boote-forum.de - Das Forum rund um Boote  

Zurück   boote-forum.de - Das Forum rund um Boote > Segel > Segel Technik



Segel Technik Technikfragen speziell für Segelboote.

Antwort
 
Themen-Optionen
  #1  
Alt 13.11.2013, 12:40
pingupingu pingupingu ist offline
Commander
 
Registriert seit: 02.11.2011
Ort: Niederbayern
Beiträge: 299
Boot: Jaguar 22, Eskimo Kayak und Grabner Outside
191 Danke in 101 Beiträgen
Standard Wanten und Stage erneuern - Welche Länge nehmen, welche weiteren Arbeiten ausführen?

Moin tosomen aus dem tiefen Südosten liebe Segler,

da ich Chippys Thread "Wanten und Pardunen" nicht zerlabern will fange ich nen neuen an. Auch wenn da schon einiges drin steht was mir weiterhilft. Bei meinem Boot Jaguar 22 sind vermutlich die Wanten und Stage noch die ursprünglichen von 1980. Die dürften komplett ausgereckt und unelastisch sein. Im o.g. Thread habe ich schon ein paar Anregungen und Hinweise gefunden (u.a. höhere Belastung der Püttinge durch unelastisches stehendes Gut). Klar ist, ich werde alle Wanten und Stage vor der neuen Saison ersetzen werde. Das Boot hat ein Toprigg, Der Mast ist wenn ich mich richtig erinnere 865 cm hoch.
Da es hier im bayrischen Wald keinen Rigger gibt aber sehr wohl eine Firma die hervorragend Drahtseile in VA konfektioniert nun meine Frage:
Ich werde die alten Wanten und Stage als Muster anliefern und die neuen in exakt gleichen Durchmessern ordern.
Um wieviel cm kürzer sollte ich die neuen Wanten und Stage ordern als die vorhandenen ausgereckten ? Die Wantenspanner habe ich letztes Jahr komplett ersetzt da die vorhandenen festgefressen und nicht mehr zu retten waren. Ich habe hier die gleichen Dimensionen genommen wie die vorhandenen waren. Länge der neuen Wanten&Stage so, dass die Wantenspanner zu ca einem Drittel eingedreht sind? Oder eher noch kürzer?
Hintergrund: Mir ist im Sommer bei 5-6 bft und böigem Wind die eine Want aus der Saling herausgehüpft. Wie von Chipppy beschrieben hat der Mast bei stark böigem Wind und minimaler Welle (Moldaustausee - binnen aber manchmal komisches Revier mit kabbeligem Wasser) auch etwas rumgeschwänzelt und da ist es passsiert. Ich habe sofort das Boot in den Wind gedreht und das Groß geborgen. Dann Wantenspanner auf und Want wieder eingehängt und nur mit der Fock zurückgefahren. Die Salinge sind bei mir Alurohre mit einem Alugussteil mit einer Nut in der die Want geführt wird. Eine Klemmschraube gibt es für die Want nicht (Das man die Wanten mit einer Klemmschraube in der Saling sichern soll habe ich in einem Artikel im "Palstek" gesehen).
Dazu die nächste Frage: Wenn ich die Wanten klemme bekomme ich ja ab der Saling nach oben sicherlich weniger Zug bis zum Masttopp. Die Spannung geht auf die Salinge. Ist das sinnvoll? Ich habe mir überlegt mir statt der Gussteile aus dem vollen gefräste passende Einsätze mit einer Nut machen zu lassen und einem Gewinde in welches man eine Madenschraube reindreht die ein rausspringen des Wantendrahtes verhindert aber diesen nicht klemmt. Mit mittelfester Schraubensicherung versehen müsste die Schraube ne Saison lang am Platz bleiben.
Da ich vor dem Wassern sowieso wieder einiges am Boot arbeiten muss wollte ich noch fragen ob es auch sinnvoll ist alle Anschlagpunkte auszubauen und mit Sika o.ä. in den Durchführungslöchern nach aussen abzudichten.
An einem Pütting tropft bei starkem Regen alle paar Minuten ein Tropfen an der Mutter raus. Bei der Gelegenheit hätte ich noch gleich etwas stabilere und größere Gegenplatten aus VA und mit einem Stück 4 mm Filmplatte unterfüttert untergeschraubt. Kanten der Filmplatten mit Epoxiharz wieder versiegelt. UV Belastung ist unter Deck ja wenig.
Wäre nett wenn ihr mir ein paar Tipps schreibt damit ich nicht unnötige und falsche Sachen mache oder bestelle.
Danke
Jürgen
Mit Zitat antworten top
  #2  
Alt 13.11.2013, 15:21
Benutzerbild von aunt t
aunt t aunt t ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 30.01.2012
Ort: Kleve Niederrhein links am Deich
Beiträge: 2.874
Boot: Segelboot " Tante T"
7.995 Danke in 2.799 Beiträgen
Standard

