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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen. |
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Themen-Optionen |
#1
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Alu Kajak oder eine Alternative zu S&G
Hallöchen,
ich bin auf der Suche nach einer alternativen Bauweise für ein teilbares Zweierkajak. Alle Stitch and Glue Pläne basieren auf Holz. Nun ist Holz natürlich kein schlechter Werkstoff, aber ich arbeite nur sehr ungern damit. Von daher brauche ich eine Alternative. Folgende Werkstoffe finde ich von Interesse: Aluminium (1mm En Aw 5005): + Gute Festigkeit + Gute Korrosionsbeständigkeit + relativ leicht + preislich akzeptabel + spanend sehr gut und sehr genau zu bearbeiten - schweißen für mich unmöglich - Löten nicht fest genug???? + Nieten ist einfach möglich Polypropylen Stegplatten: + Leicht + Preiswert + Gibt entsprechende Erfahrungen: Oru Kajak, Porta Boot/Banana Boot - geringe Festigkeit/Haltbarkeit - Kleben unmöglich - Nieten Wegen zu hoher Flächenpressung umständlich + Schweißen möglich, aber geringe Festigkeit Bei beiden Werkstoffen ist das Fügen/Verbinden das größte Problem. Meine Idee ist daher den Rumpf des Kajaks aus „einer“ Abwicklung herzustellen. Sprich die Nahtstellen bei S&G Kajaks an Kiel und den Seiten fallen weg. Natürlich kann man nicht das gesamte Boot abwickeln, da man die Haut dazu in 2 Ebenen strecken müsste. Mit einer Teilung in 3 geschottete Teile könnte es aber vielleicht gehen. Die Verbindung von Deck und Rumpf würde mittels Rechteckrohr als Gunwale und Nieten geschehen. Das „Blech-Segmentboot“ wäre ein ziemlich ähnliches Beispiel für mein Vorhaben: http://www.faltbootbasteln.de/fbb-un...faltboote.html Das Klepper Backyak wäre eine modernere Version, wobei die Klepperform eher nicht abwickelbar wäre. http://www.outdoor-magazin.com/news/...r.580716.3.htm Ich habe mich mal an einem Prototyp versucht und die entsprechende Teilung eingezeichnet. Was meint ihr dazu? Wäre ein Kajak mit den Eigenschaften fahrbar oder nur ein fauler Kompromiss ohne Spaßfaktor? (Ziel sind Flüsse und Küstentouren auf dem Mittelmeer. Nichts wildes, nur 10-15km entlang der Küste bei gutem Wetter) Ich würde mich über Vorschläge und Anregungen zu dem Thema sehr freuen. Der Entwurf wurde erstellt mit der Freeware Kayakfoundry: http://www.blueheronkayaks.com/kayak...e/software.htm Geändert von Joffix (09.12.2014 um 01:14 Uhr) |
#2
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Dann freunde dich doch mit Glasfasermatten u Epoxyd o Polyesterharz an.
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Wissen ohne Goggggggggel |
#3
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Der Aufwand mit Harz und Gewebe ist halt um einiges größer. Allein der Formenbau kostet mehr Zeit als alles andere. Von daher ist GFK für mich keine wirkliche Alternative zu S&G.
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#4
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Na ja, S&G ist ja auch ne Art GFK nur eben mit Holz und ohne Formenbau.
Warum magst du Holz nicht? Lässt sich gut schneiden, gut kleben, gut laminieren. Möchtest du die Laminierung umgehen? Davor muss man sich nicht schrecken. Es tut sich leichter als immer befürchtet. Einfach mal machen! |
#5
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Polypropylen ist ein super Material...warum soll das kleben denn nicht möglich sein? Die Trägerplatten bestehen doch aus GFK....
Auch Löten von Alu bringt genug Stabilität und hält wenn man es richtig macht...schau dir auf Youtube mal an wie das geht und was das aushält.... Glück Auf! Gunar Geändert von Arzgebirger (06.11.2014 um 01:23 Uhr) |
#6
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Moin,
du möchtest ein Runbdspanntkanu aus Platten bauen ?
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manche Boote fahren elektrisch..... |
#7
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Vielen Dank für die vielen Antworten.
