Dreipunkter mit Foil

[loony]

Liebe Gemeinde,

Ich mache mir gerade Gedanken zu einem möglichen nächsten Projekt. Es soll ein Dreipunkter werden. Natürlich gehts bei mir nicht, einfach was zu kopieren, und sei es auch noch so gut. Sorry, ist ne Macke von mir

Möglichst einfache Bauweise. Ich stelle mir vor, das Mittelteil im Wesentlichen aus einer Bodenplatte, einer Decksplatte und den beiden Seiten zu bauen. Die Tatzen sind extra Teile und werden seitlich angeschraubt. Dadurch lässt sich ihre Position und ihr Anstellwinkel jederzeit verändern und optimieren. Die Grundeinstellung soll sich natürlich an bestehenden Booten orientieren. Diese Konstruktion würde es sogar ermöglichen, mit relativ wenig Aufwand die Tatzen federnd aufzuhängen. Man kann sich ja vorstellen, dass sich das in welligem Wasser positiv auswirkt. Gibt es da Erfahrungen, oder Einwände?

Zur Motorisierung kann ich mir einen Selva 2zyl. 2takter, 25PS ausleihen. Ist ja nicht viel Leistung, dafür ist er schön leicht. Überhaupt soll das Boot möglichst leicht werden und nur so gross wie nötig. (für 2 Leute max)

Da ich befürchte, dass bei dieser Motorisierung noch kein tragfähiges Luftpolster zu erzeugen ist, und ich ausserdem anstrebe , bei gedrosselter Leistung halbwegs ökonomisch unterwegs zu sein, hab ich mir eine Lösung mit einem Foil überlegt. Das Heck des Bootes soll also durch ein Foil getragen werden. Auch hier soll das Foil variabel angeschraubt werden. Die "Füsse" des Foils (aus Flachmaterial) werden also, wie die Tatzen auch, an den Seitenwänden des zentralen Rumpfes angeschraubt. Man kann es also so weit nach vorn verschieben, bis es den optimalen Anteil am Gewicht trägt. (vllt so ca. 50 bis 60 % ?) Ausserdem kann man den Winkel so einstellen, dass das Heck auf die optimale Höhe gehoben wird. Das Foil soll aus 2 Teilen bestehen, die leicht V-förmig zueinander angestellt sind, damit in der Kurve das Boot nicht übers Foil stolpert. Je mehr das Boot in der Kurve driftet, desto mehr Auftrieb liefert die kurvenäussere Seite, und desto mehr Abtrieb die innere. Gibt es Erfahrungswerte, wie gross (lang breit) ein Foil sein muss, um abhängig von Geschwindigkeit und Gewicht optimal zu arbeiten?

Im Grunde also ein Dreipunkter, der sich nur durch das Foil vom althergebrachten unterscheidet. (und evtl durch die "Federung" vorn?)

Was halten die Fachleute von dieser Idee?

Loony

[Heiko St.]

Hallo Loony,

Zitat von loony

... Natürlich gehts bei mir nicht, einfach was zu kopieren, und sei es auch noch so gut. Sorry, ist ne Macke von mir

...
Was halten die Fachleute von dieser Idee?

Loony

Bin kein Fachmann und finde die Idee interessant.

Was völlig neues und die Frage an Leute vom Fach? Der erste Fachmann dazu kannst Du werden. Die Fachleute von bekannten Fächern werden Dir erzählen müssen das sie nach den anerkannten Regeln ihres Fachs arbeiten…

Fachleute machen zu 99,9% das was sie immer schon gemacht haben. Bei Deiner Idee sind vielleicht 50% so wie es immer schon gemacht wurde.

Um Aussagen von Fachleuten zu bekommen wird Dir nichts anderes übrig bleiben als Deine Fragen mehr auf jeweils ein Detail zu beziehen. Z.B. Wie sollte der Tragfügel aussehen wenn er 250kg bei 25km/h tragen soll. Oder wie werden die einstellbaren Befestigungspunkte ausgeführt.



Bin gespannt ob das Thema noch in Schwung kommt und später das Boot in Fahrt.

Gruß Heiko St.

[loony]

Hallo Heiko,

Ja Du hast recht. Ich werde in den Nächsten Tagen mal eine Skizze machen, und eine erste Vorstellung von den wichtigsten Maßen und Gewichten.

Ich pflege meine Projekte immer eine ganze Weile im Kopf mit mir herum zu tragen, bevor ich ans Werk gehe.

Gerade fertig geworden:
Auch ein "Dreipunkter" . Das Ding übertrifft meine Erwartungen. Fahrspass hoch drei. Im Kurvengeschlängel "verbläst" man damit praktisch alles, was sonst so unterwegs ist.

