#1
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Ab wann refft Ihr?
Moin zusammen,
ich habe nun meine erstes Segeljahr rum und macht riesigen Spass. Ich bereue keine Sekunde das ich von der Motorbootfraktion ( immerhin 1992 - 2012 ) gewechselt habe. Ist mitunter nicht so einfach aber es ist deutlich lebendiger. Die Übung bringt ihr übriges. Ich versuche jede freie Minute zu segeln. Mich würde interessieren ab wieviel Beaufort empfehlenswert ist zu reffen und die Fock zu verkleinern. Boot ist 6 Meter mit ner knappen Tonne. Vielen Dank, Grüße Andreas |
#2
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Hi,
kommt drauf an, wo ich fahre, wie es bläst, welche Welle und wo ich ihn will, lässt sich nicht in feste Regeln kleiden. Gruß Willy |
#3
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Das ist wirklich schwer zu sagen und hängt vom Boot und der Konfiguration und natürlich vom Wind ab.
Ich hab gelernt: wenn du das erste Mal übers reffen nachdenkst, ist es schon zu spät, danach richte ich mich.
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#4
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wenn Ruby und ich segeln reffen wir auch bei 25 Knoten Wind nicht.
Voll drauf und den Kanzler im Netz durchwaschen.
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Statt Sorgen sollte man sich manchmal lieber Nudeln machen. |
#5
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Ist doch ganz einfach: sobald das Boot zu luvgierig wird.
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#7
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Ich hatte gestern zwei Reffs im Groß und das Vorsegel bis auf ca. 1,5m² weggedreht, die Meßwerte vom Windfinder zeigten danach 4 Bft. an. Ich habe keine Ahnung, wo die gemessen haben, meine Vermutung geht gegen stramme sechs mit Böen darüber, wobei die Böen teilweise gar nicht mehr aufhören wollten. Zeit zum Messen hatte ich nicht.
Es kommt, wie schon geschrieben wurde, immer auf das Schiff und auch auf dem Kurs zum Wind an, bei meinem Boot und Kursen hoch am Wind binde ich das erste Reff bei ca. 5 Bft. ein, kann auch gerne etwas früher sein, dann wird sukzessive das Vorsegel verkleinert und bei mehr als sechs ist das zweite Reff überfällig. Wenn man den Zeitpunkt verpasst hat, wirds echt hart, weil der Autopilot das Boot nicht mehr am Wind hält, wenn ich das Groß zum Reffen aufmache. Bei raumeren Kursen geht alles etwas höher, ab fünf auf tiefem Raumkurs oder Vorwind segle ich nur noch mit Vorsegel, da damit auch die Rumpfgeschwindigkeit erreicht wird und das Boot besser Kurs hält, da der Segeldruckpunkt nach vorne verlagert wird, Siggi P.S.: Alles immer als Alleinsegler gedacht, zu zweit ist alles einfacher Geändert von marsvin (19.08.2013 um 19:29 Uhr) Grund: P.S. angefügt |
#8
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richtiger Zeitpunkt
dabei wird an der Pinne der Druck deutlich d.h. unausgewogen ungleich bei Korrigieren der Fahrt nach Lee bzw. nach Luv
Gruß Tobias |
#9
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Zitat:
Ich hab einen schweren 20er Jollenkreuzer aus Stahl. Eine meiner besten Investitionen in diesem Jahr war eine kleinere Fock (8 qm). Da kann das Groß länger ungerefft bleiben. Auf ein Zuviel an Krängung kann man ja auch erstmal durch ein offeneres Groß (und strammeres Achterstag) reagieren. Ansonsten sehe ich es so, daß bei Schaum auf den Wellen das Groß gerefft werden kann und die kleinere Fock für Ruhe sorgt. Beim Wandersegeln in Familie im Urlaub, oder beim WE-Segeln ist das absolut ok, die ganze Chose ist entspannter, und kaum langsamer. Beim Regattieren ist es etwas anders - jedenfalls, wenn die entsprechende Crew vorhanden ist. Was das Boot nicht trage kann, muß es eben schleppen, oder so. Auch hier gilt: nicht übertreiben, mit Reffen kann es auch schneller werden. Ein von der Plicht aus bedienbares Einleinenreff ist eine feine Sache. Rollreffvorsegel sehen halb eingerollt sauschlecht - lieber gleich ein kleineres VS. Eine Windstärke, wann es mir zuviel wird, kann ich so ohne weiteres nicht angeben. Bei größeren Wasserflächen mit gleichmäßigem Wind kann man viel länger ohne Reff segeln. Überfallartige Böen mit starken Drehern, wie sie auf schmalen Binnenseen zuweilen vorkommen, können einen schon bei nominell weniger Wind verzweifeln lassen.