Ich bin ein Freund des Metalls. Ich bei Renovierungsarbeiten schon viel mit Holz geschafft und es ist von der Verarbeitung her total einfach. Aber ich habe es nie lieben gelernt sondern es hat für mich immer den Beigeschmack von etwas gemurkstem. Löten habe ich an sich fest eingeplant bei der Verwendung von Alu. Aber bei S&G wird eben Stoß auf Stoß gearbeitet und ich habe die Befürchtung, dass eine Stoß auf Stoß-Verbindung mit Löten nicht dauerhaft fest ist. PP kleben habe ich noch nicht ausprobiert, aber im Internet wird das als tendenziell schwierig beschrieben. @Brummer In der Art ja. Wobei ich es eigentlich mehr als Mischung aus V-Spant und Rundspant angedacht hätte. (Ich brauche einen durchgehenden Kiel) Die Platten dürfen halt nicht in 2 Richtungen verstreckt werden damit es klappt. Am Papiermodell ging das bisher. Aber das müsste man natürlich an einem maßstabsgetreuen Alu-Modell testen. Bevor ich mich aber daran mache, wollte ich nachfragen ob das konstruierte Kajak von den Fahrteigenschaften überhaupt Sinn machen würde. Nicht dass ich einiges an Zeit in ein Boot investiere, das voraussichtlich schlechte Fahrteigenschaften hat. P.S. Steueranlage ist geplant |
#8
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Hallo,
Die mit Kayakfoundry erstellten Designs kannst Du in der von dir angedachten Bauweise nicht realisieren. Der Grund ist ganz einfach: Alle damit erstellten Designs sind Rundspanter und haben in zwei Richtungen gekrümmte Oberflächen. Auch wenn Du ein Boot aus mehreren Segmenten zusammen fügst, bleibt dieses Problem bestehen, außer Du akzeptierst eine Art "Schuhschachtel-Design" mit Knickstellen an den Stößen. Die liegen dann aber im Gegensatz zu Knickspanter-Designs quer zur Srömung und erhöhen den Widerstand durch Verwirbelungen. Boote aus Alublech habe ich schon sehr viele gesehen, in Form von Alu-Kanadiern. Die sind sehr robust, das Blech ist aber getrieben, d.h. in zwei Raumrichtungen gekrümmt, und am Vorder- und Achtersteven zusammen geschweißt. Wenn Du den klassischen Karosseriebau beherrschst und dich nicht an kleinen Beulen im Blech nach ein paar Jahren Gebrauch störst, ist das sicher eine brauchbare Möglichkeit, ein dauerhaftes Boot zu bauen. Egal wie Du mit Blech baust, auf Stoß kannst Du nur bei Schweißverbindungen arbeiten. Beim Kleben, Löten und Nieten brauchst Du immer einen überlappenden Bereich, der halbwegs genau passen muss. Dieser Bereich muss durch geeignetes Verformen des Blechs hergestellt werden. Wenn Du das nicht beherrschst, würde ich dieses Material nicht in Erwägung ziehen. Zum Bootsdesign: Wie oben schon geschrieben, kannst Du es in den von dir favorisierten Bauweisen nicht exakt umsetzen. Im Prinzip wäre das wohl ein funktionierendes Wanderboot ohne extreme Eigenschaften. Mir persönlich wäre es etwas zu breit, und die ausladende Bordkante könnte einem effizienten Paddelstil etwas im Weg sein. Die Cockpits sind recht nahe beisammen, so dass wohl nur synchron gepaddelt werden kann. Ich neige dazu, dir derzeit von diesem Projekt abzuraten, weil ich den Eindruck habe, da fehlt sowohl noch eine belastbare handwerkliche Grundlage als auch Erfahrung über Fahreigenschaften von Booten. Das wäre mir etwas zu viel Unsicherheit auf einmal. Gruß, Martin
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#9
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wenn man nicht gerade in Skandinavien einen Kanadier ausleihen will und deshalb nicht an Linder Alus vorbeikommt, sollte man ein Boot aus einem anderen Material selber bauen.
Alu ist ein sehr guter Wärmeleiter und deshalb ideal geeignet, die Temperatur des (kalten) Wassers direkt und mit wenig Verlusten an die Insassen weiter zu geben. Kann man mit Schaummatten als Isolierung abfedern. Ab leichtem Wellengang sind die Linder wahre Bongotrommeln, die Fisch und Mensch mitteilen, dass man mit solch einem Teil gleich um die Ecke gefegt kommt……. Für den Verleih klasse, da von den Mietern ziemlich rau mit diesen Booten umgegangen wird.
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Mehr Speed durch höhere Geschwindigkeit https://www.flickr.com/photos/36573929@N00/
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#10
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@ Luftschiffer: Vielen Dank für deine Überlegungen. Ich habe die letzten Tage noch etwas bezüglich der Abwicklung experimentiert.
