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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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#1
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Bugstrahlruder: Elektrisch oder Hydraulisch?
Schönen guten Tag an alle Mitlesenden!
Jetzt habe ich genau ein Jahr Erfahrung mit meiner Donky 30, einem 7,5 Tonnen schweren Stahlverdränger. Der alte Eigentümer hatte sich damals kein Bugstrahlruder einbauen lassen und ich habe bei meinem Modernisierungsprogramm auch erst mal keins nachrüsten lassen. Nun neigt sich unsere erste Saison so langsam dem Ende entgegen, und es ist Zeit, Bilanz zu ziehen. In den allermeisten Fällen bin ich wunderbar ohne Bugstrahlruder klargekommen, wir haben auch viel eingedampft in die Vor- oder Achterspring. Es gab aber durchaus die eine oder andere Situation, wo es zumindest hilfreich gewesen wäre, ein Bugstrahlruder zu haben, um ein Manöver etwas eleganter und sicherer zu gestalten. Richtig eng war es nie, also es gab keine echten Probleme. Aber ich neige derzeit dazu, tatsächlich ein Bugstrahlruder nachrüsten zu lassen. Nun frage ich mich: Sollte es eher ein elektrisches oder eins mit hydraulischem Antrieb werden? Mir ist wichtig, dass es so leise wie möglich läuft und eben nicht der anwesenden Weltöffentlichkeit seinen Einsatz mitteilt. Also eben keinen "Entenschreck". Mir ist auch klar, dass da ggf. eine zusätzliche Batterie ins Vorschiff muss und ein entsprechend fettes Kabel. Was spricht für/gegen die eine oder andere Lösung? Der Eingriff in den Rumpf ist ja wohl in beiden Fällen derselbe. Und da sind wir bei der zweiten Frage: Wie sollte man sowas rein von der handwerklichen Durchführung organisieren? Loch reinmachen und Tunnelrohr verschweißen geht sicher auch bei niedrigen Temperaturen, aber es muss ja danach neuer Korrosionsschutz und neues Antifouling aufgetragen werden. Geht sowas im Winterhalbjahr draußen? Ich möchte auf jeden Fall vermeiden, dass das Boot aus diesem Anlass in eine Halle muss. Matthias |
#2
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Elek. Bugstrahl nachrüsten ist mit Sicherheit weniger Aufwand, als hydr.
Finanziell und baulich. Geräusche machen beide. Wenn du weiterhin so fährst, als wäre es nicht vorhanden, dann brauchts du das BS eh nur Sekundenweise, für den letzten Meter. Draussen arbeiten geht zeitweise sicher auch im Winter. Kommt halt aufs Wetter an.
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Gruss Robert |
#3
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Ja, also da bin ich mir sicher: Die Gesamteinsatzdauer pro Saison dürfte 120 Sekunden wohl nicht überschreiten. In diesem Jahr hätte ich gerne so in drei bis vier Situationen mal für zwei bis drei Sekunden den Joystick betätigt.
Gestern lagen wir mal wieder in der Alten Fahrt in Potsdam, gegenüber saßen 100 Restaurantgäste an ihren Tischen. Direkt hinter uns hat während unseres Aufenthaltes einer festgemacht, dafür ist der vor uns dann weg gewesen. Also hinten war es eng, vorne war Platz. Ich hätte einfach meiner Bootsmaus sagen sollen, dass sie hinten die Leine wegnehmen soll, dann hätte ich das Boot ganz langsam vorgefahren oder vielleicht sogar manuell vorgeschoben, so dass aus der Vorleine eine Vorspring geworden wäre, dann hätte ich da mit landseitigem Ruder langsam eingedampft und wäre im 45-Grad-Winkel rückwärts aus der Lücke gefahren. Aber ich habe es so gemacht, wie ich es meistens mache, nämlich ohne Vorspring einen kurzen heftigen Vorwärtsstoß mit landseitigem Ruder, dann kurz rückwärts und immer so weiter. Dabei beobachtet meine Bootsmaus den Kugelfender und ganz wohl ist ihr nie dabei. Mit Bugschraube wäre das eleganter gewesen: Einfach raustraversieren. Ich ging bisher davon aus, dass eine hydraulische Anlage leiser (oder zumindest anders laut) ist als eine elektrische. Also nicht ganz so unangenehm. Oder irre ich mich da? Matthias |
#4
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Egal für welche Variante du dich entscheidest...bau dir auf jeden Fall eins ein, das Kraft genug hat.....Meistens brauchst du es wenn die Bedingungen (Wind) bescheiden sind....
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#5
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Zitat:
Du wirst sehen, wie bequem so ein Ding ist und du wirst es öfter einsetzen, als du jetzt glaubst.
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#6
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Welcher Hersteller ist denn empfehlenswert? Ich gehe mal davon aus, dass alle in der Lage sind, eine Anlage zu liefern, bei der sich die Schraube dreht, wenn ich den Joystick betätige. Das kann also nicht das Kriterium sein. Mein Hauptkriterium wäre daher: Welche Anlage ist am leisesten? Schön wäre es, wenn der Ein- und Ausschaltvorgang nicht abrupt wäre, sondern es eine Art "Soft-Start" und "Soft-Stop" gäbe.
