Mercruiser 4.3l reparieren oder austauschen

[nightingale]

Motorenhersteller: Mercruiser
Modell: 4.3l Vortec Bj 1999
Antrieb: Alpha One Gen II
Leistung: 190 PS
2- oder 4-Takter: 4-Takter
Anzahl der Zylinder: 6 Zyl
Motorseriennummer bzw. Modellcode für: OL09.....

Hallo Leute,
leider haben im vergangenen Sommer die Dichtungen zw Exhaust Manifold und Riser nachgegeben und das eintretende Wasser hat meinen Motor gekillt (mein Fehler, ich hatte da nicht drauf geachtet). Ich hatte Osco Krümmer und Riser drauf die sicher schon 8 Jahre alt sind. Plötzlich bei Volllast ein Knall (ähnlich wie wenn Wasser im Benzin ist und es verpufft) und die Leistung war weg und der Motor macht komische Rasselgeräusche (ähnlich einer ausgeschlagenen Kette).

Wir haben ihn vor Kurzem abgedrückt und er hat auf manchen Zylindern bis zu 70% Druckverlust. Ich bin gerade am überlegen ob ich ihn repariere oder einen neuen kaufen soll. Um das zu entscheiden werde ich ihn in den kommenden 2 Wochen ausbauen und beginnen ihn zu zerlegen. Die Krümmer und der Riser sind im Abgas führenden Bereich stark verrostet. Ich hatte in den letzten beiden Jahren Probleme mit der Topspeed. Bisher lief sie (Bayliner 2052LX Capri BJ1999) immer 85km/h, aber in den vergangenen beiden Saisonen waren max 75km/h drinnen. Dann begann aber immer die Schraube durchzudrehen. Erst dachte ich, dass die Gumminabe durchrutscht. Die Ersatzschraube zeigte aber das selbe Verhalten (ist 1/2" kleiner im Durchmesser) und die grössere nach dem Überholen lassen ebenfalls. Nun denke ich, dass der Motor schon in den letzten Jahren Leistung verlor und ich deshalb zu weit aufgetrimmt hatte um die topspeed zu erreichen.

Kann mir jemand verlässlich sagen ab welchem Datum/Baureihe der 4.3er Mercruiser Nirosta Ventile hat? Haben das alle Vortec Motoren? Meiner ist Bj 1999 (8 Schrauben Spinne und Rippenriemen).

LG
Peter

[ralfschmidt]

unter dem Link kannst du Online Rep. Anleitungen einsehen
http://boatinfo.no/lib/library.html#

Ex.Zeichnungen findest du unter dem Link
http://www.boats.net/parts/search/Me...ser/parts.html

[Alex 996]

Hallo,

wenn Deine 20 Fuß Bayliner mit einen 4.3 und 190 PS, ....... 85 km/h lief, dann musst Du alles versuchen, um diesen Motor zu erhalten.



Gruß Alex

[Plattner]

Halte ich auch für übertrieben, aber auf dem Rhein zu Tal, Polizei im Nacken, lagen auf dem Staudruckmesser vielleicht 85 an!
Halt er ist ein Wiener da wirds die Donau gewesen sein! Spässle gmacht!

[nightingale]

Danke Jungs.

Kann mir jemand helfen und meine Frage beantworten. Im Internet habe ich dazu nur kontoversielle Antworten gefunden.

Kann mir jemand verlässlich sagen ab welchem Datum/Baureihe der 4.3er Mercruiser stainless steel Ventile hat? Haben das alle Vortec Motoren?

[Plattner]

Versprochen!
Ich schaue morgen in meinem Manual nach! Heute schaffe ich es def. nicht mehr!

[nightingale]

Danke!
Ist nicht dringend nur wichtig

[Plattner]

Also ich habe gestern meine Literatur durchgeforstet und nichts über Stainless Valves gelesen!
In einem anderen Tröt hat auch ein User 2 4,3L Maschinen aufgemacht und beide sind Vortec Maschinen da kann keine Rede sein von Rostfrei!

[nightingale]

Danke fürs nachsehen. Meine sehen auch bei weitem nicht rostfrei aus. Ich denke aber gelesen zu haben dass es stainless steel valves gibt. Ich gehe ma l davon aus dass ich tw neue Ventile benötigen. Ich werd mal die Ami Foren durchforsten.

