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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen.

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Alt 19.03.2014, 12:55
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Hier,wie versprochen, der Baubericht im neuen Thread.
Ort: N/O-Thailand, 1 Autostunde von Laos,und damit dem
Grenzfluss Mekong entfernt.
Klima: Tagsüber an die 40° C, sehr schwül,selten Wind.
Ein Foto zeigt den Zustand des Rumpfes bei Baustop,da
verfügbare Zeit abgelaufen,Epoxy +Ply+Eigenpower aufgebraucht.
Der Report wird fortgesetzt.
Grüsse: jürgen
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Alt 19.03.2014, 17:32
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Hi!

Sehr gut. Was für Sperrholz hast Du dahinten bekommen? Viel Erfolg!!!!

und viele Grüße
blondini
__________________
viele Grüße
Blondini

(Blondini, der berühmte Seiltänzer, stürzte während einer Vorstellung in Manchester und fiel in den Löwenkäfig, der bereits in der Manege stand. Die erschreckten Tiere sprangen auseinander und blieben grollend am Gitter. Blondini wurde vom Dompteur aus dem Käfig gezogen und trat schon am Abend wieder auf.)
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  #3  
Alt 19.03.2014, 20:41
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Danke, blondini, für die wohlmeinenden Wünsche.Jegliche Materialrecherche hat
dort recht lange gedauert,es gibt ja kein vergleichbares Branchenbuch,auch Internet
und Telefon waren für mich wenig hilfreich,wegen schrift/sprachlicher Probleme.Ich
wusste zwar, wie wasserfestes Plywood auf thai heisst-aber sie hatten es nicht.Nur an
den Touri-Orten im Golf v. Siam,800 km, hätte ich es sicher+teuer bekommen.So ent-
schloss ich mich,mit gutem Sperrholz zu bauen,alles soll ja ohnehin gründlich mit Epoxy
beschichtet werden,der Rumpf zusätzlich mit Glasgewebe.Nach 4 Anläufen fand ich das
Ply in sehr guter Qualität in einem Baumarkt.Saubere Verleimung-an den Schnittkanten
sichtbar,viele Lagen,einwandfreie Deckfurniere beidseitig-wie daheim.Wasserfestigkeit
konnte nicht beantwortet werden.Jeff Spira sagt:alles wird heute wasserfest verleimt!
Nur die erforderlichen Materialstärken wurden um 1mm über-bzw.unterschritten.Gekauft!
Alles war recht günstig-auch die Anlieferung zu meinem Bauplatz-20 Km in den Busch.
Wo wir gerade beim Holz sind: die Spanten("Frames") sind aus Kanada ! Bestes,gerades
Konstruktions-Holz,vermtl. Fichte, gehobelt.Für den innenliegenden "Keelson" habe ich
rötliches,schweres Thaiholz,kein Teak,besorgt.Epo-Klebetest gemacht-ok.Die Holzhandlung
dazu war ein Shangri-La für Holzliebhaber-eine riesige Halle voll mit exotischen Material,in
allen Dimensionen-auch Teak-Herzbretter,2 m breit,6 m lang.Solche Einkäufe dauern,auch
wegen Umrechnung inch/cm,aber ich spreche etw. thai,wichtig ist, die Zahlen zu kennen.
Wie dort üblich,ist der Umgang mit dem Kunden sehr respektvoll und geduldig.bin ja auch
heiter und höflich- erst recht, wenn die Chefin eine anmutige junge Dame ist...

Jürgen,der den frischen Haffwind geniesst.

Geändert von haffsegler (19.03.2014 um 21:56 Uhr)
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  #4  
Alt 20.03.2014, 09:43
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Hi!

Dann nimm einen Rest oder säge ein kleines Stückchen von dem Holz ab und lege es einfach ins Wasser (altes Würstchenglas oder sonstwas, kannste dann verschliessen). Ich mache es auch so, um die Verleimung auf Wasserfestigkeit zu kontrollieren. Kochfest kontrolliere ich nicht. Dann kannst Du entspannt sein.

