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Mittelmeer und seine Reviere Alles rund um Adria, westliches Mittelmeer, Ligurisches und Tyrrhenische Meer, Ionisches Meer, Ägäis und die italienischen Seen. |
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Seemannschaft auf Türkisch
Seemannschaft auf Türkisch
Finike war so super, dass wir noch probiert haben, ob der Travellift nicht doch ausreicht. Bei Windstille versuchten wir, die THALASSA ins Becken reinzuquetschen - ohne Fender, Hand dazwischen, versteht sich. Aber trotz bester Absicht, die entscheidenden 10 Zentimeter fehlten, Schade! Der Travellift-Operator winkte uns bedauernd nach und zeigte stolz auf seinen blauen Riesen: "Für den wär's kein Problem gewesen!" Zwei Stunden später fiel unser Bügelanker (kann man auch in jedem türkischen Laden kaufen, lizenziert oder Raubkopie). Der deutsche Bügel (die Amis sagen Bugel) wird allmählich zum Standardanker. Unübersehbar ist seine Fähigkeit, sich sofort einzugraben. Wichtig in einem Revier, wo Ankermanöver praktisch jeden Tag durchgeführt werden. Toi, toi, unser Ankergeschirr macht das Ankern zum Kinderspiel. Die elektrische Ankerwinde kann vorwärts und rückwärts laufen, damit hat man die Kettenlänge gut im Griff. Die Nirosta-Kette von Wasi (der Bügel ist ebenfalls ein Niro-Wasi-Anker) verstaut sich praktisch von selbst, Turmumwerfen entfällt. Alles bestens, wenn da nicht die Gullets wären. Die benutzen ausnahmslos Stockanker, die bekannt schlecht halten. Den Ausgleich suchen sie dann in der Kettenlänge. Was haben wir im A-Schein gelernt? "Kettenlänge ist gleich dreifache Wassertiefe!" Das ist zuwenig, wie jeder Praktiker weiß, und wählt die fünffache Wassertiefe. Darüber kann der stolze Gullet-Kapitän nur lachen und nimmt die Wassertiefe gelegentlich fünfzigmal(!!!), 200 Meter Kette sind nichts Ungewöhnliches. Das bedeutet aber, dass die Ankerketten der Gullets wie ein unsichtbares Spinnennetz die Bucht überziehen und der Gedanke, dass die Gullett ja auf der anderen Seite der Bucht am Baum hängt, kann zum Ankersalat führen. Bei der anschließenden Auflösung pocht der Gullet-Türke dann schon mal auf das Recht des Stärkeren, das ist er seinem Stolz schon schuldig. Trotzdem, ernsthafte Schwierigkeiten hatten wir bis jetzt noch nicht. Was noch weniger gefällt, ist die Art und Weise wie sich manche Gullets die Vorfahrt verschaffen, was auch immer mehr "Mode" unter den türkischen Fahrzeugen wird: Sie setzen einfach die Lichter für ein "manövrierbehindertes Fahrzeug" und rauschen dann mit Vorfahrtsrecht und Vollgas durch die Gegend. Clever, was? Ansonsten: Eine Traumbucht neben der anderen - und mit viel Komfort. Ohne auch nur im Geringsten lästig zu werden, bieten Türken in zahlreichen Motorbooten Brot, Speiseeis, Fische, Melonen oder gar Pfannkuchen an, die im Kahn mit Außenborder, gleichzeitig Wohnung für die ganze Familie, frisch auf dem Gasherd zubereitet werden. Besonders nützlich sind die Tankschiffe, die auf Wunsch auch längsseits zur Yacht, und nicht umgekehrt, zum Betanken kommen. Wem es besser behagt, kann auch mit dem Beiboot rüberfahren und Benzin für den Außenborder kaufen, statt walking..., walking... auf staubigen Straßen mit dem Kanister in der Hand. Es sind die Gegensätze, die das türkische Revier so anziehend machen. Dort in Finike ein moderne Marina mit Allem Drum und Dran, hier, zwei Stunden entfernt, in der Gökkaya Limani kein Hotel, kein Haus, nur Yachten und Gullets. Vor tausend Jahren muß hier mehr losgewesen sein, die Ruinen am Ende der Bucht beweisen es. 1.7.01 - Im Land der Lykier, da wo der Honig fließt. Ich sei gelegentlich ein Miesmacher, behauptet Carla. Aber so sehr ich mich auch anstrenge, zur Türkei