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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Holzkern Badeplattform erneuern / verfestigen (GFK)
Es wäre ja langweilig, wenn sich nicht zum Saisonende wieder Baustellen auftun. Der Holzkern meiner Badeplattform scheint feucht und somit morsch geworden zu sein. Es gibt Fenderboxen am Heck mit einem kleinem Wasser-Ablaufloch, welches nicht in der Bilge landet, sondern auf den Holzkern der Badeplattform. Das Wasser kroch (als das Boot noch in den Staaten stand) nun unter die Badeplattform und ließ das Holz dort morsch werden. Leider habe ich gerade kein Bild zur Hand, nur die beigefügt Skizze. Nun habe ich wohl diese Optionen:
a) Ober und Unterschale des gesamten Boots (28 Fuß) trennen und die Platte vollständig austauschen b) Badeplattform von oben aufschneiden, Kern so gut es geht austauschen und wieder verschließen. Falls die Fugen sichtbar sind (GFK Farbton), Teak drüber packen. c) Badeplattform von unten (aus dem Motorraum heraus) aufschneiden geht nicht, da es zu eng zwischen Ober- und Unterseite der Plattform ist. d) horizontale Bohrungen aus dem Motorraum in die Plattform machen und mit G4 tränken. Irgendwie klingen alle Optionen nicht gerade verlockend. Hat jemand hierzu schon Erfahrungen gesammelt? Am liebsten wäre mir ja Option c) - geht aber aus Platzgründen nicht. Am saubersten wäre wohl Option a, aber mit riesen Aufwand. Option b hat optische Risiken und Option d ist irgendwie "gewurschtelt". Mh... Wie habt ihr das so gemacht? |
#2
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Holzkern erneuern
Hallo,
vor nicht allzu langer Zeit wurde in einem technischen Wassersportmagazin der Austausch eines Holzkernes beschrieben. Und zwar im Prinzip nach Variante b. Wird wohl dauerhaft auch gar nicht anders gehen. Die Plattform an meinem Boot hatte ein ähnliches Problem. Allerdings war diese angeschraubt und der vermeintliche Holzkern war eine Hartfaserplatte mit Löchern. Nach mehreren anderen Verfestigungsversuchen habe ich den "Holzkern " komplett ersetzt. Grüße. |
#3
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Würde aber erst mal so gut wie möglich prüfen, wie stark und wie umfangreich der Holzkern durchfeuchtet ist, insbesondere ob das Holz wirklich erheblich morsch ist.
W
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Folgender Benutzer bedankt sich für diesen Beitrag: keine Sau
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#4
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Direkt unter dem Fenderhaltern konnte ich das Holz mit einem Straubendreher einfach zerstochern und mit Staubsauger wegsaugen. Die zweite Stelle habe ich eigentlich durchs "federn" des GFKs beim Einsteigen bemerkt - eine Sichtprüfung ist da leider nicht möglich. Ich könnte höchstens mal vom Motorraum stark reinleuchten und mit den Farbschimmer mit den gesunden Stellen vergleichen, sofern das GFK halbwegs Licht durchlässt. Ein Feuchtemessgerät hätte ich auch noch, doch vermutlich ist das nun eh schon alles ausgetrocknet.
@raeuberoni: Weißt du noch, welche Zeitschrift es war? Im Prinzip ist ja klar wie es geht, steht ja auch in diversen Büchern - aber mehr Infos können ja nicht schaden. Alles doof... |
#5
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Holz unter GFK braucht Ewigkeiten, bis das wieder richtig trocken ist.
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Gruß, Nicole __________ |
#6
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2,5 Jahre stand es nun definitiv im Trockenem. Das könnte reichen, oder?
