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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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#1
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Restauration meiner Bayliner 2455 Sunbridge - Logbuch mit Fotos :-)
Hallo zusammen,
da ich hier ja momentan Topics zu allen möglichen Themen aufmache und wahnsinnig von Eurem gebündelten Know-How profitiere, möchte ich Euch natürlich nicht den Hintergrund meiner Anfragen vorenthalten. Daher möchte ich an dieser Stelle in Zukunft immer kurz über den aktuellen Stand der Umbau- bzw. Restaurationsarbeiten berichten. Ich habe mich zunächst schwer getan, das ganze als "Restauration" einzustufen - aber da das Boot jetzt gleich am Anfang wegen Feuchtigkeitsproblemen und überalterter Elektrik in der Kajüte komplett nackig gemacht bzw. "entkernt" wurde, trifft es das wohl doch ganz gut. Vielleicht hat ja aufgrund meiner Fotos der eine oder andere noch Tipps für mich oder findet im Verlauf selber etwas, was er für sein eigenes Boot übernehmen kann... Aber nun zur Sache. Hier seht Ihr meine ersten Eindrücke vom Boot - auf der Habenseite standen für mich recht frische Polster auf dem Deck und in der Kajüte, Camperverdeck und Fahrpersenning im guten Zustand und vor allem ein gutes Bauchgefühl aufgrund eines Verkäufers, der zwar auch noch wenig Bootserfahrung hatte, mir das Boot aber ehrlich und ungeschönt präsentierte. Er wies von sich aus auf die "etwas" laienhafte Elektrik und die undichte Luke hin, die ihn aber nicht an mehreren Urlaubseinsätzen mit der ganzen Familie in Kroatien gehindert hatten. Ich stellte Feuchtigkeit auch an einem der Fenster fest, hatte aber von vornherein sowieso einen Neuaufbau des Innenraums geplant, insofern hatte ich vor einem Satz neuer Plexiglas-Scheiben dann auch keine Angst. Auf den Bildern zu erkennen sind auch einige "Verschlimmbesserungen", z.B. die zum Sonnenschutz komplett verklebten Seitenfenster, die blau lackierten Teak-Handläufe hinten und der ehemals im selben Farbschema wie das Bad gehaltene Küchenblock oder das Laminat auf dem Fußboden, dass außer hübsch auszusehen vor allem prima Nässe aufnehmen kann. Auch der Lack war wahnsinnig stumpf, das hier noch nicht großartig dran gearbeitet wurde, ist auf dem Bild vom Heck zu erkennen, wo noch zumindest die letzten drei Kennzeichen erahnbar sind. Ich muss dazu schreiben, dass ich mir dieses Projekt auch nur wegen vieler helfender Hände und kluger Köpfe angetan habe - hervorzuheben wären insbesondere
Beste Grüße, Marius
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#2
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Als Sofortmaßnahme gegen eindringende Nässe und um überhaupt auf dem Boot arbeiten zu können, habe ich zunächst das Camperverdeck aufgebaut und sämtliche Fenster mit Folie überklebt. Das hat natürlich nur zum Teil geholfen, Wasser ist bekanntlich dünn und schnell. Dann wurde alles, was nicht fest mit dem Boot verbunden war, erstmal nach Hause bzw. in meinen neben dem Boot geparkten Wohnwagen in Sicherheit bzw. vor allem Trockenheit gebracht. Als nächstes flog das durchweichte Laminat raus, es hat genauso wie die originale Teppichverkleidung der Wände ausgedient. Küchenblock und Wände des Toilettenraums werden umgebaut, kommen aber später natürlich wieder rein. Auf den Fotos seht ihr die weitestgehend leere Kajüte sowie die erste "Anprobe" der neuen Seitenscheibe (abends im Licht der Taschenlampe). Diese habe ich so anfertigen lassen, dass sie beide Fenster überdeckt, gefiel mir besser. Da ich nicht möchte, dass man später durch die nun grau (original: braun) getönten Plexiglasscheiben den Kleber sieht, wurden hier auf die Schutzfolie der Außenseite die eigentlichen Fensterflächen eingezeichnet. Auf dieser Basis soll Anfang Januar eine Lackiererei von innen eine Art "Rahmen" auf die Scheiben lackiert werden.