und den Menschen dort fällt mir aus meiner persönlichen Sicht nichts Negatives ein. Ich beginne zu verstehen, warum hier so viele hängen bleiben. Achim aus Hildesheim lebt in Finike seit langem mit Frau und 9-jährigem Sohn. Sie betreiben - mit viel Sachverstand eine kleine Segelmacherei, stellen auch Klappverdecks her, eben alles, was aus Stoff ist, und was der Fahrtensegler braucht. Achim möchte mit seiner neu erworbenen 38-Fuß-Stahlyacht auf große Fahrt gehen, aber, man fühlt es, er zögert, weil er vermutet, dass nach der Türkei nichts Besseres kommt. Recht hat er! Eine ganze Reihe von E-Mails hab ich von offensichtlichen Insidern bekommen. Ich solle doch bitte die Vorteile dieses Reviers nicht so hervorheben, das würde zuviel Menschen anlocken und bald wäre es dann mit den paradiesischen Zuständen hier vorbei. Okey, aber jedes Ding hat zwei Seiten. Im Gegensatz zu EG-Staaten mit Segelrevieren hat die Türkei ohne Unterstützung durch EG-Gelder in die Zukunft investiert und da braucht es Kunden, sollen die Bemühungen nicht umsonst gewesen sein. Bestes Beispiel: Die Marina in Finike! Nur etwa die Hälfte der Plätze ist belegt, obwohl diese Marina höchsten türkischen Standard präsentiert und damit, ich weiß von was ich rede, Upper-Class in ganz Europa ist. Nicht ganz so blumenreich wie die neue Port Marina in Göcek, sticht hier eine eintönige, jedoch gewaltige Mole sofort ins Auge. Aber gerade diese Gesteinsmassen sorgen für höchsten Sicherheitsstandard, vor allem im Winter. Auch ansonsten nur Pluspunkte: Die Preise liegen bei 50 Prozent vom Üblichen. Für die THALASSA, wahrlich ein Riesenschiff, sind 80.- DM pro Tag zu löhnen. Dafür kann man zwischen "längseits" und "Muring" wählen. Leider muss auch die THALASSA irgendwann weiter, in ein oder zwei oder drei Monaten, denn Jahresliegeplätze wären hier ein wirkliches Schnäppchen, nicht nur wegen der günstigen Flugverbindungen nach Anthalya (mit dem Taxi dorthin zahlt man 80.- DM), und zwar im Gegensatz zu Dalaman das ganze Jahr über: Ein 11-Meter-Schiff kostet nicht mal 1200 Dollar. Wo gibt es das sonst noch in einem Super-Revier mit Sonnengarantie von April bis Oktober? Was beweist, dass die Türken nicht so kurzsichtig sind, Yachtsleute nur uncharmant als Melkkühe zu betrachten. Zu diesem Bild passt dann auch, dass Marinadirektor Caglar Altuntas schon mal für 60 oder 70 Yachties den Besuch eines Open-Air-Konzertes in einem antiken Amphietheater organisiert, bei kostenfreiem Eintritt, wie er stolz betont. Es sind die vielen Kleinigkeiten, die hier so anheimeln. Dem Skipper steht in einem kleinen Büro kostenloser Internet-Zugang zur Verfügung und für Formel-Eins-Übertragungen gibts einen Schlüssel zum Fernsehraum mit Satelliten-Anschluß. Der Wasserschlauch an jedem Liegeplatz sollte fast von Feuerwehr-Qualität sein, so hoch ist der Wasserdruck beim Deckreinigen. Dass das Wasser allererste Trinkwasserqualität, nämlich Quellwasser aus dem Taurus, ist, passt zum Meerwasser. Man könnte im Hafenwasser schwimmen, aber das ist unnötig, weil der Marina-Direktor hier für die Yachtsleute ein besonderes Schmankerl bereithält: Eine Badeplatform, nur hundert Meter von der Yacht entfernt, über der Mole im offenen Meer mit glasklarem Wasser und Felslandschaft zum Schwimmen. Auf die Sauberkeit in seiner Marina ist Caglar Altuntas sichtlich stolz. Monatliche strenge Kontrollen setzen Finike an die Spitze der türkischen Marinas. Auch sonst: Strenge Mülltrennung ist Selbstverständlichkeit. Toiletten und Duschen (mit Waschmaschinen) sind wie in allen türkischen Marinas weit über europäischem Standard, was Menge, Sauberkeit und Gestaltung anbetrifft. Für uns Segler aus den sogenannten hochzivilisierten Ländern gewöhnungsbedürftig: Marmor und Föhn gehören hier offensichtlich zur Grundausstattung der sanitären Anlagen. Auch das macht Spaß: In der Marina wird in einem kleinen Garten ein opulentes und vor allem gepflegtes "türkisches Frühstück" (Tomaten sind selbstverständlich geschält) serviert - für gerade mal drei Mark. Der Taxifahrer, der uns die paar Kilometer zu den lykischen Ausgrabungen aus dem 2.Jahrtausend vor Christus fährt, klagt allerdings über die Preise in den Lokalen rund um die Marina. 