![]() |
|
Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
![]() |
|
Themen-Optionen |
#1
|
|||
|
|||
![]()
Untertitel: generalüberholter Dieselmotor lief nach 3 Laufstunden mit Wasser voll, wie entfernt man das Wasser?
Tragisch/komische Vorgeschichte: mein spanischer Bootstyp Menorquin/Mallorquin (Foto http://www.zir.de/Paloma.jpg) hat 2 x Peugeot/Indenor Diesel XDP 4.90 verbaut, u.a. als Marinemotoren baugleich von Volvo Penta, VETUS etc. Wegen starkem Rauch wurde einer der Motoren in der Werft ausgebaut und dann in der Werkstatt generalüberholt; neue Zylinder, Kolben, Kolbenringe, neue Zylinderkopfdichtung, Zylinderkopf geschliffen, Ventile neu eingeschliffen etc. Nach Rückbau ins Boot lief der Motor 1A mit keinerlei ehemaliger Rauchentwicklung, ist dies ja quasi ein "neuer" Austauschmotor. Nach einigen Probeläufen und Probefahrten habe ich das Boot "freigegeben" zur Rücküberführung von der Werft am Fluss Po, Italien über Kanäle und 4 Schleusen zurück zum Heimathafen in der Lagune von Venedig. Um 7.00 morgens trat ich die Fahrt an und habe nach einer halben Stunde einen Blick in den Motorenraum geworfen um zu sehen, daß alles in Ordung schien. Gut gelaunt, trällernd und pfeifend setzte ich die Fahrt fort nicht ohne volle Konzentration, welche vor allen die Schleusengänge dem Alleinfahrer abforderten. Am Ausgang der 3. Schleuse begab es sich nun, daß beide Motoren anfingen zu stottern und zu rauchen. Erster Schock: gerade wegen Rauch hatte ich ja vor 3-4 Laufstunden einen Motor generalüberholt! Ich habe dann sort beide Motoren abgestellt und das Boot an der Böschung des Kanals vertäut. Nach öffnen der Bodendeckel zeigte sich der 2 Schock: das Boot stand inzwischen knietief unter Wasser, die Motoren zu einem Drittel unter Wasser, in der Kabine sowieso. Die Ursache des Wassereinbruchs war die lose Gummimanschette (Foto http://www.zir.de/Stopfbuchse%20BB.JPG) , welche das Stevenrohr (quasi Durchbruch vom Rumpf von innen nach aussen) mit der Stopfbuchse (dichtet die Welle ab) verbindet. Hier sind am einen und anderen Ende der Manschette zwei kräftige Rohrschellen, welche verbinden und abdichten zugleich. Eine der Schellen war lose geworden und schon sprudelte Wasser herein; mehr als die Bilgenpumpe absaugen konnte, also steigender Wasserstand im Boot. Ich überspringe die Rettungsaktion, Abpumpung etc. Glücklicher Umstand war: durch das Aufsetzen am Böschungsrand (Foto http://www.zir.de/Kanalboeschung.JPG) konnte das Boot nicht total absaufen und der Wasserschaden ist "nur" Süsswasser und nicht Salzwasser; allerdings habe ich dabei beim Aufsetzen auf Felsgrund einen Totalschaden einer Schiffschraube (Propeller) erlitten. Jetzt komme ich endlich zum eigentlichen Thema: Wasserschaden in den Motoren. Ein Motor hat eine Nennfüllmenge von 5 Liter Motorenöl. Es kamen nun ca 3 Liter Wasser mit dazu, also gesamt 8 Liter. Mein Mechaniker und ich gingen nun folgendermassen vor: zunächts abpumpen des Öl/Wassergemischs bis auf ca 5 Liter Menge; dann Motoren kräftig laufen lassen um eine leckere Öl/Wasseremulsion zu mixen (am Ölprüfstab zeigt sich dann weisse Schlagsahne statt schwarzem Öl). Dann haben wir die Emulsion total (was ist schon total?) abgesaugt und wieder 5 Liter frisches Öl eingegeben und die Ölfilter gewechselt; danach liefen die Motoren quasi wieder wie zuvor; aber am Ölstab zeigt sich immer noch eine Art Schlagsahne, also immer noch Wasser im Kreislauf. Wir werden nun im ca. Wochenabstand mit gelegtenl. Motorenlauf wieder das Öl und Filter wechseln und diesen Zyklus so lange wiederholen bis das Wasser total verschwunden ist. Jetzt kommt meine Frage an die Bootsgemeinde: hat jemand zu dieser Art Wasserschaden irgend etwas beizutragen? Wieviel Ölwechsel werden wohl nötig sein? Wann ist das Wasser verschwunden und wie erkenne ich dies? Für alle anderen soll meine Geschichte dazu beitragen, daß Euch das Gleiche nicht auch widerfährt. Also Stopfbuchse und Befestigung periodisch überprüfen! Auch ist es hilfreich wenn man bei so einer Situation acht Arme und Hände hat wie ein Oktopus, 1 zum Schöpfen von Wasser, 2 zum telefonieren, 3 zum Absetzen des Funkspruchs, 4 zum Werkzeug suchen, 5 zum Abschalten der Elektrik, 6 zum buchsieren am Kanalrand, 7 und 8 zum Verstopfen des Lecks und eine Hand zum Abwischen des Schweisses (diese hatte ich dem Oktopus voraus). Beste Bootsmanngrüsse, Harry |
#2
|
||||
|
||||
![]()
Was war das denn für ein Komiker von Mechanikus?