Nicht jede Form ist generell in 2 Ebenen gekrümmt. Einfachstes Beispiel: Ein Blatt Papier längs falten und dann an einer kurzen Seite zusammenkleben (ich hoffe man versteht was ich meine). Schon hat man eine "Bootshälfte". Daher kommt auch die Überlegung dieser Konstruktion. Damit es zu keiner Verkrümmung in 2 Ebenen kommt, gibt es mehrere Bedingungen. Eine ist das Fehlen von Wendepunkten, also Übergänge von Linkskrümmung in Rechtkrümmung (oder andersrum). (Mathematisch: 2. Ableitung ohne 0-Durchgang). Natürlich gibt es noch weitere Bedingungen, aber das durchschaue ich noch nicht so ganz :-D Die bisherige Version ist leider auch "etwas" verspannt. Der Bereich zwischen vorderem Cockpit und Bug fällt etwas zu breit aus. Bezüglich der Fahreigenschaften von Booten hast du vollkommen recht, ich bin bisher nur mit meinem Gumotex Swing 2 unterwegs gewesen. Daher bräuchte ich in dem Bereich durchaus etwas Hilfe. @ frimeur: Ich muss gestehen, dass ich das Problem der Lautstärke unterschätzt habe. Mit etwas lauter habe ich ja gerechnet, aber Bongotrommel klingt nun doch nicht so vielversprechend :-D Mal schauen, was sich als Alternative anbietet. Vielleicht habt ihr ja noch gute Erfahrungen oder Ideen? |
#11
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Ich möchte mal einen Kommentar zum Design zufügen.
Persönlich wollte ich nicht in einem so breiten Boot paddeln, das wird nach wenigen Stunden sehr schmerzhaft in den Schultern und Armen, weil man so weit außen mit dem Paddel einstechen muss. Dazu sieht mir die Linienführung noch nicht besonders sauber aus. Grundsätzlich reagieren Kajaks weit empfindlicher auf "Designfehler" als ein Motorboot. Da Du offensichtlich noch nicht so viel Erfahrung hast, würde ich eher ein Boot eines anderen Designers bauen. Das spart Dir am Ende viel Frust und bei der Planung sehr viel Zeit Und um das mit der Breite zu konkretisieren: Ich würde nichts über 55cm paddeln wollen. Mein erster Bau war ein Night Heron, das hat 51cm und ist absolut Kippstabil. Bei der Stabilität ist nicht die Breite entscheidend, sondern die Rumpfform. Im Moment paddle ich ein sehr(!) wackeliges Rundspantboot mit 48cm, die 3cm Unterschied zum Night Heron sind da eher irrelevant, viel mehr der flache Unterboden des Night Heron. Was Deine Materialwahl angeht: Ich will es Dir nicht ausreden aber es gibt sicher nicht ohne Grund keinen Markt für Alukajaks. S&G mit Sperrholz ist da um Längen voraus und sieht auch nicht "gebastelt" aus, handwerkliches Verständnis vorausgesetzt. Ich möchte nicht wissen, was Dein Teil in Alu wiegen würde – mein Holzboot trage ich ohne Probleme 2km auf der Schulter zum Wasser. Und solltest Du mal bei kalten Temperaturen fahren wollen, wirst Du Dich wundern, wie schnell das Eis an Deinem Rumpf während der Fahrt wächst! Achso und was PP o.ä. angeht, vergiss es ganz schnell wieder. Das Zeug ist viel zu weich und ein Boot, das beim Paddeln "flext" nervt ohne Ende, wenn man damit nicht nur mal eben den Fluss überqueren will. Nix für Ungut
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#12
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Ich hatte die Nachteile von Alu als nicht so groß angesehen, aber eure Argumente sind schon sehr überzeugend. Auch wenn ich sehr gerne mit Alu arbeite werde ich mir wohl einen anderen Werkstoff suchen müssen.
