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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Renovierung meines Arbeitsboots
Moin,moin,
erst mal zu mir: bin 56 und aus Harsefeld, bin auf dem Flugplatz groß geworden, da mein Vater begeisteter Segelflieger war. Habe selber im Alter von 14-24 Jahren Segelflug betrieben. Über den Umweg über die Kinder meiner Lebensgefährtin bin ich als Nichtschwimmer zum Wasser gekommen! Als Angler möchte ich das Boot nutzen um dieses Hobby zu frönen. Ferner ist geplant daß die Kinder das Boot benutzen, um mit Frau, Kindern, Sack und Pack von Neuenschleuse nach Hanskalbsand (eine Elbinsel) zu kommen. Ferner ist geplant einen 15 PS AB dran zu hängen. Hier möchte ich euch meine Arbeitsboot vorstellen und gleich ein paar Fragen zur Renovierung stellen. Nachdem ich den verrotteten, innenangebrachten Holzspiegel entfernt habe, war mir klar, warum der hintere Luftkasten angebohrt worden ist. Das ich diesen Riss und das Loch überlaminieren muß, ist mir klar. nun zur ersten Frage: Wie ihr seht, der Innenanstrich ist gräusslich! Abschleifen ist meines Erachtens nicht möglich, weil das Laminat ja Unebenheiten hat (kein Coat), habe an Sandstrahlen gedacht. Ist das Ok oder habt ihr einen anderen Vorschlag? Die an der Innenkante angebrachten (verrotteten) Bretter und Dollen werde ich ersatzlos entfernen, die aussen als Stosskante angebrachten Holzprofiele nach der Renovierung mit V4a-Schrauben neu befestigen. Der vordere Luftkasten ist zum Staukasten zweckentfremdet worden, den werde ich wieder schließen. Für den Spiegel habe ich geplant, Bankimur-Bretter von innen aufzuschtauben. Eine gute Idee? Außen ist der Anstrich auch nicht schön. Antifouling und Farbe entfernen und Top Coat oder 2k ist angedacht so, datt schal vör nu riken Gruß Garlef Geändert von Brackwasserpirat (21.08.2013 um 17:48 Uhr)
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#2
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Die Bretter an der Innenkante würde ich nicht "ersatzlos" entfernen, um die Scheuerleiste wieder zu befestigen brauchst du ja auch Gegenstücke - rein im GFK halten die nicht.
Edit: zweiter Punkt wäre die Steifigkeit des Rumpfes, in wie weit dient die Lattung innen der Festigkeit?
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Gruß, Nicole __________ Geändert von Seehexe (21.08.2013 um 20:01 Uhr) Grund: Edit
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#3
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Tach ok,
- Probier es mit Trockeneisstrahlen aus. Flex mit Reinigungsscheibe vorsichtig zum entlacken tut´s auch. Danach eine Schicht Matte mit Epoxy und du hast Ruhe. - Die Innenleisten würde ich erneuern, nicht entfernen. Könnte sein das diese aus Stabilitätsgründen dran sind/waren. - Wenn du Bangkirai meinst, geht sicher. Es reicht aber auch 30er Multiplex AW100. Das ganze schön in Epoxi und Glas verklebt. - Nehm 2K Farbe (1k ist aussen nicht hart genug) und Epoxyspachtel. So würd ich´s machen. Es kommen aber noch 100te andere Meinungen dazu... Grüß Jens
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navigare humanum est.........
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#4
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Vielen Dank für deine Antwort.
meine Vorstellung ist, die vorhandenen Bohrungen zu nutzen, M8x53 Linsenkopfschrauben mit Karosseriescheiben von innen nach außen, selbstsichernde Mutter, aussen wie vorhanden, mit Holzdüben Bohrloch verschließen
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#5
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Habt ihr auf einem der Fotos gesehen, oben ist eine GFK-Kante. Habe gerade mal die Dicke des Rumpfes gemessen, ist ca 8mm.
Das Boot ist 4,05m x 1,50m und ca 120 - 150kg schwer. Hat eine Schiffswerft für sich als Arbeitsboot gebaut. Ja, ich meinte Bangkirai, komme für lau an Ausschußbretter
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#6
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für Lau ist immer gut .
