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Kleinkreuzer und Trailerboote Für die Probleme auf oder mit kleineren Booten und deren Zubehör! Motor und Segel.

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  #1  
Alt 16.10.2013, 15:13
marlies marlies ist offline
Deckschrubber
 
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Hallo,
seit kurzem sind wir stolze Bootsbesitzer und bitten um einige Tipps von den "Erfahrenen":
Das Boot hat keinen AB, welcher Hersteller und welche Leistung wird empfohlen. Sind E Motoren ausreichend?
Welches Chemieklo passt am besten, wo bezieht man Zubehörteile. Was brauche ich alles um einen Genaker zu setzen und woher ist dieser zu beziehen?
Danke im Voraus.
Heiner
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  #2  
Alt 16.10.2013, 20:15
Hesti Hesti ist offline
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Hallo und willkommen als frisch gebackene Bootseigner.

Yamaha, Suzuki, Honda, Tohatsu und es gibt auch viele glückliche Mercury und Johnson Eigner. Nun muß der Aussenborder regelmäßig gewartet werden. Deshalb gehen viele Eigner so vor: Sie suchen sich einen Laden, der sinnvoll gelegen ist und mit dem sie zurecht kommen und kaufen, was der anbietet. Weit zu fahren, nur um eine der obigen Marken und nicht die andere zu besitzen, ist eher etwas für Überzeugungstäter. Der Gebrauchtmarkt und das "selber basteln" ist Geschmackssache, die kleinen Motoren sind neu nicht so fürchterlich teuer, da lohnt sich gebraucht kaum. Euer Boot hat 20 Fuß, korrekt? So um die 6 Meter?. Da reichen normalerweise 5 oder 6 PS. Dadrüber werden die Motoren auch deutlich schwerer, das ist dann nicht gut für den Trimm des Bootes. Bei gutem Wetter reichen in der Bootsgröße auch 3,5 PS, die zusätzlichen PS sind "Reserve" für Gegenwind. Das kommt dann auf das Revier und das Verfolgen des Wetterberichtes an, ob man die Reserve braucht oder nicht ... Der leidenschaftliche Regattasegler wird den kleineren Motor nehmen, um Gewicht zu sparen.

Elektromotor: Kommt darauf an, wie lange der Motor maximal zwischen zwei Ladungen laufen muß. Mit muß meine ich wirklich muß. Der Motor sollte Euch nach Hause oder in einen sicheren Hafen bringen können, wenn der Wind alle ist oder wenn das Boot wegen Defekt im Rigg keine Segel mehr tragen kann. Das ganze auch bei schlechterem Wetter. So ein kleiner Benzinmotor (modern, 4 Takt) braucht pro Stunde vielleicht um die 2,5 Liter. Genaueres sollte in den Prospekten stehen. Wenn der dann noch einen kleinen Einbautank im Motor hat, der voll ist und zusätzlich 2 volle 5 Liter Kanister an Bord sind, reicht das so ganz grob für 5 Stunden. Bei Windstille macht Ihr sicherlich 6 Knoten (eher mehr) unter Motor, dann sind das maximal 30 sm Reichweite. Also eine sichere Recihweite von rund 20 sm. Selbst bei schon recht starkem Wind dürftet Ihr mehr als 10 sm weit gegen den Wind gegenan rechnen können (ok, irgendwannn nicht mehr, weil das Boot dann bei Gegenwind und gegen die Wellen nicht mehr gegenankommt). Wie auch immer - mit rund 15 Liter Benzin geht schon sehr viel. Und wiegen tun die nicht viel. Ein Akku, der "nur" 15 kg wiegt, ist nach wenigen Minuten schon leer. Um mit einem Elektromotor vergleichbare Betriebszeiten wie mit 15 Liter Benzin zu erreichen, braucht Ihr so viele schwere Battereien, dass das Boot nahezu sicher überladen ist. Die müssen auch sicher (Im Zweifelsfall kentersicher) befestigt werden - eine 50 kg schwere Batterie, die durch die Kajüte fliegt, ist lebensgefährlich. Und - eine 50 kg Batterie reicht bei weitem nicht für mehrere Stunden Fahrzeit, da kommen dreistellige kg Zahlen zusammen. Fazit: Strom ist eher etwas für geschütztere stehende Binnengewässer, wo es meistens nur darum geht, aus der Box heraus und wieder in die Box hineinzufahren und vielleicht mal ein oder zwei Seemeilen "Strecke" bei Flaute zu fahren sind. Das kann man alles genauer ausrechnen, aber im Wesentlichen läuft es darauf hinaus. Und ja: Andere Segler haben da andere Ansichten.

Z.B. PortaPotti. Gibt es in verschiedenen Größen. Den Chemiekram dafür braucht man eigentlich nur, wenn da auch Feststoff hineinkommt.

