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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Coronet Explorer 22 - Liebesdrama
Hallo zusammen,
habe mich vor einigen Wochen in ein Boot - Coronet Explorer 22, Baujahr 1965 - verguckt und dann auch gekauft. Als absoluter Anfänger gleich auch auf die Nase gefallen, da beim Kauf mich auf die Aussagen des Verkäufers und nicht auf den eigenen gesunden Verstand verlassen habe - selber Schuld. Nach ein paar Tagen hat mir der zunehmend beißende Geruch in der Kajüte keine Ruhe gegeben, bis ich alle mit Teppichen ausgelegte Bodenplatten aufgemacht und Horrorbilder gesehen habe (siehe Anhang). Das Wasser stand in der Bilge 10cm hoch. Offensichtlich haben einige Amateure naiv versucht, durch einen massiven Harzeinsatz das Wassereindringen ins Bootsinnere zu verhindern. Meine Liebe auf den ersten Blick hat sich also als ziemlicher Schrott herausgestellt. Das was ich eigentlich nicht wollte - eine langwierige Restauration - ist wohl eingetreten Das Boot tut mir aufrichtig leid und ich habe es bereits liebgewonnen. Es war eine ziemliche Schande von den Vorbesitzern es so vergammeln zu lassen. Ich habe bereits im Forum viel über Restaurationen nachgelesen, die an Wunder grenzen und denke dass ich auch einen Versuch wage. Das "Krankheitsbild" ist aus meiner Sicht: - das komplette Sperrholz unter der Wasserlinie und knapp darüber zumindest in der vorderen Schiffshälfte ist morsch, muss schrittweise ausgetauscht werden - Kielbalken ist zumindest teilweise hinüber (befürchte ich) - Kimmweger, einige Spanten und die Längstbodenwrangen (sorry wenn ich nicht die richtigen Begriffe nutze) sehen mitgenommen aus. - der Schott ist hinüber - der Vordersteven sieht noch ok aus. Ich würde mich riesig über eure Schätzungen, Meinungen und konstruktive Vorschläge (außer Komplettentsorgung) freuen, in welcher Reihenfolge man was tun könnte, um das "sterbende" Schiffchen zu reanimieren. Danke euch im Voraus!
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#2
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Autsch
Trotzdem Glückwunsch zum Neuerwerb Ich denke Dein Winter wird nicht langweilig
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Gruß 45meilen In meinem Alter noch vernünftig werden ist jetzt auch keine Alternative
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#3
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Tolles Boot! Denke auch, dir wird so schnell nicht langweil...
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#4
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http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=145472
Thomas hat das gleiche Boot und ist schon fleissig am restaurieren, kann dir sicher ein paar gute Tips geben
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Gruß Martin Ein Kleiderschrank ist ein Möbelstück in dem Frauen die nichts anzuziehen haben ihre Kleider aufbewahren.
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#5
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Schönes Boot, das lohnt sich doch.
Ich würde das von einem Bootsbauer begutachten lassen. So wie das aufs erste aussieht, wird mancher Schaden nicht direkt ersichtlich sein - oder man überschätzt die notwendigen Reparaturen. Gerade die Holz/GFK Bauweise ist teilsweise schwer zu beurteilen. Hier findest Du noch weitere BF, die genau die gleiche Restaurationsarbeit gemacht haben: http://www.boote-forum.de/showthread...=138504&page=6 |
#6
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Schönes Boot, pack es an und Du hast wenn Sie fertig ist etwas ganz besonderes.
Für eine Komplettentsorgung ist Sie definitiv zu schade!!!
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Gruß Christoph |
#7
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Ich habe ja schon viel Pfusch gesehen, unter anderem an meinem eigenen Boot (vom Vorbesitzer natürlich), aber das ist unglaublich: Einfach Harz in die Bilge zu kippen und hoffen, dass das Boot wieder dicht wird.
