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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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Themen-Optionen |
#1
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Kühlungsproblem
Hallo zusammen,
ich habe bei meinem Stahlverdränger (Peereboom 800) ein Kühlungsproblem was sehr selten auftritt, und wenn, dann nur nach längerem Leerlauf. Der Motor ist ein Samofa Diesel 4DQ50, eigentlich ein Mitsubishi, von Samofa marinisiert. 2Ltr. Hubraum, 50PS, Baujahr ca. 1980. Die Kühlung ist eine geschlossene Kielrohrkühlung, kein Wasser von Außen, auch kein nasser Auspuff. Nun zum Problem: Nach längerem Leerlauf (Motor in der Schleuse nicht ausgemacht) ging letztes WE die Temperaturwarnung an. Ich hab dann hinter der Schleuse festgemacht und nachgesehen. Es waren etwa 4 ltr. Kühlwasser in der Bilge. Nach Abkühlung aufgefüllt und ich konnte problemlos weiterfahren. Beim nächsten Schleusen Motor wieder angelassen, keine Temperaturwarnung, kein Kühlwasserverlust. Vor Beginn der Fahr hatte ich alles kontrolliert, es war kein Wasser in der Bilge und genug Kühlwasser vorhanden. Eine Undichtigkeit war nirgends zu sehen. Das Ganze hatte ich zu Beginn dieser Saison schon mal, auch nach längerm Leerlauf, danach bis jetzt keine Probleme, auch nicht bei stundenlanger Fahrt mit Marschgeschwindigkeit. Habt ihr irgendeine logische Erklärung dafür? Keilriemespannung ist okay, Wasserpumpe dreht auch bei Leerlauf, da ist auch nichts schwergängig. Danke für eure Idden und Tips, Klaus |
#2
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Hallo Klaus,
ich habe den 42PS-Mitsubishi (1.750 ccm), von Solé marinisiert. Da steht irgendwo im Handbuch "Nicht länger als 1/2 Stunde im Leerlauf laufen lassen". Gelegentlich kommt das bei mir aus bestimmten Gründen dennoch vor. In diesen Fällen erhöhe im Stand die Leerlaufdrehzahl. Ich weiß nicht, wie die Kielkühlung aufgebaut ist. Sind das 2 Kreisläufe mit Wärmetauscher? Oder ist das alles ein Kreislauf? Bei 2 Kreisläufen: Vielleicht schafft die Pumpe für den Kielkreislauf das warme Wasser bei Standgas nicht rasch genug fort.
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Gruss Andreas ------------------ Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem. (Karl Valentin) www.albin25.eu
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#3
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ohne Unterlagen zu deinem Motor ist das schwierig,
Überhitzung im Leerlauf kommt fast immer durch zu geringer Wasser Durchfluß Menge, wegen dem Wasser in der Bilge bei Übertemperatur, evtl. hat der Motor oder Kühlkreislauf ein Überdruckventil und das spricht an
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Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel. Bertrand Russell
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#4
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Sowas würde ich auch vermuten, die Durchflußmenge der Pumpe bei Leerlaufdrehzahl reicht bei längerer Zeit nicht aus die gesamte Wärme abzuführen, dadurch steigt langsam die Temperatur bis zur Warnung.
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#5
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Hallo Bootsfreunde,
ist es richtig, dass bei Stillstand des Bootes am Kielrohr seewasserseitig ein Wärmepolster entsteht? Kann der innere Stömungswierstand des Kielrohres die Zirkulation des Kühlwassers bei Standgas behindern? Gruss Frank
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#6
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Moin Zusammen!
