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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art.

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  #1  
Alt 27.02.2014, 20:43
Thomingen Thomingen ist offline
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Standard Öffnungen im Innenraum Verschließen

Beim Herrichten eines Umbaus einer Gfk-Seegeljolle Bj: 1971 stehe ich vor einem Problem, dass hoffentlich nur auf den ersten Blick von größerer Natur ist.
im hinteren Teil befinden sich beidseits Ausschnitte aus der Sitzbank, die mehr Beinfreiheit zu den Seiten nach dem Anbringen eines Steuerstuhls versprechen sollen.
Ich würde die Löcher gerne mit gewölbten Kunststoffplatten verschließen und über diese dann laminieren, um mehr Stabilität zu bekommen.
Müssten diese Platten vor dem laminieren angerauht werden oder komplett überspachtelt werden?
Wie viele Lagen Vlies, Gewebe oder Matten in welcher Stärke sind notwendig?
Klingt diese Reihenfolge stimmig?
-Platten reinigen und anschrauben
-Fugen / Kanten mit Grob, dann mit Feinspachtel ausbessern. Von grob nach fein schleifen
-2-3 Lagen GFK überlaminieren

Muss das GFK vor dem lackieren nochmal überspachtelt werden oder wird das GFK selbst feingeschliffen und lackiert?

Falls jemand einen viel besseren Vorschlag hat, um diese Löcher zu verschließen bin ich natürlich immer offen

Ich danke vielmals für jeden hilfreichen Beitrag und hämmere meinen Kopf schonmal vorsorglich gegen die Wand für jeden sinnvollen Beitrag in diesem Forum zu meinem Thema, den ich in den letzten 1,5 Std. nicht gelesen oder verstanden habe.
Herzliche Grüße aus dem Allgäu
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  #2  
Alt 27.02.2014, 23:06
seeblick35 seeblick35 ist offline
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Wenn ich es richtig verstehe, willst Du die Kunststoffplatten verwenden, um dem neu zu erstellenden Laminat eine Form zu geben.
Ich kennen das Material der Platten nicht, gebe jedoch zu bedenken, dass z.B. Polyethylen und Polyamide keine Haftung mit PE- und Epoxidharzen eingehen.

Das Material meiner Wahl wäre daher Sperrholz, welches vorher an den später nicht mehr erreichbaren Stellen versiegelt wird. Es braucht nur wenige mm stark sein, da die Festigkeit später durch das Laminat entsteht.
Es wird mit Klebespachtel an die vorhandenen Formen angepasst, dabei werden gleich weiche Übergänge durch Hohlkehlen erstellt.
Geschraubt werden muss eigentlich nichts.

Bei der Laminatstärke würde ich mich an den angeschnittenen Stellen im Rumpf orientieren, schließlich muss die jetzt verursachte Schwächung der Konstruktion wieder ausgeglichen werden.

Wenn Du z.B. die einzelnen Materialien im Online-Shop von Bootsservice Behnke anschaust, ist dort die ungefähre Stärke im Laminat angegeben, z.B. 0,5 mm bei 450er Glasgelege.
Einem ungeübtem Laminierer würde ich aber eher zu dünneren Materialen raten.

Das Laminat selbst kannst Du nicht feinschleifen, Du würdest immer wieder die Glasfasern freischleifen. Mann kann es auch einfach so lackieren, sieht aber dann immer die Struktur des Gewebes. Wenn es glatt werden soll, muss es gespachtelt werden.

Stefan
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  #3  
Alt 28.02.2014, 06:31
Thomingen Thomingen ist offline
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Ja genau, wollte den Kunststoff zur Formgebung verwenden. Gibt es denn Kunststoff, der eine Verbindung mögl. macht? Oder wie wäre es mit dünnem Blech?
Ich weiß nicht ob ich mir das mit dem Sperrholz zutraue, da schon das ausformen mit Styrodur nicht so recht klappen wollte.
Wenn du meinst das Laminat hält nicht an den Platten, könnte ich diese dann evtl nur zum Formen verwenden und anschließend entfernen?
Vielen Dank schonmal!
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  #4  
Alt 28.02.2014, 07:25
Benutzerbild von piep
piep piep ist offline
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wozu brauchst du auf der form haftung? die könnte auch aus pappe sein, die stabilität bringt später das laminat. das muß halt ordentlich an den bestand angeschäftet werden.
__________________
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  #5  
Alt 28.02.2014, 10:34
seeblick35 seeblick35 ist offline
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Wenn Du die Kunststoffplatten später wieder heraus bekommst, kannst Du es ausprobieren. Ansonsten hätte ich Angst, dass sie sich lösen und im Hohlraum "umherklappern".
5-mm Sperrholz kannst Du mit der Laubsäge bearbeiten.
Der Hinweis zum Anschäften des alten Laminates ist natürlich auch wichtig.

