|
Segel Technik Technikfragen speziell für Segelboote. |
|
Themen-Optionen |
#1
|
|||
|
|||
Travellerschiene-Großschot auf Kajütdach versetzen?
Moin, moin Segel-Welt,
ich überlege, die Travellerschiene für die Großschot aus der Plicht auf das Kajütdach direkt vor die Sprayhood zu verbannen. Ausgangssituation: Die Schiene sitzt im Moment direkt vor dem Niedergang. Der sowieso schon geringe Platz in der Plicht ist damit noch weiter eingeschränkt. Die Bedienung der Fock- und Großschot durch zwei Leute und das Tau-Durcheinander ist etwas nervig. Und ganz wichtig: Die Sprayhood leidet immer bei voll gefierter Schot. Da wir uns nächstes Jahr eine neue Sprayhood kaufen werden, möchte ich gerne dieses Problem aus dem Weg haben und eventuell notwendige Durchführungen für die Schot gleich machen lassen. Löst die Travellerschiene auf dem Kajütdach meine Probleme? - Die Befestigung auf dem Dach sollte nicht so schwierig sein. Ich denke, dass ich durchbolzen kann. Damit sollte die Kraft vom Deck aufgenommen werden. Hält so ein Deck wohl auch? - Für mich eine entscheidende Frage. Wie kann ich am besten die Schot in die Plicht führen? Ist das Wuhling in der Plicht nachher ebenso wie vorher? - Hat diese Konstruktion gegenüber der alten Lösung irgendwelche Nachteile? Wie sind Eure Erfahrungen? Was habt Ihr für Tipps und Bedenken usw.? Schöne Grüße Kluetje |
#2
|
||||
|
||||
Moin Kluetje,
eine allgemeine Antwort gibt es leider nicht. Selbst bei Booten, die die Schot serienmäßig auf dem Kajütdach haben gibt es Stabilitätsprobleme. GFK ist eben kein Stahl. Die Größe der Kräfte hängt natürlich von der Segelgröße und noch wichtiger vom Hebelarm ab. Wie weit nach achtern kannst du mit der Anbringung der Schot? Alles was weiter hinten als 50 % ist, ist brauchbar. Mindestens genauso wichtig sind aber deine Segelgewohnheiten. Die Excel 319 hat normalerweise die Schot auf dem Kajütdach. Bei den meisten Kunden macht das keine Probleme. Erst wenn ein Kunde beginnt wirklich hart an der Schot zu arbeiten merkt man, daß die Unterkonstruktion an Grenzen stößt. Wie gesagt - nicht bei allen Kunden. Für mein Boot hatte ich entschieden den Traveller inm Cockpit zu haben. Die Schot wurde dann aber am Baum nach vorne und von da aus zurück an den Abklemmer auf dem Dach gelenkt. Im Normalfall hatte ich die Schot seltener verstellt als den Traveller, den ich "aus der Hand" fuhr. Weiterhin problematisch ist auch die Umlenkung des Travellers vom Kajütdach zum Steuermann bzw. Großschottrimmer. Die Bedienung der Travellerleinen und Großschot *unter* dem Sprayhood ist gelinde gesagt "gewöhnungsbedürftig". Konsequenz daraus ist, daß ich in nahe 100% aller Fälle mit abgeklappter Sprayhood fahre. Das löst übrigens auch deine Scheuerprobleme. Die Sprayhood brauche ich nur beim Motoren in absolutem Scheixxwetter und natürlich im Hafen, um den Niedergang zu schützen. Mit diesem Verhalten stehe ich aber wohl sehr alleine. Deshalb wundert es mich auch, daß es so wenig Doghäuser gibt ... Die sind nämlich wesentlich besser als eine Sprayhood. Gruß Uwe PS: Ich würde das Thema lieber weiter in diesem Forum diskutieren.
__________________
Gruß Uwe |
#3
|
|||
|
|||
Ich schlage vor, dieses Thema entweder im Yacht-Forum oder im Boote-Forum zu diskutieren. Kluetje, triff eine Entscheidung, was Dir lieber ist!
Seamaster |
#4
|
Seamaster,
das machen auch Andere. Ist auch nicht schlimm. Später kann man sehen welches Forum die besseren Antworten gegeben hat. Also hier weiter machen!
