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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Sperrholzboden: Löcher reparieren, welche Unterkonstruktion für Deckstütze ?
Guten Morgen liebe Holzwürmer !
Bei dem Holzmotorboot in Sperrholzplattenbauweise war ursprünglich werftseitig eine Bodenkonstruktion eingebaut, für die so kleine Fichtenhölzer (3 davon sind auf dem Foto zu sehen, 1 ist bereits entfernt) eingebaut waren. Diese wurden außen ein Stück in den 10 mm starken Bootsboden aus Sperrholz eingeschraubt. Innen waren sie mit je einer Schraube am Stringer befestigt. Auf diese Hölzer wurde je Seite ein langes krummes Fichtenbrett geschraubt. Mit den Jahren arbeiteten diese Schrauben mit Hilfe von Feuchtigkeit, (Tritt-)Belastung etc. im Bootsboden und puhlten darin mehr oder weniger große Löcher aus. 1- 2 Löcher gehen durch den Bootsboden (!) und sorgten für Wassereintritt. Dieses Loch hat ca. 3,5 mm im Durchmesser. Das Holz ist rund um die Löcher nur geringfügig rott. Wenn man schätzungsweise mit einem 6mm Bohrer aufbohrt, hat man nur noch gesundes Holz in den Lochwandungen. Frage 1 betrifft diese Löcher, also die 1 - 2 durchgehenden Löcher sowie 6 leicht angegammelte Sacklöcher im Bootsboden. Wie repariert man diese am besten dauerhaft ? Frage 2 betrifft die Unterkonstruktion. Die wird zwar eigentlich nicht mehr gebraucht, aber jetzt hängen die vertikalen Fichtenlatten in der Luft. Diese stützen ein Sonnendeck ab. Besonders groß ist die Last nicht. Sie ging vorher ja nur auf das lange krumme Fichtenbrett, welches wiederum auf die 4 kleinen Hölzer auflag. Welche Ideen habt Ihr die Stützen zu unterfangen ? Würdet Ihr den ganzen Mist wieder (mit Harz) einbauen / einkleben, wobei einige Hölzer (auf dem Foto sind nur die 4 relativ guten zu sehen) repariert oder sogar neu angefertigt werden müssten ? Oder eine einfache Unterkonstruktion schaffen, evtl. sogar aus einem Stahlprofil welches auf dem Stringer und außen auf dem Kimmholz aufliegt ? Die von innen erfolgenden Belastungen des Bootsbodens bestehen nur dadurch, das z. B. bei Wartungsarbeiten ab und zu darauf herumgelatscht wird. Es besteht der Gedanke später einmal in dem Bereich Staukisten reinzustellen, wobei man diese natürlich auf Stringer und Kimmholz setzt. Die Fächer welche wie offene Wandregale aussehen werden nicht mehr benötigt. Es freut sich auf Eure Ideen und Antworten der Warmduscher |
#2
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Spricht etwas dagegen, die durchgehenden Löcher von beiden Seiten mit einem Senker oder einem deutlich größeren Bohrer anzusenken, in der Mitte etwas aufzubohren und dann mit Epoxy-Spachtel zu verschließen?
Den Rest würde ich so, wie er war, 1:1 neu aufbauen, sämtliche Verschraubungen und Kontaktstellen aber zusätzlich mit Epoxy verkleben. Das hat ja etliche Jahre gehalten, das hat sich also bewährt. Dort, wo die kleinen Löcher waren und dort, wo es von innen gescheuert hat, kannst Du ja darüber nachdenken, von innen noch einen "Flicken" aus Sperrholz mit Epoxy aufsetzen. Dort, wo die Auflagebretter für die Bodenbretter den Bootsboden berühren, kann in meinen Augen auch jeweils eine (Senkkopf-) Schraube von aussen diese Auflagebretter mit dem Bootsboden verbinden. Halt schön vorbohren und vorsenken, alles schön mit Epoxy einschmieren und die Schraube ins feuchte Epoxy hineindrehen. Disclaimer: Natürlich übernehme ich keine Haftung für irgendetwas. Geändert von Hesti (07.09.2013 um 20:35 Uhr)
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#3
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Wie gesagt werden die Hölzer nicht mehr benötigt (abgesehen von der Unterstützung der Decksabstützung), deshalb widerstrebt es mir Zeug einzubauen das keine direkte Aufgabe mehr hat. Dadurch das es keine Aufgabe (Bodenbretter tragen) mehr hat, steht es ja frei herum und birgt m. E. die Gefahr, das beim drauf rumlatschen oder wenn mit Gegenständen (Ladung) dort herumhantiert wird, z. B. um diese mit Gurten etc. zu befestigen, die kleinen Hölzer bewegt / belastet werden, und dabei wieder die Schrauben im Bootsboden arbeiten könnten. Zitat:
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#4
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Was hält Ihr eigentlich davon, die Löcher mit Holzdübeln zu verschließen, sie auf das Dübelmaß aufzubohren (die Löcher die noch nicht durchgehen als Sackloch aufbohren) und dann mit Harz die Dübel reinzuklopfen ?