Gesendet von meinem ASUS Transformer Pad TF700T mit Tapatalk 2

[goec2468]

Zitat von nightingale

Danke fürs nachsehen. Meine sehen auch bei weitem nicht rostfrei aus. Ich denke aber gelesen zu haben dass es stainless steel valves gibt. Ich gehe ma l davon aus dass ich tw neue Ventile benötigen. Ich werd mal die Ami Foren durchforsten.

Gesendet von meinem ASUS Transformer Pad TF700T mit Tapatalk 2

Im Zubehör gibt es fast alles: Edelstahlventile, mit hohl, mit Natrium gefüllt, Titanventile,...., aber original wurde doch nur Standardcentile verwendet , oder (kann mich hier aber täuschen) ?
Wenn man ohnehin neue Ventile einbaut, dann würde ich in jedem Fall Edelstahlventile verwenden, so viel teurer sind die letzlich auch nicht.

Gruß

Götz

[nightingale]

Falls der Schaden reparabel erscheint, empfehlt ihr generell nur original Mercruiser Teile zu verwenden, oder gibt es noch andere sinnvolle Hersteller?

[Wellpaper]

Schau erst mal was überhaupt defekt ist. Wenn dann natürlich nur Originalteile.
Die Frage sollte aber eine andere sein... Vertraust du dem Motor wenn er repariert ist auch noch?
Wenn du hier Zweifel hast, hast sie die ganze Zeit wenn du fährst. Dann spar dir die Arbeit und hol dir nen neuen/gebrauchten.

[nightingale]

Natürlich vertraue ich dem Motor nach der Reparatur (soweit man einem Motorbootmotor trauen kann ). Ich werde da sicher primär selbst Hand anlegen und wo benötigt Experten zuziehen z.B. für das Zylinderkopfservice. Aber nun muss ich ihn erst mal ausbauen, zerlegen und durchrechnen ob sich eine Reparatur im Vgl zu einem neuen Motor auszahlt. Ein MPI mit NMEA2000 i/f hat schon seinen Reiz.

[Sea Ray 18]

Zitat von Alex 996

Hallo,

wenn Deine 20 Fuß Bayliner mit einen 4.3 und 190 PS, ....... 85 km/h lief, dann musst Du alles versuchen, um diesen Motor zu erhalten.

Gruß Alex

Bayliner gibt für den 2052 LS mit 3.0L Motor ein offizielles Trockengewicht von 2460 lbs an, dass sind ca. 1.115 kg, dazu kommen 37 Gallonen ca. 140 Liter (voller Tank) und noch mal 60 kg plus für den 4.3L Motor. Das wären dann bei vollgetanktem Boot ohne Kram und Passagiere an Bord ein "Startgewicht" von ca. 1.315 kg.

Meine alte Sea Ray mit gleicher Motorisierung und ca. 100 kg weniger Gewicht läuft GPS gestoppt mit einem 3 Blatt Ballistic 79 km/h bei 4.800 rpm und Ententeichverhältnissen. Von daher denke ich mal sind die 85 km/h doch recht optimistisch, aber vielleicht gemessen bergab mit Rückenwind 102 Oktan Sprit im Tank und angelegten Ohren. Nee, ist nur ein Spass, bitte nicht ernst nehmen!! Außerdem wer fährt schon ständig Vollgas.

Andererseits gibt Bayliner den Top Speed für dieses Boot und der 4.3L Maschine mit 45-50 mph an, das wären im günstigsten Fall 80,4 km/h.

Wenn der Motor aber vielleicht leistungsmäßig etwas nach oben streut und top läuft, wer weiß was da noch drin ist?

Gruß
Alexander

[nightingale]

Ja das Teil lief wirklich sehr gut. Einige ähnlich grosse Boote von Freunden mit V8 Motor konnten da nicht mit. Die 85km/h waren lt Anzeige mit Staudruckmesser. Ich habe vergangenes Jahr mit GPS nachgemessen und da waren es bei 70km/h nur 2km/h Abweichung. Also sind es mit GPS vl 82-83km/h, ok. Aber darum geht es hier doch gar nicht. Ich will wieder (m)einen Motor im Boot haben und fahren können.

[nightingale]

Am kommenden Mittwoch ist es voraussichtlich so weit und ich werde den Motor ausbauen

[Fraenkie]

Zitat von goec2468

Im Zubehör gibt es fast alles: Edelstahlventile, mit hohl, mit Natrium gefüllt, Titanventile,...., aber original wurde doch nur Standardcentile verwendet , oder (kann mich hier aber täuschen) ?
Wenn man ohnehin neue Ventile einbaut, dann würde ich in jedem Fall Edelstahlventile verwenden, so viel teurer sind die letzlich auch nicht.