Danke für eure Beiträge! @Ghaffy: Ein Wärmetauscher ist nicht vorhanden, es ist ein echtes Einkreissystem. In meiner Anleitung steht nichts davon, dass längerer Leerlauf zu vermeiden ist. Wie weit erhöhst du denn die Leerlaufdrehzahl bei längerem Leerlauf? @Ralf: Ein Überdruckventil ist vorhanden. Im Deckel vom Ausgleichsbehälter. Unterlagen über den Motor gibt es. Von Samofa die Betriebsanleitung und von Mitsubishi gibt es noch Servicehandbücher über den Motor und Ersatzteillisten. In den Mitsubishi Unterlagen sind natürlich nicht die Änderungen erfasst, die Samofa beim Marinisieren gemacht hat. http://www.samofa.nl/Samofa/Products...shi_4DQ50.html Viele Grüße, Klaus |
#7
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Zitat:
Ich habe daher eine zusätzliche Zirkulationspumpe verbaut. Bei Bedarf erhöhe ich die Drehzahl am Stand von 800 U/min auf etwa 1100 U/min. Allerdings: Über die Hintergründe, warum man nicht länger als 1/2 Stunde im Leerlauf tuckern soll, schweigt das Manual. Ich habe eigentlich bis zu deinem Beitrag niemals an Temperaturthemen, sondern eher an Ablagerungen, Ölkohle usw. gedacht. Man soll ja angeblich grad auch einen Bootsdiesel gelegentlich mal kurzzeitig ordentlich 'rannehmen, damit er sich "freibrennt", wenn es denn wahr ist ...
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Gruss Andreas ------------------ Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem. (Karl Valentin) www.albin25.eu
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#8
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Hallo Klaus,
Du hast aller Wahrscheinlichkeit nach 2 Effekte, die sich überlagern. Einmal fördert die KW-Pumpe im Stand sehr wenig und/oder baut wenig Druck auf und zum anderen werden die Kühlrohre nicht umspült. Das führt dann dazu, daß die KW-Temp setig steigt. Wobei die fehleden Kühlung der Kühlrohre den größeren Effekt bringen. Es kommt aber auch darauf an, wo der Temp-Fühler sitzt. Bei geringer Förderleistung der Pumpe kann es auch zu lokal erhöhter temperatur z.B. am Kopf kommen, da dort die Kühlkanäle meist sehr end sind, und einen hohen gegendruck erzeugen - das führt wieder zu Pkt1. Versuch mal die Temperatur an den KW-Rohren zu messen. Das gibt es klareres Bild Grüße Detlef Grüße Detlef
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#9
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Moin Zusammen!
Danke für eure Tips. Zitat:
Was mich jetzt noch interessieren würde: -Ist das normal, und ich muss einfach drauf achten, dass der Motor nicht zu lange im Leerlauf läuft? -Kann ein Defekt vorliegen und die Kühlwasserpumpe ist vielleicht verschlissen und fördert deshalb einfach im Leerlauf zu wenig? -Könnte eine andere Ursache vorliegen (z.B. Thermostat öffnet nicht richtig, wenn wenig Kühlwasser gepumpt wird? -Wäre es eine Option eine zusätzliche, elektrische Wasserpumpe einzubauen, die ab einer bestimmten Kühlwassertemperatur automatisch zugeschaltet wird? (So wie der Kühlerventilator beim Auto) Viele Grüße, Klaus |
#10
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Mal eine Frage ot: Welchen vernünftigen Grund gibt es, die Maschine eine halbe Stunde ohne Last im Stand laufen zu lassen?
Gruß Lutz |
#11
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Z. B. warten auf Schleusung in der Strömung, wenn kein Warteplatz vorhanden oder dieser belegt ist.
Auch in solchen Ausnahmesituationen sollte der Motor nicht überhitzen.
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Gruß Ewald
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#12
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Zitat:
Manchmal läuft bei uns die Maschine ohne dass wir fahren, um Wasser zu machen.
