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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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1. Schicht wasserfestes Sperrholz löst sich teilweise
Moin aus Ostfriesland,
langsam verzweifel ich beim Umbau eines kleinen 5,5 m Motorbootes. Habe das Oberdeck komplett entkernt. Wasserfestes Sperrholz 14 mm gekauft. 1. Lackschicht mit 20 % Terpentinersatz von unten und oben aufgebracht. Material verarbeitet. Alles bei sehr gutem Wetter unter dem Carport ! Danach insgesamt 5 Klarlackschichten jeweils mit Anschliff . Trotzdem löst sich nun die 1. Schicht ab, obwohl das Boot noch nicht im Wasser war und sich wieder unter dem Carport befindet. Welche Alternative habe ich nun ? Lack komplett wieder abschleifen, ein Stabsdeck aus Teak oder Alternativholz wie Origon als 5 mm dicke Bretten aufkleben ? Wer kann mir von Euch Vorschläge hierzu unterbreiten ? Wie und womit verklebt man ein Stabsdeck ? Für Eure Vorschläge und Hilfe bedanke ich mich schon mal im voraus. Gruß Navygerd ( Gerd ) |
#2
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moin,
und willkommen im forum! was genau für ein holz hast du verarbeitet. gibt es eine bezeichnung (z.b. AW100?) . macht mich eigentlich stutzig, dass sich das holz in der normalen luftfeuchtigkeit auflöst. hast du mal bilder? natürlich könntest du beplanken,mit einem holz deiner wahl. oder furnieren. aber erst würde ich einmal der ursache für die holzauflösung angehen,.
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Ein segelboot macht aus einem hebeltiger noch lange keinen menschen.... |
#3
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hallo,
nur sone idee kann es nicht sein, dass die 20% terpentin den kleber des sperrholzes aufgelöst haben an der feuchtigkeit liegt es sicher nicht, hab im ganzen boot wasserfest verleimtes sperrholz verbaut, da löst sich so schnell nix gruß gunter |
#4
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Hallo Gerd,
was für Lack hast Du denn verwendet, den man mit Terpentinersatz verdünnt? Und was löst sich denn nun: das Deckfurnier vom Sperrholz, oder die erste Lackschicht? Viele Grüße Tom |
#5
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Moin aus Ostfriesland,
danke für Eure Mühe. Welche Holzsorte es nun tatsächlich ist, kann ich leider nicht mehr sagen. Habe zwar einen roten Stempel gesehen, aber nicht drauf geachtet da ich ja wasserfestes Sperrholz bestellt hatte Antwortfax seitens der Firma : Geliefert wurde Industriesperrholz, was auf Grund der Verleimung nicht für den Bootsbaubereich eingesetzt werden darf ( obwohl ich mündlich darauf hingewiesenhatte ). Klarlack habe ich von einem Lackabfüllbetrieb in Oldenburg bezogen, die angeblich Sikkensfarbe umfüllt und unter dem Namen Sprint vertreibet. Verarbeitungshinweis : 1. Anstrich mit 20 %tiger Verdünnung durch Tinner oder Terpentinersatz vornehmen. Da sich nun an einigen Stellen die 1. Holzschicht ablöst, denke ich auch mal das sich der Kleber auflöst. Die Lackschichten sitzen ja auch bombenfest auf den sich lösenden Stellen. Erst wurden einige Stellen dunkel, dann hob sich die 1. Schicht. Es handelt sich um ca. 10 % der gesamten Holzoberfläche. Also doch ein Stabsdeck darauf aufbringen ? Gruß Gerd
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Navygerd Bin Fregatten gefahren und nix Zerstörer, also auch nix zerstören will |
#6
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das sind eigentlich keine guten voraussetzungen für den erfolgreichen bootsbau..." industriesperrholz, das nicht im bootsbau eingesetzt werden darf" besagt ja schon alles. und due tatsache, dass sich dies schon unter "guten bedingungen" verabschiedet, deutet auf keine grossartige qualität hin.
man könnte natürlich versuchen, den spass so zu versiegeln, das die feuchtigkeit ausgesperrt wird, aber mit erheblichem aufwand und mit zweifelhaftem ausgang. vielleicht wäre es überdenkenswert, das holz runterzunehmen, und nochmal anzufangen, in der richtigen qualität? wenn eine wand nicht in ordnung ist, machts die tapete nicht besser....
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#7
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Fang neu an und verwende ausdrücklich Bootssperrholz (AW100).
Übrigens, welche Farbe hatten die Klebestellen des Materials wenn du auf die unbehandelte Schnittkante siehst??
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Grüße Karl-Heinz ---------------- "Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände: Ein-Aus-Kaputt". (Wau Holland) |
#8
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Hallo Gerd,
apiroma und avivendi haben absolut Recht, reiß das Holz runter und mach neu. Mit ner Beplankung wirst du auf Dauer nicht glücklich. Dem Holzhändler würd ich gehörig auf die Füße treten, wenn er Dich bei der Lieferung falsch informiert hat. Ich will jetzt keine neue Diskussion über Sperrholzqalitäten lostreten, aber wenn Du die Oberfläche noch farbig behandeln willst nimm "einfaches" Sperr- holz wasserfest verlaimt nach AW 100, ist wesentlich günstiger als original Bootsbausperrholz. Viele Grüße Tom |
#9
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Nee, wenn Boot, dann auch Bootssperrholz (gerade wenn es nur das Deck ist).
