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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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Themen-Optionen |
#1
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Seapilot von Sharp wer kann helfen
Hallo Leute
da ich seit kurzem glücklicher Besitzer einer Amerglass 32 AK Fly bin durchstöber ich so die Foren. Nun zu meinem Problem: auf dem Schiff ist eine Seapilot von Sharp verbaut. Ich habe keine Ahnung wie man dieses Teil benutzt. Vorbesitzer kann auch nichts erklären. Eine englische Bedienungsanleitung ist vorhanden, aber mein schulenglisch ist nicht gut genug. Gibt es eine deutsche Anleitung oder kann mir jemand eine Kurzeinweisung geben Danke für eure Mühen Frank |
#2
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Hallo Frank,
So ein System hatte ich auch einmal. Die Antriebseinheit ist weiterhin im Einsatz. Zur Zeit habe ich sie gerade zur Wartung im Keller. Sieht aber bestens aus. Ich habe sowohl die englische Bedienungsanleitung als auch ein deutsche Übersetzung. Die Bedienung ist simpel: Kippschalter auf Duty, der anliegende Kurs wird gesteuert. Das Poti Rudder stellt die erforderliche Rudermenge ein, also ob die Ruderausschläge klein oder groß sein sollen. Über Yaw wird das Gierverhalten reguliert, also die Empfindlichkeit der Steuerung. Mit Trim wird ein Vorhaltewinkel eingestellt, beim Segeln also die Ruderlage zum Ausgleich der Luvgierigkeit. Mit Left und Right werden Kursänderungen eingegeben. Welche Info brauchst Du noch? Die Bedienungsanleitung kann ich einstellen im Forum. Viele Grüße, Jochen |
#3
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Hey super lieben Dank für deine Antwort das hilft mir erst einmal weiter, wenn das Schiff wieder im Wasser ist werde ich es mal ausprobieren. An der deutschen Übersetzung wäre ich sehr interessiert, wenn es möglich ist kannst du sie mir bitte zumailen puley@unitybox.de.
Viele Grüße Frank |
#4
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Sharp Seapilot Anleitung deutsch und Upgrade
Hallo Frank,
im Anhang stelle ich das deutsche Technische Handbuch ein. Dies bezieht sich auf das Original-Handbuch in Englisch und die Bilder darin. Das englische Handbuch findest Du in diesem Thread: http://www.boote-forum.de/showthread...ferrerid=14158 Die Antriebseinheit ist solider Maschinenbau. Anbei zwei Fotos meines Antriebs Typ MD2. Nach 30 Jahren habe ich in diesem Winter das Getriebe neu gefettet, das Gehäuse gemalt und den Zahnriemen gewechselt. Alles nur prophylaktisch, weil ich diesen Antrieb noch viele weitere Jahre einsetzen will. Also unbedingt erhaltenswert. Anders sieht es mit der Steuereinheit und dem Kompass aus. Das ist schon lange nicht mehr Stand der Technik. Das Steuergerät schaltet mit den fetten Relais darin den Antriebsmotor immer mit voller Spannung und damit entsprechend ruckartig. Die erste Serie Relais brannte dazu noch gern durch. Die Antriebseinheit lässt sich problemlos mit neuester Steuertechnik aufrüsten. Dazu benötigt man nur die Spannungsversorgung des E-Motors und ggf. die Adern der elektromagnetischen Kupplung. Ich habe den Seapilot in 1983 installiert. Dann wurde die Steuereinheit in 1993 durch eine Robertson-anlage ersetzt. Der bekam nach zwei Atlantiküberquerungen noch eine neue Steuereinheit. Seit 2012 arbeitet jetzt das neueste Simrad /B&G System (Computer AC12, Kompass RC42) mit der MD2. Damit läuft das System über NMEA2000 und macht alles, was man sich vorstellen kann. Viele Grüße, Jochen |
#5
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Super lieben Dank für die vielen Infos
viele Grüße Frank |
#6
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wir segeln seit vielen Jahren mit einem Sharp seapilot, und mussten gelegentlich auch mal einen Fehler beheben. Insofern kennen wir das system und koennten behilflich sein.
