DAF 575 Fragen - boote-forum.de

wirias · #1 04.03.2015, 21:55

Wünsche allen einen schönen Abend und hoffe einige Antworten auf meine Fragen zu bekommen.

Habe mir im November einen Stahlverdränger (Valkkruiser 1060) gekauft. Ein DAF 575 ist eingepflanzt mit Kielkühlung und nassem Auspuff.
Er springt umgehend an und entwickelt nur wenig Qualm zu Anfangs. Später im warmen Zustand ist sozusagen kein Qualm mehr sichtbar. Alles gut und für einen DAF okay.
1.Während der Überfahrt von Harderwijk nach Lathum über die Ijssel alles gut. Dann plötzlich Qualm aus dem Ventildeckel, jedoch kein Leistungsverlust. Etwas Öl abgezapft, da ein wenig über Maximum. Weiterfahrt bis Hattem und Hilfe dazu geholt. Keiner konnte etwas feststellen. Verdacht auf Kolbenringbruch, keine Ahnung??
Am nächsten Tag weiterfahrt bis zum Zielhafen ohne Probleme jedoch mit Qualm aus dem Ventildeckel. Im Laufe der Fahrt nur noch in Etappen.
Am Zielhafen Öl gewechselt und auf HD 30 umgestellt + Ölfiltereinsatz gewechselt bze. Korbfilter gereinigt. Vorher war 15W40 drin. Danach musste er eingewintert werden. Hat jemand eine Ahnung, was das sein kann?
2.Das Kühlwasser ist sehr rostig und der Überdruckbehälter ist ebenfalls von innen mit viel Rückständen belegt... Was kann das sein? wie kriege ich das Kühlwasser restlos raus, wenn das Schiff im Wasser liegt? (bei Kielkühlung)
3.Der Ölkühler ist ja mit dem Kreislauf (Wasser) verbunden. Meiner Meinung nach mit dem Kühlmittelkreislauf, so wie ich die Verrohrung beobachte. Kann es auch ggf. sein, dass er mit Aussenbordwasser gekühlt wird??
4.Im Leerlauf schwankt sie Drehzahl, gibt man Gas läuft die Mascine völlig rund. Der Gutachter, den ich beauftragte meinte, das wäre bei einem DAF normal. Ist das so?
Der Voreigner war ein älterer Niederländer, der es mit der Wartung nicht ernst nahm... alles durfte nicht viel kosten... Das Schiff ist aber ansonsten in einem guten Zustand. Elektrik habe ich komplett erneuert, Boiler ist neu, Wasserleitungen sind neu. jetzt sollen die Kühlschläuche ersetzt werden und der Motor soll fit gemacht werden. Das Schiff wurde wohl nicht viel bewegt. Irgendwie kam es mir so vor als ob ich während der Überfahrt erst einmal den Motor von sämtlichen Rückständen befreit habe....
Es wäre klasse, wenn ich ggf. Antworten auf meine Fragen bekommen könnte, da ich derzeit fleißig jedes Wochenende am basteln bin....

Papierflieger · #2 04.03.2015, 22:27

Hallo und herzlich willkommen.

Ich selber kenne mich nicht gut genug aus, hab aber zwei Mitglieder, die mit Sicherheit über entsprechende Kenntnisse verfügen, auf deinen Thread aufmerksam gemacht. Die melden sich bestimmt!

Ansonsten gehört es in diesem Forum zum guten Ton, sich hier vorzustellen.

seebaer150 · #3 04.03.2015, 22:38

Hallö-chen, ich bin der eine davon.

Mich würde mal interessieren, wie der Qualm aus dem Ventildeckel ausschaut.

Kühlflüssigkeit hat ein Verfallsdatum. Danach kann es sein, dass die Zylinderkopfdichtung angefressen wird und schließlich aufgibt.

Wenn Du schon von Rost im Kühlkreislauf berichtest, befürchte ich nichts Gutes.