Bezüglich des Designs hätte ich aber noch ein paar Fragen. Ich habe mich bei den Maßen an bestehenden Designs orientiert. Bei Tandem Kajaks liegt die Breite meist so zwischen 65 und 70 cm. Ich habe die Befürchtung, dass ein schmaleres Boot zu wenig kippstabil ist (Mein Gumotex Swing hat 87 cm und damit gingen Touren bis 40km/Tag :-D ) Macht die Breite so viel in Sachen Leichtlauf aus, dass es sich lohnt daran zu sparen? Die Seekajak Fahrer schwärmen gerne von der so wichtigen Endstabilität. Ich habe aber mittlerweile eher den Eindruck, dass die Endstabilität für die Profis von Bedeutung ist, während für Anfänger die Anfangsstabilität eine wesentlich entscheidendere Rolle spielt. (Habe da nur theoretisches Wissen, mir fehlt die Praxis) Vielen Dank für die vielen tollen Tips, ich empfinde die Anregungen als sehr hilfreich und angenehm |
#13
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Hallo,
Wenn Du dich bei den Bootsbreiten der Kajaks umsiehst, findest Du die breiteren Ausführungen praktisch nur bei Badebooten und Designs für totale Anfänger. Nach kurzer Zeit brauchst Du so viel Anfangsstabilität nicht mehr, um dich beim Paddeln sicher zu fühlen. Im Gegenteil, bei etwas weniger Anfangsstabilität machst Du die Bewegungen der Wasseroberfläche nicht so extrem mit. Bei aufblasbaren Booten spielt auch die oft recht hohe Sitzposition eine Rolle. Beim Kajak ist die Sitzfläche meist deutlich unterhalb der Wasserlinie, was sehr zur Stabilität beiträgt. Mein erster Eigenbau Einer hat fast 60cm Breite an der Wasserlinie und einen fast flachen Boden. Das ist schon ein "Oma-und Opaboot" von der Anfangsstabilität her, ich hätte es gleich schmaler und länger bauen sollen. Immerhin kann ich unterwegs das Paddel verstauen und ohne Bedenken mit der Spiegelreflexkamera Fotos machen. Ist aber durchaus fahrbar, einige 40km Touren habe ich damit auch schon gemacht. Mittlerweile habe ich viele andere Boote ausprobiert und komme problemlos mit viel weniger Stabilität zurecht. Bei den Fahreigenschaften entscheidet eine Kombination aus mehreren verschiedenen Faktoren. Sehr schön erklärt ist das beispielsweise in Nick Schades Buch "The Strip Built Sea Kayak". Solltest Du dir unbedingt anschaffen, gibt's ab ca. 15 Euro. Die Kritik von Vanderalm bezog sich nicht nur auf den erhöhten Widerstand bei größerer Bootsbreite , sondern die Rumpf-Seitenkante ist auch noch beim Paddeln im Weg. Bei meinem Einer wird das durch ein seitlich abgeschrägtes Deck deutlich entschärft. Es gibt sicher noch andere Dinge anzusprechen, aber ich bin kein Experte und halte mich deshalb da raus. Gruß, Martin |
#14
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Zitat:
Deine Fragen lassen sich nicht ganz pauschal beantworten. Ich bin auch schon mal ein Wochenende im 70cm breiten Plastikzweier an der Müritz rumgeschippert. Das ist besser als auf dem Sofa zu sitzen aber viel schlechter als in einem flotten Boot, mit dem man nicht Stundenlang nur das gleiche um sich herum sieht... Ich habe mich die letzten 2-3 Jahre sehr intensiv mit dem Design von Kajaks beschäftigt und muss zugeben, dass ich erst diesen Sommer kapiert habe, dass ich gar nichts weiß. Auf dem Papier liest sich vieles gut, es kommt aber auf's Ausprobieren an. Ich habe mit meinem 2. Selbstbau (Thomasson SeaRacer) eine wirkliche Rakete gebaut (6m Länge, 42cm Breite) aber leider nicht gewusst, dass das Ding auf Binnengewässern mit Kabbelwasser praktisch nicht zu beherrschen ist. Mein jetziges Boot ist 5cm breiter, viel kippeliger als der SeaRacer aber dennoch in Wellen absolut beherrschbar. Was ich damit sagen will: Es geht immer um die Summe vieler Einzelkennzahlen. Und dazu muss man Erfahrungen mit einigen Booten gesammelt haben. (Auch wenn Du kein Rennboot bauen willst, die "Probleme" sind die gleichen, wenn auch etwas entschärft). Primär müssen die folgenden Punkte berücksichtigt werden - Länge/Breiten-Verhältnis - Rumpfform (Rund-/Knick-/V-Spant) - Gewicht - Volumenverteilung - Sitzergonomie (Sitzschale, Sitzhöhe, Verstellbarkeit, Fußstütze) - Paddelergonomie (Rumpfbreite am Einstichpunkt, Süllrandhöhe) - Steuerbarkeit - Benetzte Fläche - Schärfegrad des Rumpfs