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Kein Boot Hier kann man allgemeinen Small Talk halten. Es muß ja nicht immer um Boote gehen. |
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Themen-Optionen |
#1
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Keramikpaste vs. Kupferpaste vs. Plastilube Frage an die Profis
hallo ,
Ich schwitze gerade über einer Anfrage. Ich soll einen Ratgebertext zu Keramikpaste schreiben. Vorteile aufzeigen etc. ich finde nur keine ! Manche Hersteller haben Kupferpaste in ihren Bremssystemen untersagt, weil wohl irgendein "Spezialist" es fertig gebracht hat auch den ABS Sensor mit vollzuschmieren. Dadurch kann es wohl zu Störungen kommen. Viele Profis greifen daher zu Plastilube. Keramikpaste wird in vielen Schrauberforen als albern bezeichnet, hält nicht usw. Der Tenor ist entweder Kupferpaste oder gleich Plastilube. Kennt sich jemand von Euch da aus ? Gruß Hubert
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Niemand ist unnütz! Man kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen! |
#2
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Stand der Technik ist: Plastilube.
Der große Unterschied ist das CU-Paste nur ein Trennmittel ist, während Plasilube trennt und schmiert. Allerdings zählt immer die Herstellervorgabe. Ob Säurefestigkeit, Temperaturleitverhalten oder Druckbelastung immer entsprechend ist, muss halt individuell geprüft werden. Eine Kadett-Bremsanlage aus den 70igern hat halt einen anderen Anspruch als ein Compound-Bremse eines modernen M3's. Du wirst je nach Hersteller empirisch ermitteln müssen -allerdings werden wohl 99% über Plastilube abgedeckt. Als Grundlage sollte die allgemein gültige DIN ISO für Schmierstoffe und Trennmittel gelten.
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Jörg von der (ex)Freibeuter ...
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#3
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Kupferpaste kann vor allem an Aluteilen in Verbindung mit Wasser zu korrosion des Alus führen. (Galvanische korrosion). Hat daher auch am Boot oder an Alufelgen nichts zu suchen.
Gruß, Micha Geändert von Micha B. (03.10.2013 um 11:36 Uhr)
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#4
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Zitat:
MfG Tobias
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#5
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Die Geschichten über Kupferpaste in / an Bremssätteln, welche aufgrund der Kupferpartikel das ABS in Bremsanlagen stören würde, sind frei erfunden.
Die Geschichte über Kupferpaste, welche aufgrund der Kupferpartikel zu Korrosion an Aluteilen führen würde, ist in der Theorie nicht auszuschließen und mag im Versuch durchaus beweisbar sein. Aber in der Praxis bei Bremsanlagen spielt das eigentlich keine Rolle. Alu-Bremssättel sind meist beschichtet oder in einer relativ korrosionsbeständigen Legierung, da sie ja auch gegen Salzwasser in Zusammenhang mit Wärme überleben müssen. Ein Argument gegen Kupferpaste wäre der Umweltschutz. Kupfer ist giftig, schädlich für allerlei Getier. Mit dem Argument kann man aber kaum Autofahrer und Werkstätten hinter dem Ofen vorlocken, deshalb die obigen Gerüchte. Die hauptsächliche Motivation ist wohl, das Kupferpaste durch teuere Produkte ersetzt werden soll und man der Umweltproblematik aus dem Weg gehen will. In Industrie, Luftfahrt etc. wird nach wie vor als Heißschrauben-Montagepasten / Compounds Kupferpaste häufig verwendet. Im Rennsport verwendet man i. d. R. keine Kupferpaste, auch keine Plastiblubber oder so schön nach High-Tec klingende Keramikpasten. Da baut man die Bremsen trocken zusammen, weil bei den extremen Temperaturen sich eh alles früher oder später verflüchtigt. Deshalb sind in entsprechenden Rennsport-Bremssätteln meist auch keine Staubmanschetten an den Kolben. W
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Folgender Benutzer bedankt sich für diesen Beitrag: keine Sau Geändert von Warmduscher (03.10.2013 um 18:09 Uhr) Grund: Krammatick
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#6
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Danke für eure Antworten. So stellte sich meine bisherige Recherche auch dar. Keramikpaste ist wohl wieder so ein neumodischer Schnickschnack den eigentlich keine Sau braucht. Das Märchen vom ABS Sensor und Galvanische Korrosion sind die einzigen Argumente die gegen Kupferpaste sprechen. Gegen Plastilube spricht die kurze Haltbarkeitsdauer der Gebinde. Das verbraucht ein Bastler nie in der kurzen Zeit .... also nur für Profis geeignet.