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#3
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Da ich das Boot beim aktuellen Wetter draußen im Leben nicht trocken bekommen hätte (und arbeiten bei Kälte und Nässe auch nicht ganz so toll ist), wurde das gute Stück dann in die Halle verschoben. Alle Folien ab, alte Scheiben und alte Luke raus - und im Anschluss wurde dann mit einer Oberfräse der Ausschnitt für die Luke erweitert, da die neue (Vetus Planus) rundum etwa 1cm größer ist. Man kann sich gar nicht vorstellen, wieviel Späne dabei entstanden sind, der Innenraum war von einer durchgehend richtig dicken Schicht bedeckt
Um die Zeit bis zur Lackierung der Scheiben sinnvoll zu nutzen, wurde dann mit der Aufarbeitung des Lacks begonnen. Zunächst wurde das Boot unter Zuhilfenahme eines "Radiergummis" für den Druckluftschleifer von verblichenen oder zerfledderten Dekorstreifen befreit und dann rundum mit Schleifpapier mit 2000er-Körnung per Hand nass abgeschliffen. Im Anschluss habe ich mit einer Schleifpaste (3M 09374 - traumhaft!) bis jetzt den kompletten Bereich von Oberkante Antifouling bis Oberkante hellblauer Streifen bearbeitet, der Rest fehlt noch. Später wird das ganze dann noch mit einer Politur endbehandelt, aber schon das Zwischenergebnis ist ein Unterschied wie Tag und Nacht im Vergleich zur Ausgangslage, kommt auf den Fotos leider nicht so rüber. Man erkennt aber zumindest, dass sich an der linken hinteren Ecke - wo im stumpfen Lack vorher die ganzen Altschriftzüge durchgeschienen haben - nun ein daneben abgestelltes Auto spiegelt. Allein die Schleifaktion hat übrigens schon so einige Arbeitstage (!) verschlungen. Außerdem habe ich den maroden Bugspriet demontiert, ein Neuaufbau ist auf Edelstahlbasis geplant. Aber auch hier gilt: Erstmal soll der darunterliegende Ankerkasten so richtig schön durchtrocknen. Weiter geht's hoffentlich in den nächsten Tagen! Beste Grüße, Marius
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#4
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Toll das Du "meine EX " wieder schön machst..
Sie hat es verdient .. war immer ein tolles Boot !
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By Karsten
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#5
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Da ich zzt an meiner Fjord genau die gleichen Arbeiten mache, kann ich gut nachfühlen.
Wie haben die letzten 2 Tage die komplette Kajüte mit neuem Stoff verkleidet. Die Scheiben würde ich von außen anhalten und jemand fährt dann von innen mit einem Stift um den Fensterausschnitt . Wenn du jetzt die Scheibe wieder abnimmst, hast du ja genau die Stelle markiert wo später der Kleber zu sehen ist. Jetzt klebst du dies sauber ab und streichst den Scheibenrand von der Innenseite mit einem Schwarzprimer (z.B. Sikaflex 209). Das hat den Vorteil das man von vorne einen sauberen schwarzen Rand sieht und der Kleber der später zum abdichten verwendet wird ist der UV-Strahlung nicht ausgesetzt.
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#6
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Übrigens kann ich dir von Gisatex den Spezialkleber Typ 1805 wärmstens empfehlen wenn ihr die Kajüte mit Stoff auskleidet.
Der richt nicht, ist auf Wasserbasis und klebt wie die S**. Was auch ein riesen Vorteil ist, er bleibt lange offen so das man gemütlich arbeiten kann und sobalt man den Stoff dann andrückt hällt er auch direkt. Wir haben 3 Dosen davon gebraucht. Da dein Boot glaube ich etwas größer ist, würde ich mit 4-5Dosen rechnen.