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#10
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Hi!
Ab 3-4 Genua gegen Fock I wechseln Ab 4-5 Bf 1. Reff ins Groß Ab 5-6 Bf Fock II Ab 6 Bf 2. Reff ins Groß (Albin Vega)
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Gruß Nils |
#11
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Moderne Boote mit recht breitem Heck mögen in der Regel keine Kränkung über 20 ... 25 °. Da kommt dann bei Boen das Ruder schon so weit aus dem Wasser, dass das Boot zum Sonnenschuß ansetzt etc. Unser Boot will das erste Reff schon bei rund 20 ... 22 °, das läuft dann gerefft mindestens genau so schnell, hat aber weniger Abdrift.
Also bei modernen Booten am Wind spätestens, wenn das Ruder zeitweise nicht mehr gut greift oder die 20 ... 25 ° Kränkung erreicht sind. Raumschots und bei Halbwind kannst Du die Segel länger stehen lassen, so rund eine Windstärke. Wenn Du es eilig hast . Kann bei Jollen aber spannend werden. Aber wenn man es eilig hat ... Die Regel, wenn Du das erstemal ans Reffen denkst, paßt meistens. Wenn Du es eilig hast kommen am Wind vor dem Reffen noch alle Trimmmöglichkeiten, die das Boot hat: Vorschotpunkte (etwas) nach hinten, Fockfall hart durchsetzen, wenn möglich Vorschotholepunkte auch etwas nach außen und Schot hart durchsetzen, Mastbiegung, Cunningham, Unterliekstrecker. Traveller. Damit kann man in der Regel die Reffgrenze eine halbe Windstärke mindestens hinausschieben. |
#12
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Moin
Für alle halbwegs ausgewogenen Segelboote,also nicht die modernen"Breithinternglitscher",oder fast schon mehrstöckig anmutenden Raumwunder,gilt eigentlich je nach Seegang und ruppigkeit der Böen,dass wenn beim Amwindkurs das Leedeck zu Wasser kommt die Reffgrenze erreicht ist.Bei Vorwindkursen ist das so eine Sache...zu spätes reffen kann einen den Bullenstander und schlimmsten Falls das ganze Rigg kosten. gruss hein |
#13
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Moin,
Erfahrung mit der Alexandra war, bei Tagestouren ist zu beachten, dass wenn vorm Wind, das Boot gut läuft, dann brauchts auf der Kreuz hart am Wind zurück meist ein Reff. Sobald Rumpfgeschwindigkeit am Wind erreicht ist, sollte auch schon übers reffen nachgedacht werden, weil jedes Tuch zuviel macht dann nur mehr Krängung, Abdrift und Welle. Bei der Snoopy Zwei gibts kein Reff, sondern nur Ausreitgurte. ciao,Michael
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#14
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Was auch eine gute Idee ist, und bei uns im Revier verbreitet, ist ein "Schwedengroß". Das ist ein Starkwindgroßsegel, was (bei mir) eine etwas kleinere Fläche hat als mein gerefftes Normalgroß. Der Clou ist aber, daß das Ding flacher geschnitten ist und ein konkaves Achterliek hat. Damit wird das Ding den Wind schön schnell los. Und es hat keine Latten. Mit dem Teil und einer kleinen Fock kann ich meinen Dampfer bei viel Wind sehr gut entschärfen.
Bei größeren Booten wird das Umbasteln auf ein anderes Groß sehr mühselig, aber bei einem 6-m-Boot wie es der TO hat, ist das kein Akt. |
#15
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Kommt darauf an. Es gibt Boote, die laufen auch an der Kreuz über Rumpfgeschwindigkeit. Bei meinem Dampfer ist das z.B. so, daß es eine gute Idee ist, am Wind etwas offener zu fahren, nicht die max Höhe zu knüppeln, aber mit mehr Speed zu segeln. Auch wenn man 1 oder 2 wenden mehr machen muß.
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#16
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Das ist, kurz und treffend die korrekte Aussage fürs Groß. Bin ich beim Groß im 2ten Reff, kommt die Fock dran. Die zu max 25% einrollen, wirds noch heftiger roll ich die Fock ganz weg.
