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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel

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  #1  
Alt 27.08.2013, 08:53
Duck Duck ist offline
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Standard Einbau einer Elktroanlage in einem Aluboot

Wie vielleicht einige Nutzer bereits mitbekommen haben, bin ich nach einiger Zeit des anonymen Mitlesens jetzt als Forumsmitglied registriert. Deshalb bitte ich bei meiner Frage höflich um sachkundige Erleuchtung:
Ich bin Besitzer eines Quicksilver SF 500 Aluminium Bootes. Weil meine Frau den Seilzugstart des 20 PS Yamaha 4-Takters nicht mehr auf die Reihe bringt, soll jetzt über kurz oder lang ein E-Starter her. Das heißt neben der Anschaffung eines neuen Motors muss meine Nussschale jetzt auch noch eine rudimentäre Elektrische Anlage bekommen. Masse über Bootsrumpf geht nicht – das habe ich schon gelesen – und deswegen bin ich so etwas vorsichtiger geworden. Welche Tücken können da noch auf mich harren?
Kurz zum Plan: Der Motor wird irgendwo zwei Klemmen haben wo ich ihm den Strom abnehmen kann, der durch die Lichtspule zur Verfügung gestellt wird. Der Ladestrom soll dann einmal die Batterie laden, logisch, dazu die Positionsbeleuchtung für die ich diese Rot/Grün/Weiß Konstruktion als Stab zum Einstecken geplant habe. Darüber hinaus ist noch eine Anzapfung für das Echolot geplant, ich bin Angler, sowie eine Steckdose wo man z.B. ein Mobiltelefon laden kann. Die drei Sachen sind ja recht leicht zu handhaben weil da nur recht wenig Saft weggeht. Aber der Traum ist es natürlich auch noch einen E-Motor zum Schieben zu haben. Die können so eine Batterie leicht entladen. Deswegen habe ich mir gedacht, zwei Batterien im Vorschiff zu verbauen. Einmal eine Starterbatterie mit rund 45-50 AH um den Motor zu starten und eine Traktionsbatterie um den Elektromotor zu speisen. Da schweben mir 100+AH vor. Es soll ein Relais rein, das verhindert dass der E-Motor die Starterbatterie plättet und die soll auch bevorzugt geladen werden.
Wo hat mein Plan Lücken/Denkfehler oder wo lässt sich einfacher agieren. Ich bin für Anregungen dankbar. Technische Fragen die sich für mich bereits hier auftun: Welche Querschnitte muss ich für den E-Starter einplanen? Kann ein 30 oder 40 PS Motor den erforderlichen Ladestrom überhaupt liefern? Wen es kritisch ist, welcher ist dann der günstigere Motor für dies Aufgabe?
Kriege ich Relais/Schaltboxen für diese Aufgaben fertig konfektioniert? Bin ich bei den Kapazitäten der Batterien auf dem richtigen Weg?
Ich bin für Antworten offen. Um den potentiellen Anschiss gleich zu entschärfen: Sollte der Trööt bereits installiert sein, bitte einfach den Link dahin posten. Ich habe mir einen Wolf gesucht aber nix zutreffendes gefunden.
Gruß


Ziggy
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  #2  
Alt 27.08.2013, 14:12
HansH HansH ist offline
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Hallo Ziggy,
ich würde mich von diesen Plänen verabschieden. Die von dir angestrebte Kombi wird nicht wirklich funktionieren.
Für die Starterbatterie und den Betrieb der üblichen Geräte, Navigationslampen usw. wäre eine 45 AH Batterie bei deiner Bootsgröße angemessen.
Der Elektromotor benötigt sicher eine 100 AH Batterie. Das sollte eine entprechend geeignete (Gel-)batterie sein. Ich bin schon am zweifeln, ob die normale Ladespule überhaut geeignet ist, eine solche Batterie zu laden. Auf alle Fälle aber ist sie nicht geeignet, die 100AH Batterie dermassen aufzuladen, dass du entsprechende Batteriekapazitäten für die Antriebsbatterie zur Verfügung hast. Du willst ja sicher nicht erst 10 Stunden unter Benzinmotor fahren um dann eine oder zwei Stunden EMotor fahren zu können.
Ich würde eine ganz normale Konfiguration für die Starterbatterie wählen und mir für die große Batterie ein taugliches Ladegerät für 220V besorgen.
Gruß
HansH
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  #3  
Alt 27.08.2013, 14:50
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ghaffy ghaffy ist offline
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Naja,

ich würde mich nicht so schnell von den Plänen verabschieden.