Bei der Größe sind 15PS ein bischen happig, 5-8PS reichen Dicke. Meine Biga fährt bei 7.23m mit 8PS Rumpfgeschwindigkeit. So wird es auch im Bootsbau gemacht (Dübel). Ich würde die Innenleiste allein schon wegen des Komforts ranleimen. Schraubenköpfe könne ganz schön unbequem werden und verdammt weh tun. Viel Arbeit ist es nicht und das Holz bekommst du ja kostenlos. Grüß Jens P.S. für Danke wird in der Regel der Danke-Button gedrückt. Das erfreut die Forumsteilnehmer über ihre geleisteten sinnvollen Kommentare
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navigare humanum est.........
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#7
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Erstmol säch ich danke Jens, dat mit dem Dankeknop war mit unbekannt!!!
Werde wohl innen wieder Bretter dran machen, ihr habt mich überzeugt. Habe heute mal am hinteren Luftkasten die Farbe angeschliffen und dabei festgestellt, das er sich fast über die gesammte Breite vom Spiegel gelöst hat. Da der Spiegel ja nur aus ca. 8mm GFK besteht und nur oberhalb des Luftkastens mit Holz verdickt war, werde ich wohl nicht umhinkommen, den Luftkasten gänzlich zu lösen und eine 30er AW 100 gegen Laminieren (bin des lesens mächtig ung habe mitbekommen das ein gegenschrauben nix bringt für die Stabilität). Außerdem ist der Luftkasten vorne unten nachlaminiert worden, auf die Farbe wer macht sowas????? Die Werft hatte am Spiegel in den Ecken auf der Innenseite Laschaugen angebolzt (mit Eisenschrauben)! schaut euch mal die Bohrungen an und sagt mir, muß ich die größer ausbohren oder reicht Harzspachtel zum schließen? |
#8
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Hi,
<Außerdem ist der Luftkasten vorne unten nachlaminiert worden, auf die Farbe wer macht sowas?????> - Der Sinn mancher Leute Handeln ist oft recht verwunderlich..... Den Luftkasten must du logischerweise vor dem Heckbrett anlaminieren. Versuch mal mit nem Multimaster die Farbe zwischen Laminat und Heck wegzuschaben und dann neu anzulaminieren vom Rost und losem Zeug säubern, Heckbrett aufkleben. Löcher neu bohren (wenn benötigt) | mit Epoxyspachtel dichtspachteln (wenn nicht benötigt). Wenn benötigt dann mit gut angedicktem Epoxy füllen und neu ausbohren. Grüß Jens
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navigare humanum est.........
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#9
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Danke Jens!
Wenn der Luftkasten Raus ist werde ich ihn natürlich im Bereich der neuen Lamination farbfrei machen. Die Löcher werden nicht mehr benötigt. Da ich nicht vorhabe das Boot, wie auf ner Werft regelmäßig zu kranen, sind die Laschösen, die dort befestigt waren, nicht mehr von Nöten. |
#10
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mal ne dusselige Frage:
Kann ich das Boot innen mit 2k-Garagenbodenfarbe streichen? Hat jemand Erfahrung damit? ist halt wesendlich freundlicher zu meiner Geldbörse..... |
#11
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Guck dir die Inhaltsstoffe an. Die Lösungsmittel könnten zu Problemen führen. Nehm lieber 2K Farbe wie Aussen. Die ist auch hart genug um dem Gelatsche stand zu halten. Bilgenfarbe wetzt sich schnell ab.
Grüß Jens
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navigare humanum est.........
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#12
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So, war fleißig, hab weiter entkernt und Fotos gemacht.
Der hintere Luftkasten ist raus. Die hölzerne Scheuerleiste ist ab, dabei festgestellt, kein Gelcoat! Scheuerleiste hat sich von der Rückseite her um einige Schraubenlöcher aufgelöst. Würde sie am liebsten neu machen, aber wie das neue Holz so krumm bekommen, also hab ich mir überlegt: Von der Rückseite vorsichtig das morsche Holz entfernen und mit Epoxy füllen(wird hoffendlich die nächsten 10 Jahre halten), neues Loch bohren für die Schrauben. Ausserdem möchte ich soviel es geht vom Original erhalten und die alte Farbe von der Leiste entfernen. Ihr mit eurem Rat, wieder Leisten innen anbringen: Habe einen Tag nur Bangkirai-Bretter geschliffen, die waren sägerau! Wisst ihr wie gut sich das Schleifen lässt? Sind jetzt fertig, habe vor, sie nicht zu lackieren, einfach natur zu lassen. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.... in diesem Sinne.... Garlef
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#13
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Hallo, ich hätte neues Holz genommen...