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#7
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Viel Glück und Spaß bei der Restauration
Gruß André |
#8
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Zitat:
svend-p
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#9
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Hallo Marius,
ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Restauration. Ich hatte fast das gleiche Boot ... und ehrlich gesagt bin ich froh, es los zu sein. Egal was ich alles unternommen hatte, irgendwoher kam trotzdem noch Wasser rein. Den Moder-/Feuchtegeruch habe ich nie weg bekommen, trotz neuem Wandbelag. Egal, sicher hast Du mehr Talent als ich (ist nicht schwer)! Die Seitenfenster hast Du ja schon saniert. Meiner persönlichen Meinung nach solltest Du unbedingt noch die Kissen an der Seite rausreißen, bzw. abschrauben, sofern Du außen noch die Scheuerleiste erneuerst. Dann von innen fett Sikaflex drauf, auf die Fuge und auf die Nieten. Durch die Schraubenlöcher der Relingsstützen kam bei mir auch immer gerne die Suppe rein. Also am besten auch neu eindichten. Nochwas zum Kleber: habe damals mit Spezialkleber der Firma Kähne rumprobiert, vermutlich ist er dem von Gisatex recht ähnlich. Der Wand- bzw. Deckenbelag kam im Sommer wieder runter... Pattex Kraftkleber hat gehalten. Habe zwar beim Verkleben tolle Farben gesehen, aber nach weingen Tagen ist nix mehr zu riechen... Gruß, Christian
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"Homer ist ein großartiger Sicherheitsinspektor, aber meinen Müll würde ich ihm nicht anvertrauen"
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#10
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Hallo Marius,
ich wünsche Dir auch viel Erfolg bei der Restauration. Ich habe auch 1992 genau dieses Boot zum Kauf besichtigt und eine Probefahrt unternommen. Bereits damals waren schon Undichtheiten und Stockflecken vorhanden. Habe dann aber das Nachfolgemodel eine 2655 gekauft, das aber leider auch bald die gleichen Dichtheitsprobleme bekam. Das Hauptproblem ist wie Christian schon schreibt die Scheuerleisten und die Relingstützen, aber auch die geklebten Seitenscheiben. Habe die Scheiben auch neu gemacht, aber zusätzlich zum Kleben noch verschraubt und natürlich richtig Primern. Gruß Sigi
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#11
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Kleber Wandbelag
Zitat:
Macht ihm das Boot nicht schlecht. Sieht doch toll aus und es sind halt die üblichen Stellen wie bei allen anderen Booten auch die zu beachten sind. Ist übrigens bei meiner Fjord genau das selbe obwohl man sagt Qualitätsboote
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#12
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Zitat:
Wer denkt schon das über die Scheuerleiste das Wasser bis in die Kabine rinnt. Wenn die Verbindungstelle von unterer und oberer Rumpfschale so schön freigelegt ist, kann man das sauber beheben. Habe bei meiner 26er auch ewig gesucht, bis ich gesehen habe, das die Innenpolster von aussen durch die Scheuerleiste aufgeschraubt sind.
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#13
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Keine Sorge, ich freue mich über jedwede Anregung. So lange die Kiste nicht wirklich dicht ist, muss ich mit dem Neuaufbau des Innenraums gar nicht erst anfangen, darum gehe ich jetzt nach und nach alle Schwachstellen an:
Im Anhang mal ein Foto, um zu verdeutlichen, mit welcher hohen Präzision da im Werk gearbeitet wurde. Das Fenster ist eigentlich rechteckig mit leichten Radien in den Ecken. Der zugehörige Ausschnitt im Rumpf - naja Beste Grüße, Marius
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#14
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Hi,
Du schriebst etwas von einem nassen Ankerkasten. K.A. ob das nur bei meiner 2455 so war, jedenfalls war kein Ablauf vorhanden und Regenwasser, bzw. Restwasser von der Kette hatte sich im Ankerkasten schön aufgestaut, das Schott nach Innen durchweicht und tröpchenweise in den Innenraum ergossen... Hab dann ein Loch reingebohrt, Spritzschuzblech drauf und danach war die Flut erstmal gedämmt... zumindest aus dieser Richtung Gruß, Christian
