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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Etliche Fragen zu meiner Restaurierung
So hallo zusammen erst einmal.
Möchte mich kurz vorstellen: Mein Name ist Dejan und ich komme aus der Schweiz. 31 Jahre alt.. Nun zum wirklichen Thema wie ich sehe gibt es hier im Forum viele Leute die sich bestens mit Restaurationen von Holzbooten auskennen. Ich hoffe das mir hier vielleicht jemand ein paar ratschläge geben kann, bevor ich es vermassle. Von Beruf bin ich Schlosser und habe aber auch sehr viel mit GFK und Holz schon früher gemacht. Ich stelle erst einmal ein Paar Bilder von meinem Baby rein: Das Boot sieht nicht schlecht aus jedoch bin ich mir unsicher was ich machen soll, es stand drausen im regen und es hat sich Wasser drin abgelagert. Einiges ist aufgequilt am Boden. Meine Frage da der Boden von aussen GFk ist, wie soll ich mit dem inneren vorgehen? Was soll ich mit der anbindung von GFK an die Holzplanken machen? Ich würde gerne jedoch die Planken aus Holz behalten. Was ist das für eine Farbe im inneren des Bootes (Braun)? Ich hoffe jemand kann und will mir Helfen. BEsten Dank im voraus:-?:-?:-?:-?:-?
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#2
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Hallo Dejan,
dann mach ich mal den Anfang: Herzlich Willkommen hier im Forum Ich war auch mal erster!!! Zu deinen Fragen: - Prüfen, ob im Holz was feucht/nass ist, ich denke wo bereits aufgequollen wird das so sein... - Morsches Holz entfernen, den Rest erst mal richtig trocknen lassen Anbindung Holz-GFK kann ich Dir keinen Tipp geben, da habe ich keine Erfahrungen. Das "Braune" ist so schwer zu sagen, kann eingefärbtes Polyesterharz, 1K oder 2K Lack sein, musst DU selber rausfinden. Aceton getränkten Lappen drauflegen, wenn noch ein Paar Minuten was hochzuziehen beginnt, war es 1-K-Lack. Ansonsten ist das ein echt schönes Boot, bin fast neidisch... Viel Spass und Durchhaltevermögen, |
#3
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Hallo Chewbaka
Das Nasse und aufgequollene Holz habe ich alles entfernt.Die Braune Beschichtung löst sich ab fast wie Papier. Sicher werde ich das ganze mal trocknen lassen und mal den Spiegel in Betracht ziehen den der ist auch morsch. wo ich mir noch unsicher bin ist mit der Abdichtung um den Spiegel. Ich habe das Gefühl das dass Boot komplett aus Holz war und im Nachhinein das GFK druntergezogen wurde (Rumpf) Da ich jetzt das Holz innen entfernt habe das faul war bis zu den seitenwänden frage ich mich natürlich wie dicht der Übergang dort sein wird?!? Ich möchte ungern die schönen Planken mit GFK einpacken.. Falls jemand einen Rat hat bitte melden... |
#4
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So habe begonnen den Lack zu Entfernen um die Schäden von aussen zu reparieren.
Innen habe ich den grössten Teil mal ausgeräumt. dabei habe ich festgestellt das die erste Schicht vom Sperrholz relativ morsch ist jedoch die darunter ganz gut ausschauen (Bild) kann ich die drin lassen oder müsste ich die Entfernen? Mit was kann ich das Boot innen beschichten damit wenn es regnet nicht das Holz wieder feucht wird? Bei Spiegel habe ich einiges an morschen Holz gefunden das ich jetzt am rausreißen bin. Fotos folgen. Weiss jemand vielleicht was das für eine Bootsmarke überhaupt ist? Baujahr 1960 Nach der ganzen Lackentfernung beginne ich mal mit dem Schleifen des Decks und der Planken. Was eignet sich dafür als Anstrich damit das Zeug dicht bleibt und die Holzoptik bleibt. Ich wäre Dankbar um jede Hilfe.. Ebenso möchte ich Innen im Boot alle Holzübergänge und Holzaufbauten die Kanten Kleben und somit auch schützen, kann ich da Montagekleber nehmen oder empfiehlt sich da was anderes? |
#5
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:w all:
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#6
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Mein erster Eindruck war, dass das eine Boesch sein kann. Und das ist ein Holzboot, da gehört kein GFK oder Epoxi drauf, weil sonst das Holz nicht mehr atmen kann und zu Torf wird. Deshalb nennt man das GFK auf solchem Holz auch "Leichentuch"
Da aber das Boot nun mit GFK versiegelt wurde und das Holz verrottet ist muss wohl ein Bootsbauspezialist schauen, was und ob man da was retten kann
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Gruß Jürgen "Die Zukunft sollte man nicht vorhersehen wollen, sondern möglich machen" Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944) |
#7
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Ich denke nicht das es eine Boesch ist. Die haben normalerweise ja Starrwellenantrieb.