Ich hätte keine Lust, die selbe Arbeit immer wieder zu machen, nur weil das billige Material nicht geeignet ist. gnaz nach dem heutigen Motto "Wir wollen sparen, koste was es wolle!"
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Grüße Karl-Heinz ---------------- "Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände: Ein-Aus-Kaputt". (Wau Holland) |
#10
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1.Schicht . . . .
Navygerd, wo löst sich denn dein Sperrholz auf? An den Schnittkanten oder über der gesammten Fläche? Auch wasserfestes Bootsbausperrholz bekommt Probleme, wenn die Schnittkanten nicht penibel versiegelt sind. Das ist wie Hirnholz, wie ein Schwamm, der Nässe aufsaugt.
Das passiert vielleicht bei guten Platten nicht sofort, aber mit den Jahren geht das Gegammel hier los. Gruß vom Lehnitzsee ulacksen
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Holzboote sind nie dicht - und ihre Eigner auch nicht. |
#11
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hast du die Temperaturangaben der Farbe berücksichtigt?
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------------------------------------------ Wo die Möwen können stehn, wird es wohl nicht weitergehn.... Oliver. |
#12
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Ich habe mein ganzes Boot mit Sperrholz AW100 gemacht und keine einziges Problem gehabt. Keine Kant hat sich gewällt nichts.
ABER: An der Scheuerleiste haben mir noch 3 Brettchen 300x9cm gefehlt da ich nicht extra eine ganze Platte kaufen wollte bin ich in den Baumarkt meines Vertrauens um mir das zuschneiden zu lassen. Ich habe auch AW100 gekauft. (stand auch auf der Rechnung und auf dem Stempel der Platte) Schon bei der Verarbeitung ist mir aufgefallen das das Baumarkt Sperholz nur ca. Eindrittel des Gewichtes des "richtigen" AW100 hatte. Nach einem Jahr konnte ich es mit der Hand abreißen und neu machen. Der Schei.. ist mir in der Hand zerfallen. Mein Holzhändler sagt das es AW100 und AW100 gibt. |
#13
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Zitat:
...woran erkennt man den, das man das richtige AW100 hat und nicht das falsche AW100?
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Wenn man schon Dummheiten macht, dann sollten sie wenigstens gelingen. wenn man einen Menschen Freund nennt, sollte man auch vor ihm laut denken können. Gruß Arnold
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#14
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Ich habe einen Unterschied nur im Gewicht und in der Oberfläche gefunden. An dem Baumarkt AW100 konnte ich mit dem Fingernagel das Deckfunier abpulen. Weiterhin war die oberfläche offenporiger und spröder als bei dem richtigem. Das Gewicht war wie beschrieben auch sehr viel anders.
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Gruß aus Berlin ################################################ "Sage mir, was Du über mich denkst - Ich sage Dir dann, was Du mich kannst!" ################################################ |
#15
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1.Schicht . . .
Zu dieser Geschichte kann ich eine Erfahrung von meiner Arbeit beisteuern.
Da wollten die Verkehrsbetriebe von Shanghai ihre U-Bahnwagen mit einem speziellem, auch wasserfestem Sperrholz als Fußbodenträger ausgerüstet haben. Von unten kam Luft ran, oben war Bodenbelag absolut wasserdicht aufgeleimt. Ich glaube, die Platten waren aus Esche, genau entsprechend Kundenwunsch. Sie sahen auch sehr schön aus, aber da hatten unsere Fachleute schon gewarnt, weil für Fäulnis geradezu prädestiniert. Und so kam es auch, in Großenordnungen kam der Fußboden hoch und eine Riesenaktion lief an hinsichtlich Ursachenforschung, Schadensbegrenzung und Reparatur. Ich will damit sagen, die wasserfeste Verklebung ist nur eine Seite der Medaille. Wasserdampf diffundiert durch die Plattenoberfläche und den Kleber hindurch und erhöht den Feuchtigkeitsgehalt in der gesammten Sperrholzmasse. Ich hatte einige Zeit mit Messungen zu diesem Thema zugebracht. Das Holz ist wie ein Schwamm, bei jedem Temperaturwechsel des Wagens wurde feuchte Luft durch die Handstangen angesaugt, das Wasser ging dann ins Sperrholz und trockene Luft ging durch die Handstangen wieder nach draußen. Wenn du Mahagonny-Sperrholz verwendet hättest, hättest du kein Problem gehabt. Aber das gibt es nicht im Baumarkt. Möglicherweise geht auch anderes einheimisches Sperrholz, z.B. aus Robbinie. Keine Ahnung, wie das beschaffbar ist. Gruß vom Lehnitzsee ulacksen
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#16
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AW 100 ist doch nur die Bezeicnung für die Wasserfestigkeit der Verleimung. Was die Holzqualität angeht gibt es riesen Unterschiede. Holzart .... Qualität der einzelnen Schichten ... Qualität der Dechschichten etc.
Die Bandbreite reicht von Fichte Industriequalität AW100 bis Bootsbausperrholz AW 100 Ich habe mein Boot auch restauriert und verschiedene AW100 Qualitäten eingesetzt. Für Bereiche die nicht/fast nicht mit Wasser in Berührung kommen preiswerte Fichte Qualität. Für alle anderen Bereiche Bootsbausperrholz. Hab darüber hinaus allerdings alles noch mit epoxy gestrichen um zu verhindern das Wasser eindringen kann
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Gruss - Peter Man sollte dem Leib etwas gutes bieten, damit die Seele Lust hat darin zu wohnen
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