Viele Grüße
blondini
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  #5  
Alt 20.03.2014, 11:52
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Das werde ich so machen,habe dazu ein Reststück im Koffer mitgebracht.Allerdings
ist das Boot bereits fast vollständig damit beplankt,somit gibt´s da nichts mehr zu
ändern.Ich werde jedoch,wie bereits geschrieben,alles sehr sorgfältig mehrfach,innen+
aussen, mit Epoxy beschichten um das Wasser vom Holz verlässlich fernzuhalten.
Vor meiner Abreise habe ich den Rohbau in Folie eingepackt,wegen der 3-monatigen
Regenzeit-beginnt ca. Mai.Gegen die allgegenwärtigen Termiten (die zerstören jedes
Holz-ausser Teak) habe ich um die Füsse des "construction-jig" Lappen gewickelt,die
dann mit Altöl getränkt wurden.Somit glaube ich, alles getan zu haben um den recht
empfindlichen Bootskörper zu schützen-bis zur Wiederaufnahme der Arbeit-ca. November.
Hier gibt`s bald mehr Bilder+Kommentare, solange es die geneigte Leserschaft interessiert.
Grüsse:Jürgen
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  #6  
Alt 20.03.2014, 12:13
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Hi!

Ist schon klar, dass da nicht mehr viel zu ändern ist. Aber, wenn Du den Test gemacht hast, dann weißt Du, wie Du Dich verhalten musst, falls Dein Boot mal stark beschädigt werden sollte bei einer Grundberührung oder so. Falls es nicht wasserfest verleimt sein sollte, dann musst Du sehen, dass Du Land gewinnst ansonsten kannst Du Dir Zeit lassen.

Viele Grüße
blondini
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  #7  
Alt 20.03.2014, 12:52
René René ist offline
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Hallo Jürgen,

mit Folie einwickeln gibt Stockflecken bei der hohen Luftfeuchtigkeit. Das Holz wird dir modern, wenn es nicht jetzt schon mit Epoxy versiegelt ist. Vor allem wenn du es 3 Monate so verpackt lässt, ohne dass dort Luft dran kann zum abtrocknen.

Gruß René
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Alles hat ein Ende, nur die.....

Der Weg ist das Ziel - NEIN - Die gute Stimmung beim Genuss des Weges ist das Ziel! (geklaut hier im BF)
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  #8  
Alt 20.03.2014, 14:34
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Hi !
Habt Dank für eure konstruktiven Beiträge.Sehr nützlich für einen Selbstbau-
Novizen.Habe das Ply-Reststück gerade fotografiert und dann in ein Glasgefäss,
randvoll mit Wasser- getan,Deckel drauf,der Blondini-Test läuft.Wie man sieht:
Stärke 9 mm, 6 Lagen,recht dicke Deckfurniere,saubere Oberflächen.Entsprach
den Planvorgaben und liess sich mit Seilen,Zwingen,Helfer-Händen sowie
meinen Thai-Flüchen auch im Bugbereich zur Verklebung/Verschraubung
biegen.Ich glaube, 1 Tafel hat nicht mehr als ca. 20 € gekostet.Habe Belege,
später,wenn ich mehr Zeit habe, mache ich eine Liste der Kosten.
Zum Thema : Folie+Gammel. habe keine Befürchtungen,da es unter dem
Blechdach nett warm ist,die Folie locker-faltig aufliegt,gelegentlich doch etwas
Wind fächelt,und der Bootsboden im unter-Bugbereich noch nicht geschlossen
wurde-da kann Luft zirkulieren.Ausserdem habe ich meine lieben Mitarbeiter
gebeten,gelegentlich nach dem rechten zu schauen.Habe noch restl. Wellblech,
das lasse ich noch drauflegen,denn richtig Muffe habe ich vor diesem Monsun-
regen+Starkwind,das ist eine ganz brutale Angelegenheit-mehrmals erlebt.
Demnächst werde ich ein wenig über div. kleine Probleme berichten,denn
einfach war das bisher nicht immer-aber handhabbar.Es war eben nicht die
vertraute heimische Werkstatt.Aber mit Schwierigkeiten zu ringen,gehört ja
zur Selbstbauer-Praxis-ja,zu jeder echten Arbeit.Dafür darf ich -ich hoffe
auf eure Zustimmung - ein paar Trost-Fotos hinzufügen....unten seht ihr eins.
Wer möchte da noch,im schweissnassem T-Shirt 9 Std. lang Spanten aufzeichnen
und zusägen, wenn diese überaus flotte Musik durch den Djungel schallt...
dazu die Tanztruppe..Standbilder können die Realität nicht ganz wiedergeben.

gruss:Jürgen
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Alt 20.03.2014, 15:27
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Hi!

