wäre, würde benutzen würde (...), dann kämen solche Missverständnisse nicht zustande.
Sorry. <Das ist Kalfatern! Ist sicher nicht so einfach, wie es klingt...> So schlimm soll es auch nicht sein. Zuerst geht´s ganz langsam, dann pö a pö und zum Schluss wird´s sogar was Grüß Jens
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