Dein Plan sieht auf den ersten Blick aus wie ein Kajak, keine Frage. Ob die Details aber wirklich passen, ist auf dem Papier kaum zu beurteilen. Beispielsweise kann ich dir attestieren, dass Du mit dem Bug, so wie Du ihn gezeichnet hast, im Herbst jede Menge Laub ansammeln wirst. Zu Deiner Frage bez. Leichtlauf: Der wichtigste Leitsatz im Bootsdesign heißt "Länge läuft". Je länger, desto höher die max. Rumpfgeschwindigkeit – die Breite ist nicht unbedingt kampfentscheidend. Ich persönlich würde keinen Zweier unter 6,4 m bauen, einfach weil meine gewünschte Reisegeschwindigkeit damit angenehm unterhalb der Rumpfgeschwindigkeit bleibt. Was Primär-/Sekundärstabilität angeht würde ich mir grob überlegen, wie das Teil eingesetzt werden soll. Je mehr Wellenbewegung, desto niedriger sollte die Primärstabilität gewählt werden, je mehr Wind, desto weniger Sekundärstabilität. Klingt komisch, weil es erstmal alles wackliger macht, bei schwierigen Bedingungen behältst Du so aber die Kontrolle über das Boot. Wenn es einfach ein Schönwetter-Flussreiseboot sein soll, dann mach den Boden platter (hohe Primärst.), die paar Wellen in Ufernähe wirst Du trotzdem überleben. Wenn Dir das jetzt alles zu kompliziert ist, findest Du hier und hier erprobte Modelle |
#15
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Schau mal bei Ride the lightning rein. Der hat verschiedene Bauarten, bebildert aufgelistet....Letzte am 3. 10 2014.
Verlinkung hat leider nicht geklappt.
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Wissen ohne Goggggggggel |
#16
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Was soll "Ride the lightning" sein? Ich finde dazu nur einen Metallica Song, was nicht unbedingt schlecht ist, aber nicht unbedingt zielführend :-D
Vielen Dank für den Tip mit dem Buch, werde da mal die örtliche Buchhandlung besuchen. 6,4m Länge ist halt schon ein ganz gutes Kaliber. Auf dem Meer ist das kein Problem, aber bei kleineren Flüssen leidet die Manövrierfähigkeit dann doch sehr. Von daher hätte ich gedacht, dass eine Länge von zwischen 5m und 6m ein Kompromiss zwischen Transport, Widerstand und Nutzbarkeit wäre. Ein fertiges Design hat natürlich einfach Vorzüge. Ich gehe leider den "umgekehrten" Weg bei der Entwicklung des Kajaks. Ich designe nicht erst ein gutes Boot und schaue dann, wie ich das Projekt gebaut kriege, sondern des Design richtet sich nach der Werkstoffwahl. Da fällt ja Alu nun mittlerweile leider raus, sodass ich das Konzept ziemlich überarbeiten muss. P.S. Beiträge kann man in diesem Forum nicht editieren, oder doch? |
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Zitat:
Entscheidend ist hier auch die Art und Größe Deines Steuerblatts (ich hoffe Du planst mit Steuer) sowie mal wieder die Rumpfform. Schau Dir mal die Surfskis an, die sind meist als 1er bereits 6,4m lang und lassen sich trotzdem auf enger Fläche blitzschnell wenden. Mein SeaRacer mit 6 m war dagegen nur mit Mühe aus der Spur zu bewegen. Auch wenn Du kein "sauschnelles" Boot planst, hier mal eine sehr Interessante Lektüre, die ich zufällig gefunden habe. |
#18
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Gruß Holger Meine Baustelle DE23. "Wie sprechen Menschen mit Menschen? Aneinander vorbei!" (Kurt Tucholsky)
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#19
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Hier ein Überblick auf einen Bootstyp, der fast ganz aus Alu gebaut wird, aber doch etwas abweichend:
https://secure.flickr.com/photos/tel...629447998793// Quasi skin-on-frame mit gebogenen Rohren und Polyesterfäden genäht. Im Buch "Faszination Baidarka" von George Dyson wird sehr anschaulich über Historie und Nachbauten aus seiner Werkstatt berichtet. Sogar die Paddelblätter sind aus recycelten, amerikanischen Alu-Verkehrsschildern gebaut...
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Mehr Speed durch höhere Geschwindigkeit https://www.flickr.com/photos/36573929@N00/
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#20
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Alucanadier sind übrigens weitaus besser als ihr Ruf. Das Material bietet auch erhebliche Vorteile.
