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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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Themen-Optionen |
#1
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Einfahrphase Außenbordmotor
Hallo,
habe mir kürzlich einen Yamaha F50 HETL geordert. Der Motor wird dann Mitte Januar geliefert. Leider hat der Händler, wo ich den Motor bestellt habe, bereits Weihnachtsurlaub und mir brennt noch die ein oder andere Frage auf den Nägeln. In erster Linie interessiert sich mich die Einlaufphase so eines Neumotors. Ein Bekannter sagte mir, das ich die ersten 20 Stunden den Motor nicht höher als 3000 U/min laufen lassen darf. Das man den Motor nicht gleich unter Volllast betreiben sollte ist ja klar, aber 20 Stunden bei 3000 u/min ist ja für einige schon die halbe Saison. Kann jemand Aussagen treffen, wie diese Motoren eingefahren werden sollen. Wenn ich mir ein neues Auto kaufe, fahre ich ja auch nicht das erste halbe Jahr nur 60 km/h! Grüße Andreas |
#2
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http://www.yamaha-motor.com/assets/s...07-11_1399.pdf
Hier mal die Manual, hoffe, die ist einigermaßen aktuell, auf Seite 36, oben rechts, steht es beschrieben.
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Diese Signatur ist unter Bearbeitung! Gruß vom Mario
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#3
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10 Std. bei 3000 U./min sind immer noch ganz schön lange. Habe mal ein wenig im Netz recherchiert, da gehen die Meinungen auseinander von "...völlig egal, Gas und los" bis "...halte mich bis ins kleinste Detail an die Betriebsanleitung". Ist eurer Meinung nach ein Kompromiss aus "...ich lass es die ersten Stunden etwas ruhiger angehen" vertretbar oder würdet ihr euch strikt an die Drehzahlvorgaben während der ersten Stunden halten? Angeblich soll ja die Einfahrphase durch die geringen Fertigungstoleranzen bei den neuen Außenbordern lange nicht mehr von so großer Bedeutung sein wie bei älteren 2-Takt Modellen.? (hab ich aber nur irgendwo aufgeschnappt)
Grüße |
#4
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Das steht doch da garnicht.
Die Herstellerempfehlungen dürften doch in der Praxis kein Problem darstellen.
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Gruß aus Berlin Jörg Es wird immer jemand geben, der etwas gutes etwas billiger und schlechter herstellt, als bisher.
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#5
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Ob du dich an die Vorschriften oder Empfehlungen hältst, bleibt dir überlassen.
Solltest du aber innerhalb der Garantiezeit einen Schaden haben, wird der Händler bzw. die Werkstatt erstmal den Motor (inkl. Betriebsstunden und Drehzahlbereichen) auslesen und dich dann ggf. Fragen, warum du schon "sofort" den Hebel runter gedrückt hast. |
#6
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Soll ich es noch übersetzen?
Gruß Wilfried
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Unser Boot ist ein grosses Loch im Wasser, in das wir unser ganzes Geld werfen |
#7
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...klar-nur die zweite Stunde mit 3000 U/min und die nächsten 8 St. unterschiedliche Geschwindigkeiten, aber nicht länger als 5 Min. Vollgas am Stück!
das lässt sich gut machen! Danke! |
#8
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Andreas,
das hätte dir dein Händler vorort mit Sicherheit genau Erklärt. Zumal er auch die Übergabeinspektion mit der ersten Betriebsstunde im Wasserfass gemacht hätte... Aber ein Internethändler macht halt " nur günstige Preise" Gruss Robert |
#9
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Mein letzter Status (ist aber auch schon ein paar Jahre alt) ist, dass es darum geht, das Tragbild der Kolbenringe gut hinzubekommen, weil die - solange sie noch nicht großflächig zum Zylinder tragen, die Wärme vom Kolbenboden zum Zylinder nicht so gut übertragen und damit ein Risiko besteht, dass die Kolben bei Dauervollgas zu heiß werden (fressen / klemmen / Schäden durch Klopfen wegen Selbstzündung / ...)