Das Sperrholz sieht ganz brauchbar aus. Ungewöhnlich ist, dass es eine gerade Anzahl von Lagen hat. Hat fast den Anschein, als ob zwei Platten aufeinander geklebt wären. Wird schon halten. Ich hätte das ganze Boot jedoch mit Epoxy eingestrichen, damit die Regenzeit nicht so viel Möglichkeit hat, Schaden anzurichten. Wird sich jetzt wohl nicht mehr ändern lassen.

Interessanter ist natürlich das Musikevent (grins).

Viele Grüße
blondini
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  #10  
Alt 20.03.2014, 16:34
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Ja, blondini-ich hatte sehr wohl vor, den ganzen Rumpf vor der Abreise zu
beschichten.Dem Epoxy-Verkäufer hatte ich vorsorglich gesagt,er soll ein paar
Gallonen+Zusatzmaterial für mich auf Lager legen.Hat er aber netterweise
flott wegverkauft-hier sind wir bei einem typischen Verhalten dort-früher
habe ich mich darüber aufgeregt-nutzt nix,macht`s nur schlimmer.Anderer-
seits kann ich mir vorwerfen,nicht gleich einen Grosseinkauf getätigt zu
haben,aber ich wollte erst mal das Epo ausprobieren,an kleinen Werkstücken.
Anfangs war ich misstrauisch,wegen Temperatur,L.-Feuchte,Mix-Verhältnis.
Denn wenn die Klebungen nichts taugen: desaster! im übrigen schien der
Epo-typ nicht gerade kenntnisreich-da hat`s mich schon gegruselt.Seine
Adresse habe ich um 3 Ecken von einem Engländer erhalten,welcher sich mit
Abformungen in Silikon befasst,und mir den Tip gab,worüber ich sehr froh
war.Generell ist nichts einfach dort,ein Materialeinkauf kostet mich immer
einen Tag,brauche Auto und nehme mir für sowas immer eine/n englisch
sprechenden Thai mit,das hilft ungemein.Ausserdem habe ich meinen
Bau ungern verlassen,meine lieben Mitarbeiter mögen keine Unterbrechungen,
die sind zwar sehr cool aber eisern an der Sache dran-ist dort Berufsehre.
Natürlich kann ich,bei Abwesenheit, ihnen einige Arbeit auf "Vorrat" geben,
aber dafür ist Bootsbau zu komplex,und wie soll ich Schäftungen oder 2-fach
schräge Einschnitte für Stringer vermitteln,wo sie z.B. noch nie einen Accu-
Spaxschrauber in der Hand hatten.Sie haben ihr ganzes Leben immer Thai-
Häuser gebaut mit Hacke(für Pfostenfundamente),Schlauchwaage,Handsäge,
Hammer,Nägel und das unentbehrliche Haumesser,das ich auch sehr schätze,
Fotos dazu folgen.Übrigens: wenn ihr Bilder von Thai-Ladies mögt,und der
Mod es auch akzeptiert,kann ich gelegentlich etwas einfügen.Nur werde ich
kein Klischee bedienen,dort gelte ich als Fotograf und war diesmal Trauzeuge
bei einer Thaihochzeit mit 120 Leuten.Es wurde erwartet,dass ich fotografiere,
was ich auch-obwohl sauanstrengend,gerne tat.Alle Fotos zeigen ehrenwerte,
meist verheiratete Personen mit guten Jobs als Lehrer,Geschäftsfrau oder
Büroangestellte.Sie alle sind überaus freundlich und hilfsbereit,und deshalb
schreibe ich hier soviel darüber-sie werden Fahrgäste sein,wenn Boot fertig.
gruss:jürgen