W
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#5
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1. Löcher verschließen
Dafür habe ich mir 4 Schleifteller im Radius verkleinert. Das geht einfach, man spannt sie in die Flex und hält vorsichtig!!! einen Schleifklotz an den Rand. Um ein Loch zu verschließen, nehme ich zunächst einen Schleifteller von etwa 3 bis 5-fachem Lochdurchmesser und schleife auf drei Viertel der Holzstärke das Loch auf. Das klebe ich mit Epoxid und Gelege auf ein Viertel der Holzstärke aus. Wenn das trocken und schleifbar ist, kommt der nächstgrößere Schleifteller drauf. Mit dem schleife ich auf halbe Holzstärke aus und wieder kommt Gelege und Epoxid rein. Dann analog alles mit der nächstgrößeren Schleifscheibe, diesmal auf ein Viertel Holzstärke, wieder Gelege und Epoxy. Wenn das trocken ist, kommt die nächst größere Schleifscheibe drauf, mit der ich nur wenig weg nehme, gerade genug, um sauber spachteln zu können. Als Spachtel nehme ich woodfill, damit komme ich persönlich am besten zurecht, kann aber Geschmacksache sein. Mein Verfahren hat den Vorteil, daß ich eine stufige Auflage für das Gelege habe, somit erheblich mehr Klebefläche und besseren Halt. 2. Bodenkonstruktion Ich bin Bootsbauamateur. Zwar motiviert und engagiert, aber nicht größenwahnsinnig. Deswegen würde ich nie nie nie irgend etwas an der Konstruktion eines Bootes ändern, sondern verlasse mich drauf, daß derjenige, der das Boot gezeichnet hat, sich dabei etwas gedacht hat. Je älter ein Boot ist, umso leichter fällt der Verzicht auf Experimente; was 30 oder 40 Jahre gehalten hat, kann nicht schlecht gewesen sein. Also restauriere ich immer 1:1. Ergo würde ich die Bodenkonstruktion wieder genau so aufbauen wie sie einmal war. Für die Bodenkonstruktion käme für mich nur Eiche in Frage. Damit ist das Verkleben mit Epoxy ausgeschlossen, denn erfahrungsgemäß bindet Epoxy mit Eiche nicht besonders gut ab. Wäre mir aber auch lieber, eine evtl. fehlerhafte Schraubverbindung arbeitet sich lose und kann korrigiert werden, eine mit Epoxy verklebte führt zu Rissen im Holz, wodurch fast immer das aufwändige Auswechseln des kompletten Bauteils erforderlich wird. 3. Habe ich das richtig verstanden? Soll zukünftig auf Bodenbretter verzichtet werden? Halte ich für einen Fehler.
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Gruß vom Bob Tief und süß der Skipper pennt, ist er von seiner Frau getrennt.
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#6
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Hallo,
Danke für die bisherigen Antworten ! Bezüglich 1. Löcher verschließen könnte man Deine Methode vielleicht auch mit einem Holzdübel kombinieren !? D. h. einen Holzdübel mit Harz einklopfen, dann den Bootsboden stufig oder muldenförmig ausschleifen und darin mit Gewebe und Harz aufbauen. 2. Bodenkonstruktion Es war - egal wie lange es gehalten hat - Mist, Schrauben in den Bootsboden zu drehen. Und es ist auch nicht jetzt erst undicht geworden, das Boot ist nach Angaben schon immer relativ undicht gewesen. Man glaubte das sei bei Holzbooten normal, aber bei dieser Bauart (Sperrholzplatten) ist es eben nicht normal. 3. Verzicht auf Bodenbretter Das auf dem 2. Foto sichtbare und auf dem 3. Foto schon ausgebaute seitliche krumme Brett ist nur ein Überrest der irgendwann früher vorhandenen Bodenk-onstruktion. Da war der Innenraum neben dem Motor mit klapperigen dünnen Sperrholzplatten zu Staufächern aufgeteilt. Über dem Ganzen ist ein Sonnendeck (Liegefläche). Es wird also der Bootsboden nur zu Wartungszwecken betreten. Anbei noch ein Bild von einem vergleichbaren Boot. Derzeit tendiere ich mangels anderer Ideen die kleinen Hölzer wieder einzubauen, aber am Bootsboden nur mit Harz aufzukleben. W
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