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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik.

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  #1  
Alt 24.02.2014, 20:23
rolf1006 rolf1006 ist offline
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Standard Force -Außenborder

Hallo,

bin neu hier und hoffe, das ihr mir helfen könnt.

Ich habe ein Boot (Maxum 1700) mit einem Force 70 PS 2 Takt Außenborder gekauft.
Ich habe kein Schild gefunden wo das Baujahr angezeigt wurde.
Er ist noch kein Selbstmischer. Meine Frage an euch:

ab wann ist Force auf Selbstmischung umgestiegen?
Kann mann daran das Baujahr evtl. erkennen?

Gruß, Rolf1006
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  #2  
Alt 24.02.2014, 20:54
bootohnenamen bootohnenamen ist offline
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So weit ich mich bei Force auskenne, gab es die nie mit Ölautomatik. Ich hatte einen der letzten Baujahre, einen 75er (der 70 ist sehr ähnlich, aber älter), der fuhr offiziell mit 1:50 (offiziell) und mit 1:75 - 1:80 (inoffiziell). Mit der Angstmischung mutierte er allerdings zum Nebelwerfer. Die 1:75 lief er über 600 h ohne jegliches Problem, auf vom Käufer kamen nie Klagen.

Nicht sehr moderner Motor was den Verbrauch angeht, dafür läuft der Querstromspüler ausgesprochen seidig und auch akustisch zurückhaltend. Viele finden kein gutes Wort für Force, uns tat der gute Dienste.

Anfangs gab es eine falsch montiert Benzinpumpenmembran, das war schnell gefunden und abgestellt. Eine kleine Quetschstelle am Wasserpumpengehäuse sorgt für regelmäßigen Ausfall der Dichtung und folgend für Kühlwasserminderdruck. Ein neues Gehäuse und von da an nix mehr. Der Motor war ok, der Zusammenbau in Mexiko nicht ganz so qualitätsbewusst ausgeführt.


Tipp: wenn die Kerzen (Gleitfunken-Typ) nicht lange halten, was bei unserem der Fall war, dann gibt es einen passenden Ersatz vom Bügeltyp. Diese hielten weit länger. Genauen Typ kann ich raussuchen, wenn Interesse, dann bitte nachfragen, im Thread, oder per PN.

BON
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  #3  
Alt 24.02.2014, 21:47
JETSTREAM JETSTREAM ist offline
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Naja, die konischen Kolbenringe sind aber auch reihenweise weggebrochen.

Ganz früher haben wir mal die Kolben in die Drehbank gespannt u Nuten für normale Ringe gezaubert. Ich weiß noch, die vom VW SANTANA passten. Kleine Ecken an die Ringenden gedremelt gegen das Verdrehen im 2 Takt zylinder und schwups ist er wieder gut gelaufen....
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  #4  
Alt 25.02.2014, 07:50
bootohnenamen bootohnenamen ist offline
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Waren das Härtefehler, Materialfehler oder Fehlbehandlung, wie falsches Einfahren usw.? Wie gesagt, unserer lief problemlos bis auf die Fertigungsschlampereien in der Peripherie. Im wurde nichts geschenkt, viel Wasserski, er packte sogar zwei (leichte) Monofahrer mit Vierblattprop.

Jährlich Ölwechsel im Getriebe, mindestens ein Satz Kerzen je Saison, stets TCW-III-Öl und im Winter kleine Wartung der Gelenke und weiterer Schmierstellen. Gefühlvoller Umgang mit dem Choke und damit gab er sich zufrieden. Der Korrosionsschutz (Lack) war nicht der letzte Schrei, insgesamt aber beherrschbar.

BON
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  #5  
Alt 25.02.2014, 08:21
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mein 70iger ist absolut Gedanken-und Problemlos ein Minimaß an Pflege.

Nichtmal neue Kerzen will er haben.


Bissel durstig, der Klang ist einzigartig.