Geändert von haffsegler (20.03.2014 um 17:02 Uhr)
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  #11  
Alt 21.03.2014, 13:24
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Weiter mit dem Baureport.Seit Jahren habe ich einen freundschaftlich-
geschäftlichen Kontakt zu einer Thailady,(mit nettem Thai-Musiker
liiert) vor Ort.Wir haben bereits einige Vorhaben abgewickelt.Grosser
Vorteil: Sie spricht hervorragend englisch und auch laotisch,was neben
dem Thai im Nord-Osten die Alltagssprache ist.Sie hat mir Bauplatz
+Unterkunft zur Verfügung gestellt und betreut das Projekt bestens.
Wir beschlossen wegen Zeitdruck mit viel manpower einzusteigen.ich
zahlte übertariflich,es ging zügig voran,alle zufrieden.Es macht in Thailand
bei den günstigen Löhnen wenig Sinn,alleine,und dafür elend lange herum-
zuwurschteln.Den Bauplatz (5 x 6 m) zu überdachen hat 1 Tag gedauert,
Gesamtkosten waren sehr akzeptabel,das Material ist vergleichsweise billig.
Dann wurden zwei Bauleute angeheuert,wir drei sind zusammen ca. 180
Jahre alt ,also geballte Erfahrung,wenn auch nicht im Bootsbau,waren
vorhanden.Habe ihnen Pläne,Fotos+Skizzen gezeigt und los ging`s.
Material+Werkzeug waren bereits beschafft,Strom,Tische und Hilfsmittel parat.
Zuerst das Construction-Jig/Strongback fast vollständig aus Abfallholz gebaut,
dabei keine fehlerträchtigen Kettmasse für die 7 Spantabstände
benutzt,sondern vorher mit Handy-Rechner in Reihe aufaddiert+einzeln
auf Strongback markiert+kontrolliert.Vermeidet spätere Kopfschmerzen .
Dann Frames (Spantrahmen) auf grosser Gipskartonplatte angezeich-
net+angefertigt.Geklebt habe ich mit deutschem,wasserfestem Holzleim,
hatte noch kein Vertrauen in Thai-Epoxy.Spaxschrauben dazu.Hierzu gibt
der Konstrukteur nur Längen- und Distanzmasse an.Zusätzliche Winkelmasse
wären m.Mg.n. besser,denn später kommt viel Druck auf die Beine der
U-förmigen Frames beim Anbringen der Längsleisten("chinelogs" etc.).
Schon die Ausklinkungen dazu können folgenreiche Fehler bewirken.Hier
hätte ich zur ständigen Nachkontrolle gern eine Winkelangabe gehabt,die
man mit verstellbarem Messwinkel(Schmiege?),Schablone vom Original-Anriss
abnehmen oder eben mit gr. Geo-Dreieck hätte prüfen können.
Das Nachmessen mit Bandmass an/unter dem Strongback nervte. Recht
spät fiel mir ein,wie man genaue rechte Winkel geometrisch durch Zirkel-
schläge(Leiste mit mit 2 Nägeln,bzw. 1 Stift+1 Nagel an den Enden genügt
ja schon).Da sind wir an einem Tropenproblem: ich habe Jahre in heissen
Ländern verbracht und kann nur konstatieren, das meine Leistung vorort
auf ca. 70% abfällt,erst recht wenn man 6 Tage pro Woche von 8 bis 5
malocht, in Fremdsprachen kommuniziert,dann noch auf mm genau arbeiten
will.Von Moskitos,strange food+Missverständnissen will ich gar nicht reden.
Die schwüle Hitze ist das Problem.Aber meine Mitarbeiter verstehen das und
haben mit unerschütterlichen Glauben an ein Gelingen+aktivem Beistand
alles überwunden.Oft hat mir auch ein kühles Bier,Marke "Tiger" geholfen
Sie tranken nur Leitungswasser....
Bemerkung: ich habe mein Konterfei anonymisiert,bin skeptisch gegenüber
dem Internet(siehe social media),bewahre gern meine Privacy.
Man stelle sich vor: mein Bau wird zur "Thaitanic"....
Ausserdem bin ich z.Zt. fett wie `ne Otter.Das sind die
einzigen Gründe.
Gruss: Jürgen
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Geändert von haffsegler (21.03.2014 um 23:38 Uhr)
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Alt 25.03.2014, 13:08
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So nebenbei: beim Einmessen des Bauplatzes fand ich eine abgestreifte Schlangenhaut.Meine Frage dazu wurde knapp+klar
beantwortet: "nu hau" = Kobra.Weitere Nachfrage bezüglich Biss: "dei !" = tot.War mir im Prinzip klar,Hospital ist über eine Stunde
entfernt.Also wieder mal genau hinschauen, wo man hingreift,bei Dunkelheit (immer ab 18:15) nicht im Geländer herumlatschen.
Schlangen sind jedoch recht scheu,und verdrücken sich lieber,nicht jedoch die Kettenviper,die ist richtig agressiv.
Ganz gemein,und häufiger, sind die Hundertfüssler.Die sehen aus wie ein Gummispielzeug,watscheln lautlos bei Regen gern in die
Häuser,der Biss ist sehr schmerzhaft,und das für lange Zeit.Mich haben mal 9 Bienen in 2 Sekunden, durch Handschuhe!, in die Hände
gestochen-Nest im Holzstapel erwischt,und einen Kumpel hat beim Gummizapfen ein Skorpion gestochen-tagelanger Ausfall+pain.
Also immer aufpassen.