Biegen in der Länge geht auch zu hause mit paar langen PVC rohren und ein abwassersammler aus metal in dem wasser zum kochen gebracht wird, der Dampf geht dann durch die langen PVC rohre in der die Holzleiste ist. Mit Schraubzwingen am Boot in Form biegen oder Du gehst in eine Großküche und fragst ob Du da mal Holz in die konvektomaten stellen darfst wenn die auf 100 grad laufen (große rational kombi ist da sehr gut drin). Willst Du jetzt nur die Holzleiste nicht lackieren oder das ganze boot nicht?
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#14
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muß ich mal über nachdenken ob das für mich machbar ist, mit dem Holzbiegen....
Welches Holz ist machbar und muß das vorher profiliert werden? Die Leiste ist ca 4,3m lang und 5cm dick. Wollte die Leiste nicht streichen, habe in Erinnerung das die bei der Werft früher auch nicht lakiert waren |
#15
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Soeben sind die Abranet HD angekommen und gleich mal einen Test gemacht:
Super Scheiben!!!! Danke für den Tip!!!!!!! |
#16
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Das Biegen von Holz – Eine kurze Zusammenfassung
geeignete Holzsorten: - Hickory, Eiche, Buche, Esche, Ulme, Wallnuss, Kirsche, Ahorn (Kirsche und Ahorn sind schwieriger zu biegen) - exotische Holzsorten und Weichhölzer verbiegen nur sehr schlecht - kein „gebranntes“ Holz oder Holz mit einem Feuchtigkeitsgehalt unter 10% verwenden (bei diesen Holzsorten ist das Lignin nicht mehr in der Lage seine Form ausreichend zu verändern) Allgemeines: - sehr gerbstoffhaltiges Holz (Eiche, Wallnuss) neigt zu roten Verfärbungen an der Knickstelle - die zu biegende Seite darf niemals die stärkste Seite sein (im Notfall nach dem Biegen zurechtsägen) - Biegeformen sollten möglichst aus verleimten Holz bestehen - sollen Radien kleiner als 100mm gebogen werden: Biegekante möglichst aus Hartholz - frisch geschlagenes Holz hat i. d. R. einen Feuchtigkeitsgehalt von 70% - Holz mit 20- 30% Feuchtigkeitsgehalt lässt sich am besten biegen - Hat das Holz bereits unter 10% Feuchtigkeit, nutzt auch längeres Dämpfen oder Wässern nichts - ein Feuchtigkeitsgehalt über 30% verlängert die Trocknungsphase sehr und kann zu starker „Rückstellung“ führen - 20mm starkes Holz sollte ca. 1 Stunde dämpfen (bei 30% Feuchtigkeitsgehalt weniger, bei 15% mehr – hier spielt die Erfahrung mit) - eine „Überdampfung“ sollte vermieden werden - die Temperatur im Dampfraum sollte 100°C betragen – fällt sie unter 93°C muss der Dampfraum entsprechend isoliert werden - die Dampfkammer darf auf keinen Fall unter Druck stehen! Sicherheit: ACHTUNG! Dampf ist heiß und kann zu starken Verbrennungen führen! Das gebogene Holz steht unter starker Spannung! Quelle: http://www.woodworker.de
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#17
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Viel Erfolg! Das geht doch gut voran.
Persönlich würde ich die Dollen auch wieder anbringen und ein paar Riemen ins Boot legen - dann hast Du "Backup", wenn der Motor mal ausfällt. Das kann sogar bei ziemlich neuen Motoren passieren, auf denen noch Garantie ist. Antriebslos auf der Elbe ist nicht erstrebenswert. Wenn Du mit 2 oder mehr Leuten unterwegs bist, tun es natürlich auch Stechpaddel, aber richtige Riemen sind schon etwas Feines.
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