Gleiches kann möglicherweise auch für die Ventile gelten, die Ihre Wärme zum großen Teil ja über den Ventilsitz abführen müssen, auch da hilft flächiges Tragen. Grundsätzlich dürfte die Einfahranweisung mehr oder weniger die ungünstigsten Toleranzbedingungen wiederspiegeln, es gibt ja auch bei Autos jede Menge Leute, die vom ersten Tag an Vollstoff geben und alles ist gut. Ärgerlich ist es halt dann, wenn man zu den Wenigen gehört, die vom ersten Tag an Vollstoff geben und der Motor ist gleich hin und die Garantie wird nach Begutachtung durch den Hersteller abgelehnt - wobei man es dann ersteinmal wieder heil ans Ufer bzw. in den Hafen schaffen muß. Wenn Du draußen auf dem Wasser bist und der Motor nicht mehr läuft, dann hast Du ganz akut größere Sorgen, als die Frage, ob das ein Garantiefall ist. Bei schlechtem Wetter / stärkerem Wind erst recht. Andererseits - wenn man am Boot einen neuen Motor hat, dann fährt man den ja ohnehin ersteinmal sutje warm. Und schaut, ob alles geht, Lenkung (bei laufendem Motor im eingekuppelten Zustand Anschlag bis Anschlag, mehrfach), Trimm (auch Anschlag bis Anschlag, ggf. in Verbindung mit Lenkung Anschlag bis Anschlag), Getriebe (bei allen Anschlag - Anschlag Kombinationen von Trimm und Lenkung), Gasannahme (auch bei allen Anschlag - Anschlag Kombinationen von Lenkung und Trimm). Ist nämlich blöd, wenn man beim Anlegen feststellt, dass sich das Getriebe nicht in den Rückwärtsgang schalten läßt, wenn der Motor hart steuerbord oder hart backbord steht. Oder, dass sich das Gas dann nicht wegnehmen läßt (rumms). Wenn man eine Fernbedienung hat, muß man die ja auch unter Umständen erst noch "perfekt" einstellen. Das kann man alles machen, solange das Boot noch am Steg fest ist. Da ist dann schon mal schnell ne halbe Stunde weg, bis man das erstemal ablegt. Dann macht man mal ein bischen Strecke, immer noch sutje, um ein Gefühl für das Boot mit dem Motor zu kriegen, Kurven und Kringel fahren, gerade bei langsamer Geschwindigkeit, mal ein paar Anlegemanöver oder Mann über Bord Manöver, um sich an die Manövriereigenschaften zu gewöhnen. Was macht das Boot, wenn ich Abstoppe? ... Das Ganze bei gutem Wetter, weil das Sachen sind, die bei schlechtem Wetter wirklich sitzen müssen. Bei schlechtem Wetter mit stärkerem Seitenwind mußt Du im Hafen mit mehr Fahrt in die Box, sonst vertreibt es Dich (meistens auf andere Boote), dass sollte man bei gutem Wetter geübt haben. Wenn man mit zuviel Gas in die Box geht und das Aufstoppen falsch eingeschätzt hat, dann macht es rums. Da muß man sich rantasten. Manche Motore ziehen im Rückwärtsgang auch das Heck zu einer Seite, auch daran sollte man sich gewöhnt haben, beim Aussenborder kann man da ja gut "gegenlenken", dass sollte - wenn es erforderlich ist - ein antrainierter Reflex sein. Zwischendurch mal die Haube ab und schauen, ob alles dicht ist oder da irgendwo Öl oder Wasser rauskommt. Da sind dann die ersten zwei Stunden ruck zuck um. Danach geht es dann um den Trimm, die Gewichtsverteilung im Boot etc., kriegt man den Kahn bei etwas mehr Fahrt vernünftig getrimmt oder hüpft der wie ein Känguruh, ... ? Muß mehr Gewicht in den Bug? Oder ist der vorne schon zu schwer? Läuft der bei kurzen Vollgasfahrten "eben" oder fängt der an, um die Längsachse zu pendeln oder seitlich zu vertrimmen? Müssen vielleicht sogar Trimmklappen an das Boot? Oder muß da etwas am AB verstellt werden? Möglicherweise das Teil auf der einen Seite am Unterwasserteil, das wie ein Tragflügel aussieht, etwas anders eingestellt werden (wenn das geht)? Vielleicht muß ja der Motor sogar ein oder zwei cm zur einen oder anderen Seite verschoben werden, damit das Boot wirklich gut läuft, hat es alles schon gegeben. So hast Du in rund zwei Wochenenden Dein Boot gut abgestimmt und den Aussenborder nach Vorgabe eingefahren ... Geändert von Hesti (23.12.2013 um 20:12 Uhr)
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#10
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...mag sein-aber für ein paar Erklärungen waren mir 900 € mehr einfach zu teuer-dafür gehe ich zwei Wochen arbeiten. Der Händler, wo ich den Motor jetzt kaufe ist ein großer und bekannter Vertragshändler für fast alle Marken im norddeutschen Raum und nicht irgendein Internet Billigheimer ohne Ahnung von der Materie. Der hätte mir das genauso erklärt-leider haben sie inzwischen Betriebsferien und ich erreiche jetzt niemand mehr.
Und meine Werkstatt klärt das jetzt ab, das sie den Anbau, Inbetriebnahme und die Inspektionen durchführen dürfen und ich meine Garantie dadurch nicht verliere. Das haben die wohl schon einige Male so gemacht und das hat immer funktioniert. Von daher ist alles gut-ich habe einen sehr guten Preis bekommen und muss zu Service und Wartung keine 120 km pro Strecke zum nächsten Yamaha Vertragspartner fahren. |
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