Zurück zum Bootsbau.Noch eine Auflistung der benutzten Maschinen+Werkzeuge:
El. Kreis- und Stichsäge,E-Hobel,Bohrmaschiene (R/l und Langsam-Anlauf für Senkungen+Gr.Spax),Bandschleifer,Kl.Winkel-
schleifer(Trenn- und Fächerscheibe-sehr nützlich!),Accuschrauber.Unsere Schraubzwingen sind recht unbekannt,hatte auch zu wenige,
dafür aber ein paar C-Clamps,unpraktisch, aber stark.Dazu das übliche Messwerkzeug+ Thai-tools.Vieles wie z.B. diese
Mini-Metallbügelsäge sind erhältlich, taugen aber nichts- 1 Schnitt=stumpf.Oft habe ich die "Jungs" auch unsere Aufgaben so
ausführen lassen,wie sie es immer tun -das ist oft ratsam+schneller.Der Schnurschlag,mit nassem Holzkohlenstaub,u. ähnliches.
Hölzer ablängen erledigten sie ruckzuck mit H.-säge ehe ich die Kr.-Säge klargemacht hatte.Bei div. Klemm+Messtricks u.ä. konnte
ich dagegen punkten,aber das spielte in ihrem Berufsalltag bisher nie eine Rolle.Allerdings gefiel ihnen pfiffige Lösungen,wenn
sie schnell+arbeitserleichternd waren und der Genauigkeit dienten.Vor Baubeginn hatte ich unseren Job mit Möbelbau verglichen,
sie sind ja im Schalungsbau und dem generellen Improvisieren zu Hause.Wir konnten prima voneinander profitieren.
Die fertigen Frames habe ich auf Position ihrer Halter aufgelegt,im Bugbereich sind die ja niedriger.Der Konstrukteur erwähnt
hier verschiedene Lösungen,auch das Aussägen einer Spantaufnahme.Das erschien mir etw. umständlich,ich habe dort kl. vorge-
bohrte Brettchen vorgesehen,die hielten die Frames in korrekter Lage und konnten bei Fehlstellung auch leicht umgesetzt werden.
Beim nächsten Ply on Frame-Bau würde ich auf jeden Fall den Strongback so breit wie möglich machen,denn später kann der
ganze Rumpf als Ganzes,da nur aufgelegt,beim Bearbeiten ja kippeln.dagegen halfen provisorische Stützbeine.Bei mir bestand
der Strongback aus zwei 5 m langen geraden Brettern,hochkant mit Distanzstücken dazwischen.Die sollten also recht breit,
oder gleich eine planebene,verwindungssteife Rahmenkonstruktion sein.Vermutlich geht auch ein gerades langes Kantholz,hochkant,
aber dann hat man sicher beim Ausrichten der Spanten Probleme und muss ständig peilen+unterlegen+korrigieren.
Wenn ich so im Forum lese,ist mein Bau von den handwerklichen Anforderungen her, vergleichsweise recht belanglos,jedoch
subjektiv gesehen,als Erstbau, nicht.Das ganze Drumherum ist komplex-da will ich nichts für die Thaitonne produzieren.
Anbei Fotos.Eins davon ist auf einem Fest aufgenommen-sehr off-topic,ich hoffe auf eure Gnade...Report wird fortgesetzt.
Gruss vom Haff,herrlich frisch hier-arbeiten ohne zu schwitzen.
Jürgen
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Geändert von haffsegler (02.08.2014 um 22:20 Uhr)
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Das mitgebrachte kl. Sperrholzstück hat den blondini-test bestanden,3 tage im wassergefüllten senfglas.Einige Lagen waren etw. ge-