Es gibt zwar noch die Boesch Junior, aber diejenigen welche ich gesehen habe waren im Innern anders aufgebaut, zusätzlich hat man bei denen die Holzstruktur dunkler lackiert, Stabdeck im Gegensatz war heller. Übrigens werden die heutigen Boesch Holzboote (ob es bei den ersten auch so war weiss ich nicht) sehr wohl mit Epoxy versiegelt, nachdem sie im Kompositverfahren aufgebaut wurden. Das Holz arbeitet und atmet dann auch nicht mehr (sollte jedenfalls nicht). Zur Versiegelung von innen bei diesem konkreten Projekt. Meiner Erfahrung nach ist meistens nicht nur die oberste Schicht nass. Du darfst auf keinen Fall etwas versiegeln was noch feucht ist, das bringt nichts und macht die Sache unter Umständen nur schlimmer. Ich würde mal alles was morsch ist rausreissen. Und vielleicht ist es danach möglich den Rest zu trocknen in einer Trockenkammer oder so. Auf jeden Fall kann man danach das weitere Vorgehen entscheiden. |
#8
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Zitat:
Sicher wird ein im Nachgang mit Gfk verpacktes Holzboot gern mit dem Leichentuch in Verbindung gebracht, aber es gibt durchaus vernünftige Anwendungen für Holz und Gfk. Im Selbstbau zum Beispiel Stitch and Glue aber auch Stringer und Spanten die gerne mit Harz vor eindringendem Wasser geschützt werden und mit gfk kraftschlüssig mit dem Rumpf verbunden werden. Ich würde das Boot durchaus von innen beschichten. Einfach mal die üblichen Verdächtigen fragen, welches Produkt am geeignetsten ist: http://www.r-g.de/de/ http://www.timeout.de/ Und der Vollständigkeit halber: http://www.westsystem.com/ |
#9
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muehsam
So alles was morsch war ist jetzt draußen jedoch ist es noch nass wie kann ich das Boot am besten trocknen??
Was meint ihr zu den Planken wie kann man die am besten reparieren oder lohnt sich dies nicht? |
#10
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Innen wird es doch bestimmt auch verrottet sein oder? Mach davon bitte einmal Bilder.
Die drei Bilder hier zeigen also Bereiche wo das Holz nass ist? Am besten Trocknen kannst du das in einer Trocknungskammer wie Lackierer die haben. Es besteht einfach die Gefahr von Rissen und dadurch weiterer Beschädigung. Das Holz ist nass, das heisst es arbeitet. Da es für mich nach Komposit-Verfahren aussieht, hast du evtl. Glück und das Ganze arbeitete nicht allzu fest. Zum austrocknen müsste dann auf jeden Fall sämtlicher Lack, Leichentuch etc. grossflächig ab,...sonst wird das nichts. Je nach Zustand im inneren musst du evtl. auch neu aufbauen. Evtl. gibt's hier aber noch Leute welche hierzu praktische Erfahrung haben. |
#11
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Am besten nur vom Wind trocknen lassen. Nix mit Trockenkammer, in die Sonne stellen, Föhn oder sonstige Merkwürdigkeiten. Ein langsames Vorgehen ist grundsätzlich die beste Variante des Trocknens von Holz, hast´ eh genug Zeit davon beim Resto.