Ich dachte es gibt wegen der Galvanischen Komponente vielleicht doch noch irgendwelche Anwendungen am Boot oder am Trailer, die Keramikpaste benötigen. Gruß Hubert
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#7
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Das die galvanische Korrosion von Kupfer an Alu in der Praxis keine Rolle spielt, sieht man auch daran, das orignal seitens vieler Fahrzeughersteller (z. B. Porsche) sowie Bremssattelzulieferer (z. B. Brembo) Dichtringe aus Kupfer für die Montage der Bremsschläuche an die Alu-Bremssättel verwendet werden.
W Beispiel: Bremsleitung für Porsche-Cryenne (von Brembo)
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#8
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Also ich weiß das Zimmermann, ATE und Bosch ausdrücklich in ihrer Montageanleitung darauf hinweisen das kupferhaltige Schmiermittel nicht eingesetzt werden dürfen.
Die Innung hatte dazu auch mal ein Fortbildungsangebot. Hier ein allgemeiner Link http://www.mein-autolexikon.de/brems...mierstoff.html
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Jörg von der (ex)Freibeuter ...
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#9
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Danke für den Link. Da sind einige Argumente gegen Kupferpaste aufgeführt. Aber dort geht es ja um Plastilube als Ersatz.
Fande ich jetzt noch Anwendungen wo Plastilube nicht funktioniert dann könnte man was pro Keramikpampe schreiben. Gruß Hubert
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#10
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Zitat:
Die Seite mein-autolexikon .de ist ja auch von ATE & Co. gesponsert: http://www.ate.de/www/ate_de_de/allg...exikon_de.html ATE ist der König was Piratenmarketing anbelangt. Durch PR, "private Erfahrungsberichte" in Foren und Portalen sowie geschickte Beeinflussung von Werkstätten und Händlern werden Gerüchte geschürt. Wenn Kupferpaste nur halb so schlimm wäre wie in den Gerüchten verbreitet, könnte sich kein deutsches Unternehmen erlauben Kupferpaste zur Anwendung an Bremsanlagen zu empfehlen: Datenblatt: http://www.liqui-moly.de/liquimoly/mediendb.nsf/gfx2/3080%20Kupfer-Paste.pdf/$file/3080%20Kupfer-Paste.pdf W
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#11
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Zitat:
Außer LM kenne ich auch keinen weiteren Hersteller und die bedienen eher den Oldiehobbymarkt.
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Jörg von der (ex)Freibeuter ...
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#12
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Zitat:
Der Meinung bin ich ja auch. Aber in meinem Beruf bin ich leider Sklave von ATE & Co. ( Die zwingen mich .... mit Geld ) Ich kann dem Auftaggeber ja schlecht einen Text einreichen in dem steht, dass sein Produkt eigentlich nur übertriebener Firlefanz ist Mich hat es aber auch privat interessiert, was es mit dem Keramikzeuch auf sich hat. Nur darum habe ich die Hilfsbereitschaft des für schnöde, kommerzielle Zwecke missbraucht . Gruß Hubert
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#13
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Zitat:
Der Spagat schaut so aus: CRC hat die bewährte Kupferpaste, möchte aber auch das neue Produkt Brakelube verkaufen. Im Endverbraucherpreis ist da tatsächlich kaum ein Unterschied. Die CRC Kupferpaste wird klassisch als Produkt für Hochtemperatur-Anwendungen u. a. an Bremsanlagen empfohlen. http://www.crcind.com/crc/CRCproduct...COPPER%20PASTE Bei dem CRC Brakelube wird dann auch die Gerüchtekiste mit Anspielungen auf Gefahren für ABS und Alu aufgemacht: http://www.crcind.com/crc/CRCproduct...oduct=BRAKLUBE W
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#14
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http://www.aecom.de/shop/shopdaten/p...gg6k0hki3025n3
Die Schreiben doch sogar selbst: Bremsklotzpaste für die RÜCKSEITE des Bremsklotzes. Also nix für die Führung. Wird bei LM ähnlich sein.