Sascha via Tapatalk |
#7
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Zitat:
Aufgrund der Kapillarwirkung saugt sich Holz gut voll mit Wasser. aber der umgekehrte Prozeß geht fast nur in Trocknungskammern. Bohr einfach mal paar löcher und teste es
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Wissen ohne Goggggggggel |
#8
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Von außen möchte ich erst mal keine Löcher rein bohren und von innen komme ich da nicht an, erst recht nicht so lange die Motoren noch drin sind. Dann werde ich mal den Feuchtigkeitsmesser bemühen.
Sascha via Tapatalk |
#9
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Zitat:
Wenn es jetzt meines wäre, würde ich nachfogendes probieren. ich würde viele Löcher von oben bohren, dann mit Infrarotstrahler die Sache austrocknen. Als weiteres ist es ja so, dass trockenes Holz gut Flüssigkeit aufnimmt. dies würde ich so nutzten, als dass ich mir Harz besorgen würde dass sehr flüssig ist und sehr lange zum Aushärten braucht. Dieses würde ich in die vielen löcher injizieren. der Plan ist, dass das trockene, wohl morsche Holzgerüst sich vollsaugt und so fest wird. Die Löcher dann mit Gelcoat in der Farbe wieder verschließen mit dem Versuch die Struktur wieder hinzubekommen. oder dann halt flexiteak....oder so drauf. Wie gesagt, das würde ich machen.....aber vielleicht gibt es noch bessere Pläne.....
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Wissen ohne Goggggggggel |
#10
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Mhh, das wäre durchaus noch eine Alternative. Mit Teak müsste ich wohl noch die ganzen Antirutsch-Nöppis von der Plattform abschleifen, damit das Teak schon flach anliegt.
Die weichen Stellen lassen sich schon jetzt ganz gut mit dem Fuß ertasten - nur ob's noch feucht ist weiß man nicht. Ich mach erst mal noch eine Besichtigung und Vermessung und berichte dann mit weiteren Details. |
#11
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in die Antirutschnoppen wird doch der kleber fürs Teak reingedrückt. Nur gut saubermachen dürfte da reichen.
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Wissen ohne Goggggggggel |
#12
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Ich würde auch Variante B nehmen, es bringt ja sonst nichts !
Und so aufwändig erscheint mir die Sache nicht, da du ja problemlos von oben arbeiten kannst !
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Lg Alfons Geht nicht, gibts selten ! |
#13
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Holzkern erneuern
Genau,
möchte mich meinem Vorschreiber anschliessen. Mit einem Fein "Multimaster" ( oder ähnlich) lässt sich die entsprechende Partie ganz sauber heraustrennen und später wieder einkleben, - entsprechende Vorarbeiten vorausgesetzt, so auch um die Stabilität zu gewährleisten. Um die Rundungen sauber herauszutrennen muss man sich natürlich etwas einfallen lassen. Wieso sollte bei sauberer Arbeit darauf noch "Fexitek" geklebt werden? Im einem "Palstek" aus 2011 oder 2012 ging es um diese Problematik. Leider ist dieses Heft momentan nicht zu finden, jedenfalls nicht bei mir. Grüße.
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#14
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Heute habe ich mir die Sache nochmal näher angeschaut. Angefügt sind zwei Fotos, auf welchem zum einen die betroffenen Stellen grob eingezeichnet sind und zum anderen eine Innenaufnahme aus dem "Fenderschacht". Übelst...