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#7
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Hallo, ich geselle mich mal dazu. Auch auf unserem Boot ist ein Seapilot installiert, der aber böse nach Steuerbord zieht, wenn er im Automatikmodus ist. Ich würde gern die korrekte Ausrichtung des Kreiselkompasses (Binnacle) überprüfen, das ist ein A60 Geber. Laut den Anleitungen, die ich in diesem Forum gefunden habe, soll es Markierungslinien für vorn und hinten geben, nach denen man den Geber ausrichten soll. Bei unserem Modell ist aber nichts zu finden auf dem Hammerschlaglack. Nun suche ich nach Bildern vom Geber, auf denen die Ausrichtungslinien zusammen mit irgendwelchem Referenzpunkten, wie z.B. Schrauben, zu sehen sind. Hat jemand die Möglichkeit, seinen Geber so zu fotografieren, dass ich die Lage der Linien nachvollziehen kann? Das wäre super!
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#8
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Hallo Rush,
mit einem Foto kann ich leider nicht helfen. Wenn Markierungen aussen auf dem Gehäuse sind, könnten Sie auch durch die Schelle verdeckt sein. In der Anleitung steht allerdings sehr ausführlich wie sich der Kompass ausrichten lässt. Wenn Du die obere Kappe ab nimmst, siehst Du oben gleich die Kompassrose. Darunter befindet sich der vollkardanisch aufgehängte Kompass mit einem Schiffssymbol oben drauf. Hier würde ich mal prüfen, ob alles frei schwingt. Hängt er horizontal? Wenn ich mich recht erinnere befindet sich auch Kompassflüssigkeit im Kompass.Das ist schon sehr lange her, aber ich glaube, ich habe mal etwas nachgefüllt. Allerdings kann ich die Vermutung nicht ganz nachvollziehen, warum das Schiff wegen des Kompasses immer zu einer Seite zieht. Oder ist etwas magnetisches in der Umgebung? Steht TRIM auf Null? Welchen Antrieb hast Du? Bei den elektrischen Antrieben müssen die Kugeln (9) vom Feedbackpotentiometer (4) eingerastet sein. Sonst wird das Poti nicht richtig mitgenommen. Viele Grüße, Jochen
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#9
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@Jochen
Mein Schiff hat seit 36 jahre ein Sharp Seapilot und sie funktioniert noch immer. Aber ich bin auf der suche nach ein neues system, möchte aber kein motor außen am rad haben. Jetzt lese ich Jochens beitrag, und frage mich wie man dan ein Simrad oder Raymarine system anschliesst an meine Sharp Motor. Jochen, hast du ein schema dafür, oder was mann so braucht? Ich glaube viele Seapilots sind noch in betrieb. Vielen dank in voraus Ronald |
#10
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Simrad Steuerung an Sharp Seapilot
Hallo Ronald,
die Kombination Seapilot und aktuelle Simrad AP Steuerung ist eigentlich recht einfach. Mit Raymarine habe ich keine Erfahrung, könnte aber wohl auch funktionieren. Von Sharp verbleibt nur die Motor-/Getriebeeinheit, also die Hardware mit der Verbindung zum Ruder an Bord. Neu benötigt werden von Simrad / B&G: Kurscomputer (AC12), Ruderlagemelder ( z.B. RF25 oder RF300), Kompaß (z.B. RC42) und Bedieneinheit (AP24, bzw. Triton T40 und Controller OP10). Dies wird zusammen oftmals als komplettes Set angeboten. Der Kurscomputer AC12 läuft mit 12/24 V, die anderen Geräten benötigen 12V, die aber vom NMEA2000 Bus kommen. Die vorgenannten Geräte müssen an ihren entsprechenden Positionen installiert und elektrisch miteinander verbunden werden. Mit NMEA2000 eher einfach. Der Ruderlagemelder muss an