Und dann wäre es noch ganz gut, wenn die Bedienung über einen simplen Joystick erfolgt, der einfach durch eine runde Bohrung geschraubt werden kann. Also keine Basisplatte. Dann würde das am besten in die Mitte meines Steuerpultes passen. Für eine quadratische Basisplatte wäre da kein Platz. Ein eigener Hauptschalter muss ja wegen der eigenen Batterie sowieso irgendwo hin. Wer kann also was Grundsätzliches zu den verschiedenen Herstellern sagen? - Allpa - Duco - Lewmar - Max-Power - Quick - Rheinstrom - Side-Power - Vetus Matthias |
#7
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das geräusch kommt von der kavitation bugstrahlpropellers. elektromotor oder hydraulikmotor ist vergleichsweise leise.
soft start ist bei den üblichen elektromotorleistungen nur sehr aufwendig zu realisieren. bei antrieb durch hydraulikmotor kann man durch ein proportionalventil eine leistungssteuerung machen. holger
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jack of all trades - master of none
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#8
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Hallo,
ich habe seit 18 Jahren ein Rheinstrom Bugstrahl. Etwas kräftiger ausgelegt , als für das Boot empfohlen. Ich bin absolut von der Qualität und Funktion , vor allem im Vergleich mit anderen Marken im Bekanntenkreis, überzeugt. Arbeitet perfekt, ohne Störungen Natürlich hängt hier eine Preiskarte an, aber " quality is still remembered, when prize is long forgotten"
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Thomas "Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius Null und das nennen Sie ihren Standpunkt". (Albert Einstein) |
#9
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Zitat:
Entweder ich will Schub oder keinen. Ich würde nicht wollen, das das BS oder HS nach läuft |
#10
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Moin,
Soft Start ist nun bei alle üblichen elektromotorleistungen sehr einfach zu realisieren! Bellmarine Bow adjust control, proportional bow thruster controller. www.bellmarine.nl Gruss Cees
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#11
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Bei einem Boot in der Größe der Amsel und den von dir geschilderten Einsatzbedingungen und -dauer nur elektrisch, hydraulisch ist zu aufwendig, du brauchst am Motor oder Getriebe -oder Generator falls vorhanden- einen PTO, damit wird die Hydraulikpumpe angetrieben, weiters dann noch einen Hydraulikflüssigkeitstank, das geht elektrisch wesentlich einfacher.
Ich kenne Side Power und Vetus aus eigener Erfahrung, viel Unterschied entdecke ich da nicht, wichtig ist ausreichend stark, wobei bei einer Pedro 30 wird da wohl 6 kW ausreichend sein, das ergibt circa 1000 N Schub. Hier noch ein Link zu einem Online-Berechnungs-Tool über die benötigte Stärke. Geändert von medo (04.10.2014 um 18:27 Uhr) |
#12
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Wo finde ich den Link
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Gruß Jürgen "Die Zukunft sollte man nicht vorhersehen wollen, sondern möglich machen" Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944) |
#13
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Ich weiß nicht ob er diesen Link meinte, aber hier hab ich auch etwas in dieser Richtung.
http://www.bootsmotoren.de/Bugstrahlruder.html
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Grüße Richard
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#14
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@ Richard: Danke, genau den Link wollte ich posten, habe es aber schlicht und ergreifend vergessen.
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#15
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Erst mal vielen Dank an alle Mitschreiber. Es ist also im Ergebnis so, dass für den Lärm nicht der Motor verantwortlich ist, sondern dass ein hydraulisches Bugstrahlruder genau so klingen würde, richtig? Wäre es denn eine Lösung, ein etwas größeres Gerät zu nehmen, und den Motor langsamer laufen zu lassen?
Mit dem Softstart meinte ich übrigens, dass es eben nicht "MÖÖÖÖÖÖP" machen soll, sondern "mmmMMMÖÖÖÖBBBbbbb". Also die Ein- und Ausschwingzeit vielleicht eine halbe Sekunde oder so. Matthias |
#16
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Moin,
einen großen Teil des Lärms kommt auch vom Winkelgetriebe der Antriebs. Wenn du es wirklich leise haben möchtest dann schau mal hier http://www.torquejet.com/ Fahre so einen Motor als Antrieb meines Elektrobootes, absolut nichts zu hören ... Torsten
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manche Boote fahren elektrisch..... |
#17
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Ich habe vorhin mal mit Herrn Buschmann telefoniert, den werde ich das wohl machen lassen. Er bestätigt die Aussage hier aus dem Thread, dass der meiste Lärm durch Kavitation kommt, und da ist es ein wichtiger Punkt, die Enden des Tunnels so rund wie möglich zu schleifen. Ich vertraue einfach mal seiner Handwerkskunst und seiner Erfahrung. Hier im Forum liest man ja auch nur Gutes über ihn.
Matthias |
#19
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Kavitation sollte natürlich auch beachtet werden ,
aber das Getriebe macht den meißten Lärm ! https://www.youtube.com/watch?v=VA6YHIZBi60 Torsten
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manche Boote fahren elektrisch..... |
#20
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Hydraulisch ist etwas leiser, aber das meiste Larm komt ja doch von Kavitation.
Fur hydraulisch braucht mann aber ein komplettes hydro System und das kostet, wenn ich recht habe, schon etwa 15-20 K, dazu is nicht jede Motor geeignet, denn mann braucht eine sg Power Take Off fur die Hydropumpe. Habe selber ein electrische (Vetus), gespeist von Starterbatterie mit Kabel von "hinten", mit dem auch das Ankergewinde gespeisst wird. Bedienung: Habe eine Morse die gemeint ist fur (Halb)Gleiter..... mit Schalter fur Trim ...... Also niks Joystick, einfach ein Hand fur Gas/F/R und Buchstrahler.
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Rob Der Fliegenden Holländer Verdrängt 11 Tonnen Wasser mit 1x84Ps, auch auf der Rhein zur Berg |
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