In jedem Fall braucht Deine Maschine mal eine gründliche Wartung von jemandem, der wirklich DAF-Maschinen warten kann.

Dein Tanksystem dürfte auch nicht besser drauf sein. Wer denkt, dass Einspritzpumpen immun sind gegen Wasserreste im Treibstoff, der irrt.

Verteilereinspritzpumpen werden sogar durch den Diesel geschmiert.

Bei Reiheneinspritzpumpen arbeiten Kolben in Laufbuchsen. Auch hier ist Wasser unerwünscht und schädlich.

Ich fürchte, das Du jetzt erst mal die Wartungszeche für die Versäumnisse des Voreigners zahlen musst.

Jemand, der sich um Deine Maschine qualifiziert und verantwortlich kümmern kann, kann ich Dir nennen.

Gruß Jo

Papierflieger · #4 04.03.2015, 22:48

Zitat:

Zitat von seebaer150

Hallö-chen, ich bin der eine davon...

Danke Jo,

ist lieb, dass du dich kümmerst.

wirias · #5 04.03.2015, 22:59

Vielen vielen Dank für die raschen Antworten. Das klingt ja wenig motivierend. Habe gerade erst ne Menge in das Boot gesteckt...
Der Qualm glaube ich war grau ggf. heller... als ich das alte Öl abgepumpt habe, hatte es keine spuren von Wasser etc.. war schwarz.
Ich hoffe.....Alles wird gut

wirias · #6 04.03.2015, 23:02

Ach ja, es wäre prima, wenn ich jemanden kennen lernen könnte, der sich mit DAF Wartungen auskennt. Wollte morgen mal zu Drinkwaard fahren und denen die Situation schildern.

Libertad · #7 04.03.2015, 23:12

Hast du eine Einspritzpumpe mit pneumatischem oder mit Fliehkraftregler?
Die Wartung der Maschine ist eigentlich recht einfach.
Hast du einen Motorölkühler oder einen Getriebeölkühler?

Papierflieger · #8 04.03.2015, 23:12

Die Beiträge 5 und 6 sind quasi identisch.
Wenn du auf "ändern" klickst, kannst du auch einen davon löschen.

wirias · #9 04.03.2015, 23:24

Das mit der Einspritzpumpe kann ich gar nicht beantworten. Muss wohl Öl reinkippen.
Habe einen Getriebeölkühler. Leider habe ich kein anderes Bild davon. Fahre am Samstag zum Boot und werde ein paar Bilder schießen.

Libertad · #10 04.03.2015, 23:59

Die Einspritzpumpe braucht Öl, und das sollte gelegentlich gewechselt werden, da es sich durch Diesel auch verdünnt.
Siehe am Regler der ESP mal nach, ob da nur ein Gaszug drangeht oder 2 dünne Röhrchen Richtung Ansaugleitung/Luftfilter. Der Regler sitzt hinten an der ESP -von der Keilriemenseite her gesehen.

seebaer150 · #11 05.03.2015, 08:57

Zum vorläufigen Abschluss hier noch ein Link:

http://www.dafmotoren.nl/documents/A...%20DF%20DT.pdf

Das Vorwort dazu beschreibt es eigentlich gut.

Viel Spaß beim Reinschnuppern und "Experte für Deinen eigenen Motor werden".

Das ist es nämlich, was jeder, der sich auf seinen Motor verlassen muss, werden sollte. Motoren sind kein Hexenwerk. Diese alten Schätzchen hier schon gar nicht.

Falls Du mal entscheiden solltest, Deinen Motor zerlegen und überholen zu lassen, tu es in einer Werkstatt, in der Du "Lehrling an Deinem eigenen Motor" sein darfst, damit Du lernst, ihn auch selbst zu zerlegen und wieder zusammenzubekommen.

Es sind die kleinen motorspezifischen Tricks beim Schrauben und das eine oder andere unerlässliche Spezialwerkzeug - das an Bord sein sollte - , die hier über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.