50 Pfennige für eine Tasse Tee sei doch Nepp, wo der Tee doch nur aus Wasser besteht, das es hier umsonst gäbe. Auch wenn man sich ansonsten nicht für Altertümer interessiert, streift einem in Myra der Atem der Geschichte. Ein gut erhaltenes Amphitheater lässt ahnen, wie sich die Menschen vor ein paar tausend Jahren auch ohne Lautsprecheranlagen vergnügt haben. Der Bischof von Myra (5.Jahrhundert nach Christus), hier ursprünglich begraben, war übrigens der christliche Heilige Sankt Nikolaus, "unser" Weihnachtsmann, denn im islamischen Glauben spielte er keine Rolle. Schon auf dem Weg nach Finike segelten wir an einem langen eintönigen Sandstrand vorbei, unter dem eine einst quirlige lykische Hafenstadt begraben und versandet ist. Bevor wir wieder von unserem Ausflug in die Geschichte in die Marina zurückkehren, lenkt unser Taxifahrer in die Berge, dreißig Kilometer weit. Angenehm kühl wird es in fast tausend Meter Höhe. Ein einfaches Restaurant, das Özcoban, unter dem Schatten der Zedern an dem Bach, der auch das Trinkwasser für die Marina liefert, hat eine sehr einfache Speisekarte: Salat und Forelle aus dem Gebirgsbach. Aber was für eine Delikatesse kommt da aus dem riesigen Ofen! Für die hauchzarte Forelle im Tontopf mit Käse überbacken und Beilagen löhnen wir jeweils drei Mark. Zurück in der Marina spüren wir die Hitze nicht mehr, denn pünktlich um die Mittagszeit setzt eine angenehme Seebrise ein, sodass der Gang zu den kühlenden Duschen nicht mehr notwendig ist. Langsam müssen wir uns nach einer geeigneten Möglichkeit umsehen, mit der THALASSA auf den Slip für einen neuen Unterwasseranstrich zu gehen. Finike würde uns gefallen, aber der Travelift ist zwar für 80 Tonnen gut (THALASSA hat nicht mal 20 Tonnen), aber das Becken hat nur eine Breite von 7,40 Meter, zu kritisch bei 7,30 Meter Schiffsbreite. Das ist schade, denn die technischen Möglichkeiten hier in Finike sind perfekt. Sogar eine kleine Werkstätte für äußerst preiswerte Nirosta-Arbeiten gibt es. Und der Platz mit den aufgebockten Yachten macht einen geradezu einladend sauberen Eindruck - wie alles hier. Quelle: Bobby Schenk http://www.yacht.de/schenk/thalass6.html |
#2
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Grüßle Chris ( der Schwabe ) 48.77683°N, 9.54987°E Klugheit hat den Vorteil sich dumm stellen zu können, andersrum ist es bedeutend schwieriger. ( Tucholsky ) |
#3
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So ganz verstehe ich den Zusammenhang nicht?
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#5
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Das ist doch ganz einfach: Samet macht Werbung für seinen Standort, weil er Boote vermieten/verchartern will!
Vielleicht könnte man das Ganze in den Werbe-Thread verschieben?
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Grüße Thomas
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#6
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Copy&Paste von der HP von Bobby Schenk??? Was will man uns damit sagen? Wenn man Werbung machen will, wär es doch sinnvoller Mit ein paar Bildern und ner beschreibung das Produkt zu zeigen, Preise dabei und unten drunter den Satz: "50% Rabatt für Mitglieder"!