Gruß

Götz

Ventile sind immer -also Standardmässig, Serienmässig- aus hochlegiertem, hochtemperaturbeständigen, Nichtmagnetischem und korrosionsbeständigem Stahl (Abgase und Kondensat daraus sind suuuper-agressiv). Also sozusagen immer aus Edelstahl. Nur manche machen dann wohl Werbung damit. Wobei man permanent glänzende Ventile ohne Oberflächenveränderungen bestimmt nie erwarten sollte

http://www.lacour-faber.dk/dk/specia...blad_h_850.pdf

[Alex 996]

Die einen Ventile sind aus einem Stück, bei Anderen sind Schaft und Teller stumpfgeschweißt.


Daran mache ich die Qualitätsunterschiede hauptsächlich fest.


Gruß Alex

[Fraenkie]

Zitat von Alex 996

Die einen Ventile sind aus einem Stück, bei Anderen sind Schaft und Teller stumpfgeschweißt.


Daran mache ich die Qualitätsunterschiede hauptsächlich fest.


Gruß Alex

Ich wollt nur was ganz einfaches sagen:

Experimente mit anderen -angeblich besseren- und teureren Ventilen würde ich bei nem Standardmotor nie eingehen. Das Serienzeugs ist schon wohl überlegt, ausgelegt, entwickelt und wird extrem sorgfältig produziert.
Ventile kann man nicht mal in der Chinesen-Bude um die Ecke fertigen.

Und das Argument "Edelstahl" ist sooooo weit zu dehnen. Jedes Ventil ist Edelstahl.

[nightingale]

Ich verfolge Azzon's thread über seine Motorprobleme und den Kauf Neuer bei www.rapidomarine.com. Ich werde vl auch dort einen neuen Longblock V6 bestellen. Ich frage mich nur, welche Kolbenform die Beste ist. Ihm wurden flat top Kolben empfohlen. Da lese ich aber, dass es zur erhöhten Klopfneigung führen kann und speziell für den Vortec head angepasste Kolben idealer sind. Sie auch http://www.marineengine.com/boat-for...V8-engine-swap
Was sagen die Experten dazu?

[Alex 996]

Hallo,

bin zwar kein Experte
versuche aber eine simple Erklärung.

Die Amis fuhren die alten Motore, mit ihrem miserablen Sprit, mit 76cc Brennkammern und Flat Top Kolben.
Das ergab ca. 9.0:1 Kompression.

Irgendwann ab ca. 1987 kamen die High-Compression-Heads mit 64cc Brennkammern.
Das hätte dann eine Verdichtung von 10.25:1 ergeben.
Da der Sprit ja nicht besser wurde, wurden Dished Kolben oder im Erstfall low compression Quench Style Kolben verbaut.
Durch die Form, mit einem Teil der Brennkammer im Kolben, waren wir wieder bei 9.0:1.

Dann kamen die Vortec Köpfe, ein Meilenstein, was Leistung angeht.
Diese hatten in Verbindung mit Dished Kolben eine Verdichtung von 9.5:1.
Die Verlagerung der Zündkerzenbohrung näher zum Ventil brachte auch diesem Kopf zusätzliche Klopffestigkeit, sodaß der Mut für 9,5:1 da war.

Zur Sicherheit, und dem technischen Fortschritt zu Gute, wurden diese 350er oder 5.7er Vortec Motore mit Thunderbolt V und Klopfregelung ausgeliefert, sodass selbst bei dem schlechtesten Sprit nichts passieren kann.

Auch die 262er oder 4.3 fuhren dann die Thunderbolt V, allerdings ohne Klopfregelung, so weit ich weiß.
Allerdings muß man wissen, daß das standard 4.3er Zündmodul mit einer Ausregelung von UNTER 30° Früh, eh nicht zum Klopfen neigt !!!

Wenn jetzt die Flat Top Kolben mit Vortec Köpfen verbunden werden, liegt man bei MINDESTENS 10.25:1 je nach Kopfdichtung, Richtung 11.


