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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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#1
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Plötzliche Startprobleme beim Volvo MD17C
Hallo,
Ich habe seit einigen Tagen Probleme beim Start meines Motors, einem Volvo MD17C. Insbesondere beim Kaltstart springt der Motor zwar an, geht aber nach ganz kurzer Zeit wieder aus. Ich habe dann die „Kaltstartmethode“ für die älteren Volvo-Modelle ausprobiert : Gashebel auskuppeln und auf Vollgas stellen. Dann einmal den Aussteller ganz herausziehen und wieder hineindrücken. Dann starten. Der Motor springt dann an und läuft nach kurzer Zeit auch rund. Bei starten qualmt er stark schwarz und wirft einiges an schwarzem Ruß aus, der auf dem Wasser schwimmt. Läuft der Motor einmal, dann läuft er auch ohne Probleme weiter. Kraftstoffvorfilter und Feinfilter habe ich bereits ausgewechselt. Da waren keinerlei Ablagerungen drin. Hat leider bisher nichts gebracht. Hat einer von Euch evtl. eine Idee, wo das Problem liegen könnte ? LG, Curt W. Geändert von curt55 (16.08.2014 um 14:02 Uhr) |
#2
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Hört sich nach Luftfilter oder Düsen an.
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Gruß Rüdiger |
#3
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Moin Rüdiger,
die Luftfilter sind frei. Kannst Du das mit den Düsen evtl. näher bechreiben ? LG, Curt W. |
#4
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Ja, ich bitte auch darum.
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#5
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Die Düsen öffnen bei einem bestimmten Druck und zerstäuben den Kraftstoff sehr fein, damit er mit der kompremierten Luft optimal verbrennen kann. Wenn die Düsen eine gewisse Laufzeit hinter sich haben oder ein wenig Schmutz mit in der Leitung ist dann öffnen oder schließen sie nicht mehr richtig und der Kraftstoff wird nicht mehr richtig zerstäubt oder die Düse leckt nach .Dadurch kommt es dann zu einer wesentlich schlechteren Verbrennung und dadurch startet der Motor schlechter und er russt dann auch. Kommt dann noch eine Komponente dazu, weniger Kompression als normal, dann verschlechtert sich die Situation natürlich noch mehr .Durch weniger Kompression weniger Wärme für die Zündung des Gemisches. So ich hoffe ich habe es in wenigen Zügen erklärt. Ich bin jetzt extra nicht auf Drücke und Temperaturen eingegangen um das ganze für jeden verständlich zu halten. Puuh soviel habe ich noch nie auf einmal geschrieben. Das ist ja Stress pur.
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Gruß Rüdiger
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#6
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Hallo Rüdiger,
danke zunächst für Deine ausführliche Antwort. Die Düsen sind vor Kurzem von einem Boschdienst überprüft und für ok befunden worden. Seltsam ist auch, dass der Motor ja über Stunden vollkommen rund läuft, wenn er einmal läuft. Seltsam ist auch, dass er nach ca. 4-5 Stunden ganz normal mit Standgas anspringt. Hat er jedoch über Nacht oder längere Zeit gestanden, hat er die Probleme. LG, Curt W. |
#7
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Ich würde mal das Ventilspiel überprüfen.
Gruß Thomas
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Gruß Thomas ------------------------------------------ |
#8
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Moin Thomas,
danke auch für Deinen Hinweis. Die Ventileinstellung ist gemeinsam mit der Überprüfung der Einspritzdüsen geprüft worden. Nach Aussage des Monteurs war das Ventilspiel etwas zu eng und wurde etwas weiter eingestellt. Kannst Du kurz erklären, wie das Einfluss auf das Startverhalten hat ? LG, Curt W. |
#9
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Hallo Curt,
Ventilspiel kontrolliert man, um Fehler auszuschließen, die mit dem Problem zusammenhängen können. Im Forum fragen ist natürlich immer Glaskugelschauen, weil man nicht vor Ort ist. Meine Vermutungen gehen in deinem Fall in die Richtung, das hier über Nacht die Einspritzpumpe leerläuft, oder ihren Innendruck verliert. Das kann viele Ursachen haben. Sind die Einspritzleitungen richtig fest? Sind Schlauchverbindungen zwischen Tank und ESP evtl. porös? Es hört sich so an, das der Motor über Nacht Luft ins Einspritzsystem zieht. Kann auch sein, das Dichtungen der ESP undicht sind. Hast du Diesel in der Bilge? Du siehst, es können sehr viele Fehler in dem System sein. Prüfe mal, ob du Fehler dieser Art sehen kannst. Mach mal ein paar Bilder von dem Motor. Gruß Thomas
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Gruß Thomas ------------------------------------------
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#10
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....Diesel in der Bilge habe ich nicht, habe bisher auch keine undichten Stellen feststellen können.
Bilder werde ich morgen machen. Besondere Wünsche zu den Bildern ? LG, Curt W. |
#11
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In erster Linie von der Einspritzpumpe und dem kompletten Einspritzsystem. Das kann evtl. hilfreich sein. Auch die Filter wären noch interessant , und der Anschluß am Tank.
Gruß Thomas
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#12
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Ruecklaufleitungen an den Einspritzdüsen nicht vergessen.