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"Homer ist ein großartiger Sicherheitsinspektor, aber meinen Müll würde ich ihm nicht anvertrauen"
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#15
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Hallo,
nach knapp einem Monat mal wieder ein Update von mir. Leider wurde mir zu den neuen Scheuerleisten das falsche Kedergummi geliefert, weshalb ich die alte Leiste noch nicht runtergenommen habe - die kommt erst ab, wenn ich alles komplett neu hier liegen habe. Die Kissen im Innenraum sind nun runter, das Boot außen komplett mit Schleifpaste bearbeitet, Endpolitur bzw. -versiegelung steht noch aus. Die Teakbretter hinten (Reling) wurden abgeschliffen und geölt - war eine ziemliche Arbeit, das Ergebnis ist zwar eine deutliche Verbesserung gegenüber dem vorherigen, abplatzenden Lack, aber noch nicht wirklich gut - ich hätte wohl vorher Entgrauer benutzen sollen. Naja, was nicht ist, kann ja noch werden... Ansonsten wird das gute Stück gerade vom Profi bearbeitet. Das alte Antifouling ist runter, die Schadstellen im Gfk (nicht schlimm, aber dafür zahlreich) werden ausgebessert. Anschließend kommt ein frisches - dunkles - AF drauf. Für die Arbeiten wurden die ganzen Anbauteile am Spiegel (abgesehen vom Antrieb) demontiert, die Mühe scheint sich auch länger niemand mehr gemacht zu haben. Dabei verschwinden auch gleich der Staudruckgeber sowie die defekte Unterwasserbeleuchtung des Vorbesitzers. Für Nachtfahrten sind "Docking Lights" von Hella eingebaut worden. Im Zuge der Arbeiten am Unterwasserteil ist auch das Bugstrahlruder reingekommen, da fehlt noch eine Runde Schleifen, dann kann das Boot Montag wohl lackiert werden. Als ich das Loch zum ersten Mal sah, wurde mir schon etwas mulmig, aber inzwischen ist der Bereich zwischen Tunnel und Rumpfboden vergossen und der Tunnel ansich rundum großzügig einlaminiert. Der "Wulst" nach vorne wurde auch modelliert, so dass die erforderliche Mindestbreite erreicht ist und bei flotter Verdrängerfahrt nicht übermäßig Wasser in den Tunnel drückt. Damit der Deckel über dem BSR-Fach noch zugeht, wurde das BSR etwas geneigt - ist von Vetus auch ausdrücklich so vorgesehen. Ach ja, und ein "Rudder Safe" (Doppelruder) wurde an den Antrieb geschraubt - in der Hoffnung, in der Kombination mit BSR dann demnächst auch bei niedrigen Geschwindigkeiten (enge Häfen) einigermaßen souverän "die Kurve kratzen" zu können . Thema "Ankerkastenablauf": Ganz unten im Kasten ist ein Loch mit eingesetztem Schlauch, der in die Bilge mündet (sieht man auf dem Foto mit dem BSR-Durchbruch). Dieser ist auch durchgängig, habe testweise gespült. Bloß nutzt das wenig, wenn ein langes Tau drin liegt und von außen durch den defekten Bugspriet Wasser eindringen kann... dürfte sich somit auch erledigt haben, wenn der dann neu kommt. Beste Grüße, Marius Geändert von Hannibal-Lecter (31.01.2015 um 18:38 Uhr)
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#16
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den Course Keeper hatte ich damals schon montiert .. war ein anderes Boot danach .. das gieren wurde deutlich weniger und das Rangieren im Hafen viel einfacher und Nerven schonender ! Viel Spaß weiter hin !
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By Karsten
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#17
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Jo, das hoffe ich auch... keine Ahnung, wer von den Vorbesitzern das Ding wieder abgebaut hat.
Beste Grüße, Marius |
#18
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Ein kleines Update: Der Einbau vom BSR sowie die weiteren Unterwasserarbeiten (Gelcoat-Reparaturen, neues AF) sind fast erledigt und ich bin vom Ergebnis begeistert. Ende der Woche werde ich wohl wieder selbst weitermachen können, die neuen Scheuerleisten sollen dran und die neuen oberen Fenster wurden zwischenzeitlich auch fertig lackiert und können somit verklebt werden.