![]() 5 Liter Öl und 3 Liter Wasser ergeben ein Gemisch mit nur 60% Ölanteil. Und mit sowas läßt der die Maschine laufen? Alles raus - am besten an der tiefsten Stelle - und mit billigem Öl durchspülen und dann wieder komplett raus. Den Filter nicht vergessen. Danach ein ordentliches Öl rein und die Maschinen ohne übertriebene Last gut warmfahren - das sollte es gewesen sein.
__________________
Gruß Ewald |
#3
|
|||
|
|||
![]() Zitat:
Was hast du gegen dieses Vorgehen? Öl schmiert, Wasser schmiert und die Schlunze dann raus. Da kann nichts passieren. Noch 2-3 Ölwechsel dann ein paar Stunden Marschfahrt damit der Rest Wasser verdampfen kann. Ein Tipp: Schleunigst einen Bilgen-Wasseralarm einbauen!!! ![]() |
#4
|
||||
|
||||
![]()
Der Mann ist wirklich gut, der hofft auf einen Auftrag: Generalüberholung nach Wasserschaden
![]() Weiß der, was Wasser in einem Pleuellager oder Kurbelwellenlager bei laufender Maschine macht? Alles mögliche, aber nicht schmieren. Der Schmierfilm reißt, der Lagerverschleiß steigt extrem an bis zum fressen. Keine Gleitfläche im Motor mag es, mit einer Emulsion geschmiert zu werden. Und was spricht dagegen, den ganzen Sulz komplett abzupumpen und durch richtiges Motoröl zu ersetzen?
__________________
Gruß Ewald |
#5
|
||||
|
||||
![]()
öffne bei langsamer Fahrt durchaus mal den Ventildeckel. da kann Restwasser verdunsten
__________________
[Traue nie den leuchtenden Augen einer Frau... Es könnte auch die Sonne sein, die durch ihre hohle Birne scheint ![]() |
#6
|
|||
|
|||
![]()
Was heißt denn "Wasserschaden" bei dir?
Hättest du "Wasserschlag" geschrieben, hätte ich dir sogar rudimentäre Kenntnisse über Motore zugestanden, aber so..... ![]() Zitat:
Ich erklär' dir jetzt nicht, warum. Aber sogar Google könnte bei dir zum Verständnis beitragen. ![]() |
#7
|
||||
|
||||
![]()
Aha Motorenöl raus und gleich mit Wasser fahren.
mfg andreas Geändert von apollo1 (01.09.2014 um 22:23 Uhr)
|
#8
|
|||
|
|||
![]()
dann solltest du dir aber einen guten rostschutz zulegen .... und vielleicht eine pfeife auf den Ventildeckel ... dann weiss man wann das Teewasser fertig ist
![]() |
#9
|
||||
|
||||
![]() Zitat:
Ich wünsche dir eine gute Nachtruhe.
__________________
Gruß Ewald |
#10
|
||||
|
||||
![]()
man muss ja nicht gleich übertreiben
![]() die Ölmultis wollen ja auch noch leben Zitat:
ich denke nicht, dass du mit diesem Vorgehen viel kaputt gemacht hast, aber ich hätte die Bühe erst einmal komplett abgelassen und dann mit frischem Filter und billigem Öl 2 - 3mal gespült und dann überprüft danach frisches "gutes" Öl und Filter und die Sache unter Beobachtung halten
__________________
Gruß Bernhard http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=121593 Früher zählte das erreichte, heute reicht das erzählte ![]() ![]() ![]() Geändert von Flieger (02.09.2014 um 14:47 Uhr) |
#11
|
||||
|
||||
![]()
Die Frage ist doch eher: Wie kam das Wasser in das Öl?