__________________
Mit sportlichen Grüßen ᴒɦᴚᴝϩ Mercruiser, Mercury, Mariner, Force, Westerbeke, Universal Propeller - Abgasanlagen - Generatoren Qualität zu kaufen ist die cleverste Art des Sparens. Siehe auch www.kegel.de Anfragen bitte telefonisch 04508/777 77 10 oder per WhatsApp 04508/777 77 10 stellen. Kontaktdaten und Impressum |
#5
|
||||
|
||||
Ich bevorzuge den Traveller am Niedergang / im Cockpit. Weil :
Großschotbedienung bei der üblichen Montage vor dem Niedergang ist nicht mehr wirklich gut möglich, außerdem fehlt die Möglichkeit, das Großsegel zu beobachten, während man die Schot verstellt. Travellerbedienung ist mal so ziemlich das umständlichste, was man sich vorstellen kann und endet häufig damit, das er dann nicht mehr benutzt wird. Der Weg ist für den Rudergänger zu weit, daher muss immer eine Person abgestellt werden, die nur dafür zuständig ist. Häufig ist der Platz so eng bemssen, das man entweder artistische Verrenkungen ausführen muss, oder sich permanent die Finger am Gestänge der Sprayhood klemmt. Bei einer Umrüstung hast Du sicher folgende Probleme : 1. Befestigung 2. Schotführung / Holepunkt der Großschot am Baum Völlig andere Lösung, wenn Du mit der Schotführung unter der Sprayhood klarkommst: Traveller im Cockpit belassen. Jedoch statt Talje zwei Umlenkblöcke am Baum anschlagen, einen Umlenkblock unten. Am Mast zwei weitere Umlenkungen auf Höhe des Lümmelbeschlages und an Deck zwei stehende Umlenkblöcke. Jeweils einmal backbord und einmal steuerbord. Jetzt eine Endlosschot einscheren, jeweils zurück auf die Fallwinschen unter der Sprayhood geführt. Das setzt jedoch zwei Winschen voraus. So fahren sämtliche Cupper Ihre Großschot. Großer Vorteil: Du brauchst den Traveller nicht montieren, hast aber keine Schot im Cockpit als Fußfalle. Ist Dein Traveller nun lang genug, trimmst Du zunächst damit.
__________________
beste Grüße Stefan |
#6
|
||||
|
||||
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Ich hätte ebenfalls Bedenken bei der Befestigung des Travelleres auf dem Dach. Gruß Uwe
__________________
Gruß Uwe |
#7
|
||||
|
||||
Servus Kluetje,
bei den Charterdampfern der letzten Jahre findet man den Traveller nur noch an Deck vor dem Niedergangsluk. Konsequenz: ich ärgere mich darüber nur. Denn die Bedienung ist umständlicher und wegen der zigfachen Umlenkung der Schot (und natürlich des kleineren Hebelarmes) oft nur noch über eine Winsch möglich. Nachteile s.o. Und beim Segeln will ich mich eigentlich nicht ärgern müssen. Aber Du suchst eine Lösung für das Sprayhood-Problem. Wie wäre es denn, wenn Du das Gestänge der Sprayhood dahingehend umbaust (umbauen läßt), daß die Schot nicht mehr daran scheuert? Das unterste Ende des Tuches kannst Du dann z.B. über einen Gummistropp spannen anstatt es hinten festzuknöpfen. Und wegen der grundsätzlichen Eignung des Decks würde ich entweder bei der Werft nachfragen oder zu einem Bootsbauer fahren. Wenn wir Dein Schiff nicht kennen, ist das mit einem Fern-Rat schwierig. Gruß Tilo PS: Deine Ausführung: "Die Bedienung der Fock- und Großschot durch zwei Leute[...]" habe ich nicht verstanden... aber einfacher wird's jedenfalls nicht bei der angedachten Lösung. |
#8
|
||||
|
||||
Zitat:
__________________
beste Grüße Stefan |
#9
|
|||
|
|||
Zitat:
Hallo Cyrus, ich wollte doch nur mal möglichst viele Leute erreichen mit meinem kleinen Problem. Gruß Kluetje |
#10
|
||
Zitat:
mach ruhig weiter. Dafür sind Foren doch da. P.S. Schön Dich hier zu lesen!
