Zinsen fuer Kaution Liegeplatz

[Pianist]

Schönen guten Tag an alle!

Wer sein Boot nicht in einem Verein, sondern einer gewerblichen Anlage liegen hat, musste bei Vertragsbeginn möglicherweise eine Kaution einzahlen (wofür auch immer, so viel kann man an einem Steg ja nicht kaputtmachen). In meinem Fall ist es so, dass der Unternehmer mir dafür drei Prozent Zinsen im Jahr zahlt. Also es geht um eine Summe knapp über 20 EUR. Für 2013 sogar nur knapp 4 EUR, weil ich ja dort erst seit Herbst bin. Nun frage ich mich: Wie versteuere ich das? Ich finde dafür weder im Mantelbogen noch in der Anlage KAP eine Eintragungsmöglichkeit. Da geht es ja immer nur um Zinsen, die man von Banken bekommt. Ich könnte das einfach als sonstigen Ertrag in meine betriebliche Buchhaltung aufnehmen, aber da gehört es nicht hin, weil die Einnahme ja aus dem Privatleben kommt.

Wie macht Ihr das?

Matthias

Hallo Matthias Anlage KAP Randziffer 16 Kapitalerträge, die nicht der inländischen Steuer u n t e r l e g e n h a b e n, also keine Abgeltungssteuer einbehalten wurde (wie bei den Banken)

Gruß Gerrit

[Pianist]

Ach - tatsächlich. Vielen Dank!

Matthias

[Fraenkie]

Dat müßte man ja dann auch für Kautionen bei Mietwohnungen machen ---theoretisch

Das weiss doch wohl kein durchschnittlicher Mieter

Auf die Idee wäre ich nie gekommen.
(Bin allerdings eher Vermieter).

Fällt das nicht unter die Rubrik: "Peanuts"

[Pianist]

Bei Mietwohnungen legt der Vermieter das Geld ja auf ein Konto, und wenn dort Zinsen anfallen, führt die Bank automatisch die Abgeltungssteuer ab. Der Vermieter muss also seinen Mietern eine entsprechende Abrechnung erteilen, damit die sich dann ggf. die Steuer zurückholen können, wenn sie unter den Freibeträgen lagen. Hier beim Liegeplatz geht die Kohle ja in den Haushalt des Unternehmers und er zahlt daraus selbst die Zinsen.

Tja, und zum Thema "Peanuts": Jeder Vorgang für sich ist klein, aber wenn man das auf alle Bundesbürger hochrechnet, kommen da auch wieder große Summen zusammen.

Wo wir gerade beim Thema "Steuern" sind: Eigentlich ist es total doof, dass man die Modernisierung eines Bootes nicht steuerlich berücksichtigen kann. Wenn ich mir überlege, in welchem Umfang ich da unmittelbare Wirtschaftsförderung geleistet und die örtlichen Handwerksbetriebe unterstützt habe, dann ist es schon ärgerlich, dass man für betriebliche Einkünfte extrem viel Steuern zahlt, aber für private Ausgaben nichts abziehen darf... (mal abgesehen von den haushaltsnahen Dienstleistungen, aber die sind auch gedeckelt)

Matthias

Hallo Matthias Hobbytätigkeiten sind generell aus der Steuer-wenn du aber dein Schiff vercharterst und Einnahmen generierst , als Gewerbetreibender, sieht die Geschichte wieder anderst aús.

Gruß Gerrit

[Pianist]

Zitat von Xendia

Hallo Matthias Hobbytätigkeiten sind generell aus der Steuer-wenn du aber dein Schiff vercharterst und Einnahmen generierst , als Gewerbetreibender, sieht die Geschichte wieder anderst aús.

Also Du argumentierst so, dass Du die erhaltenen Zinsen dem Lebensbereich "Boot fahren" zurechnest, so dass da hohe Ausgaben lächerlich kleinen Einnahmen gegenüberstehen und somit kein steuerpflichtiger Gewinn anfällt, richtig? Ich gebe zu, dass ich auch kurz darüber nachgedacht habe, ob man das so sehen kann. Vielleicht rufe ich dazu einfach mal beim Finanzamt an.

Am einfachsten wäre es, wenn der Vermieter die jeweils nächste Jahresrechnung um den Zinsbetrag reduziert, dann fällt diese Buchung gar nicht an.