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"Der Tourist zerstört, was er sucht, indem er es findet." - Hans Magnus Enzensberger. |
#17
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Wer, wenn nicht du kennt dein Boot. Ich gehe davon aus, dass du die Kiste richtig durchgetrimmt hast. Cunningham und Achterstag sind ein wichtiger Punkt, soweit vorhanden. und dann kannst du für dich etscheiden, ob dir das dauernde Großschotrauschenlaasen spaß macht oder nicht. Schneller bist du so nicht.
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"Das immer wieder Schwierige im Leben ist nicht so sehr, andere zu beeinflussen und zu ändern - am schwierigsten ist es, sich entsprechend den Bedingungen, mit denen man konfrontiert wird, selbst zu ändern." Nelson Mandela
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#18
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Bis Anfang 6BFT - Vollzeug (moderner Riss mit Breitarsch und Doppelruder)
Ab Anfang 5 legt sie sich aufs Leeruder und läuft wie auf Schienen, allerdings habe ich auch nur ein SW - Fock!
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW)
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#19
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Hi,
ich segele Multihulls, da ist rechtzeitiges Reffen besonders wichtig, denn kentert ein Katamaran, ist's vorbei, er richtet sich alleine nicht mehr auf. Das klassische Feedback bei Starkwind ( Lage schieben, Krängung, Druck auf'm Ruder, etc. ) fehlt fast völlig, nur bei meinen früheren Sportkatamaranen stieg der Luvschwimmer. Deshalb bei einem 40 Fuß Fahrtenkat. immer schön den Leeschwimmer beobachten, schaut am Bug von den zwei Metern nur noch ein paar Zentimeter raus, ist der "Stecker" nicht mehr weit weg. Dann heißt es aufmachen und abfallen. Oder ab ca. 6 Bft. das erste Reff einbinden und die Genua verkleinern
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Gruß vom Baldeney- oder Gardasee Ingo 45° 33.9806' N 10° 33.0363' E
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#20
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Nö...., da packt man den Blister ein......
Ich kenn das von unserer Visiona aber grundsätzlich auch so, das man ( jeh nach Kurs und Welle ) bei 6Bft anfängt übers reffen nachzudenken. Ich orientiere mich da meist immer am Unterschied zwischen Bootsgeschwindigkeit und Windgeschwindigkeit. Liegt der so bei 12 bis 15 Knoten ist der Punkt fürs reffen erreicht...... Zwar noch lange nicht von der Schiffsstabilität her, aber vom Komfortgefühl.
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#21
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Achterliche Kurse sind da ja wirklich tückischer als solche am Wind.
Habe da neulich auch den klassischen Mist gebaut. WMünde nach Lohme, westlicher Wind nicht allzu kräftig also Vollzeug da relativ weiter Stropp. Ketch, also Genua, Groß, Besan. Genua ausgebaumt, da sie anfangs im Schlappwind zu oft einfiel und Groß mit Bullenstander. Da ist bei mir eine Leine mit Block am Pütting um die Leine in die Plicht zu bekommen. Vor dem Dornbusch/Hiddensee frischte es -nicht ortsunüblich- um die Ecke kurz auf aber keineswegs gefährlich aber halt mit etwas mehr Seegang. Dann eigentlich das übliche, etwas zu heftig gegiert, der Baum versuchte eine Patenthalse, Bullenstanderleine brach und mit dem lose peitschenden Ende riss sie noch im vorbeigehen die Heißleine für Ankerball/Kegel etc. mitsamt Block von der Besansaling. Glück war das sie sich so elegant und schnell mit der Großschot in Whooling gebracht hatte das der Baum es nicht bis ganz raus nach Lee schaffte da die Großschot vorher bekniff und somit nicht genug Anlauf für den großen Knall da war. ((Für die Crew ist das normal ungefährlich, der Baum sitzt über Kopfhöhe und am Innensteuerstand ist man außer Reichweite. Mit Pinne in der Plicht sitzt man gut achterlich vom Geschehen, für das Material ist es aber immer schlecht)). Dann hatte ich viel mehr Arbeit als ich gehabt hätte als ich merkte das es grenzwertig wurde. Anleinen, Schot klarieren, Leinenreste einsammeln, nach vorne wackeln das Groß bergen und