Stefan
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  #6  
Alt 28.02.2014, 18:45
Thomingen Thomingen ist offline
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Habe mich mit dem Schäften heute eingelesen. Viel Fläche Habe ich dafür nicht, oder kann man auch im 90° Winkel schäften? habe das nur bei zu einander parallel liegenden Flächen oder Bruchstücken gesehen.
Hätte mehrere qm² von ganz dünnem Holzfurnier zur Verfügung. Könnte ich dieses auf meine gewölbten Platten kleben und dann darauf laminieren?
Oder denke ich mittlerweile zu kompliziert?
Ich bedanke mich auf jeden Fall schonmal für die hilfreichen Antworten.
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  #7  
Alt 28.02.2014, 19:35
seeblick35 seeblick35 ist offline
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Was Du als Formgeber verwendest, ist letzendlich fast egal, es muss nur ausreichend fest sein, um das Laminat ausreichend entlüften zu können.
Wenn der Formgeber im Boot bleiben soll, muss er nur ausreichend verrottungsfest sein (z.B. Dein Kunststoff oder mit Harz getränktes Holz).

Ich habe mal was gemalt, so würde ich es machen:
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Das alte GFK muss kräftig angeschliffen werden, im Bild oben durch Anschäften, unten zumindest bis zum Gewebe (Das Gelcoat muss weg).
Der Formgeber wird mit Klebeharz befestigt, im Bild unten durch Anbringen einer Hohlkehle. Oben muss nur aufgepasst werden, dass der Winkel nicht spitz wird, das lässt sich später nicht lamieren.
Das neue Laminat ergibt dann in der erforderlichen Stärke eine kräftige Verbindung der Flächen.

Natürlich kann auch die untere Ebene eine neue Form sein, jedoch muss auch diese dann wieder an altes Laminat in der beschriebenen Art angearbeitet werden.

Stefan
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  #8  
Alt 02.03.2014, 15:01
seeblick35 seeblick35 ist offline
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Wenn Du mal in den Strang von Chewbaka http://www.boote-forum.de/showthread...=193816&page=4 schaust, Beitrag 63, siehst Du die Verbindung von altem und neuem Material, obwohl ich noch schärfer in das alte Gelcoat geschliffen hätte.

Stefan
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  #9  
Alt 02.03.2014, 16:46
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chewbaka chewbaka ist offline
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Hi Thomingen, hi Stefan,

muss da kurz was dazu einwerfen:

die Schäftung kommt bei meinen Bildern vielleicht nicht ganz so gut zur Geltung, ist aber de facto 15-20mm lang bei einer Materialdicke von ca. 2-3mm, das Gelcoat habe ich mit 40er Papier auf dem Exzenter-Scheifer angerauht und immer alles schön mit Aceton entfettet.

Die Überlappungen letzen beiden Lagen Matte sind dann immer so 50-80mm über das alte Gelcoat drübergeführt, verschliffen und gespachtelt, um weiche Übergänge zu kriegen. (siehe modifiziertes Bild vom Stefan)

Ansonsten bin ich mit deinen Ausführungen voll bei Dir, am Motorkasten habe ich sogar von 2 Seiten laminiert, also von Außen und Innen sowie immer ein Gelege gleich in die Spachtel-Hohlkehle mit eingearbeitet.

Ich bin auch kein Profi, und arbeite halt nach bestem "Wissen und Gewissen"...

Grüße, Tobi
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  #10  
Alt 08.03.2014, 22:00
Thomingen Thomingen ist offline
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Vielen Dank für eure Hilfe! Hätte evtl. noch eine Frage: Ihr hattet gemeint als Anfänger sollten die Fasermatten nicht zu dick sein. Was für eine Stärke würdet ihr dann empfehlen? Weitere Bilder von meinem Fortschritt folgen in Kürze
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  #11  
Alt 09.03.2014, 17:47
seeblick35 seeblick35 ist offline
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Die Verarbeitbarkeit der Fasern hängt auch vom Material ab (Gewebe/Gelege..., Art der Bindung).
Empfehlen würde ich Fasern mit höchstens 300 g/m², wobei ich auch schon 450er Biax-Gelege gut um Kurven herum bekommen habe.
Rovings taugen eher nur für ebene Flächen.
Um den Spachtelaufwand gering zu halten, verwende ich zum Ende immer feinere Fasern.

Stefan
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  #12  
Alt 13.03.2014, 20:14
Thomingen Thomingen ist offline
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Vielen Dank für deine Antwort! Ich habe mir 300er Matten besorgt wie viele Lagen davon würdest du empfehlen, damit es richtig belastbar wird? Würden 2 reichen? Danke,
Lg Thomas
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  #13  
Alt 13.03.2014, 22:49
seeblick35 seeblick35 ist offline
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Orientiere dich bei der zu erreichenden Materialstärke am bestehenden Boot (GFK -Kante im entsprechenden Bereich messen).
Du wirst je Lage 300er Matte ca. 0,7 mm erreichen, also werden 2 Lagen wohl nicht reichen.
Als Laie sollte man mit Sicherheitszugabe arbeiten, da man das Laminat meist harzreicher als die Werften ausführt.
Das Harz ist jedoch nur Bindemittel, hochwertiger ist ein harzarmes (natürlich trotzdem durchgetränktes) Laminat.

Stefan
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