Beste Grüße, Marius
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#19
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Moin,
nach ein paar stressigen Wochen, in denen ich mich nebenher vor allem mit der Planung beschäftigt habe, geht es nun langsam weiter - wobei jetzt auch der Trailer ein wenig Aufmerksamkeit spendiert bekam. Neben einem Satz neuer Reifen war vor allem die Lichtleiste etwas unbefriedigend, das eigentliche Metall war mehrfach verbogen, die Stromanschlüsse waren korrodiert und auch die Leuchten teilweise gerissen. Da ich das Ding zudem recht empfindlich fand (im Eifer des Gefechts fasst man die Lichtleiste ja nicht permanent mit Samthandschuhen an), habe ich mir als Träger ein U-Profil aus Aluminium (Materialstärke 4mm) biegen lassen, in das dann noch zusätzliche Verstärkungen im Bereich der Leuchten eingebracht wurden. Somit ist es nun möglich, die Leiste auch mit den Leuchten nach unten abzulegen, ohne dass diese Bodenkontakt bekommen und Schaden nehmen können. Gleichzeitig wurde die Verkabelung bis nach vorne durchgehend erneuert und auf 13-polig umgebaut, da ich mit Adaptersteckern bislang ziemlich schlechte Erfahrungen gemacht habe. Anbei zwei Fotos! Das nächste Update (wieder vom Boot!) folgt in den nächsten Tagen. Beste Grüße, Marius
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#20
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na das schaut doch gut aus !!
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By Karsten
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#21
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Hallo zusammen,
wie versprochen endlich mal wieder ein Update zum Boot - insgesamt hänge ich mit der Zeitplanung deutlich hinterher, weil doch mehr Arbeitsschritte ineinandergreifen und die Planung damit erheblich komplizierter ist, als zunächst gedacht. Aber in den letzten Tagen konnten zumindest zwei wichtige Baustellen angegangen und weitestgehend erledigt werden. Bitte entschuldigt die schlechten Fotos - wegen Arbeit kann ich mich nur nachmittags / abends mit dem Boot beschäftigen, da habe ich dann nur recht schwaches Licht zur Verfügung und meine Kamera ist auch nicht perfekt. Zunächst einmal wollte ich ja unbedingt die Scheuerleiste erneuern - siehe angehängtes erstes Foto vom ursprünglichen Zustand. Über den bei der Beschaffung aufgetretenen Ärger habe ich ja im "Schwarzen Kanal" schon berichtet, dank einem extrem guten Service von Gründel habe ich dann aber letztendlich doch eine passende Aluprofil/Keder-Kombination bekommen. Nun ging es an die Arbeit: Nach der Demontage der Scheuerleiste wurden sämtliche Löcher mit Dichtmasse gefüllt, außerdem der Spalt zwischen den beiden Schalen von innen oben und außen unten verschlossen. Oberhalb und unterhalb der Profilposition wurde rundum Malertape aufgeklebt, auf diesem wurden dann die Positionen der bisherigen Schrauben (und vor allem Nieten, sprich "Löcher") markiert, um diese mit den neuen Schrauben zu umgehen. Anschließend habe ich die knapp 18 Meter Leiste mit ca. 180 Edelstahlschrauben befestigt, davon ein Viertel normale Senkschrauben nur im GFK zum anfänglichen Fixieren und der Rest Maschinenschrauben nebst zugehörigen Karosseriescheiben und selbstsichernden Muttern - da war die Montage gerade im engen Motorraum nicht ganz einfach. Also jeweils Loch bohren, senken, Dichtmittel an die Schraube und rein damit. An den einzelnen längeren Maschinenschrauben wird später ein Teil der Innenraumverkleidung befestigt werden. Dann kam der richtig miese Teil - die Montage des Gummikeders (zum Glück hatte ich diverse Erfahrungsberichte im Forum gelesen und wusste, dass das kein Spaß wird). Unter dem Strich war es zwar keine Hexerei, aber ich habe viele endlos erscheinende Stunden damit verbracht, immer etwa 30 cm Profil mit dem Heißluftfön weich zu machen, mit viel hin und her in die Leiste zu quetschen - um dann beim nächsten Erwärmen erstmal wieder die letzten 10 cm herauszuziehen und so weiter und so fort. Klingt unspektakulär, ist aber recht anstrengend und eine ziemliche Fummelarbeit. Zwei Tipps für alle, die das noch vor sich haben: Erstens sollte man den Keder vorher "entwirren", also abwickeln, und dann immer von oben her zuführen (also die Rolle oben auf das Boot legen), um zu verhindern, dass das noch nicht verlegte Gummi sich mit seinem Eigengewicht wieder aus dem Profil zieht. Zweitens sollte man das Ende großzügig abschneiden und dann die beiden Endstücke kräftig nach außen pressen, dann stoßen sie anschließend mittig gut zusammen und es verbleibt kein Spalt. Außerdem wurden heute die Fenster eingeklebt. Original konnte man am Rand der Scheiben das GFK durchscheinen sehen, was ich optisch recht unschön fand. Darum wurden die eigentlichen Fensteröffnungen nun von außen auf der Schutzfolie vom Plexiglas aufgezeichnet und der "Rahmen" dann auf der Innenseite der Scheiben schwarz lackiert. Die Verklebung fand nun zwischen GFK und Lack statt, so dass die "Klebewürste" von außen nicht sichtbar sind. Nach langem Festhalten haben wir die Scheiben nun mit Klebeband fixiert. Morgen kommen Schutzfolie und Klebeband runter, bislang sieht es aber doch recht vielversprechend aus Beste Grüße, Marius
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#22
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Sehr schoen ! Danke fuer das Update
Liebe Gruesse, Paetschi |
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Das Osterwochenende nährt sich dem Ende und das nächste kleine Update ist fällig.
