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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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Themen-Optionen |
#1
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Seeventile auf Stahlbooten
Hallo zusammen,
bei meinem 12 Jahre alten 34' Segelboot möchte ich die Seeventile/Borddurchlässe erneuern lassen. Ich meine, es ist an der Zeit dafür, besonders weil ich nicht weiß, aus welchem Material die jetzt eingebauten Teile bestehen. Nun stelle ich mir die Frage, was für Seeventile ich nehmen soll. Nach dem Lesen diverser Beiträge zu dem Thema in diesem Forum bin ich vorläufig zu dem Ergebnis gekommen, dass es Kugelhähne aus Edelstahl oder Marelon sein sollten. Von Messing habe ich bisher wegen der Entzinkung nur Nachteiliges gehört, außer dem niedrigen Preis (finde ich in diesem Zusammenhang aber zweitrangig). Wer hat Erfahrungen oder Tipps zu diesen beiden Ausführungen bei STAHLRÜMPFEN? Aus welchen Material sollten die Borddurchführungen dann sein? Worauf muß beim Einbau geachtet werden, ist z. B. galvanische Trennung zwischen Borddurchführung und Rumpf erforderlich/machbar? |
#2
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Moin Thomas ,
mein Rat wäre erstmal , bei der Gelenheit das Ventil ÜBER die Wasseroberfläche mit einem einfachen Rohr zu führen und dort anzuschließen ,(sofern der Platz reicht) ! Vorteil : Wassereinbruch unmöglich durch das Ventil Btw. : die Holländer bauen nur so (wie bei mir )
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Es grüßt Dich / Euch der PETER. |
#3
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Zitat:
das ist ja clever! Tja, mit einer solchen Konstruktion wären die Seeventile tatsächlich nicht mehr DAS Thema. Da muß ich mal überlegen, ob das bei mir nachträglich machbar ist. Ideal wäre es ja gewesen, solche Rohre beim Kasko-Bauen gleich einzuschweißen. Jetzt ist wahrscheinlich das Problem, die Rohre sicher zu befestigen, damit man man sich keine neue Schwachstelle einhandelt. Zumindest bei den WC-Durchlässen ist kein Spant oder Schott in der Nähe, glaube ich... |
#4
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Moin,
wechsle bei mir in diesem Winter auch komplett aus, da letztes Jahr Frostschaden beim Ventil Pantry, Miniriss große Wirkung, muss ich nicht nochmal haben das ganze Ich verwende beim Borddurchbruch sowie beim Seeventiel Marelon, damit ist eine galvanische Trennung vom Rumpf vorhanden (machen die mir bekannten Aluboot Skipper auch so). Insgesamt ne echte Ecke teurer jedoch Imho auf Zeit gesehen günstiger. Gruß Bernd
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#5
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Hallo Thomas,
bei mir hat man auch nicht daran gedacht mit Rohren über die Wasserlinie zu gehen. Teilweise ging das auch nicht wegen der niedrigen Bodenhöhe. Ich habe 8 Seeventile unter der Wasserlinie. Bei mir sind keine Kugelventile sondern Niederschraubventile mit Schiebern verbaut worden. Bei Kugelventilen unter der Wasserlinie musst Du unbedingt drauf achten, dass im abgesperrten Zustand in der Kugel kein Wasser stehen bleibt, es könnte beim gefrieren das Ventil sprengen.
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Charly |
#6
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Moin ,
LÖSUNG : halb aufdrehen im Winterlager - dann läuft das Wasser raus , nix gefriert
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Es grüßt Dich / Euch der PETER. |
#7
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Wechsel die Borddurchlässe und Seeventile aus durch welche aus Edelstahl und alles ist für Jahrzehnte ok.
Das mit den Rohren ist natürlich klasse - wenn's passt. Aber eigentlich sollten diese dann auf den Rumpf geschweißt, das Seeventil oberhalb der WL drauf und gar kein Borddurchlaß nötig sein.
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt! |
#8
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Re: ...
