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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Themen-Optionen |
#1
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Ein mahnendes Beispiel zum Thema Motorraumentlüftung...
...und dass diese lebenswichtig sein kann.
Dieses wurde vor kurzem von einem unserer Vereinsmitglieder nicht beachtet, was einen 14-tägigen Krankenhausaufenthalt zur Folge hatte. Er wollte seinen Verdränger mit Einbaumotor lediglich von seinem Stand ca. 50m weiter in den Slip fahren, um einige Stellen mit Farbe auszubessern. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich (glücklicherweise!) auch einige Vereinskameraden auf unserem Gelände auf. Das Mitglied fuhr mit geschlossener Persenning und befand sich im vorderen Teil des Bootes auf dem Steuerstuhl. Nach ca. 20m gab es einen ohrenbetäubenden Knall, die Persenning hob sich und eine enorme Stichflamme inkl. folgendem schwarzen Rauch stieg auf. Der Kamerad war so geistesgegenwärtig, den Feuerlöscher im Boot entsprechend zu nutzen um einen Brand zu verhindern. Das Boot trieb dann noch einige Meter bis zum nächsten Steg, so dass die anderen Mitglieder dieses zunächst fixieren und den Bootsführer von Bord holen konnten. Anschließend wurde er ins Krankenhaus verbracht. Der Anblick war, gelinde gesagt, sehr gewöhnungsbedürftig. Der Kamerad hatte wahnsinniges Glück. Auf Grund der Tatsache, dass er sich zum einen mit dem Rücken zur Explosion befand, zum anderen die Stuhllehne einen Großteil der Hitze und Energie abfangen konnte, trug er "nur" Verbrennungen an den Waden, den Unterarmen und im Kopfbereich davon (hier primär Haare). Die Verbrennungen an den Waden waren jedoch so schwer, dass eine Hauttransplantation notwendig war. Im Boot wurden die Bodenplatten durcheinander geworfen, der Stuhl wurde ausgehoben und fast sämtliche Tenex-Knöpfe aus der Persenning gesprengt. Dies macht auf beeindruckende Weise die massive Energie deutlich. Ich möchte jeden bitten, diese Geschichte nicht dazu zu nutzen, dem jeweiligen Bootsführer Dummheit, Fahrlässigkeit o.ä. zu unterstellen. Dafür ist dies nicht der richtige Anlass. Er hat grundsätzlich jeden Handgriff an dem Boot durch Fachwerkstätten machen lassen, da er selbst zugibt handwerklich ungeschickt zu sein. Auch der Motor war im letzten Jahr Gegenstand einer Reparatur, ohne dass die Fachleute auf die Gefahr einer mangelhaften Entlüftung hingewiesen hätten (das Boot hat keinen Blower, es ist ein alter Verdränger). Diese Geschichte soll vielmehr allen als Warnung gelten, die möglicherweise ähnlich unbedarfte Bekannte, Vereinskameraden usw. kennen, die eine ähnliche Boot-Motor-Konstruktion ihr Eigen nennen und diesen Umstand nicht kennen oder nicht genügend berücksichtigen. Das Boot hat unter den gegebenen Umständen drei Jahre funktioniert, bevor es Ihm um die Ohren geflogen ist. Wir sind uns alle bewusst, dass diese Sache auch ganz anders hätte enden können.
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Papa,hab dich lieb... Geändert von tomsenpdm (26.08.2013 um 16:19 Uhr)
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#2
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Hallo Tom,
sehr interessante Schilderung über "was alles passieren könnte, wenn..." danke. Ändere bitte noch heute (solange geht es dann noch!) den Titel! Es geht nicht um die Tankentlüftung, sondern um die Motorraumentlüftung!
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Grüße Thomas |
#3
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Zitat:
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Papa,hab dich lieb... |
#4
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Darf ich davon ausgehen, dass es sich bei dem Motor um einen Benziner handelte?
Gruß Christian
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"Rot im Sinne dieser Verordnung ist nicht grün, sondern gelb oder blau" www.zalu.de |
#5
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Korrekt!
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Papa,hab dich lieb... |
#6
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Hallo,
ich entlüfte den Motorraum immer so ca. 5 Min., beim tanken lasse ich die Lüftung sogar an. Passieren kann das bei einer Fehlzündung, so dass wenn es Benzindämpfe im Motorraum hat, diese zum explodieren bringt. Gute Besserung für denjenigen Bootsführer.
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Herzlichst vom Bodensee, Stephan |
#7
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........auch beim Diesel macht mir die Gasanlage und/oder der liegend gelagerte Außenborder schon nachdenklich. Irgendwo ein kleiner Defekt und es kann tragisch enden.
Auf Fachleute kann man sich nach meiner Erfahrung da kaum verlassen, außer beim Abkassieren. Habe vor zwei Jahren am Wowa ne Gasprüfung machen lassen. Anschließend konnte ich mir im Flaschenkasten die Haare mit Propan fönen - so undicht war das Teil. Also immer schön die Augen aufhalten und sich der Bomben im Boot bewusst sein!
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Grüße aus dem Havelland........Mike |
#8
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Ich überlege mir seit geraumer Zeit sogar, ob ich den Motorraum meiner DIESEL-getriebene CURTEVENNE sicherheitshalber auch mit einer grosszügig dimensionierten Belüftungsanlage ausrüsten sollte ?? Schaden könnt´s eigentlich nicht, oder ??
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Jovencia & Joerg von der MY "Floating Home" wünschen eine unfall- und Verlust freie Saison. Möge uns allen das Wetter auch in 2016 wohlgesonnen bleiben und uns viele schöne Stunden bei der gemeinsamen Ausübung unseres Hobbies garantieren. |
#9
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Tom, ich danke dir für deine warnenden Worte!
Ich selbst war mal bei einem Bekannten auf dem Boot (ein 10m Halbgleiter mit einem V8 Benziner) und habe mir das alles angeschaut und meinte dann zu ihm: "Irgendwann fliegt dir der Kahn in die Luft, so abgeschlossen wie der Motor da unten ohne irgendwelche Abluft-Entweichsmöglichkeit arbeitet." 50 Meter nachdem er wieder losgefahren war machte es, wie von Tom beschrieben, RUUUMMS und alles flog auseinander. Er erlitt schwere Verbrennungen und fährt jetzt Außenborder. Ohne Panik verbreiten zu wollen, aber dies ist ein Thema, bei dem jeder mal darüber nachdenken sollte, wieviel ihm seine und die Gesundheit seiner Familie, Mitmenschen, etc. wert ist und ob er nicht vielleicht grob fahrlässig handelt, indem er sagt "Ach was, Blower brauch ich nicht. Wird schon nichts passieren!" In diesem Sinne Dirk
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Mit freundlichen Grüßen Bootsmann65
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#10
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Da fällt mir ein Bootshändler nähe Berlin ein.
Der hat Benzin eingeüllt um eine Profahrt durchzuführen. Nur war der Tank vom Eigner ausgebaut.... Und dann beim Startversucht ... Der Frank |
#11
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Nicht nur das. Auch der Diesel selbst kann unter bestimmten ungünstigen Umständen zu einer Explosion führen. Vor einiger Zeit gab es auf einem Kutter in der Emsmündung sogar eine Schmierölexplosion: Eine der außenliegenden Druckleitungen war undicht geworden und das Leck wirkte wie eine Einspritzdüse. Der entstandene Tröpfchennebel entzündete sich dann am Krümmer wie in der Brennkammer an einer Glühkerze.
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