Da der 4.3er viele gleiche Bauteile wie ein 5.7er hat, würde ich bei einem neuen 4.3er Motor wie folgt verfahren:

- Flat Top Kolben
- Vortec köpfe mit 2.02/1.6 er Ventile
- Geschraubte Stehbolzen !!!
- Köpfe porten
- Fel Pro Kopfdichtung mit 0.035 bis 0.039 gedrückter Dicke
- Edelbrock Vortec Alu Ansaugspinne
- 1409er Vergaser mit 1485er Düsensatz für den Anfang
- Einfacher, frei einstellbarer Verteiler, mit Ausregelung Richtung 37° Früh bei ca. 3000 U/min
- Köpfe gebohrt für die u.g. Rocker
- 1.6er Comp Cams Roller Rocker
- hochfeste Comp Cams Stößelstangen, für 6500 U/min
- 270/276er Welle
- ARP Kopfschrauben, die auch beim Drag Race eingesetzt werden.


Dann hast Du einen ruhig laufenden und haltbaren 4.3er



Gruß Alex

[goec2468]

Zitat von Fraenkie

Ich wollt nur was ganz einfaches sagen:

Experimente mit anderen -angeblich besseren- und teureren Ventilen würde ich bei nem Standardmotor nie eingehen. Das Serienzeugs ist schon wohl überlegt, ausgelegt, entwickelt und wird extrem sorgfältig produziert.
Ventile kann man nicht mal in der Chinesen-Bude um die Ecke fertigen.

Und das Argument "Edelstahl" ist sooooo weit zu dehnen. Jedes Ventil ist Edelstahl.

Zwar ist jedes Ventil aus Edelstahl, aber Edelstahl ist nicht gleich Edelstahl.
Hier gibt es eine Vielzahl unterschiedlich hochlegierter Ventilstähle mit unterschiedlich hoher Hochtemperaturfestigkeit, Korrosionsbeständigkeit usw. .

Für die Serie werden nicht die besten Materialien ausgewählt, sondern die kostengünstigsten, die zu minimalen Kosten die Anforderungen erfüllen.
Wenn dann aber die Anforderungen steigen (zum Beispiel durch Leistungssteigerungen), dann reichen die Standardmetarialien unter Umständen nicht mehr aus.

Hierfür gibt es dann im Zubehör Ventile aus höherlegierten Stählen, natriumgefüllte Auslassventile, Titanventile, .....

Was im Standardmotor keinen Sinn macht, kann beim getunten Motor sehr sinnvoll sein.
Da man nicht genau weiß, ab wann die Standardkomponenten versagen, geht man beim Tuning lieber auf Nummer Sicher und wenn sowieso neue Ventile fällig sind, setzt man dann häufig hochwertigere Ventile ein.
Völlig zu recht, wie ich finde.

Gruß

Götz

[Alex 996]

Hallo,

das auf dem Bild sind die Guten, .......... aus einem Stück
Drehfest bis mindestens 6500 U/min, trotz strammer Ventilfedern mit 300 lbs open seat.

Stückpreis unter 20 EUR.


Gruß Alex

[nightingale]

Ich habe gestern den Motor ausgebaut und begonnen zu zerlegen. Was soll ich sagen, ausser dass ich ziemlich ensetzt über den schlechten Zustand des Motors bin. Der Motor hat 500-600 Betriebsstunden drauf war immer gut serviciert und nie in kaltem Zustand belastet.
Zylinder 1: Pleuellagerschaden, dieser hat auch geschossen, als wir versuchten den Motor ohne Zündkerze zu starten
Zylinder 2: stark rostig, kippelt ein wenig
Zylinder 3: ok
Zylinder 4: ebenfalls rostig und kippelt ein wenig
Zylinder 5: ok
Zylinder 6: hat ein völlig anderes Abbrandmuster, Kolben aussen kaputt, Ventile hellbraun verbrannt, Kolben kippelt
Zylinderkopf (2|4|6) inkl Ventile und Ventilschaft rostig. Die Zylinderwände sehen noch gut aus (Rost hat sich wegwischen lassen - vermutlich dank dem Einsatz von massiv Storage Spray beim Abstellen. siehe Bilder.

Ich tendiere dazu einen neuen Motor zu kaufen und diesen nicht mehr zu reparieren.

Wie seht ihr das? Mir macht vor Allem der Zylinderkopf und der Pleullagerschaden (Kurbelwelle?) Kopfschmerzen.

[azzon]

schaut eh noch gut aus im Vergleich zu meinen!
Lg
Alex