Matthias

Nein Matthias - Kapitalerträge sind außen vor und immer steuerpflichtig,
Bootsausgaben kann man privat niemals steuerlich anrechnen, außer man betreibt Gewerbe mit per Saldo Gewinnen, sonst ist es Liebhaberei und wird per Fiskus wieder abgemeldet-Gewinn ist aber salopp gesagt der Überschuß über die Ausgaben/ Aufwendungen

Gruß Gerrit

[Fraenkie]

Zitat von Pianist

Bei Mietwohnungen legt der Vermieter das Geld ja auf ein Konto, und wenn dort Zinsen anfallen, führt die Bank automatisch die Abgeltungssteuer ab. .................

Matthias

Ah ja, stimmt.

[Kielholer]

Zitat von Pianist

Also Du argumentierst so, dass Du die erhaltenen Zinsen dem Lebensbereich "Boot fahren" zurechnest, so dass da hohe Ausgaben lächerlich kleinen Einnahmen gegenüberstehen und somit kein steuerpflichtiger Gewinn anfällt, richtig? Ich gebe zu, dass ich auch kurz darüber nachgedacht habe, ob man das so sehen kann. Vielleicht rufe ich dazu einfach mal beim Finanzamt an.

Am einfachsten wäre es, wenn der Vermieter die jeweils nächste Jahresrechnung um den Zinsbetrag reduziert, dann fällt diese Buchung gar nicht an.

Matthias

Sei froh, dass das Angebot an Liegeplätzen gerade die Nachfrage übersteigt.

[Fritz682]

du hast Sorgen ...

[Kielholer]

Aber ich doch nicht.

[Vierzigplus]

Ich würde den Marinabetreiber vorsichtig fragen, ob er den Zwanni über seine Bücher laufen läßt oder daran vorbei.

Der geht vielleicht davon aus, dass kein Mensch diesen Kleckerbetrag in seine Steuererklärung packt und guckt dann vielleicht komisch, wenn irgendwann die Steuerfahnder auf dem Hof stehen.

[Pianist]

Das ist ein relativ großes Unternehmen, da wird alles sauber laufen. Zumal die Zinszahlungen für das Unternehmen Betriebsausgaben sind. Also ich trage das einfach in Zeile 16 ein und fertig.

Matthias

[Sönke Hans]

Zitat von Pianist

Schönen guten Tag an alle!

Wer sein Boot nicht in einem Verein, sondern einer gewerblichen Anlage liegen hat, musste bei Vertragsbeginn möglicherweise eine Kaution einzahlen (wofür auch immer, so viel kann man an einem Steg ja nicht kaputtmachen). In meinem Fall ist es so, dass der Unternehmer mir dafür drei Prozent Zinsen im Jahr zahlt. Also es geht um eine Summe knapp über 20 EUR. Für 2013 sogar nur knapp 4 EUR, weil ich ja dort erst seit Herbst bin. Nun frage ich mich: Wie versteuere ich das? Ich finde dafür weder im Mantelbogen noch in der Anlage KAP eine Eintragungsmöglichkeit. Da geht es ja immer nur um Zinsen, die man von Banken bekommt. Ich könnte das einfach als sonstigen Ertrag in meine betriebliche Buchhaltung aufnehmen, aber da gehört es nicht hin, weil die Einnahme ja aus dem Privatleben kommt.

Wie macht Ihr das?

Matthias

Hallo!

Ich würd freiwillig mehr Kaution abgeben. Ist doch ne super Verzinsung!

[Pianist]

Ja, daran hatte ich auch schon gedacht. Drei Prozent kriegt man ja derzeit nirgends. Aber da hat man keine Einlagensicherung...

Matthias

[Fritz682]

Zitat von Kielholer

Aber ich doch nicht.

nee, Du nicht

[gerd kj]

Tolles Thema.

Eigentlich gute Frage an Steuerberater und Finanzbeamte.

Es wäre zu wünschen, wenn der TE die € 4,00 für 2013 in seiner Steuererklärung verschweigt.

Vorteil für ihn: Wenn er wegen Steuerhinterziehung verknackt würde, hätte er die Möglichkeit den Uli kennen zu lernen.

Vorteil für das Forum: Das Kopfzerbrechen über solche Fragen bliebe für eine Weile aussen vor.