den Genuabaum auspicken und verzurren. Meist bin ich bei unklarem Wetter vor dem Wind lieber nur mit Genua und Besan oder nur Genua unterwegs aber wie erwähnt "eigentlich" war ja auch gar nicht soviel Wind. Alle Warnzeichen wie vibrierendes Ruder bei Über-Rumpfgeschwindigkeit, erschwertes wieder anluven etc. waren vorhanden aber doof wie man manchmal ist dachte ich: "Komm, nur noch eben um die Huk dann kleiner Kurswechsel, schiften, und alles ist wieder fein und dann in Ruhe den Kram wegnehmen......dumm gelaufen. Reff außer Rollvorsegel habe ich nicht. Daher kommt zunächst immer das Groß weg (zumal es das einzige Segel ist wo ich an den Mast muss), dann der Besan, kommt es ganz hefig wird auch noch das Vorsegel teils weggerollt. Aber das tue ich nur sehr ungern, es steht dann wie ein Sack und die Wicklung wird so eng und fest das man je nachdem nicht genug Wicklungen auf der Trommel hat um es später ganz weg zu nehmen. Davon ab ist es Materialquälerei. Hoch am Wind klappt das natürlich nur bedingt, dann brauch ich manchmal das Groß um die Höhe zu halten und -saurer Apfel- wird das Vorsegel etwas eingerollt. Ein wenig voller läuft es auch mit Vorsegel allein noch relativ gut. Allgemein ist bei dem Boot mit seinem vergleichsweise hohen Gewicht und durchgehendem Langkiel die Reffgrenze etwas nach oben verschoben. Sonnenschüsse kennt der Eimer nicht.
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Gruß Kai |
#22
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Zitat:
genau so hab ich mir das auch gedacht. Aber wie Ihr sagt, wenn man übers reffen nachdenkt kann es zu spät sein. Interessant auch die Anmerkung das man mit Reff durchaus nicht langsamer ist, klar wenn ich nur am holen und fieren bin, anluven und abfallen (Sonnenschuß hab ich schon durch) ist es als Anfänger warscheinlich auch mal besser eher die Segelfläche zu verkleinern. PS bei 6 bleib ich im Hafen Danke für die Tipps, Grüße Andreas. Geändert von highlow04 (20.08.2013 um 12:18 Uhr)
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#23
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Ich mache das nach Gefühl unter Berücksichtigung der o.a. Richtwerte der anderen Kollegen. Mir geht es aber mehr um das entspannte Fahren als um sportliche Höchstleistungen.
Bis 3 mache ich nichts. Ab 3 kommt das erste Reff. Das kann ich bis 4 oder 5 ohne Böen gut halten. Dann nehme ich die Fock weg. Da ich keine echte Rollfock habe und nicht teilweise einrollen kann. Bei < 5 bleibe ich im Hafen, oder wenn ich unterwegs mit stark werdenden Winden leben muss, motore ich lieber, wenn es nicht mehr weit zum Hafen ist. Das hängt auch immer davon ab, mit wem ich unterwegs bin und wie gut das Team funktinioniert. Mit einem Segelkumpel mache ich mehr Krängung und einen heißeren Ritt, als wenn ich jemanden dabei habe, der vom Boot keine Ahnung hat.
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Sportliche Grüße vom Rhein km 705 Micha |
#24
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Das ist immer ein Frage, was für ein Boot und wie alt sind die Segel, bzw wie sind diese getrimmt.
Also bei mehr als 10 m/s verkleinern wir. Davor lässt sich meist alles mit guten Trimm der Segel in den Griff kriegen ( Segel flach trimmen, Traveller nach Lee usw) ist aber auch Übungssache. also besser langsam rantasten. Im Zweifel geht Ausreffen auch zügig ;)
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#25
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Kommt bei mir sehr drauf an, mit welchem Boot ich unterwegs bin.
Mit dem 20er Jolli (7,75m, 1,2t): ab 12kn kommt die Genua runter ab 15kn kommt das erste Reff ins Groß ab 20kn kommt das zweite Reff ins Groß ab 25kn kommt der Stift hinten raus Mit dem Dickschiff (18m, 30t): ab 10kn kommt Fahrt ins Schiff ab 20kn kommt die Genua runter (um das Segel zu schonen, dem Schiff machen die 68m² nix) ab 25kn kommt das erste Reff ins Groß ab 30kn kommt das Groß runter (bleiben immer noch Fock + Besan = ca. 60m²) Gruß, Jörg P.S.: Damit keine falschen Vorstellungen aufkommen: Das Dickschiff ist nicht meins.
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