Allenfalls würde ich "verkehrtherum" denken:
Mal alles an Stromverbrauch zusammenrechnen, was da geplant ist.
Dem entsprechend die Batteriekapazität berechnen und in Starter=Verbraucherbatterie (für deinen Kleinkram) und Traktionsbatterien (für den E-Motor) aufteilen.

Nun geh einfach davon aus, dass die Ladespule kaum etwas bis maximal wenig zur Ladung der Motorbatterien beiträgt, weil die paar Ampere kaum ins Gewicht fallen. Für das Auffüllen der Starterbatterie sollte das reichen (Positionslichter kannst du eigentlich aus der Rechnung streichen, weil die ja nur leuchtet, wenn der Motor läuft).

Na, und die Traktionsbatterien werden geladen, wenn du wieder "zuhause" bist.

Du kannst dir daher das Trennrelais oder so einfach sparen. Denn mit dem AB die Traktionsbatterien zu laden, dazu brauchst du viele Stunden Fahrzeit unter Motor.

Dass dir das Echolot oder das Handy die Startebatterie leersaugen ..., nun gut, das ist zwar denkbar aber mit ein wenig Aufmerksamkeit nicht wahrscheinlich. Und schließlich gibt es aller Unbequemlichkeit zum Trotz eben doch noch den Handstarter.

Also ich finde dein Konzept mal nicht so verkehrt.
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Gruss Andreas

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  #4  
Alt 27.08.2013, 15:11
HansH HansH ist offline
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Hallo Andreas,
worin unterscheidet sich denn nun unsere Meinung dazu?
Gruß
HansH
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  #5  
Alt 27.08.2013, 15:53
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ghaffy ghaffy ist offline
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Zitat:
Zitat von HansH Beitrag anzeigen
Hallo Andreas,
worin unterscheidet sich denn nun unsere Meinung dazu?
Gruß
HansH
Tja, bei genauer Lesung frage ich mich das auch.
Die ersten beiden Sätze klangen vielleicht so ablehnend.

Nichts für umngut.
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Gruss Andreas

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  #6  
Alt 27.08.2013, 16:37
Duck Duck ist offline
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Standard erst mal vielen Dank,

für die schnelle Antwort.
Wie vielleicht meinem Beitrag zu entnehmen ist, ist der E Motor schon das, was ich selber ebenfalls mit großer Skepsis sehe. Was mir etwas Kopfzerbrechen bereitet, ist einfach das schiere Gewicht dieser Bleiakkus. Eine Traktionsbatterie für 450 Zyklen ist bei 110Ah um die 40 kg schwer. Und mir steht einfach nicht der Sinn danach, immer dieses Gewicht aus dem Boot und an die Ladestation zu schleppen. Angler sind ja schon mal häufiger am A.. der Welt oder man kann ihn schon fast sehen. In Schweden durch teilweise schweres Gelände mit 40 Kg am langen Arm ist nicht eben der Traum vom entspannten Urlaub. Und wer mal den halben Urlaub einem Hexenschuß unterordnen durfte, der sucht auch schon mal einem anderen Ansatz.
Es müsste so Brennstoffzellen geben, wo man einfach einen Flüssiggasflasche anschließt, die dann so 500-1.000 Watt E-Leistung rauslassen. Das wäre ein Kracher.
Als Angler ist man da - ohne irgendwem auf die Schluppen treten zu wollen - in einer blöden Situation. Die Segler tuckern da teils mit Uraltstinkeblaurauchzwotaktern als Flautenschieber übern See und unsereiner muss sich da wegen kein Motor erlaubt die Schultern beim Rudern brechen. Da ist man bei den Niederländischen Nachbarn deutlich umgänglicher. Hier wird immer erst mal eingeschränkt.
Aber zurück zum Ausgangsthema.
Sind die Motoren in unteren Drehzahlen schon in einer Situation, die signifikante Ladeströme produziert? Sofern 15A x 12V (nur um mal einen realistischen Ansatz zu wählen) schon signifikant zu nennen sind. Oder muss da schon ordentlich Drehzahl her, damit die in den Quark kommen? Was für eine Leistung produziert so eine kleinst Lichtmaschine?
Und welche Querschnitte fragt der Anlasser ab? Beim Auto sind das Reihenschlussmotoren, die ruckzuck keine Ströme mehr nehmen wenn sie erstmal drehen. Auf welchen Startstrom kommt so ein 40 PS Motor?
Ich kann das nicht einschätzen.
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  #7  
Alt 27.08.2013, 17:04
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ghaffy ghaffy ist offline
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Es kommt drauf an.