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"Skipper, wenn du auf dem Meer bist, ... nimm dir alle Zeit deines Lebens, es ist die beste!" -------------------------------------------------------- Björn - JATYJU - Neumorschen |
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Zitat:
Ich kenne zwar den @Samet Golgeci nicht, aber was er schreibt, ist auch meine Erfahrung! Die Türkei und "die Türken" an sich ist nicht so schlecht wie ihr Ruf in der EU. Freundliche Menschen, Gastfreundschaft aller Orten, preislich immer im realen Rahmen (ausser natürlich.....!) Gut, ist nicht HR mit seinen speziellen Highlights, aber die Türkei und vor allem die Türken sind Topp!!!! |
#8
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Stimmt schon, in der Türkei sind die Türken echt nett, ganz anders als die meisten hier bei uns.
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Liebe Freunde,
Vielen Dank für Ihre positiven und negativen Kommentare. Ich wollte nicht mit Artikel von Bobby Schenk stören. Der Artikel gab einige Informationen über die Türkei. Ich kann den Beitrag zu löschen, wenn Sie nicht mit dem Beitrag zufrieden sind. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Freundliche Grüße,
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#10
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Kann ich so absolut nicht bestätigen.
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Zitat:
..ist wohl schon ein bisschen her, wer weis wie sich das Ganze in den letzten Jahren verändert hat.
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Gruß Klaus Eigentlich bin ich ganz anders, ich komme nur nicht dazu. |
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Warum? Wurdest du in der Türkei schonmal schlecht behandelt?
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#13
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Wie kommst du darauf?
Ich konterte auf diese deine Aussage: Zitat:
Zitat:
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Nein nicht wirklich, ich wusste nur nicht das du aus meiner Umgebung bist
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#15
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Solange die am Urlaubsort unser Geld bekommen sind sie nett zu dir, aber wehe du beschwerst dich über das Hotel, dann wird dir Schläge angedroht und du wirst aus dem Hotel geworfen. Selber so gesehen........
Dieses ist keine Darstellung aller Türken......... aber wohl der meisten........grins Handbreit Walter |
#16
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Eines ist sicher Finke ist nicht der günstige Platz in der Türkei bezüglich Marina.
Einige Dauerlieger haben sich schon Richtung Marmaris verzogen.
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LG. Hans
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#17
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Zitat:
Aber, ich kenne HR nicht. Welche Highlights bietet HR im Gegensatz zu TR ?
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Gruß Michael NUR DER HSV / unaufsteigbar Leidenschaftlicher Dieselfahrer
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Zitat:
Ich kenne einige Türken die in D leben und auch diverse, die in D gearbeitet haben und dann in die Türkei zurück gekehrt sind. Seltsamerweise spricht keiner von diesen Leuten schlecht über Deutschland oder über Deutsche. Sind die Türken toleranter als wir ?
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Gruß Michael NUR DER HSV / unaufsteigbar Leidenschaftlicher Dieselfahrer
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#19
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Die räumliche Nähe und EU, mehr nicht.
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#20
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Zitat:
Deine Aussage Zitat:
Genau so pauschal würde ich aber auch nicht sagen wollen, das die Türken grundsätzlich toleranter als wir Deutschen sind. Denn das würde einigen Bericht in Amnesty International widersprechen (denen glaub ich nun mal) und auch das bauen von christlichen Kirchen in der Türkei (nur mal als beispiel zu nennen) wäre genau so einfach wie das bauen einer Moschee in Deutschland. Isses nachweislich nicht. Und auch in anderen Beziehungen sehe ich in Deutschland (ohne dabei zu patriotisch sein zu wollen!) doch einiges in Gesellschaft und Gesetz toleranter. Aber nochmal: ich mag die Türken, ich mag die Türkei und ja: auch ich habe Türkische Freunde. Die gehören allerdings nicht zu der von mir genannten Problemgruppe. Aber ich hab ja auch keine Freunde aus Deutschen Problemgruppen ) Hoffe ich mal. Bei Beiden. |
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Zitat:
Ich habe das "bei uns" auch als "bei dir und mir" gelesen und nicht als "bei dir im direkten Umfeld". |
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Ich werde mich bemühen zukünftig so zu schreiben, das es auch verstanden werden kann
Hast natürlich Recht, das kann man - je nach Gemütslage - unterschiedlich interpretieren. |
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Prima, dann sind wir doch einer Meinung.
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Gruß Michael NUR DER HSV / unaufsteigbar Leidenschaftlicher Dieselfahrer
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#24
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Ansich nicht .....!!!!!!!!!!! |
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Zeit genug hattest Du ja ....
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