Moin
Die Sailinge werden mit den Madenschrauben gesichert, nicht festgeklemt,- logisch sonst kanst die Wanten ja nicht spannen. - Besser find ich Kappen, Schrauben "durch" die Sailing etc . Es muss halt zuverlässig die Wanten in den Sailingen halten, ohne diese zu bekneifen.

Beim normalem (Draht)seilmacher hast du meistens das Problem, das die notwendigen Terminals bzw die Presszangen dafür nicht vorhanden sind.
Ne alternative sind Schraubterminals, die werden nicht verpresst sondern verschraubt. Die Haltekraft der Norsmanterminals (nicht unbedingt die von den Nachbauten) ist über alle Zweifel erhaben, allerdings kosten die auch gut.
Überprü doch mal ob deine Wanten und Stage wirklich ausgereckt sind. Kann man zwar aufgrund des alters vermuten, aber wenn ein reines Urlaubsboot war vieleicht auch nicht.
Dafür brauchst du einen Zollstock, deine Wanten, ne (Feder) waage die bis in die Arbeitslast der Wanten s.u. hinein wiegt. Und ne Möglichkeit, deine Wanten/Stage zu spannen.
So. Draht, gleich welchen Durchmessers längt sich auf einer Strecke von 2 m. bei einer Spannung von 15% seiner Bruchlast um 3mm. (Ist ne Näherung, es gibt feinere Methoden, wo abweichende Ergebnisse herauskommen, die dann ganz 100% stimmen...allerdings reden wir hier vin abweichungen im 10tel bis 100 tel mm bereich, zu vernachlässigen)
So spannst du deine Wanten nun mit 15 % der Bruchlast und es kommt mehr oder deutlich wenifger als 3mm Dehnung heraus, sind die ausgereckt. Die Bruchlast üblicher Wanten/Stagen (Draht 1x19 V4) in deiner Stärke liegt bei 5mm = 2100 kg
6mm = 3020kg
7mm = 4120kg
entsprechend sind 15% bei 5mm 314,5kg
6mm 452,3kg
7mm 617 kg
Praktisch: Du spannst dein Want ein, oben die Waage einspannen. am fußpunkt des Wants stellst du deinen Zollstock hin und markierst am Want die zwei meter. Jetzt spannst du das want bis die Markierung drei mm vom Ende des Zollstocks entfernt ist , guckst auf die Waage und ... kaufst dir neue Wanten, oder auch nicht.
Ohne Waage ist die Prozedur übrigens prima um die Wantenspannung beim auftakeln im grünen Bereich zu haben. 15% der Bruchlast der Wanten willst du ja sowieso an Spannung fürn Grundtrimm haben.

Ich weiss gerade nicht aus dem Kopf ob deine catalina22 nen sandwichdeck hat. Das Abdichten des tropfenden Püttings und das unterfütternmit größeren Gegenplatten ist auf jeden Fall ne sinnvolle Maßnahme. Bieg die Ecken der Gegenplatten bischen um,(Richtung bootsinnere) dann können an den Kanten auch keine Kerbbrüche entstehen. Das Versiegeln der Bohrungen für Püttings und Schrauben wird von deinem Boot auch gerne gesehen.
Hans
Mit Zitat antworten top
Folgende 4 Benutzer bedanken sich für diesen Beitrag:
  #3  
Alt 14.11.2013, 11:12
horstj horstj ist gerade online
Admiral
 
Registriert seit: 24.04.2012
Beiträge: 2.897
2.595 Danke in 1.593 Beiträgen
Standard

Hallole,
viele Bootsausrüster versenden auch Riggteile. Ich habe oft hier bestellt http://www.becker-wassersport.de/boo...vice/index.php und gute Erfahrungen gemacht. Gute Beratung, Großhandelssortiment und bislang hat alles gepasst.
Mit Zitat antworten top
Antwort



Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 23:50 Uhr.


Powered by vBulletin® Version 3.8.11 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.