Ansonsten ein sehr schönes Boot (es fehlt leider nur der Mast), das den Aufwand sicher lohnt, Siggi |
#8
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Hallo Anton S,
erstmal Glückwunsch zur Coronet,hatte vor 7 Jahren auch eine Baustelle die heute nicht mehr wieder zu erkennen ist. Eine Menge Arbeit und noch mehr Eus wirst du in diesem Teil stecken müssen,aber am Ende lohnt sich die Arbeit weil die Coronets sind einfach 1A Boote. Sollte der Kielbalken morsch sein würde ich mir eine Restaurierung überlegen weil dann kommt eine Menge Arbeit auf dich zu,auf jeden Fall wenn du dich dazu entschließt bekommst du aus diesem Forum eine Menge Unterstützung. VG Wolle
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VG Wolle |
#9
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Hi Anton,
ich stand bei meiner Libella vor dem gleichen Problem und habe mich für die Komplettsanierung entschieden. Alles was auch nur angegammelt war raus. Das war bei mir eben Alles. Wenn man keine Angst hat es nicht zu schaffen und sich die Zeit nimmt, geht alles und man wächst da Schritt für Schritt rein. Mach nur genug Fotos damit du immer den Neuaufbau vergleichen kannst. Gruss Jürgen
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ich brauche was für die seele und dachte an ein boot..... |
#10
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Wird's weiter gehen? Oder hast Du Dich gegen Sie entschieden?
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Gruß Christoph |
#11
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Hallo,
wird wahrscheinlich ein Leichenthread sein ,hab mir die Bilder nochmal angesehen ist eine Menge Arbeit und wenn der Kielbalken in den Zustand von Humus übergeht gibts ein Sprichwort: "Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei" trotzdem viel Erfolg bei der Resto VG Wolle
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VG Wolle |
#12
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Als ich alles raus hatte aus meiner ollen Plastewanne habe ich gedacht, "das wird nix", die ganze Garage lag voller Holzteile, die Elektrik raus geknipst und die Wasserversorgung lag auch auf dem Müll.
So nach und nach wurde es dann, ich habe mir einen Plan gemacht und den dann abgearbeitet. Zuerst den Trailer, Bremsen, Radlager, Lichtleiste.....dann das Boot, als die Elektrik fertig war, die Wasserleitungen, dann zuletzt das Holzgerödel. Schleifen, beizen, 4xlacken, Polster zum Polsterer, Gardinen machen, einige eigene Ideen umsetzen und irgendwann, (etwa 12 Wochen jeden Tag) saß ich drin und es schien fertig zu sein. Nach einer Woche in NL gings daheim wieder los. Neuen Tisch gebaut, einige kleine Ablagen zusammengeleimt, optisch angepasst und zuletzt den Motor raus genommen und in den Heizungskeller geschleppt. Wenn der Impeller kommt, ist schon mal das Getriebe fertig. Hatte sogar die Muße, es schön zu polieren, heute noch die Seewasserpumpe auf Hochglanz gebracht, ..guck das Bild, ich habe nicht weniger gestrahlt ... .....geht alles wenn man es ruhig angeht. Nicht entmutigen lassen, Plan machen und dann bei, Stück für Stück, ab und an mal rein setzen und sich an den fertigen Sachen erfreuen. Du hast ein schönes Boot erworben, es sollte sich lohnen etwas zu investieren! Geändert von Giligan (31.01.2014 um 21:11 Uhr)
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#13
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Hör mal Leute,
was geht hier ab,ich versteh es nicht mehr,da kauft einer ein Boot welches aus meiner Sicht eine sperlative Baustelle ist, und Ihr macht Ihr ein Angebot über eine polierte Impellerpumpe. Nee ich bin raus Wolle
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VG Wolle |
#14
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Wir haben keine Pumpe angeboten, sondern versucht, Mut und Zuversicht zu verbreiten, lese er mal richtig ehe er Unsinn von sich gibt.