geeigneter Stelle mit dem Ruder, bzw. dem Ruderquadrant verbunden werden. Hier ist also etwas Hardwareinstallationsarbeit notwendig. Nun die elektrische Verbindung vom Seapilotmotor zum Kurscomputer AC12: es werden nur vier Adern benötigt: Plus und Minus zum Motor und die beiden Adern der elektromagnetischen Kupplung. Die Anschlüsse im AC12 sind entsprechend bezeichnet. Alle anderen Kabeladern vom Seapilot sind ab sofort überflüssig. Bei der Inbetriebnahme (Hafentest) wird ausgewählt, ob der Antrieb mit 12V oder 24V arbeitet. Die Polung und die Drehrichtung stellt die Anlage dabei eigenständig fest. Beim Seapilot konnte man noch einen externen Kupplungsschalter installieren um die Steuerung im Notfall auszukuppeln. Diesen Schalter kann man ebenfalls am AC12 anschließen und verwenden. Allerdings meldet der AP dann nach dem Auskuppeln einen Fehler und der neue Kurs muß direkt an der Bedieneinheit neu eingegeben werden. Die größte Überraschung kommt schon beim Hafentest: der Motor reisst nicht mehr (relaisgesteuert) ruckartig am Ruder, sondern bedient sanft schneller werdend das Ruder. Ein Schema habe ich nicht parat, weitere Infos gebe ich gern. Viele Grüsse, Jochen
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#11
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Hallo Jochen,
zunächst einmal sorry, dass ich erst jetzt auf deine Antwort reagiere. vielen Dank dafür. Ich habe gleich, nachdem du geschrieben hattest (ich war gerade auf dem Boot), den A60-Geber noch einmal aus der Halterung genommen (so, wie der auf unserem Boot verbaut ist, kommt nicht von oben dran). Es sind wirklich nirgendwo Markierungen auf dem Hammerschlaggehäuse zu sehen. Merkwürdig. Ich habe dann versucht, die obere Kappe abzunehmen. Diese sitzt aber total fest und ich habe Angst, etwas zu beschädigen (ich habe aus beruflichen Gründen durchaus Gefühl für fest, zu fest, kaputt), ich vermute, dass ein uraltes Dichtungsmaterial sich wie ein Kleber verfestigt hat, denn ich kann keine versteckten Befestigungsmethoden sehen. Frage: muss der A60-Geber überhaupt als ganzes ausgerichtet werden, oder geht es bei der Justage um die Ausrichtung von Komponenten innerhalb des Gebers? Durch die Befestigungsmethode hier im Boot ist man ja leider gezwungen, den A60 aus der Halterung zu nehmen, wenn man an irgendwas ran will, ohne Markierung ist der kaum wieder gerichtet einzubauen. Danke auch für die Prinzipanleitung für die Kombination von modernen Steuerungen mit dem Sharp Motor. Das könnte insgesamt einfach die bessere Lösung sein. Aber trotzdem würde ich das Sharp System gern einmal in vernünftiger Funktion sehen...mal schauen. |
#12
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Hallo Rush,
die obere und untere Kappe ist jeweils mit mit drei Schrauben (Schlitz oder Kreuzschlitz) befestigt. Die Abdichtung nach innen stellt ein O-Ring sicher. Die Grobausrichtung des Kompasses in Schiffsrichtung erfolgt durch Drehen des gesamten Gehäuses. Die Kappe wird abgenommen, um die Kompassrose innen abzulesen. Bei den Installationshinweisen steht auch extra, dass man den Montageort so wählen soll, dass die obere Kappe abgenommen werden kann. Die Feinjustierung der Kompassrose (Korrektur) erfolgt dann innerhalb des Gehäuses. Auch die Kompensierung erfolgt innen. Es hilft nichts: die Kappe muss ab. Sonst weisst Du überhaupt nicht, welcher Kurs am Autopilot anliegt. Für einen Test kann die Kappe ja auch erst einmal entfallen. Gruß, Jochen |
#13