Genacker: Einen Segelmacher ansprechen und ein Angebot machen lassen. In jedem Fall braucht Ihr neben dem Segel ein freies Fall, Umlenkrollen für die Schoten nahe am Heck, (dünne) Schoten und einen Ort, wo der Genacker am Vorschiff befestigt werden kann. Dann je nach Geschmack noch einen Snuffer für das Teil - oder auch nicht. Ein Spibaum zum Ausbaumen ist auch schön und für den Spibaum ein Niederholer ist auch nicht wirklich fehl am Platze, ist aber nicht ganz so wichtig wie bei einem richtigen Spi. Wir haben einen Teleskop-Spibaum, das ist eine feine Sache, wenn man den Genacker auf verschiedenen Kursen gut zum Stehen kriegen will. Damit sich der Genacker "lohnt", sollte das Revier schon eine gewisse Größe haben, auf einem Baggersee wird das setzen und bergen tendenziell stressig. Auch paßt eine Rollfock oder Rollgenua gut zu Genackern, das Bergen und wieder Setzen des Vorsegels ist ohne Aufroller doch mit Arbeit verbunden und verlängert den Wechsel auf Genacker und zurück doch deutlich.

Geändert von Hesti (16.10.2013 um 21:40 Uhr)
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  #3  
Alt 17.10.2013, 21:19
marlies marlies ist offline
Deckschrubber
 
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Hallo Hesti,
danke für die vielen Infos; noch eine Frage: Welche AB sind nicht so beliebt wegen der zolligen Werkzeuge. Und was würdest du als Kühlbox empfehlen?
Danke für Tipps
Heiner
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  #4  
Alt 19.10.2013, 20:40
Hesti Hesti ist offline
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Hallo Heiner

beide Fragen kann ich Dir nicht gut beantworten.

Annehmen würde ich, dass die Japaner metrische Schrauben haben und die Amerikaner (Mercury, Johnson) zöllige, aber das ist nur eine Annahme. Unser letzter Motor war ein älterer Suzuki, der hatte in jedem Fall metrische Schrauben. Vielleicht beantwortet das jemand anderes exakter. Sonst - Händler fragen.

Kühlbox - haben wir mit unserem Boot mitbekommen aber nie benutzt. Wir gehen im Urlaub alle 2 Tage einkaufen, das funktioniert für uns (Butter halt nicht in Al-Papier sondern in Plastikbechern, gibt es, ...) - aber da ist jeder anders. Auf jeden Fall brauchen die Kühlboxen richtig Strom, runterkühlen ist auf einem kleinen Boot nur etwas, solange ein Landanschluß angeschlossen ist und nach ein bis zwei Tagen ohne Landanschluß dürfte die "normalgroße" Batterie eines kleinen Bootes durch die Kühlbox leergesogen sein. Kompressorboxen brauchen weniger als welche, die nach dem Peltier-Effekt arbeiten (sind aber dafür teurer), aber viel Strom brauchen beide und der ist auf einem kleinen Boot normalerweise knapp, wenn der Landanschluß nicht eingesteckt ist. Wobei ein Landanschluß dann auch wieder zusätzliche Komplexität bringt: Zunächst die (sichere) Installation, dann aber (kleines Boot) auch wieder die Frage, wo das Kabel gestaut wird, wenn es nicht gebraucht wird. Mit 5 Meter Kabel braucht man in den meisten Häfen gar nicht erst anzufangen, so 15 bis 20 müssen das häufig sein. Die beiden Punkte - in unserem Fall unsichere Installation des Vorbesitzers und der erforderliche Stauraum für das Kabel haben mich bei unserem Boot bewogen, die ganze 220 Volt Installation aus unserem Boot rauszureissen - vermisst haben wir die auch noch nicht wirklich - wobei da jeder anders ist. Wir haben halt kein TV an Bord, das Radio ist meistens aus und hat eigene Stromversorgung, die Lampen in der Kajüte haben LED Leuchtmittel, das Funkgerät ist auch meistens aus und der Aussenborder hat eine Ladespule und lädt die Batterie etwas nach, wenn unter Motor gefahren wird. Das geht - aber nicht mit laufender Kühlbox an Bord.

Fürs Wochenende sollten auch Isolierboxen mit Kälteakkus gut funktionieren. In sauberem Wasser kann man Getränkeflaschen an einer Leine ins Wasser hängen, in etwas tieferes Wasser, dann werden die in der Regel auch ganz gut gekühlt. Zumindestens im Hochsommer sind die Stauräume unter den Kojen meistens deutlich Kühler, als der Rest der Kajüte, die haben halt Wassertemperatur, also um die 20 Grad (oder weniger) bei vielleicht 30 Grad oder mehr in der Kajüte.

Aber - jeder ist da anders. Und - es hängt natürlich auch von der Crew ab, was an Bord "geht" und was nicht.

Viel Erfolg, Hesti

Geändert von Hesti (19.10.2013 um 20:58 Uhr)
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  #5  
Alt 30.10.2013, 20:16
rppauli7 rppauli7 ist offline
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Hallo
5PS reichen, habe einen Normalschaft, AB kommt bei Welle schon mal aus dem Wasser. Habe auch einen E Motor, Benziner ist aber vor zuziehen. Wenn es das Comfortmodell ist sollte ein Gennackerbaum schon dabei sein. Gennackerbaum passt durch den Ring unter der Rollreffanlage und wir an einer Öse an Deck befestigt. Gennacker hat 32m.
Lg
René
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