Kein Rengedeng sondern eher auch fauchen.
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  #6  
Alt 25.02.2014, 11:57
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Superpapa Superpapa ist offline
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Zitat:
Zitat von bootohnenamen Beitrag anzeigen
... der fuhr offiziell mit 1:50 (offiziell) und mit 1:75 - 1:80 (inoffiziell). Mit der Angstmischung mutierte er allerdings zum Nebelwerfer. Die 1:75 lief er über 600 h ohne jegliches Problem...
Das Mischungsverhältnis sagt aus: Liter Öl zu Liter Benzin.
Wenn offiziell 1:50 vorgeschrieben, so ist eine Angstmischung mit mehr Öl, also eher 1:25. Die Angst besteht ja gerade darin, dass irgendwelche bewegten Teile wegen Schmierungsmangel heftig zueinanderfinden.
Das der Nebelwerfereffekt bei mehr Öl zunimmt, ist klar, jedoch neigen 2-Takter bei Stand- und Wenig-Gas ohnehin zum ersaufen mit der entsprechenden Abgasqualität.
Übertreiben sollte man es auf keinen Fall, sowohl aus Umweltaspekten als auch wegen der Ölkohleablagerungen im Brennraum, Auspuff, Kerzen etc..
Zusammenfassend ist festzustellen, dass bei härteren Bedingungen eher etwas mehr Öl, als vorgeschrieben, sinnvoll sein kann, auf keinen Fall weniger.
Gruß
Michael
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  #7  
Alt 25.02.2014, 12:39
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Zitat:
Zitat von Superpapa Beitrag anzeigen
Das Mischungsverhältnis sagt aus: Liter Öl zu Liter Benzin.
Wenn offiziell 1:50 vorgeschrieben, so ist eine Angstmischung mit mehr Öl, also eher 1:25. Die Angst besteht ja gerade darin, dass irgendwelche bewegten Teile wegen Schmierungsmangel heftig zueinanderfinden.
Das der Nebelwerfereffekt bei mehr Öl zunimmt, ist klar, jedoch neigen 2-Takter bei Stand- und Wenig-Gas ohnehin zum ersaufen mit der entsprechenden Abgasqualität.
Übertreiben sollte man es auf keinen Fall, sowohl aus Umweltaspekten als auch wegen der Ölkohleablagerungen im Brennraum, Auspuff, Kerzen etc..
Zusammenfassend ist festzustellen, dass bei härteren Bedingungen eher etwas mehr Öl, als vorgeschrieben, sinnvoll sein kann, auf keinen Fall weniger.
Gruß
Michael
Hat der Superpapa denn einen Force ?

die Angstmischung ist schon 1:50, mit 1:25 läuft er nicht mehr bzw. ganz beschis... ( hat auch nur einen Vergaser )

ich fahre meinen auch mit gefühlten 1:75 ohne größeres Qualmen - aber das sollte jeder für sich selbst entscheiden.
__________________
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  #8  
Alt 25.02.2014, 22:04
bootohnenamen bootohnenamen ist offline
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Die Angstmischung ab Werk berücksichtigt den DAU (dümmsten anzunehmenden User). Und ggf auch noch die Verwendung von falschem Öl. Die 1:75-Empfehlung gab es nicht offiziell, aber...

BON
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  #9  
Alt 26.02.2014, 07:06
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Hi,
richtig, ich habe keine Force-Erfahrungen.
Wenn der Hersteller offiziell 1:50 empfiehlt, würde ich nicht mit weniger Öl fahren.
In den meisten Fällen ist das Pleuellager kritisch. Wenn das Pleuellager ein Gleitlager ist, ist meist nicht weniger Öl zulässig.
Erst seit der Einführung von Nadellagern sind Mischungsverhältnisse von 1:100 üblich.
Bestimmte ältere (meist russische) Motoren schrieben sogar 1:25 vor. Ob da die anderen Kurbelwellenlager kritisch oder die Kolben-Zylinderpaarung, Simmeringe ausschlaggebend waren oder die schlechtere Ölqualität entzieht sich meiner Kenntnis.
Der Leistungsverlust durch den paar Prozent höheren Ölanteil ist überschaubar und wird meist über Einstellungen kompensiert.
So löblich es auch ist, sparsam mit Öl umzugehen, mir wäre das Risiko zu hoch.
Schäden wegen etwas mehr 2T-Öl sind mir bisher nicht untergekommen, Ölmangelschäden schon öfter. Da reichte Nebenluft, ein zu mager eingestellter Vergaser oder simple Überlastung.
Gruß
Michael
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  #10  
Alt 26.02.2014, 12:16
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Hallo Allerseits,

da der Force ja auch nix anderes ist als ein modern verpackter
Chrysler bzw. WestBend, gebe ich auch mal meinen Senf dazu.

Hier sind ein paar Bilder wie der Motor innen aussieht,
nachdem er eine Saison gelaufen ist, nach einer Revision.
Betrieben mit vollsynthetischem 2-Takt Öl mit einer Mischung etwa 1/60.
Einfach unter dem Gesichtspunkt, dass die Schmierstoffe halt heutzutage
besser sind, als das was es vor 30 Jahren gab.
Der Motor müffelt damit nur kurz beim Anlassen.
Beim Fahren gibt es keine blaue Fahne, und das Synthetiköl riecht auch nicht so unangenehm.

http://www.boote-forum.de/album.php?albumid=3598

http://www.boote-forum.de/album.php?albumid=4207


Bei mehr interesse zu der Historie, meine Kommentare zu Chrysler/Force
Themen mal durchblättern. Da gibt es auch Links zu Ersatzteilkatalogen
wo man sieht, das da viele Teile über 30 Jahre nicht geändert wurden.
Hat sich ja über Jahrzehnte bewährt, ist aber mittlerweile halt nicht
mehr zeitgemäß.
Ich hab jedesmal ein total schlechtes Gewissen,
wenn ich mit dem Motor ohne grüne Plakette durch die Frankfurter Umweltzone fahre.
Mit dem Boot darf ich das. Mit dem Auto gäb´s Punkte.