__________________
Mit sportlichen Grüßen ᴒɦᴚᴝϩ Mercruiser, Mercury, Mariner, Force, Westerbeke, Universal Propeller - Abgasanlagen - Generatoren Qualität zu kaufen ist die cleverste Art des Sparens. Siehe auch www.kegel.de Anfragen bitte telefonisch 04508/777 77 10 oder per WhatsApp 04508/777 77 10 stellen. Kontaktdaten und Impressum |
#11
|
|||||
|
|||||
Zitat:
Und ich glaube eine kräftige Konstruktion sieht auch nicht gut aus. Im Moment tendiere ich dahin, den Traveller komplett aus dem Boot zu verbannen und eine Ein-Punkt-Konstruktion am Plichtboden zu basteln. Bis dann Kluetje |
#12
|
||||
|
||||
Ähem, Kluetje,
könnte es eventuell sein, daß bei gefiertem Segel die Großschot nur deswegen an der Sprayhood scheuert, weil Du den Traveller eben nicht nach Lee gesetzt hast? Vielleicht löst das ja dieses Problem. Nur so eine Überlegung... Gruß Tilo |
#13
|
|||
|
|||
Zitat:
Hallo Tilo, wahrscheinlich hast Du nicht ganz Unrecht. Wie bereits gesagt, haben wir bisher nicht den Traveller benutzt. Ich weiß also auch nicht, ob das Problem dann behoben ist, wenn der Schlitten ganz in Lee liegt. Wir haben das Boot nun die erste Saison. Unsere Vorbesitzer hatten damit wohl auch ein Problem. Zumindest sieht die Sprayhood danach aus. Die Fummelei mit dem Traveller hat wohl keinem Spaß gemacht und man hat das Ding wohl - wie wir auch - kaum mal versetzt. Und nun ein Geheimnis! Es ist so fürchterlich gemütlich in der Plicht mit dem Rücken an der Kajüte und den Füßen hoch und einem Glas Bier/Wein/Whisky-Cola in der Hand und und .... und diese blööööde Traveller-Schiene unter dem Hintern macht das wieder so ungemütlich. Gruß von Kluetje |
#14
|
||||
|
||||
Kapok Kissen helfen da.....
__________________
beste Grüße Stefan |
#15
|
|||
|
|||
Ähh, wenn ich hier mal vorsichtig fragen dürfte.... so richtig habe ich den Sinn und Zweck dieses Travellers noch nicht erfasst. Baum nach unten biegen, damit das Segel flacher wird? Wozu? Jaja, ich weiss, "Segelwilly" , doch ich bin, wie exMobos nun mal so sind, mit dem Boot ins Wasser und habe mich überraschen lassen. Naja, ich muss sagen, ist alles ganz einleuchtend. Nur dieses Doppelgebamsel Großschot und dann einen Meter weiter wieder son Ding, das kann ich nicht so richtig einsehen. Stören tuts außerdem. Und, man glaubts es nicht, ich bin überall segelnd hingekommen, auch ohne Traveller. Also, bitte mit einfachen und knappen Worten.... Willy |
#17
|
|||
|
|||
Hi Tilo,
habs gerade mal überflogen, werde es mir mal in aller Ruhe zu gemüte führen. Irgendwann muss ich die Seglersprache ja mal lernen... Willy |
#18
|
||||
|
||||
@ Kluetje:
Traveller nach Lee -> Schot scheuert immer noch, aber weiter unten. Abhilfe: untere Sprayhoodbefestigung lösen ( bei uns sitzt da ein Gummiband, geht ratzfatz ). Befestigung im Cockpitboden -> macht es doch nur noch schlimmer, dann scheuert es an der Sprayhood und am Rand des Cockpits und die Schotlänge, die im Cockpit rumfliegt wird nur noch länger und eine ordentliche Befestigung ist genauso fraglich wie bei einer Befestigung an Deck. Und trimmen is ja mal gar nicht mehr.....