Zitat:
sieh mal wo mein Boot im Winter liegt (das ist Schnee auf dem Steg, kein weisser Sand ):
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Charly |
#9
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... über der Wasserline einzubauen mag ja nett sein. Aber das Ansaugen von Wasser für WC-Spülung und Motorkühlung dürfte sich als diffizil erweisen. Natürlich könntest du für das WC Frischwasser verwenden und für den Motor ein geschlossens System mit Kühltaschen aufbauen. Das Abwasser über der Wassserline zu entsorgen sieht auch nicht so nett aus.
Also: doch neue Seeventile. Wenn Edelstahl, dann natürlich auch Edelstahl Borddurchlässe. Ich habe keine Erfahrung mit Korrosion. Unter Wasser mag ich Niro nicht so gerne. Sicherer ist man natürlich mit Marelon - da stört mich aber am allermeisten der sehr geringe freie Durchgang. Spätestens beim Fäkalientank führt das zu Schwierigkeiten. Wenn man die guten alten Bronzeventile regelmäßig wechselt halte ich das für eine gar nicht so üble Lösung. Auf meinem Stahlschiff gab es eingeschweißte Rohrstutzen mit Gewinde für ein Seeventil. Problem ist nicht dass es abbricht sondern dass es durchgammelt. In dem Rohrstück sieht man ja nun gar nicht mehr was abgeht. Außerdem ist die Wandung bestenfalls 2 mm. Das ist weniger als die Hälfte der Plattenstärke deines Bootes, wenn ich dein Bild richtig interpretiere. Gruß Uwe
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Gruß Uwe |
#10
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Zitat:
Hallo Uwe, ich glaube so meite Peter das auch. Bei meinem alten Boot war das auch so. Da hatte man sogar die Ventile weggelassen.
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Charly |
#11
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Re: ...
Zitat:
Aber solche Bilder habe ich auch nicht viele (im Winter bin ich halt selten an Bord): |
#12
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Zitat:
Zitat:
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#13
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Thomas, wenn das bei deinem Boot machbar ist, umso besser.
Dann würde ich an deiner Stelle Marolon nehmen. Das Zusammenfügen von normalem Stahl und VA ist oft mit Problemen behaftet. Gute und richtige Anoden an den richtigen Stellen verhindern unter Wasser zwar die Korrosion aber man weiss ja nie....
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Charly |
#14
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Zitat:
Gruß Uwe
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Gruß Uwe |
#15
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Zitat:
Oder habe ich da wieder Ironie übersehen? |
#16
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Kleiner Tip von mir am Rande (habe den Austausch gerade hinter mir):
Beim Ausbauen sollte man keine Zeit darauf verschwenden, die alten Borddurchlässe aufzuschrauben - das ist nach Jahren echter Mist. Ich habe die alten Dinger einfach von außen abgeflext, dann fällt aussen ein Ring ab, da unter den Außenseiten immer eine Hohlkehle für Dichtungsmasse ist und man kann den alten Stutzen nach innen rausziehen - ca. 2 Minuten pro Borddurchlaß.
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Gruß, Philip |
#17
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Hallo Philip,
danke für den Hinweis. Was für Ventile hast du denn neu eingebaut? |
#18
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Hallo,
bin zwar von der Alu-Fraktion aber ich würde sagen mit Marelon hast Du auch bei Stahl keinerlei Probleme. Nach dem Hörensagen haben Stahlleute mit VA-Ventilen und Durchbrüchen doch erhebliche Probleme. Heinrich |
#19
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Zitat:
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Gruß, Philip |
#20
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Re: Seeventile auf Stahlbooten
Zitat:
Moin, auf jeden Fall ist der jetzige Zustand nicht sicher! Schläuche auf Seeventilen sollten immer mit zwei Schellen gesichert sein!