War der Ölmessstab schon unter Wasser? Wie du es wieder los wirst hat Libertad schon oben geschrieben. Frank |
#12
|
|||
|
|||
![]() Zitat:
|
#13
|
|||
|
|||
![]() Zitat:
|
#14
|
|||
|
|||
![]() Zitat:
|
#15
|
|||
|
|||
![]()
Ja die Messstaböffnung lag leider schon unter Wasser, der gesamte Motor zu einem Drittel.
|
#16
|
|||
|
|||
![]() Zitat:
|
#17
|
|||
|
|||
![]()
Du warst ja gar nicht gemeint sondern @ Libertad
|
#18
|
||||
|
||||
![]()
Wenn der einen Wasserschlag gehabt hätte, bräuchte er sich jetzt keine Gedanken darum zu machen, wie er das Wasser aus dem Motor bekommt. Im zerlegten Zustand geht das ganz einfach
![]()
__________________
Gruß Ewald |
#19
|
||||
|
||||
![]()
Wasser funktioniert als Schmierstoff in einem Motor nicht, es kocht und verdunstet.
Willy |
#20
|
||||
|
||||
![]()
Moin
Manoman,in einem solchen Fall stellt man sich zu erst die Frage:Ist der Motor schon mit einem Öl/Wassergemisch gelaufen oder nicht?Das kann man durch einen Blick unter den Ventildeckel leicht feststellen.Auf jeden Fall sollte das gesammte Gemisch möglichst gründlich abgelassen werden und dann sollte man die Spülprozeduren ruhig mit einem preiswertem Motorenöl durchführen,weil auch in solchen Motorenölen Stoffe sind die das Wasser und andere Verschmutzungen binden können.Das wasser bei vielen Anwendungen ein hervorragender schmierstoff sein kann ist unbestritten,nur sind dann die Lagerwerkstoffe von Welle und Buchse auch darauf ausgelegt(siehe die Gummi-Wellenlager)In einem Dieselmotorschmierkreislauf sollte allerdings keines bis nur Spuren von Wasser enthalten sein,nicht emulgiertes Wasser führt zu Schäden nicht nur an den Lagerzapfen der Kurbelwelle sondern kann auch,nach Stillstandszeiten für Anrostungen z.B. Der Schmieröldruckregulierung führen. gruss hein |
#21
|
|||
|
|||
![]()
Nachdem wir bei beiden Motoren nun 3 mal Öl und Filter gewechselt haben, ist in einem der Motoren das Wasser verschwunden, beim anderen noch ein kleiner Rest nachweisbar; hier werden wir wohl noch ein/zweimal wechseln.
Danke für alle Wortbeiträge bisher. |
#22
|
||||
|
||||
![]()
Hallo,
wenn soviel Wasser im Schiff steht, dass das durch die Öffnung des Messstabes in den Motor läuft ?, dann sollte bei diesen Wassermassen dem Skipper ein geändertes Bootsverhalten auffallen - weniger Freibord !!? Gruß Hermann
|
#23
|
|||
|
|||
![]() Zitat:
![]() Bootsmotore können erheblich mehr ab als sich der Normalobootsfahrer vorstellen kann. ![]() Nichts desto Trotz: Bau' dir einen Bilgen-Wasseralarm ein. Geht ganz einfach. Schwimmerschalter---Kontrollleuchte und Summer. Nun Gut, in deinem Fall keinen Summer, sondern ein Boschhorn! ![]() ![]() |
#24
|
|||
|
|||
![]()
Hallo ich habe eine bavaria 707 und das gleiche proplem gehabt.wasser eintritt weil sich die schellen gelöst haben. aber nun meine frage darf überhaupt wasser bis zur manschette kommen?? wird nicht die welle von ausen so abgedichtet das gar kein wasser ins steffenrohr laufen darf ich hoffe mich richtig ausgedrückt zu haben da ich anfänger bin.
|
#25
|
|||||
|
|||||
![]() Zitat:
Nein wird sie meistens nicht.Bei einer Bavaria wird ein wassergeschmiertes Gummilager im Stevenrohr als Aussenlager sitzen und ergo muss Wasser im Stevenrohr eindringen.Die Manschetten von Stopfbuchsen odedr anderen schwimmenden wellendichtungen sollen pro Schlauchtülle eigentlich auch mit je zwei Schlauchschellen aufgesetzt werden. gruss hein
|
![]() |
|
|