__________________
beste Grüße Stefan |
#19
|
||||
|
||||
Moin Stef,
Erzeugung neuer/anderer Scheuerstellen: volle Zustimmung Schotlänge: Die Schotlänge reduziert man, indem man einen Drahtstander zwischen Baum und oberen Block bzw. Cockpitboden und unteren Block setzt. Je nach Anzahl der geschorenen Parten der Talje spart man an Länge die Anzahl n * Länge des Drahtstanders. Dieses System funktioniert überall zur Verkürzung erforderlicher Tauwerkslängen in Taljen. Man muß sich eben nur im klaren sein, daß die Grenze dann erreicht ist, wenn feste und lose Blöcke aufeinanderliegen! Gruß Uwe
__________________
Gruß Uwe |
#20
|
||||
|
||||
Servus Willy,
den Traveller kannst Du nutzen a) beim Am-Wind-Kurs. um das Achterliek des Groß-Segels bei wenig Wind zu öffnen (Traveller nach Luv) b) beim Am-Wind-Kurs, um bei viel Wind in einer Bö nicht die Groß-Schot fieren zu müssen (Traveller nach Lee) c) Vorm-Wind, um ein wegklappen nach Luv des Groß zu verhinderns (Traveller nach Lee) und last but not least um den Niedergang frei zu halten (Großschot dicht und Traveller ganz nach Bb oder Stb) Ciao Hans Peter |
#21
|
|||
|
|||
:?: Tja Leute, nun habe ich gelesen, ihr habt erklärt... aber da ist diese Mauer
Wenn ichs recht verstanden habe, fahre ich Großschot UND Traveller? Was ich dann nicht verstehe is, wenn doch die Großschot den Baum "hält" was macht dann der Traveller? Nur mit Traveller, das würde ich ja nachvollziehen können....mache ich hier einen Denkfehler? Ich habe immer gedacht, segeln sei einfach.... Willy |
#22
|
||||
|
||||
Hallo Willi,
mit dem Traveller bestimmst Du, ob die Kraft der Großschot mehr nach unten (Traveller in Lee, Achterliek dicht) oder mehr zur Seite (Tr. in Luv, Achterliek öffnet) wirken soll. Gerade bei dichtgeholter Großschot hast Du so eine Möglichkeit, das sonst fest eingestellte Profil des Segels zu beeinflussen. Gruß Tilo |
#23
|
|||
|
|||
Auf meiner Moody ist die Travellerschiene vor der Sprayhood installiert und ins Cockpit durch eine Hebelklemme auf eine Winsch umgelenkt. Das hatte in dieser Ausführung den Nachteil, daß man einhand die Schot kaum bedienen konnte. Ich habe die Schot daraufhin auf eine Setamarwinsch neben dem Ruderrad umgelenkt. In dieser Anordnung ist Einhandsegeln problemlos möglich. Bei der Setamarwinsch ist auch das Fieren über die Kurbel möglich.
__________________
Handbreit Jens |
#24
|
|||
|
|||
Zitat:
wenn ich wieder auf dem Wasser bin, dann werde ich das mal probieren. Ich hoffe doch mal ein richtiger Segler zu werden. Willy |
#25
|
|||
|
|||
Hallo zusammen,
ich bin froh, dass ich dieses Thema hier zur Diskussion gestellt habe. Ich allein hätte wohl nicht solche Bedenken gehabt und mir nicht auch so viele Gedanken gemacht. Ich habe gestern den Baum und den möglichen Ansatz des Travellers am Baum gemessen. Der Baum ist drei Meter lang. Der Traveller würde bei knapp 1,50 m am Baum ansetzen. Wie viele von Euch ja bereits befürchteten, ist der Hebelarm damit wahrscheinlich viel zu kurz und die Kräfte in extremen Situationen zu groß. Die Lösung, die Travellerschiene auf das Deck zu setzen, scheidet damit nun endgültig aus!!! Die Lösung, die Schot am Plichtboden zu verankern, kommt aber ebenfalls nicht mehr in Betracht. Mein Vorbesitzer hatte ein großes Loch in den Plichtboden gesägt, um den Motor dort heraus holen zu können. Die Luke, die dieses Loch nun verschließt, gibt keine vernünftige Möglichkeit, dort einen Punkt zur Schotbefestigung zu finden. Also werde ich den Traveller an seiner Stelle belassen. Wir werden ihn also nächstes Jahr einfach mal nutzen und uns nicht mehr über ihn ärgern! Bis zum nächsten Thema! Vielen Dank an Alle Kluetje |
|
|