Gerd

[Pianist]

Also vorhin habe ich das ja noch ignoriert, aber diese erneute Stichelei lässt in mir den Verdacht aufkommen, dass Dir die Tragweite solcher Fragen nicht ersichtlich ist. Dann wäre es aber angebracht, wenn Du Dich ein wenig zurückhältst, und nicht immer wieder erkennen lässt, dass Du solche Fragen irgendwie lächerlich findest.

Wenn Du normaler Arbeitnehmer bist, sei Dir verziehen. Aber wenn Du selbständig bist, müsstest Du wissen, dass jede einzelne Kontobewegung ordnungsgemäß getextet sein muss, egal ob es sich um 4 EUR oder 400.000 EUR handelt. Noch nie was von IDEA gehört? (nein, nicht IKEA)

Matthias

[Mar-Thar]

Zitat von Pianist

aber diese erneute Stichelei lässt in mir den Verdacht aufkommen, dass Dir die Tragweite solcher Fragen nicht ersichtlich ist

Wo doch die Frage nach der Steuerbarkeit nahezu ebenso essentiell ist, wie die, warum auf den meisten Charterbooten kein Funkgerät zu finden ist oder wieso das Massensterben von überbord gegangenen Sportbootfahrern nicht durch eine Rettungswestenpflicht verhindert wird. Manchmal frage ich mich wirklich, wie die Menschheit eigentlich bisher ohne Foren überleben konnte, wo doch erst hier jeder mit Lebensberatung zu allen möglichen und unmöglichen Themen grundversorgt wird.

Noch nie was von IDEA gehört? (nein, nicht IKEA)

Ich hatte im Dezember gerade die erste Außenprüfung seit über 10 Jahren, aber daß der Prüfer IDEA-Zugriff auf meine Privatkonten nehmen wollte, ist mir irgendwie völlig entgangen. Wäre ihm wohl auch schwergefallen...

Martin

[RIA_Ingo]

Was ist das IDEA ?
Meine Frau ist selbständig und mitbesitzer des Boots.
Müssen selbständige andere Dinge beim Betrieb einen Bootes zu privaten Zwecken beachten als normale Arbeitnehmer ?


Edit : habe unter IDEA ein Plausi Programm unter Gdpdu gefunden.
Ist das gemeint ?

[Mar-Thar]

Nein.

[Pianist]

Zitat von Mar-Thar

Wo doch die Frage nach der Steuerbarkeit nahezu ebenso essentiell ist, wie die, warum auf den meisten Charterbooten kein Funkgerät zu finden ist oder wieso das Massensterben von überbord gegangenen Sportbootfahrern nicht durch eine Rettungswestenpflicht verhindert wird. Manchmal frage ich mich wirklich, wie die Menschheit eigentlich bisher ohne Foren überleben konnte, wo doch erst hier jeder mit Lebensberatung zu allen möglichen und unmöglichen Themen grundversorgt wird.

Die allererste Pflicht eines jeden Foren-Teilnehmers ist es meiner Meinung nach, die Fragen anderer Leute erst mal ernstzunehmen. Es sind sicher nicht für jeden Teilnehmer alle Fragen von gleichem Interesse, aber zumindest sollte man doch davon ausgehen, dass jemand ein ernsthaftes Erkenntnisinteresse hat, wenn er hier eine Frage stellt. Und da ist es absolut unangebracht, sowas ins Lächerliche zu ziehen. Es wäre dann im Einzelfall vielleicht besser, auf das eine oder andere Posting zu verzichten. Ich belustige mich doch auch nicht öffentlich darüber, wenn hier Leute einen Text mit eigenartiger Rechtschreibung veröffentlichen.

Zitat von Mar-Thar

Ich hatte im Dezember gerade die erste Außenprüfung seit über 10 Jahren, aber daß der Prüfer IDEA-Zugriff auf meine Privatkonten nehmen wollte, ist mir irgendwie völlig entgangen.