Wegen einer Rückfrage hier noch ein Foto von der Montage der Seitenscheiben - man erkennt daran gut die lackierte Innenseite, die dann mit dem Boot verklebt wird. Original war hinter der getönten Scheibe jeweils das weiße und an den Kanten teilweise auch ausgefranste Gelcoat sichtbar, was ich unbedingt vermeiden wollte. Der Scheibenkleber (Vorsicht: Klebt nicht nur an der Scheibe wunderbar! Wenn er am Rumpf verschmiert, sofort mit Fleckenwasser entfernen - und ich habe an den Fingern auch drei Tage später trotz intensivem Schrubben noch ein paar dunkle Spuren...) wurde mit einem nicht zu großen Abstand vom Rand gleichmäßig aufgetragen und die Scheibe dann von Hand etwa 15 Minuten angedrückt, bevor wir den Kleber nur noch von Klebestreifen unterstützt abbinden ließen. Außerdem wurden nun auch die Bullaugen ersetzt. Hauptproblem war es, ein Modell zu finden, dass einerseits die alten Löcher nebst Bohrungen überdeckt, andererseits aber nicht erheblich größer ist, da man durch die "Knicke" in der Rumpfform und auch die Wölbung im Bereich des Bugs keine beliebig großen planen Einsätze unterbringen kann. Die einzige (!) Variante, die nach Testen diverser Pappschablonen übrig blieb, war das Vetus PM141 - ein Bullauge mit doppeltem Aluminiumrahmen und 10mm-Acrylscheibe. Im geschlossenen Zustand ist die Scheibe zwar im Verhältnis zur Gesamtgröße recht klein, dafür ist das Teil optisch gefällig, die Hauptfunktion "Lüften" erfüllte es wunderbar und nebenher hat jetzt zumindest ein Bauteil an der Hülle die CE-A1-Klassifizierung Für den Einbau wurde zunächst eine Pappschablone in Größe des Einbaumaßes (absolut unverständlich, dass Vetus sowas weder beilegt noch zum Download zur Verfügung stellt!) angefertigt - das ging perfekt mit der "Formen"-Funktion von Word. Anschließend wurden die Öffnung dann eingezeichnet, die geraden Bereiche mit einer Vibrationssäge und die Rundungen mit einer Druckluft-Stichsäge ausgeschnitten. Die Bullaugen wurden erneut mit Scheibenkleber eingedichtet und mit den Innenrahmen "handfest" verschraubt. Weiter geht es nun mit der Neuverkabelung im Innenraum, außerdem hoffe ich, im Laufe der nächsten Woche die neue Navigationsbeleuchtung sowie die Dekorfolien nebst Namensschriftzug anbringen zu können. Beste Grüße, Marius Geändert von Hannibal-Lecter (06.04.2015 um 10:23 Uhr)
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#24
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Moin
Welche groesse des Course Keepers ist das ? Gruessle, Paetschi |
#25
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Hallo,
es ist die Größe "3" für Boote zwischen 6,50 und 8,50m! Beste Grüße, Marius
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