Alukajaks sind durch das geschlossene Deck viel komplizierter zu fertigen und wären daher wahr- scheinlich zu teuer. Die Wendigkeit eines Kanus (egal ob Kajak oder Canadier) hängt nicht nur von der Länge ab, sondern im hohen Maße von Rocker (Kielsprung), Paddeltechnik und vom Vermögen das Boot kanten zu können.
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gregor |
#21
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@ vanderalm: Steueranlage ist natürlich geplant. Das mit dem Surfski finde ich sehr interessant. So extrem unterschiedlich ist das Design zum Sea Racer ja nicht, als dass es die so verschiedenen Fahreigenschaften einfach erklären würde.
Der Link zum Thema Seekajak war bisher meine beste Quelle zum Thema Design. Aber das Buch von Nick Schade ist nun bestellt und mal sehen was sich daraus noch so ergibt. @ monk: Danke, auf die Idee hätte ich aber auch mal selber kommen können… @ frimeur: Vielen Dank für den Link, das ist wirklich eine wahre Schönheit. Ich hoffe ihr könnt etwas verstehen was mich an Metall so fasziniert und ich mit Holz nicht so wirklich warm werde. |
#22
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Zitat:
Vergleiche mal diesen Surfskiriss mit dem des SeaRacers. Vor allem im Mallenriss sieht man die Unterschiede deutlicher. Wichtig ist hier aber auch die Sitzposition und Gewichts-/Volumenverteilung. Surfskis sind so gebaut, dass sie mit dem Bug relativ tief im Wasser sitzen und sich mit dem Heck eher nahe der Oberfläche bewegen. Dadurch hat das (große) Steuerblatt einen besseren "Hebel", weil das Boot achtern kaum Seitenwiderstand aufbaut. Der SeaRacer widerum ist so gebaut, dass sich das Gewicht vorne und hinten weitgehend gleich verteilt. Dazu ist der Boden im Cockpit weitgehend flach, was die Primärstabilität verbessert und für Perfekten Vortrieb bei Flachwasser sorgt, weil keine Energie für die Stabilisierung eingesetzt werden muss. Sobald Wellen aufkommen ist es damit vorbei und der Rundspant des Surfskis gewinnt in jeder Lage, weil er von Wellen weitgehend unbeeindruckt bleibt. Übrigens, was das Buch von Nick Schade angeht: Ist eine super Lektüre für den Bau von Kajaks, auch seine Youtube-Videos sind hervorragend. In Bezug auf das Design wirst Du dort aber keine nennenswerten Funde machen. Interessanter sind dazu eher persönliche Erfahrungsberichte von alten Hasen aus dem Kajakbusiness (davon findest Du einige im dt. Seekajakforum). |
#23
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So, hatte viel um die Hacken, sodass es etwas still geworden ist um den Thread. Weitergearbeitet habe ich aber trotzdem :-D
Von daher nun Großupdate: 1. Werkstoff: Statt einer festen Hülle aus Alu würde ich gerne das Konzept vom frimeur‘s Baidarka aufgreifen: Alu-Gestänge mit Außenhaut. Als Außenhaut habe ich mir eine 2mm Dicke HDPE Schicht vorgestellt. Kommt aus dem Gartenbau und heißt dort Rhizomsperre. Das Zeug ist UV stabilisiert, relativ günstig und ziemlich schlagzäh. Die Haut sollte also von der Beständigkeit her zwischen PE Festrumpf und Faltboot sein. 2. Abwicklung Die Abwicklung ist aber viel zu komplex um es mit Modellen auszutesten. Bin nun auf Delftship umgestiegen um mir eine Abwicklung simulieren zu können. (Einmal ein Update beim Programmstart machen, der Download link ist nicht für die aktuellste Version) Leider spinnt Delftship bei der 2-Teilung des Bootes etwas rum. Daher musste ich das Boot zweimal konstruieren. Einmal wird das Heck korrekt abgewickelt, das andere mal der Bug. Die restlichen Eigenschaften sind die gleichen. Was meint ihr bezüglich Abwicklung (manche Parameter gehen nicht besser) und Fahreigenschaften? Geändert von Joffix (09.12.2014 um 01:14 Uhr) |
#24
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kannst Du das mal in einem anderen Dateiformat ausgeben? Kann ich leider nicht öffnen…
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Sorry, kenn mich da noch nicht so ganz mit den gängigen Formaten aus... Was ist denn am gebräuchlichsten? Hab mal n Screenshot gemacht von dem was ich auswählen kann.
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