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#13
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Zitat:
Zitat:
Gruß Lutz |
#14
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#15
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Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel. Bertrand Russell
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#16
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Moin
Wenn Klaus noch die Aussenwassertemperatur und die Farbschichtdicke auf den Kielrohren genannt hätte,dann würde man noch besser verdeutlichen können warum das bei gelegentlichem Leerlauf so verhält mit seinem Kühlsystem,wo bei man dem innerem zustand der Kielrohre auch Beachtung schenken muss.Normaler Weise sollte bei ca 20°Aussenwassertemperatur der Diesel schon mal locker eine halbe Stunde im Leerlauf vor sich hintüdeln können,vorausgesetzt man hat nicht gerade eine längere Vollastfahrt hinter sich da muss man dem Jockel auch eine Chance geben erst mal"runter zu kommen".Physikalisch betrachtet ist es so ,dass ein in die Jahre gekommenes Kühlsystem,bei Fahrt also umströmung der Kielrohre und entspr.Aussenwassertemperatur durchaus noch dauerhaft genügend Rückkühlung bringt,aber im Stand im Sommer eben Grenzwertig wird.Bevor man nun also nur die Kühlmittelpumpe austauscht auch mal alle anderen Gegebenheiten checken. gruss hein
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#17
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Moin, Moin!
@Ralf: Erneuern der Pumpe hab ich auch mal überlegt, denn ich denke einfach nicht, dass dieser Effekt normal ist. Und dass die WaPu zu wenig fördert, wäre zumindest eine logische Erklärung. Bald ist ja Winter, da ist genug Zeit zum am Boot schrauben... @Hein: Aussenwassertemperatur war in den letzten Wochen sicherlich nicht sehr hoch, einen genauen Wert kenne ich nicht. Naja, und die Schichtdicke des Anstrichs auf den Kielrohren kenne ich auch nicht. Ist aber schon logisch, dass dies Einfluss hat. Je dicker der Anstrich umso schlechter die Kühlung... Danke euch und Gruß, Klaus |
#18
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Hallo Klaus,
bevor Du irgendetwas umbaust, solltest Du versuchen die Temperaturen zu messen, vor allem Kühlung Vor- und Rücklauf. Wenn Du dort keinen wesentlichen Temp.unterschied hast, nütz Dir auch keine Pumpe etc. Dein Problem kann auch an Ablagerungen in den Kühlrohren liegen, dann würde eine Durchflußerhöhung für das Leerlaufproblem was bringen, aber nur mittelfristig. Grüße Detlef
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#19
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Moin Detlef,
gibt es denn irgendwas womit man die Kühlrohre spülen könnte, um Ablagerungen zu lösen? Gruß, Klaus |
#20
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Moin Klaus
Ablagerungen in den Rohren sind auch möglich aber meistens nur wenn mit ungenügender Kühlflüssigkeit,sprich mit zu hohem Wasseranteil zu lange gefahren und vor allem gestanden wurde.Kontrollieren kann man das eigentlich nur mit einem Endoskop-zerstörungfrei,odere mal mit einer heftigen Druckspülung.Ganz neugierige Schlosser und Installateure greifen auch mal zum Winkelschleifer und anschließend zum Schweissgerät. gruss hein
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#21
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Moin Hein,
Zitat:
Freiwillig irgendwas wegflexen am Boot tue ich nicht. Und unter der Wasserline schon zehnmal nicht. Gruß, Klaus |
#22
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das würde ich auch nicht machen, dann lieber mit einem Hochdruckreiniger die Rohre mal tüchtig spülen
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Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel. Bertrand Russell
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#23
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Hallo Klaus,
bevor Du Dir einen Kopf wg. möglicherweise zugesetzter Rohre machst, versuch erst mal die Temperaturen zu messen, sonst wird das eher eine Glaskugelanalyse. Grüße Detlef
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#24
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Zitat:
Ist auch OK,für jemanden wie mich dessen Proffession Metallverarbeitung ist und der zu dem seinen schwimmenden Untersatz selbst zusammengebraten hat gibt es da nicht so viel Berührungsängste. Bei einigen Bootslagerern ob nu Verein oder privat werden Trenn-und Schweissarbeiten ja auch immer mit Argwohn betrachtet. gruss hein
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#25
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Moin, Moin!
Danke euch für die weiteren Kommentare. Nächste Woche wird ausgekrant Ich werde dann im Frühjahr wirklich mal an die Sache mit der Temperaturmessung gehen und provisorisch ein Thermometer auf der "heissen Seite" und eins auf der kalten Seite der Kielrohre antüddeln. Ich denke mal die Differenz ist interessant. Natürlich bei verschiedenen Betriebszuständen. Gruß, Klaus |
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