Es scheint als wurde die Holzplatte bei der Konstruktion an die Unterseite der Plattform angeklebt und anschließend mit 2-3 Lagen Glasfaser überzogen. D.h. die Unterseite ist sehr dünn und wenn man das faule Holz wegkrazt, dann kann man diese eindrücken (wie dicke Folie). Mit dem Feuchtigkeitsmesser (Trotec BM30) konnte ich feststellen, dass das Holz trocken zu sein scheint. An einigen Stelle, von denen ich weiß dass sie trocken und intakt sind, habe ich eine Referenzmessungen gemacht. An keiner anderen Stelle, auch nicht in den weichen Bereichen, wurde ein höherer Wert angezeigt (=höhere Feuchtigkeit). Vielmehr hatten die betroffenen Stellen niedrigere Werte, was darauf hindeutet, dass mehr Luft als Holz an den Stellen vorhanden ist. Wie gehts nun weiter?! Ich hatte mich schon mit der Idee angefreundet die obere Schale großflächig abzunehmen, Holzkern auszutauschen und wieder einzusetzen. Das geht nun aufgrund der sehr dünnen Unterseite nicht, die diese nicht tragend ist. Nun könnte ich den Bereich komplett aussägen und eine Stützkonstruktion bauen, um genug halt für die neue Holzplatte zu haben. Ob ich dann allerdings die neue Platte genau ausnivellieren kann und wie ich die Platte an der Stützekonstruktion unten befestige, bliebe noch ungeklärt. Inzwischen ist mein Favorit mehrere Löcher zu bohren und dann die Stellen mit G4 oder Harz zu tränken. Hat das schon mal jemand gemacht und Empfehlungen? Anschließend dann Flexiteak rauf. Danke und VG, Sascha
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#15
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Wenn du es richtig machen willst, muss erst mal der vergammelte Mist raus, kmpl. !
Flickschusterei bringt keine Dauerlösung !!! Wie schon beschrieben, von Oben ! Dann erst die dünne Laminatschicht vernünftig aufbauen und erst dann deine neue Holzplatte (AW100) auflaminieren. Im Vorfeld noch Querstreben zur Stabilität drunter ! So wäre jedenfalls meine Vorgehensweise, alles andere, da hast du auf längerer Sicht, keine Freude dran !
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Lg Alfons Geht nicht, gibts selten !
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#16
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OK, ihr habt mich überzeugt. Ich schmeiß den alten Dreck raus und setze eine neue Platte ein. Allerdings werde ich dann nicht von oben arbeiten, weil ich dann nur einen Teil der Platte erwischen würde. Die Platte geht bis unter die Seitenwände der Badeplattform und außerdem bezweifel ich, dass ich die Stabilität wieder hinbekomme. Der neue Plan lautet: Maschinen raus und versuchen die Platte von unten zu entfernen. Falls meine Arme nicht lang genug sind und mir die Hilfsmittel ausgehen, kann ich immer noch die Unterseite der Badeplattform aufschneiden und mir Zugang verschaffen. Die Unterseite hat keinen Kern und sollte somit leichter händelbar sein. Und wenn die Optik etwas leidet (Gelcoat-Farbe), dann ist's auch wurscht. Warum ich darauf nicht früher gekommen bin.
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#17
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Heureka. Die Platte ist raus - ohne die Plattform von oben oder unten zu öffnen. Nicht mal die Maschinen mussten raus. Mein einziges Hilfsmittel: Fein Multimaster - ohne dem Ding wäre es niemals so minimalinvasiv geworden. Allerding tun mir vom Kriechen, Krabbeln, Verbiegen, Robben, Verdrehen und sonstigen Verrenkungen alle Knochenweh. Es war auf jeden Fall die einzig richtige Entscheidung die Platte auszutauschen. Welch ein schrecklicher Anblick... aber jetzt geht's Bergauf.
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#18
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Und wie soll's jetzt weiter gehen?
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mit lieben Grüssen aus Wien - Peter |
#19
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Mhh... hatte gerade eine Antwort formuliert und irgendwie ist die nun weg. Also nochmal:
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#20
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Ich würde da nicht mit G4 drangehen wenn du mit EP kleben willst.
Warum keine Beschichting mit EP?
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Gruß Holger Meine Baustelle DE23. "Wie sprechen Menschen mit Menschen? Aneinander vorbei!" (Kurt Tucholsky) |
#21
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Zitat:
Sascha via Tapatalk |
#22
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Ist G4 nicht auf PU Basis? Wenn du mit EP weiterarbeiten willst dann kannst doch gleich beim einem System bleiben.