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Jörg von der (ex)Freibeuter ...
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#15
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Zitat:
Schreibst einfach irgendwas Seichtes; Plastilube hätte viele Vorteile und wenig Nachteile, und die Nachteile (z. B. geringere Temperaturbeständigkeit) spielen bei Verwendung von ATE Bremsscheiben und Klötzen eh keine Rolle, weil das Zeug schon aufgibt bevor hohe Temperaturen erreicht werden. Oder Du lässt Dir was Tolles einfallen, so wie Jod-S11 Körnchen. Oder neue Produktbestandteile die aus der traditionellen chinesischen Medizin stammen und zufällig beim Bremsscheibeneinkauf in China entdeckt wurden... W
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#16
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Zitat:
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Jörg von der (ex)Freibeuter ...
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#17
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Man darf da nichts verallgemeinern.
Bezüglich Bremsscheiben und Bremsklötzen ist ATE / Continental ein kleines Licht. Alleine BMW stellt in Berlin mehr Bremsscheiben her als ATE weltweit verkauft. Allerdings hält das ATE nicht davon ab so zu tun, als sei man Hersteller von (kompletten) Bremssystemen und stelle für die meisten Autohersteller Bremsscheiben und Beläge her. ATE macht viele Bremssättel für die Autohersteller, auch Hydroaggregate und anderes Zeuch. Aber keine Scheiben und Klötze und keine kompletten Bremsanlagen. W
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#18
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ehrlich gesagt weiss ich in den seltensten Fällen wo meine Texte letztendlich verwendet werden, bzw. wer der eigentliche Auftraggeber ist. Ich arbeite mit einer Agentur zusammen. In vielen Fällen geht es tatsächlich nur um SEO und der fachliche Anspruch ist eher gering.
In dem Fall vermute ich, es geht um eine Kategoriebeschreibung für einen Webshop. Der Auftraggeber ist ein Stammkunde von mir, da will ich mir nicht mit irgendwelchem Bla Bla meinen Ruf versauen. Falls jemanden von Euch interresiert was ich genau mache : http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=172054 Wie gesagt, in diesem Fall hat es mich auch privat interessiert, sonst hätte ich Euch nicht damit belästigt. Gruß Hubert
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#19
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Woher hast Du deine Insider-Infos? Also ich war schon einmal in Gifhorn und war schwer beeindruckt. Allerdings werden dort keine Scheiben gemacht, sondern in China wie alles Mitbewerber es vermutlich auch machen.
Wie dem auch sei, meine beruflichen Weisheiten habe weitergegeben. N8
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Jörg von der (ex)Freibeuter ...
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#20
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hmm... also das mit "Nicht leitend" und deswegen keine Galvanische Korrosion ist mal völlig sinnbefreit!!!!
Ich habe (in ermangelung von Kupferpaste oder noch viel besser NeverSeeze) so Keramik Zeuch verwendet zum schmieren der Gewinde von Glühstiften und Zündkerzen. Obwohl diese ja auf eine Leitende verbindung zum Kopf (Masse) angewiesen sind!!!! was soll ich erzählen..... Funktioniert ganz normal !!!!!!!! Und ja... z.B der Fiat 1.3Multijet überwacht die Glühstifte einzeln, und schreit schon bei abweichungen von wenigen mOhm Alarm!!! Keine Fehlermeldung...... d.H. keine messbarer Übergangswiderstand am "Isolierten" Keramikgeschmiertem Gewinde!!!!!!
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