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Hallo Jochen,
die drei Schrauben hatte ich natürlich gelöst, die Kappe sitzt aber trotzdem wie festgeklebt (was offensichtlich irgendwie auch der Fall ist). Den O-Ring habe ich auch gesehen, aber der wirkt auch wie an der Abdeckung festgeklebt. Aber danke, nach deinem Hinweis, dass da nichts anderes als Befestigung da ist, werde ich beim nächsten Besuch noch einmal an die Kappe dran gehen, die muss ja schließlich irgendwie ab. Ja, ich habe auch gelesen, dass man den A60 bitteschön so einbauen solle, dass die obere Kappe abgeht. Aber entweder hat derjenige, der das Teil bei unserem Boot vor vielen Jahren eingebaut hat (Vor-vor-vor-Besitzer...?) daran wohl nicht gedacht - oder jemand hat die Möblierung anschließend verändert , so dass das heute nicht mehr möglich ist. Mal sehen, wie ich das löse, da muss dann wohl mal die Lochsäge an's Holz unter dem Polster... |
#14
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Kurzes Update, da endlich der lang ersehnte Urlaub da ist und unsere Prinzessin morgen Richtung Norden bewegt wird. Heute habe ich mich noch mal an den Kreiselkompassgeber A60 gemacht. Die obere Kappe soll ja ab gehen, tat sie bisher aber einfach nicht. Heute auch nicht... Aber sie muss ab! Also habe ich mit wirklich viel Kraft Drehbewegungen ausgeführt und siehe da: ganz langsam vergrößerte sich der Spalt! Mit viel Mühe habe ich das Teil endlich abbekommen. Der O-Ring war staubtrocken und hat die Kappe unglaublich fest gehalten. Ok, nun ein bisschen die Ausrichtung korrigiert und morgen wird getestet!
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Gruß, Jürgen Besuche doch auch unsere Facebook-Gruppe für Eigner von etwas betagteren Princess-Booten: https://www.facebook.com/groups/1417125268579826 Geändert von Rush (27.07.2014 um 21:37 Uhr) |
#15
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So, das war's. Mit wem? Dem Gedanken, eine neue Autopiloteuse zu kaufen! Warum? Weil der elendiglich alte, voll analoge und Hammerschlag-metallene Sharp Seapilot nach meinem Justageversuch tatsächlich wieder funktioniert! *freu* Ok, ein bisschen Trim muss noch sein, so ganz perfekt war meine Schätz-Justage eben doch nicht. Aber dafür gibt es ja eben diesen Knopf. Rudder und Yaw passend eingestellt (sollte man immer mal wieder der aktuellen Wellen- und Strömungssituation anpassen) und das Teil steuert unsere Prinzessin sauber und ohne wilde Kurbelaktionen durch das Wasser. Ich bin begeistert! Zu einem alten Boot passt eben (manchmal...) auch wunderbar alte Technik. Die bleibt jetzt drin. So. Wieder ein bisschen Historie gerettet. ^^
Danke noch mal über die wichtigen Tips, die ich hier bekommen habe!
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Gruß, Jürgen Besuche doch auch unsere Facebook-Gruppe für Eigner von etwas betagteren Princess-Booten: https://www.facebook.com/groups/1417125268579826 Geändert von Rush (29.07.2014 um 14:08 Uhr) |
#16
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Motor sharp und Raymarine AP
Dank Jochen dreht mein alte Sharp Motor (SDU 1 oder MDF 1, 12V) auf eine Nagelneue Raymarine EV200 System und einwandfrei.
Nur denn clutch von Sharp braucht mehr Strom dann Raymarine gibt. Beim erste versuch lief denn Motor/Drive nicht. Aber mit eine einfache Relais war es schnell wieder OK. (Raymarine steuert mit kleine Strom denn Relais an, und denn Relais gibt sein stark strom an der Clutch)
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