Von der Ladespule solltest du dir im 30-40 PS-Motor-Segment nicht mehr als 10 A Ladestrom bei ordentlicher Drehzahl erwarten (3/4 Gas oder so), im Stand / Trolling kommt da praktisch garnichts raus.

Die typische Starterbatterie hat dann auch schon mal eher 75 Ah statt 45, weil man vielleicht 10x starten möchte und dazwischen aber nur kurz fährt, und das eventuell noch langsam.

Als Kabel zwischen Starter und Batterie (die vielleicht besser in der Nähe des Motors und nicht im Bug ist) findet man sicherlich mit 25 - 35 mm² das Auslangen.

Die Leistung des Startermotors (Hitachi) meines 55 PS Yamaha ist mit 1 kW im Handbuch angegeben, Anlaufstrom weiß ich nicht, als "no load current" sind 60A angegeben, die empfohle Batterie mit 70 Ah.

Die Ladespule ist mit 9A nominell angegeben, die Ladestrom bei 4.500 U/min mit "3A oder mehr".
Die neueren Motoren liegen das sicherliche darüber, aber sicher nicht um den Faktor 10, sondern vermutlich eher um den Faktor 2 oder 3, würde ich mal annehmen.
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Gruss Andreas

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  #8  
Alt 27.08.2013, 22:06
Duck Duck ist offline
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  #9  
Alt 29.08.2013, 12:13
Michael Samland Michael Samland ist offline
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Standard Hallo

Was du nicht vergessen solltest ist einen Zinksaver einzubauen. Sobald du am Landanschluss eingesteckt bist fangen bei den Booten Ausgleichströme zu fliesen an.Und ruck zuck ist dein Aluboot weg.Musste mal Googlen da ist eine Beschreibung bei.

http://www.german.sterling-power.com...nc%20Saver.pdf

Was man beim Aluboot beachten muss weis ich nicht. Aber ich glaube das du deinen Umbau nicht so isoliert bekommst das du keine elektrisch Verbindung zum Boot bekommst.

LG Michael
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  #10  
Alt 29.08.2013, 20:09
Duck Duck ist offline
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Hallo Michael!
Danke für die Info. Aber ich denke, das ist kein Problem welches sich für mich stellen wird. Da ich mit Schutzkleinspannung arbeite komme ich ohne Erdung aus. Damit sind diese Leckströme, die letztlich das Boot zerstören können, an sich ausgeschlossen. Zumindest wenn ich die Info aus dem Link richtig gelesen habe. Da ist zumindest eine 230/400 V Anlage skizziert. Da muss natürlich geerdet werden und damit fangen die beschriebenen Probleme an. Aber bei meinen 12 Volt, die ich in einem komplett isolierten Kreis betreiben will, sollte sich das Problem nicht stellen.
Oder, Frage ans Forum, irre ich mich da?
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