Ich führe nur noch ein einziges Girokonto, als Einzelunternehmer benötigt man ja nicht mehrere Konten. Das spart auch viel Zeit bei der Steuererklärung, weil man dann alle Zahlen auf einen Blick hat, ich habe die 18xx-Konten (im SKR 03) fein ausdifferenziert, vor allem was die relevanten Versicherungen und die haushaltsnahen Dienstleistungen angeht. Aber dadurch sind eben auch alle Privateinlagen erklärungsbedürftig. Ich hatte so einen Fall ja bisher noch nie, dass mir jemand außerhalb meiner unternehmerischen Tätigkeit Geld überweist.

Von daher wäre es prima, wenn hier eine solche Frage nicht ins Lächerliche gezogen wird. Andere betrifft das sicher auch.

Zitat von RIA_Ingo

Was ist das IDEA ?
Meine Frau ist selbständig und mitbesitzer des Boots.
Müssen selbständige andere Dinge beim Betrieb einen Bootes zu privaten Zwecken beachten als normale Arbeitnehmer?

Nein, natürlich nicht. Aber wenn man nur ein einziges Girokonto unterhält, und eine Bilanz auf der Grundlage einer doppelten Buchhaltung erstellen muss, dann tauchen im Journal natürlich auch alle Privateinlagen auf, wie diese lächerlich kleine Zinszahlung. Und da muss die Frage schon erlaubt sein, wie man damit umgeht. IDEA ist diese Daten-Schnittstelle, mit der Betriebsprüfer die Buchhaltungsdaten auswerten (können). Manche machen das, und manche machen es rein manuell.

Matthias

[Mar-Thar]

Moin,

Zitat von Pianist

Die allererste Pflicht eines jeden Foren-Teilnehmers ist es meiner Meinung nach, die Fragen anderer Leute erst mal ernstzunehmen.

Das mag, in einer ideale Welt, so sein. Normalerweise halte ich es hier so, dass ich mich nur zu Themen äußere, zu denen ich auch tatsächlich was zu sagen habe, sei es nun auf Basis fundierten Wissens oder wenigstens eines gefestigten Vorurteils. Wie Dir eventuell aufgefallen ist, habe ich mich zu den von den Dir hier angeschubsten Themen bislang auch wohlweislich zurückgehalten, wenn auch leise vor mich hinfeixend. Bei der Fülle an abstrusen Klopfern, die Du hier so bringst, konnte ich jetzt allerdings nicht länger an mich halten und mußte mal einen Kommentar dazu loswerden Sorry, falls ich gerade Dein Weltbild ins Schwanken gebracht habe.

Zitat von Pianist

Ich führe nur noch ein einziges Girokonto, als Einzelunternehmer benötigt man ja nicht mehrere Konten. [..] Aber dadurch sind eben auch alle Privateinlagen erklärungsbedürftig.

Was sie nicht wären, wenn sie in der Buchführung gar nicht erst auftauchten, weil privat.

Zitat von Pianist

Das spart auch viel Zeit bei der Steuererklärung, weil man dann alle Zahlen auf einen Blick hat, ich habe die 18xx-Konten (im SKR 03) fein ausdifferenziert, vor allem was die relevanten Versicherungen und die haushaltsnahen Dienstleistungen angeht.

Sowas läßt sich (z.B. in Quicken) hervorragend über Klassen und Kategorien gestalten, ohne daß man privates und geschäftliches auf einem einzigen Konto vermauscheln muß. So eine Vorgehensweise muß doch per se jeden FA-Beamten erstmal mißtrauisch machen, wenn der Umsatz so hoch ist, daß eine E/Ü-Buchführung mehr nicht ausreicht und man zur Bilanzierung gezwungen ist.

Zitat von Pianist

Andere betrifft das sicher auch.

Irgendwie bezweifle ich doch ein ganz klein wenig, daß irgendjemand hier über das Thema schonmal ernsthaft ins Grübeln gekommen ist.

mfg
Martin

[Flieger]

Zitat von Pianist

Die allererste Pflicht eines jeden Foren-Teilnehmers ist es meiner Meinung nach, die Fragen anderer Leute erst mal ernstzunehmen.
Matthias

Da stimme ich dir unumwunden zu.
Manche Fragen von dir, auch wenn sie im weitestens Sinne maritimen Hintergrund haben sind, bei allem Respekt...

zu deinen 20€ Zinseinkünften solltest du im Zweifelsfalle mal beim Finanzamt nachfragen, das wäre sicherlicht die bessere Info-Quelle
und immer alles schön angeben, Hoeneß lässt grüßen