Da kann er auch Fremdluft ziehen. Hatte genau dieselben Symptome vor Jahren an einem VW Diesel und da war es eine durchgescheuerte Rueklaufleitung. |
#13
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Moin,
habe jetzt nochmal alle Kraftstoffleitungen nachgesehen, incl. Rücklaufleitung. Kann nirgendwo ein Leck entdecken. Stelle mal ein paar Bilder ein. |
#14
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Ja, ich habe einen Verdacht. Auf Bild 5 ist zu erkennen, das der Feststeller von 2 Zylindern fehlt. Wenn die Leitungen gelöst wurden, und auch wieder angezogen wurden, kann es sein das sich jetzt die Pumpe verstellt hat. An den Elementen wird die Einspritzmenge eingestellt.
Dann sehe ich viele Schlauchverbindungen mit nur 1 Schelle. Auch wenn die Verbindungen keinen Diesel verlieren, kann es trotzdem sein, das dort Luft eindringt. Das würde auch zu deinem Schadensbild passen. Gruß Thomas
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Gruß Thomas ------------------------------------------ |
#15
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Zitat:
Ich hatte mal was ähnliches am T4 Multivan. Die Werkstatt fand nichts. Mein Spezi schon. Es war eine winzige Undichtigkeit an der Pumpe. Dadurch gelangte Luft ins und durch "hydraulische Heber-Wirkung" durch den tiefer liegenden Tank wurde die Pumpe leergesogen. Mein Spezi kam dahinter, weil er beim frühmorgendlichen Kaltstart als Erstes mittels Zahnradpumpe 10 Sekunden lang mächtig Druck auf die Dieselleitung gelegt hat. Der Motor sprang sofort an. Er stellte noch etwas fest. Die Schlauchschelle an der Zuleitung dierekt an der Pumpe war nicht fester anziehbar. Sie zog den Schlauch allerdings nicht dicht, weil die Schelle zu groß und am Ende des Gewindes angekommen war, bevor sie eng anliegend gedreht werden konnte. Optisch war das nicht erkennbar. |
#16
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Hallo Thomas,
meinst Du das Teil, was ich auf dem Bild mit dem Pfeil markiert habe? Mit den Schlauchschellen hast Du wohl auch recht. Nochmal zur Info : hatte heute vormittag gegen 1200 Uhr die Maschine mit der Kaltstartmethode gestartet. Sprang auch direkt so an und lief nach kurzer Zeit auch mit Standgas rund. Jetzt, gegen 1900 Uhr, also ca. 7 Std. später habe ich sie ganz normal mit Standgas gestartet und sie sprang sofort an, nahm auch unter Last gut Gas an. Vermutlich wird aber das Problem dann morgen früh wieder da sein. Gruß, Curt W. |
#17
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Zitat:
nach Deinem Hinweis und den Hinweisen von Thomas habe ich mir gerade nochmal die ESP angesehen, nachdem die Maschine gelaufen war. Der Pumpenkolben der ersten Pumpe ist an der Verschraubung undicht. Da kommt Diesel raus. Ich hatte das schon gestern bemerkt, jedoch gedacht, es wäre noch Restdiesel von meiner Entlüftungsaktion gewesen (hatte die Filter gewechselt). Jetzt ist aber wieder Diesel da. Stelle gleich nochmal ein Bild ein. Gruß, Curt W. Geändert von curt55 (17.08.2014 um 21:18 Uhr) |
#18
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#19
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Hallo Curt,
genau diese Stelle meinte ich. Dort liegt auch dein Fehler. Warum fehlt dort der Halter? Ich könnte mir vorstellen, das beim Ausbau der Düsen dort ein Fehler gemacht wurde, weil die Leitungen nicht losgingen? An der Stelle wird die Pumpe jedenfalls über Nacht ihren Innendruck verlieren, und schon ist das von dir beschriebene Problem da. Gruß Thomas
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#20
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Hallo Thomas,
neben der PN an Dich noch folgendes: Da war der Mechaniker wohl nicht dran, als er die Einspritzdüsen herausgenommen hat. Ich habe jetzt noch Bilder vom Motor gefunden aus 2011, kurz nachdem ich das Schiff übernommen hatte. Da fehlten schon die Klemmbacken an der ESP. Offensichtlich ist das bis jetzt dicht geblieben und jetzt hat sich im Laufe der Zeit die Verschraubung an der einen Stelle etwas gelöst. Meine Frage ist jetzt, wie bekomme ich diese Stelle dicht ? Gruß, Curt W. |
#21
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In dem anderen Halter fehlt auch die Schraube, und wie es aussieht auch das Unterteil?
Du musst dir einen Motoreninstandsetzer suchen, der Einspritzpumpen überholt, weil die ESP auf einem Prüfstand neu eingestellt und abgedichtet werden muß. Ich denke, alles andere wäre auf Dauer nicht sinnvoll. Ich würde das als Winterarbeit ganz oben auf meine Liste setzen. Gruß Thomas
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#22
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Moin,
ich habe hier jemanden gefunden, der mir einen neuen Original O-Ring an dem Dichtungsventil eingebaut hat. Das Problem der Undichtigkeit ist jetzt aber immer noch vorhanden. Frage : Was kann da falsch gelaufen sein ? Weitere Frage : Kennt jemand eine Quelle, wo ich die Pumpe als Ersatzteil bekommen kann ? Problem ist ja, dass ich derzeit auf Norderney liege und nur ungern das Schiff hier liegen lassen würde, sondern gerne zurück zum Heimathafen Hooksiel fahren würde. LG, Curt W. Geändert von curt55 (24.08.2014 um 09:02 Uhr) |
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