Siehe auch https://www.youtube.com/watch?v=aZCW...e_gdata_player

Grüße
Loony

[DerStilleLeser]

Hallo Loony,

das von Dir erdachte Konzept gab es schon einmal vor dem 2.WK.
In dem Buch "Außenborder-Seitenborder, Boot und Motor" von Carl Hertweck
ist im Kapitel C. Tragflächenboote genau Deine Konstruktion erläutert und abgebildet.
Erdacht hatte es Rudolf König, um mit seinen Heckmotoren von nur
175ccm Hubvolumen, eine möglichst hohe Geschwindigkeit zu erzielen.
Das Buch ist nur antiquarisch zu bekommen (erschienen 1939) und wenn denn mal eines zu kaufen ist,
geht es meist für über 70,- € über die Theke.

Grüße Stefan

[Baja by Fountain]

Loony, ist das Trike aus Canada oder ein Kit aus England, oder kpl. ein Eigenbau?
Welchen Motor hat es?

[Baja by Fountain]

Grad gefunden zum Thema Dreipunktfoiler:

[frimeur]

hier mal ein 'langsames' Boot ohne Motor:

http://www.youtube.com/watch?v=JXkLV5p1w6I

Diese Motten kommen nur mit zwei Tragflächen aus, den Rest macht der lebende und lenkende Ballast.
Interessant ist das ins Wasser eintauchende 'Rohr' vorne, ein vom Wasserdruck betätigter Hebel, der mit dem vorderen Foil unter dem Schwertkasten verhindert, dass das Boot immer weiter steigt und dann das Foil an der Wasseroberfläche Kavitation bekommt.

[loony]

Zitat von Baja by Fountain

Loony, ist das Trike aus Canada oder ein Kit aus England, oder kpl. ein Eigenbau?
Welchen Motor hat es?

Das ist eine komplette Eigenkonstruktion und Eigenbau. Es hat Fahrwerkstechnisch einige Besonderheiten, die so im Automobilbau nicht verwirklicht sind. Es ist dadurch besonders im Grenzbereich (Drift) sehr gutmütig und beherrschbar. ESP ist verzichtbar, wenn das Fahrwerk was taugt. Reagiert so direkt wie ein Kart. Leichter und extrem steifer Gitterrohrrahmen.

Es spielt kurventechnisch in einer ganz anderen Liga als Canam (Canada) und die englische Trikes. Es ist auch wesentlich leichter. 290kg (und kann noch leichter werden) ER6 Motor 72PS. (bis 120PS ist auch kein Prob.)
Auf dem Bild unten sind 13 Zoll Räder montiert. Da erkennt man wie flach die Kiste ist.

Grüße
Loony

[loony]

Zitat von DerStilleLeser

In dem Buch "Außenborder-Seitenborder, Boot und Motor" von Carl Hertweck
ist im Kapitel C. Tragflächenboote genau Deine Konstruktion erläutert und abgebildet.
Erdacht hatte es Rudolf König, um mit seinen Heckmotoren von nur
175ccm Hubvolumen, eine möglichst hohe Geschwindigkeit zu erzielen.

Danke Stefan. Das macht doch Mut. Von König halte ich viel. Ein genialer Konstrukteur. Seine Motoren wurden damals ja auch im Motorradrennsport eingesetzt. Damals brauchte man schon etwas Fantasie und Kreativität um einen (halben) Foiler zu bauen, heute ist es eher naheliegend ,weil ja "alles" auf Foils rumfährt.
Grüße Loony

[Baja by Fountain]

Zitat von loony

Das ist eine komplette Eigenkonstruktion und Eigenbau.

Schönes Trike, Hut ab von der Konstruktion!
Bleibt es ein Einzelstück.....?
Ich bin grad dabei den legendären Messerschmitt KR200 Super in abgewandelter Form als HPV mit Pedelecantrieb zu bauen.

[loony]

Zitat von Baja by Fountain

Bleibt es ein Einzelstück.....?
Ich bin grad dabei den legendären Messerschmitt KR200 Super in abgewandelter Form als HPV mit Pedelecantrieb zu bauen.

Geil !! Nochn Dreipunkter

Die Dinger sind auch genial. Und guter Windwiderstand. Und super einfache Konstruktion mit den Gummifederelementen. "Kompliziert kann jeder Depp", sag ich immer. Also mit Pedale + Elektro? Ansonsten Originalteile oder leichtere Nachbauten?

Das ist mein zweites 3rad ,mit Strassenzulassung, das Erste (Bild unten) fährt auf dem Video hinterher.
Zweites Bild bei Tests in Hockenheim vor dem Lackieren. Was da hinterfährt ist ein Formel König (hat aber wohl nix mit dem Rudolf König zu tun). Da konnte ich mithalten, wenn der Fahrer genauso wenig professionell war wie ich.
Es sollen weitere Kopien vom 2ten entstehen, wenn sich Käufer finden.

Grüße Loony