quollen,was bei dem allseitigen Wassereintritt zu erwarten war,jedoch die Verklebung untereinander hielt unbeeinträchtigt.Nur eine
Oberflächenschicht,extrem dünnes Furnier, liess sich am Rand etwas abpellen.Weder im triefnassem noch getrocknetem Zustand liessen
sich die Holzlagen mit Handkraft voneinander trennen.Das Material war ja kein Marine-Ply,noch nicht mal exterior-grade;vielleicht hat
der Konstrukteur recht mit der Aussage:alles wird heute waterproof verklebt.Auf jeden Fall habe ich meine Freunde am Bauort kontak-
tiert-es wird regelmässig Zustand und Abdeckung kontrolliert,die Monsunzeit beginnt ja bald.
Die Fotos brauchen keinen Kommentar,nur eine Anmerkung noch: Beim Einbiegen kommt viel Druck auf die freien Seiten der Frames,
hier wollte ich eigentlich ein paar Hilfsspreizen anspaxen,kam aber vor lauter Rumrennerei nicht dazu,die Jungs haben manchmal etw.
zu sehr getrieben mit ihrem Eifer.Das würde ich in Zukunft anders machen,aber alles ging gut und blieb masshaltig,trotz der schwachen
Kleb/Schraub-Verbindung der Spantkonstruktion und dem langen Hebel.Es ist und bleibt aber uncool so zu bauen.Alle Frames waren
zuvor korrekt ausgerichtet worden mit Haltezungen auf der Auflage,montiertem Keelson sowie mehreren aufgerödelten Hilfsstringern.
Für die Spantdistanzen hatte ich ein Schablone,Markierungen und das Gesamtmass im Einsatz.Die geschäfteten Längsverbände wurden
mit Seil über Nacht vorgebogen und dann zur Endposition überredet+fixiert.
gruss: jürgen
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Für den innenliegenden "Keelson" habe ich rötliches schweres Thaiholz, kein Teak, besorgt. Epo-Klebetest gemacht-ok.
Weisst Du zufaellig wie es heisst ?
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Alt 30.03.2014, 14:04
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Hi swath!
Meine Mitarbeiter haben es sofort identifiziert und benannt,in Thai.Leider ist es mir
mir entfallen,sorry.Auf der Rechnung steht es,leider in "Nudel-Schrift"...
Beim nächsten Tel.-Kontakt werde ich den Namen erfragen und es dir mitteilen.
Es ist dunkelrotbraun,astfrei,sehr dicht, aber recht schwer.Es kann längst aufsplittern,
bei grober Gewalt,natürlich nicht bei der Verarbeitung im Bootsbau,da liess sich
wunderbar damit arbeiten.Ich erhielt es in der vorgegebenen Länge,brauchte es nicht
schäften und konnte es mit Seil+Knebel im Kiel/Bug-Bereich gut biegen,trotz kräftiger
Dimensionen. Mein bisheriger Favorit ist "mai deng" = Holz rot. Ein universal
einsetzbares Material.Leicht erhältlich.Geschliffen und lackiert ähnelt es dem Mahagony.
Hier noch eine Info-Quelle über Tropenholz,da müsste es auch aufgelistet sein,unter
Thailand,ich kann es aber nicht lokalisieren.