Grüß Jens
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navigare humanum est......... |
#12
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Zitat:
Und ja, in die Sonne stellen ist wirklich schlecht, da kann ich aus Erfahrung mitreden. Holz in der Sonne zu trocknen führt meistens zu Rissen im Holz. |
#13
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ja
Ja danke erst einmal für die Infos. Muss ich den Rumpf aus gfk entfernen oder kann ich den drauf lassen? Und wenn wie nimm ich den weg, den den würde ich gerne wieder benutzen wenn das geht.
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#14
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Also wie jetzt, ist der Rumpf aus Holz mit einer GFK-Schicht drüber, oder wie sieht das aus?
Bin mir jetzt unsicher wo du schreibst "den Rumpf aus GFK" entfernen. |
#15
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Zitat:
- ist das Boot aus Sperrholz, dann ist das völlig ok. Das wird von renommierten Werften genauso gemacht. Aber dann bitte von außen & innen bei wirklich trockenem Sperrholz (5-8% Restfeuchte) - Bei Vollholz ist das in aller Regel der letzte Versuch, das Boot noch eine Zeitlang zu fahren, bevor es "verrottet" ist. Oder jemand ohne Fachwissen war am Werk .... Zum Rumpf: - ist da Holz drunter, oder ist nur der Aufbau aus Holz? wenn ja was? Sperrholz oder Planken. Aber so wie das auf dem Foto aussieht, ist das nicht fachmännisch gemacht (Beulen und Falten), sondern eher "drauf geschmiert". Das heißt dann schleifen bis der Arzt kommt
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Unser Projekt: http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=176437 Der Spaß damit: http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=208510 Eine Fiberline G14II haben wir auch Noch: https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=253589 Gruß Ralf |
#16
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Hallo Dejan,
1. du hast ein wirklich schönes Boot gekauft! 2. das Boot ist es wert, dass man es wieder herrichtet wenn ich dir einen Rat geben darf, dann den: mach nicht zu viele Baustelle auf 1x auf! d.h. nicht einmal da kratzen und schleifen und 1x dort. zu aller erst würde ich das Boot innen und außen gut abfotografieren. dann das Boot umdrehen, sodass der Kiel nach oben zeigt und das ges. UW-Schiff bis auf das Holz abschleifen. Aber nicht das Sperrholz durchschleifen. Jetzt siehst du auch, ob das UW-Schiff evtl. Schaden genommen hat, oder nur feucht ist. Boot wieder umdrehen und innen weitermachen. Das "braune Zeug", das sich wie Papier ablöst, dürfte zu dick aufgetragener Bootslack sein. Der muss sowieso weg. Jetzt schauen, ob evtl. Spanten oder Stringer angegriffen sind und die ggf. reparieren oder ersetzen. Spiegel einsetzen, aber roh. Schau aber, dass du für den Spiegel gemessertes Marinesperrholz bekommst. Schaut hinterher besser aus. In der Zwischenzeit dürfte das UW-Schiff schon schön getrocknet sein. UW-Schiff mit Epoxi vorgrundieren (zieh die Vorgrundierung 2 - 3 cm über die jetzige hinaus), evtl. 2 - 3 Lagen Gewebe mit Epoxi aufbringen, spachteln, schleifen und 2 Lagen Reinexpoxi drauf + 1 Lage PVC -Sealer.(dann brauchst du nicht mehr zu schleifen, wenn du Antifouling draufgeben willst) jetzt erst vorsichtig die Bordwände vom Lack befreien - evtl. mit einer Ziehklinge und Föhn, aber vorsichtig - verbrannt ist gleich. Deine Bordwände dürften (die Bilder sind ein wenig schlecht) auffurniert sein. Lackneuaufbau - dazu aber viiiiiiel später.... LG Peter, der Holzboote liebt, aber nie mehr ein Holzboot restaurieren wird!
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Holzboot! - als hätte ich sonst keine anderen Sorgen... doch! - ein Boot aus GFK |
#17
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Hallo
Das Boot ist aus Sperrholz so wie die Planken auch das Sperrholz ist aus 3 schichten so wie ich das nachvollziehen konnte. durch das reinregnen (da es draussen stand hat sich die erst schicht des Speerholzes aufgeweicht darunter ist es zwar nass aber nicht faul.