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#15
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Liebe Forum-Experten!
vielen Dank für eure zahlreichen Kommentare (auch für ernüchternde) und dass ihr mir Mut macht! So wie das Schiff jetzt ist, kann ich's nicht weiterverkaufen (es gibt wohl keinen zweiten Vollidioten der es kaufen würde). Verschrotten würde auch einiges an Geld Kosten, außerdem gefällt es mir sehr gut. Übrigens, Yuri Gagarin hat auch ein Coronet Explorer 22 gefahren Also Entschluß gefaßt: ich mache es Schritt für Schritt wieder flott. Es besteht schliesslich aus Sperrholzplatten, Glassfasermatten, Epoxy und weiteren Holzteilen, die in der richtigen Reihenfolge in die richtige Anordnung gebracht werden müssen. Und wenn ich auf das Expertenwissen einer solch engagierten und hilfsbereiten Wissensgemeinde zurückgreifen darf und kann - was kann da noch schief gehen?! Ich weiss bloss nicht wie die Handhabe im Forum ist: soll ich für ein bestimmtes Arbeitspaket jeweils einen neuen Thread aufmachen? Diesen bestehenden Thread würde ich auf jeden Fall "offen" halten wollen, damit ich den allgemeinen Fortschritt dokumentieren und Fragen dazu beantworten kann. Danke euch! Gruss Anton
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#16
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Hi,
ein weiser Entschluss! Ich würde hier bleiben und Schritt für Schritt berichten, es gibt sicher viele die aufmerksam mitlesen und teilweise ihre Kommentare geben, gute und schlechte. Manchmal eine Witzelei, mag sein, dass man sich auch an den Haaren zieht aber am Ende sind etliche Leute bei dir! Zersplittern fände ich nicht gut....aber es gibt auch dazu mehrere Meinungen. Es könnte schlimmer kommen.....stell dir vor, du hättest einen Ferrari gekauft Gruß Willy |
#17
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Hallo!
Schön zu hören dass es weiter geht. Tu dir aber noch den Gefallen, einen Experten darüber schauen zu lassen. Gerade auf dem 3. Bild sieht der Kiel mächtig rott aus . Bissel Sperrholz tauschen ist eine Sache, ein Boot zu entkielen eine ganz andere. Lass dir einfach eine Hausnummer in Sachen Zeit/Geld geben! Gruß |
#18
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Zitat:
Ich finde jede Restauration ehrenvoll, aber man sollte wissen was für eine Arbeit auf einen zukommt. Jedes Boot ist reparabel es kommt nur auf die Euros an , die dann fließen wie die Sau, bei einer Restaration dieser "Gruppe". Sollte der Kielbalken wirklich humus sein,überdenke deine Entscheidung nochmals,es sei denn, im Kopf spielt sich eine Restauration ab der Superlative,bin auf die Bilder gespannt. Wünsche dir alles Gute . Welche Arbeitsschritte Dich erwarten guckst Du hier: http://www.ms-nady.de Wolle
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VG Wolle |
#19
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Zitat:
Logisch ist es ein langer Weg, bei mir, dank Plasteboot nicht ganz so heftig. Doch irgendwann und das wollte ich zum Ausdruck bringen, macht man mal was völlig überzogenes, wie eine Seewasserpumpe polieren, hat das Dingen in der Hand und freut sich einfach. Das kann ein fertiger Schrank sein, ein neuer, selbst gebauter Tisch, ein neuer Boden im Boot, die Freude darüber, dass sich das Ruder bewegt, wenn man am Steuerrad dreht und so weiter. Diese kleinen Ziele, die man in der Bauzeit erreicht und die man sich, meiner Meinung nach, setzen muss, bringen Licht und Freude in das große Dunkel der noch anstehenden Arbeiten. Man darf nicht immer nur sehen, was noch zu tun ist, sondern viel mehr das bewundern, was fertig ist. Gruß Willy
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#20
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Hach Willy, da reicht ein einfaches Danke nicht aus! Das hast du schön gesagt.
Und die Coronet ist ein wirlich wundervolles Boot. Kielbalken ist aber, wie Wolle schon sagte echt sehr viel Arbeit.... ich habe in ähnlicher Situation schon einmal eine Restauration aufgegeben. Da war alles unter der Wasserlinie hin. In meinem Fall hatten die von Außen in den 80ern mit GFK beschichtet und dann irgendwann zum Abdichten von Innen Teer reingekippt.... Ist jetzt ein Spielhaus für die lieben kleinen geworden. Mach mal eine Hochrechnung der Kosten.... Ich bin echt immer einer der "lohnt sich" sagt, aber eine Hochrechnung vor Restaurationsbeginn (Kosten im worst Case + 20%) Plus Zeit- und Frustfaktor würde ich schon empfehlen. Ich habe mir gerade noch ma die Bilder angesehen, da kann man vom bloßen hinsehen echt aggressiv werden!