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Gruß Dirk SAGA 27 AK mit Yanmar 4JHE |
#21
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Hallo ViaConMe,
ich habe seit ca. 15 Jahren in meinen Stahlrumpf VA-Durchlässe eingebaut. Beste Erfahrung! Die sind allerdings vom Rumpf isoliert eingeschraubt. D.h. Aussen eine Kunststoffplatte mit ca. 2 mm Dicke, im Durchgangsbereich eine Kunststoffdurchführung (habe mir damals eine Hülse aus normalen grauen Abwasserrohren abgeschnitten) und innen eine Kunststoffplatte mit 10mm Dicke. Die Borddurchlässe sind nicht mit einer Potentialausgleichsleitung verbunden! Innen sind dann ganz normale PVC Kugelhähne aufgeschraubt. Da gibt es beim Fachhandel eine ganze Palette mit Hart-PVC Klebeteilen. Nach den Kugelhähnen sind dann soweit eine gerade Verlegung möglich war PVC-Kleberohre installiert, alles andere ist mit PVC-Schlauch mit Stahlspiraleinlage verbunden. Ich hatte früher Kunststoffdurchlässe montiert. Aber bei geringer Rostbildung unter der Verschraubung besteht die Gefahr, dass die Durchlässe abreissen. (Rost hat eine sehr grosse Volumenerweiterung) Die PVC-Kugelhähne oder auch anderes Kunstoffmaterial hat natürlich den Nachteil (mit dem ich leben kann), dass bei einem Brand im Schiff diese Teile mit abbrennen oder abschmelzen.- Darüber solltest Du dir im Klaren sein. Günther |
#22
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Zitat:
Ausnahme: Wenn man Rohre und natürlich Durchlässe verwendet, die in Wandstärke und Material exakt dem Rumpfmaterial entsprechen. Das kann man auch beim GL nachlesen, wenn man es mir nicht glauben mag. Gruß Uwe
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Gruß Uwe |
#23
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Hi Uwe,
das ist absolut richtig, sollte aber bei einem Metallschiff eigentlich kein Problem sein. Rohre in der Rumfstärke oder dicker bekommt man leicht. Ich habe auch die Variante mit Steigrohr ( doppelte Rumpfstärke) und Marelon Ventil knapp über der WL |
#24
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Zitat:
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#25
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Vorläufige Zusammenfassung
Vielen Dank erst einmal für die vielen Antworten und Vorschläge!
Also, ich fasse meine Erkenntnisse aus der bisherigen Diskussion jetzt mal so zusammen: 1) Die ideale Lösung wären mit dem Rumpf verschweißte Einlaßrohre, die oberhalb der Wasserlinie enden. Darauf werden die Ventile befestigt . Voraussetzung ist, das die Verrohrung richtig dimensioniert und gut mit dem Rumpf verbunden ist. Die Materialfrage hinsichtlich der Seeventile ist hier zweitrangig, da ein undichtes/abgerissenes Ventil keinen besonderen Schaden anrichten kann. Diese Lösung lässt sich aber bei mir nicht mehr nachträglich realisieren. 2) Es bleibt also nur, die Ventile direkt auf den Borddurchführungen zu montieren. 3) Dabei gibt es zwei Varianten: Borddurchführung und Ventil aus rostfreiem Stahl oder beides aus Marelon (Kunststoff). 4) Rostfreier Stahl Vorteile: Hohe Festigkeit und Temperaturbeständigkeit, korrosionsbeständig Nachteil: Hohe Korrosionsgefahr für den Stahlrumpf im Einbaubereich (elektrochemische Korrosion unter Wasser) 5) Marelon Vorteile: kann selbst nicht korrodieren und bildet keine Korrosionsgefahr für den Rumpf Nachteile: geringere Festigkeit und ist nur temperaturbeständig bis 120 Grad., d. h. es schmilzt im Brandfall Daraus ergeben sich für mich 2 Fragen - Ist Risiko mit Kunststoff (Marelon) im Brandfall überhaupt akzeptabel oder ist dies ein KO-Kriterium? - Gibt es außer der von Günther dargestellten Vorgehensweise noch andere Möglichkeiten, eine Edelstahl-Borddurchführung galvanisch gegenüber dem Bootsrumpf zu isolieren, z. B. mit Dichtungsmasse o. ä.? Dann würde ich klar die Lösung mit Edelstahl favorisieren. Über weitere Beiträge dazu würde ich mich freuen! |
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