EP auf G4 hab ich noch nie gehört... Gesendet von meinem HTC One mit Tapatalk
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Gruß Holger Meine Baustelle DE23. "Wie sprechen Menschen mit Menschen? Aneinander vorbei!" (Kurt Tucholsky) |
#23
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Kenne eigentlich auch nur G4 dann Polyester
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mit lieben Grüssen aus Wien - Peter |
#24
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Hallo zusammen und vielen Dank für eure Antworten!
Für mich ist hier vieles Neuland. Ich hab einige Bücher gelesen und im Netz recherchiert und bin dadurch zu meiner Meinung gelangt. Meine Praxiserfahrung mit Polyester und Epoxyd ist eher im Newcomer-Bereich anzusiedeln. Ich zitiere mal aus dem Datenblatt von Voss-Chemie: "G4 ist ein lösungsmittelhaltiges Einkomponenten-Polyurethanharz." "Haft- und Sperrgrund für Beschichtungen aus Glasfaser-Polyester, Glasfaser-Epoxid und ein- und zweikomponentigen Polyurethanen (ESTOVOSS, UNIFLEX, FLEXOVOSS) auf Holz-, Beton-, Estrich- und Stahlflächen." "G4 wird für Glasfaserkunststoff-Beschichtungen wegen seines guten Eindringvermögens in Holz-, Beton und Estrich-Flächen, bzw. wegen seiner guten Haftkraft auf angerauten Metallflächen als Haftvermittler eingesetzt." ... "Bis auf die Haftvermittler-Funktion bei GFK-Beschichtungen, bei der mindestens 0,5 und maximal 4 Stunden zwischen dem Aufbringen des G4 und dem Kontakt mit dem Polyesterharz liegen müssen, ist bei einkomponentigen Folgebeschichtungen stets eine (gerade) klebfreie Oberfläche abzuwarten. Bei zweikomponentigen Folgebeschichtungen muss das Lösemittel im wesentlichen abgedampft sein, so dass hier mindestens 6 Stunden, bzw. die doppelte bis dreifache Zeit bis zur Klebfreiheit abgewartet werden muss, ehe der Auftrag des Zwei-Komponenten-Materials erfolgen darf." D.h. bei G4+Polyester muss ich innerhalb von 0,5 bis 4 Stunden fertig sein (nass in nass). Bei Epoxid (2K) kann ich die Platte mit G4 einstreichen, durchtrocknen lassen und am nächsten oder übernächsten Tag einbauen - dann muss ich nicht mit einer feuchten Platte hantieren. Oder verstehe ich da was falsch? Soweit ich gelesen habe, sollte man bei Reparaturen auch lieber Epoxyd als Polyester nehmen, da dieses bessere Hafteigenschaften hat. Epoxyd auf Polyester geht immer. Polyester auf Epoxyd geht nicht (Gelcoat auf Epoxy somit auch nicht - was mir aber egal ist). Vielleicht klatsch ich die Platte einfach mit Sikaflex (PU-Basis) ran, dann stellt sich die Frage Polyester vs. Epoxid auch nicht mehr. Letztendlich will ich ja nur sicherstellen, dass im Falle eines Wassereintritts (Regen, Leck im Duschschlauch, etc.), die Platte sich garantiert nicht vollsaugt. Viele Grüße, Sascha |
#25
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Zitat:
Dann beschichte sie wenn du sie fertig hast 2-3x mit EP, die erste Schicht vielleicht sogar verdünnt mit dem passenden Verdünner. Das habe ich bei meinem Bau mit den Sperrholzplatten auch gemacht. Durch die Verdünnung dringt das Harz tiefer ins Holz ein. Was das Eindringen auch begünstigt, ist das Arbeiten mit fallenden Temperaturen.
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Gruß Holger Meine Baustelle DE23. "Wie sprechen Menschen mit Menschen? Aneinander vorbei!" (Kurt Tucholsky) |
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