Die Planken sind trocken jedoch hat es kleine schäden die ich gerne ausbessern möchte. Die Spanten oder stringer habe ich alle rausgenommen da die teilweisse nass waren und die werde ich neu anfertigen. Der Boden von innen ist wie auch schon gesagt aus Sperrholz jedoch flach und wenn ich von unten den Rumpf anschaue da hat es Strukturen wie wenn noch was einlaminiert wäre. Mein Vorgang den ich mir irgendwie angefacht habe ist: alles ist schon draußen was morsch war. Es waren noch Sperrholzplatten auf den jetzigen Boden von innen geklebt die habe ich alle rausgerissen. Abwarten das es Trocknet und von innen den Boden wenn er trocken ist irgendwie behandeln das er nicht mehr so Wasser ziehen kann falls es mal regnet. Dan die Neuen Stringer einlaminieren und dann den Boden Neu. So müsste ich nicht das GFk vom Rumpf entfernen den dies schaut wirklich noch sehr gut aus keine risse oder sonst was.. Unebenheiten hat es schon drin da hat wahrscheinlich nicht gerade jemand Sauber gearbeitet. Bei den Planken wo das GFK aufhört dachte ich das ich dies anschleife und bei den Planken noch ca. 3 cm vom unteren GFK ansetze. Ist das was oder überlege ich da total falsch. Danke |
#18
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Du redest immer von "Planke" - ich sehe aber keine Planken oder Leisten.
Es ist offensichtlich Sperrholz und die Maserung auch noch vertikal - sehr ungewöhnlich und riecht nach Eigenbau. Sperrholz besteht aus mehreren Furnierlagen in immer ungerader Zahl - wenn das Deckfurnier zerstört ist, ist die ganze Platte hin. Das bekommt man auch nicht auffurniert. Delaminiertes Sperrholz hat keine Festigkeit mehr - Du solltest es wirklich ersetzen. Es ist ein riesen Aufwand, das weiß ich. Es ist aber ein Fahrzeug, das wie ein Auto im Straßenverkehr, genau so sicher und Strukturell in Ordnung sein sollte. Tue dir und den künftigen Mitfahrern den Gefallen. Gruß Ralf |
#19
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Ok also werde es mal umdrehen. Kann ich das gfk ohne beschädigung abbringen? Ich würde es gerne wieder verwenden oder sollte man das nicht?
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#20
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Ich verstehe nicht was du meinst ?! Das ist ein mit Glasfaser und Polyesterharz bechichteter Sperrholzrumpf. Wie willst du was wiederverwenden ? Klär uns mal bitte auf.
Gruß Ralf |
#21
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ok - Hab mal noch weiter oben gelesen und weiß jetzt was du meinst.
Du denkst also, man kann die Beschichtung als ganze Form vom Rumpf abnehmen, das darunterliegende Holz instandsetzen und es dann wieder anbauen !!! Nein mein lieber , das sieht anders aus.... Gruß Ralf |
#22
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aha ok jetzt verstehe ich die Geschichte….
Also muss das ganze runter,,schade….
Habe heute versucht das zeug hält bombenfest…. eben genau darum frage ich mich wieso ich es runternehmen sollte. Morgen gehe ich kurz zur Bösch Werft die sind 2 min von mir mal schauen ob die Jungs einen tip haben. Wie dick sollte das Sperrholz am Rumpf sein? Danke |
#23
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hallo
so war heute bei bösch und folgendes meinte da der Chef Rumpf runter und neu.
Da mir die Spanten fehlen mache ich die erst rein damit ich die Bodenform nicht verliere. Welches Holz ist da geeignet? für die spanten? eben so der Spiegel wird auch gleich neu gemacht. damit ich das Heck stabilisiere bevor ich den Boden aufreisse. Die spanten schrauben oder Kleben? Besten Dank |
#24
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na ja bei Bösch haben sie es schon so pauschal formuliert
wenn Du Lust dazu hast wirst Du hinterher, bei entsprechendem Geschock, ein schönes Boot haben, aber bitte kein Leichentuch wieder draufkleben.
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Gruß Jürgen "Die Zukunft sollte man nicht vorhersehen wollen, sondern möglich machen" Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944) |
#25
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Zitat:
Sperrholz-Neubauten werden immer beschichtet - auch bei Boesch. LG Ralf |
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