http://www.glen-l.com/wood-plywood/b...ing-woods.html

Besten Gruss: Jürgen

Geändert von haffsegler (30.03.2014 um 14:26 Uhr)
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Alt 11.04.2014, 14:55
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Hi!
Weitere Fotos vom Dory-Bau.
Wie ihr ja wisst,wer fotografiert, ist nicht auf Arbeitsbildern zu sehen.
Somit sieht es so aus, als hätte ich bauen lassen.Dem war nicht so...
In Wirklichkeit hatte ich leichte Überforderung zu konstatieren,musste
die Maschinen einrichten,die vielen Baumasse vom Plan übertragen,das
Epo mixen,Schraubenlängen festlegen,allg. trouble-shooting etc. Gerne
hätte ich einfach nur vor mich hingeschreinert,wie man es so macht.Jedoch
ging es zeitweise auch ohne mich gut voran,wenn die Aufgaben klar waren.
Dann konnte ich fotografieren,was bei dem Staub+Kleber auch nicht so
locker geht.Verlassen habe ich den Arbeitsplatz nie,das ging nicht,Einkäufe
wurden delegiert oder nach 17 Uhr gemacht.Am Wochenende musste ich
gelegentlich themenferne Motive fotografieren.
Beste Grüsse
Jürgen
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Alt 30.07.2014, 01:59
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Hi !
Einen letzten Bericht über die 1. Bauphase bin ich euch noch schuldig.Ich hatte nach meiner
Rückkehr dann doch zuviel anderes zu tun.
Vorab jedoch die Antwort auf eine Frage von Forenkollege SWATH, die Holzsorte meines Keelsons
betreffend:
Es handelt sich um "KERUING",auch "APITONG" genannt,auf Thai heisst es "YANG".Im Anhang
füge ich darüber Info-Material hinzu.Das Holz ist schwer und hart,lässt sich aber recht gut bearbeiten.
Da ich befürchtete, es könnte einen hohen Harzanteil (wie Teak) haben,führte ich vorher einen Epoxy-
Klebetest durch, das sah ganz gut aus.Sägen,Hobeln,Schleifen,Schrauben ging auch prima.Eine andere
Verwendung als für den Keelson plane ich nicht,dafür ist es zu schwer.Allenfalls als Scheuerleiste.

Weiter mit dem Dory-Bau: Wir belegten nun das Boots-Skelett mit dem Sperrholz,das Anmessen begann
am Bug, um die Stumpfstösse nicht im vorderen Rumpfbereich zu haben. Vorher wurde alles, so gut ich
konnte, ausgerichtet.Eine Richtschnur von Bugspitze zu Mitte Spiegel hätte ich zwecks Masskontrolle
der Quermaße,und damit der Symmetrie,auch gern gespannt - aber das Boot steht überkopf und
obendrein auf dem mittigen strongback,-ging nicht- höchstens mit Zollstock+gr.Winkel,untendrunter…
sowas unterbleibt dann auch mal bei 40° C…alles war ja auch vorher korrekt ausgemessen.Das Beplanken
war eine vergleichsweise angenehme Arbeit,es ging zu dritt + Schraubzwingen zügig voran.Natürlich wurde
jede Tafel vor dem Verkleben/Verschrauben "trocken" angepasst und mit Zugabe zugeschnitten,dann
die "buttblock"-Verbindungen angebracht und auf die dick epoxybeschichteten Spanten und Längshölzer geschraubt.
Danach den starkwandigen Spiegel befestigt,die Überstände mit Säge+Bandschleifer entfernt und mit dem Platt-
Boden begonnen.Das Formen des Bugs aus 2 aufeinanderzulaufenden Tafeln,mit innenliegendem Steven,
"stem", ging mit viel Messen und Anpassen.Beim Verkleben dieser Elemente habe ich, nach einem Test, etwas
ausprobiert: Zement als Verdickungsmittel.Die Masse klebte+härtete gut,ist bloss schwarz,sonst einwandfrei.
Der Boden war schnell montiert.Nur im Bugbereich fehlt noch ein Stück. Ply,Epo+Zeit waren aufgebraucht!
Der Rohbau strakte auch beim Anlegen von langen Messlatten einwandfrei und hatte nun auch beim Tätscheln
und Klopfen einen "Klang".Wir freuten uns.Kleiner Umtrunk+Prämie,verdeckt gereicht,wg. der holden Gattinnen...
Alles verlief in guter freundschaftlicher Atmosphäre,ohne Unhöflichkeiten oder gar Verletzungen-wichtig-denn
Grobheiten oder gar Schuld an Unfällen gelten dort als Katastrophe.Der ganze Bauvorgang lief ja unter
zurückhaltender Beobachtung vieler Personen ab.Ausserdem hatten wir 3 noch nie ein Boot gebaut,aber
das Ergebnis sprach für sich und bewies den harmonieorientierten Thai das gute Funktionieren eines
Teams,so wie wir es waren.Wir verpackten das rohe Boot in Folie,legten eine fiese Termitensperre an den
strongback an,zimmerten ein paar Kisten für Material+Werkzeug und schlossen die Baustelle bis zur
Wiederaufnahme der Arbeit zum Jahresende.

Grüsse,Jürgen
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