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Matze Früher fuhren Matrosen aus Stahl auf Schiffen aus Holz und heute.... |
#21
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Hallo Anton,
wie Martin schon sagte : ich habe das gleiche Boot (auch von 1965) und die Kaufgeschichte war exakt die selbe wie bei Dir Es wird Dir nichts übrig bleiben als erstmal alles herauszureißen (inkl. Motor) und wirklich jeden Zentimeter Holz auf Tauglichkeit zu prüfen. Wenn Du die Scheiben ausbaust, pass auf die gebogenen Frontscheiben vom Fahrstand und von der Kabine auf ! Die lassen sich bei Bruch nur sehr schwer (=teuer) ersetzen. Welcher Motor ist bei Dir verbaut ? Wir können gerne in Kontakt bleiben, wenn Du Fragen zu einzelnen Themen hast. Ich werde Deinen Thread auch aufmerksam verfolgen und freue mich über neue Beiträge. Das BF hilft Dir in den meisten Fällen echt weiter. Denk dran, oderntlich Bilder zu machen, wir sind hier alle total Bildergeil, auch wenn`s den meisten bei einer Aktion wie Deiner wohl eher um den Gruselfaktor geht . Frage : wo hast Du denn Dein Boot stehen ? Liebe Grüße Thomas
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Die Methode, mit einem Holzboot ein kleines Vermögen zu machen, setzt voraus, daß man vorher ein Großes hatte ...
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#22
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Zitat:
Keine Panik, ich stell mal Bilder vom Austausch eines Kielbalkens ein, der nötig war, weil bei irgendeiner Reparatur ein neues Kielstück einfach stumpf angestossen und mit einer Doppelung ( Kiel war an der Stelle doppelt so hoch ) befestigt war. Bild 1: Bodenbeplankung grob ansägen und herausbrechen. Bild 2abei fallen auch die Stringer weg. Die müssen neu angeschäftet werden, wie man am Hinteren sieht. Bild 3: Stringer sind angeleimt. Bild 4: Ups, die Kettensäge entfernt den alten Kiel in passender Schäftlänge. Bild 5: Nachbearbeitung mit Bandschleifer bis Klebefläche plan ist. Bild 6: Der xylon Tümmler-typisch verleimte Neukiel : 3 Lagen Oregon Pine massiv lamelliert und zur Querabsperrung, damit die Beplankung den Kiel nicht quer zerreisst – übrigens der Grund, warum kein xylon Tümmler am Kiel je undicht wurde- mehrere Lagen bestes Bootsbausperrholz. Er wird ebenfalls geschäftet. Bild 7: Kielanpassungstest – passt super Bild 8: Klebi drauf und drangepresst Bild 9: So sieht es dann von hinten aus. Die Motorträger kamen auch gleich mit neu. Bild 10: Schnell dat Schablönche für die Beplankung … Bild 11: Die neue Beplankung nett geschäftet … Bild 12: Alles fertig, die neuen Beplankungen einzuleimen. Auf dem letzten Bild sieht man, dass der xylon Tümmler auch ein neues Spiegelheck bekommen hat. |
#23
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Als die neue Beplankung drauf war, sah es dann so aus:
Das Detailbild von der Beplankungsüberlappen zeigt gut, dass sowas nie wieder kaputt gehen kann. Auch die Kimmleisten sind neu und die Verleim-Enden so gestaltet, dass keine großen Holzspannungen auftreten können. Geändert von seebaer150 (02.12.2013 um 18:33 Uhr) |
#24
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Vorher - Nachher. Man kann viel machen. Und macht man es richtig, stimmt auch der Versicherungswert.
Auch der Laie kann Ungeheures bewegen, wenn er weiss, wie er es anfängt. Aber zum Helfen und Beraten sind wir ja da. |
#25
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Super Bilder Joachim ,
so Anton S jetzt gehts los (aus der Nummer kommst nicht mehr raus,also Werkzeug bereitlegen ,Plan machen und los gehts) Bekommst im unterstützung aber die Maloche gehört dir Freuen uns schon auf Bilder VG Wolle
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VG Wolle |
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