Viele Grüße

Jo
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  #11  
Alt 26.02.2014, 13:03
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Ich find Chrysler/Force prima.
Ich habe mit den Motoren meine Grunderfahrungen gesammelt.
Nie Getriebeschäden oder abgerissene Pleuel, gebrochene Kolben etc.

Jedenfalls hatten die nie so krasse Gewaltschäden wie andere Motoren

Mfg
Manfred
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Natürlich spreche ich mit mir selbst. Manchmal brauche ich auch mal kompetente Beratung...
...und aus gesundheitlichen Gründen erkannt, kürzer zu treten

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  #12  
Alt 26.02.2014, 14:55
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Zitat:
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In den meisten Fällen ist das Pleuellager kritisch. Wenn das Pleuellager ein Gleitlager ist, ist meist nicht weniger Öl zulässig.
Erst seit der Einführung von Nadellagern sind Mischungsverhältnisse von 1:100 üblich.
Hallo Michael,

laut Deinem Statement hätten demnach 95% der nach 1960 gebauten Aussenborder mit 1:100 fahren dürfen, denn ab spätestens der Zeit waren Nadellager für Pleule und Kolbenbolzen Standard. Normal war damals eher eine 1:33-Mischung.
Es wird wohl eher auf die Entwicklung besserer Mischöle, die verbesserten Metalllegierungen, deren Veredelungen und auf eine präzisere Fertigung zurück zu führen sein, dass einige Hersteller es wagten, um etwa 1980 herum, magerere Mischungsverhältnisse zu gestatten.

Grüße Stefan
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  #13  
Alt 26.02.2014, 16:05
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Superpapa Superpapa ist offline
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Hi Stefan,
bei den mir bekannten 2-Taktern, alles DDR, fand die Umstellung in zeitlichen Zusammenhang mit Pleuelnadellagern statt.
Trabbi: 1:33 > 1:50 (nicht weniger Öl wegen KW-Simmeringen)
Forelle, Tümmler, diverse Mopeds der Simson-Serie, Motorräder MZ und tschech. JAWA(die 350er ging trotz 1:25 Angstölung gern fest).
Sicherlich spielte die Ölqualität mit rein, aber Gleitlagerpleuel mit 1:50 hat sich keiner getraut.
Gruß
Michael
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  #14  
Alt 26.02.2014, 20:15
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Basstel-Bassti Basstel-Bassti ist offline
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Zitat:
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Hi Stefan,
bei den mir bekannten 2-Taktern, alles DDR, fand die Umstellung in zeitlichen Zusammenhang mit Pleuelnadellagern statt.
Trabbi: 1:33 > 1:50 (nicht weniger Öl wegen KW-Simmeringen)
Forelle, Tümmler, diverse Mopeds der Simson-Serie, Motorräder MZ und tschech. JAWA(die 350er ging trotz 1:25 Angstölung gern fest).
Sicherlich spielte die Ölqualität mit rein, aber Gleitlagerpleuel mit 1:50 hat sich keiner getraut.
Gruß
Michael
warum sind die Landmaschinen meistens festgegangen ??


entweder zu heiß ( Vollgas und warme Außentemperaturen -keine Wasserkühlung) oder aber Bergab Schubfahrt ( kein Sprit =Öl )
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  #15  
Alt 27.02.2014, 09:34
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Superpapa Superpapa ist offline
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Naja, jetzt werden wir richtig offtopic....
Trabbi und Wartburg hatten Freilauf im Getriebe(600er und 601er nur im 4. Gang), Schubabschaltung kenne ich bei 2-Taktern nirgends.
Hab selbst mal im tiefsten Winter nen Trabbi-Kolbenklemmer eingefangen, A10 nachts bei gut 10 cm Neuschnee selber Spuren gebaut, fürn 3. Gang zu laut, im 4. zu niedrige Drehzahl bei Vollgas - quietsch...
Alle anderen mir bekannten Probleme wurden durch andere Defekte(Zündung, Kühlung, Vergaser, Lagerverschleiß, Altersschwäche...) verursacht, jedoch nie wegen zuviel Öl.
Bei Kühlungs- und anderen Schäden hilft auch viel Öl nicht mehr.
Die herstellerseitige Ölmengenempfehlung deckt eigentlich den Normalbetrieb ab, bestenfalls bei extrem geringen Leistungs- und Drehzahlabforderungen und/oder gutem Öl könnte man geizen - mir wärs zu riskant.
Wer gut schmert, der gut fährt.
Gruß
Michael
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