VG

Jo

Libertad · #12 05.03.2015, 11:00

Spezialwerkzeug für die meist verbauten CAV - Einspritzpumpen: Zollschlüssel!
Geht zwar meist auch irgendwie mit metrischem Werkzeug, aber sind die Schrauben erst mal vernudelt, geht die Suche los

seebaer150 · #13 05.03.2015, 11:11

Zitat:

Zitat von Libertad

Spezialwerkzeug für die meist verbauten CAV - Einspritzpumpen: Zollschlüssel!
Geht zwar meist auch irgendwie mit metrischem Werkzeug, aber sind die Schrauben erst mal vernudelt, geht die Suche los

Ich dachte dabei nicht mal unbedingt an Messuhren zum Einstellen der Einspritzpumpe, obwohl ich sowas auch haben will.

Es fängt schon mit der Möglichkeit an, einen Filter zu packen, abzuschrauben und anschließend so zu verstauen, dass er nicht alles vollsaut. Also zum Beispiel eine Vorrichtung zum Abtropfenlassen der Filter und Auffangen des Altöls. Das ist es doch, was so eine Sauarbeit zum Vergnügen macht.

Dann geht es weiter mit Abziehern.

Vielleicht möchte man ja auch eine Einspritzdüse selbst abdrücken und einstellen können.

Ich meine, das gibt einfach ein super Gefühl, wenn man der einzig vorhandenen Kraftquelle nicht hilflos gegenüber steht.

Libertad · #14 05.03.2015, 11:30

Ich denke mal, die meisten Nutzer eines Bootsdiesels werden kaum unterwegs Einspritzdüsen abdrücken wollen. Dafür findet man bei Bedarf weltweit entsprechende Werkstätten. Auch ist der Platz auf Booten meist doch etwas beschränkt, so daß die Werkstattausrüstung etwas kompakter wie zu Hause sein muß. Dazu kommt, daß nicht jeder über die nötigen Fachkenntnisse verfügt.
Aber viele kleinere Arbeiten, die bei einem Defekt das weiterfahren ermöglichen können, scheitern an relativ einfachem, aber nicht vorhandenem Werkzeug. Da macht es Sinn, diese Arbeiten mal in Ruhe durchzuspielen: Welches Werkzeug brauche ich, wie komme ich dran.
Mein Bosch - Anlasser z. B. ist mit Zollschrauben am Getriebe angeschraubt. Allerdings ist der Platz so beengt, daß eine 1/2" Nuß mit entsprechender Verlängerung nicht paßt. Die 3/8" - Variante brachte dann die Lösung.
Man wird auch nicht umhin kommen, bei Schäden unterwegs zu improvisieren. Erstaunlich, wie gut das manchmal klappt! Nur kann das halt nicht jeder.

Aber auch für "Schraubenlegasteniker" ohne praktisches Geschick lohnt die richtige Werkzeugausstattung. Man findet oft willige Helfer, egal ob nun andere Bootsfahrer oder Werkstätten, die aber ohne das passende Werkzeug auch hilflos sind.

hugonline · #15 07.03.2015, 19:01

Hallo Wirias,
wo liegt das Schiff ?
Habe gerade ein ähnliches Problem mit einem DAF 575 hinter mir - neue Maschine wegen Wasser im ÖL - und kann einen Mechaniker in Düsseldorf empfehlen.
Gruss
Hermann

seebaer150 · #16 08.03.2015, 12:26

Ich habe einen Kunden mit einem Iveco-Motor in einem Trawler. Der Motor wurde von einer Iveco-Werkstatt generalüberholt. Beim ersten Probelauf im Schiff in Anwesenheit des LKW-Fachmanns erlitt er dann einen Wasserschlag.

Was war passiert?

Der Mechaniker war über die Eigenheiten einer Zweikreiskühlung im Boot, insbesondere was passiert, wenn das Auspuffvenil zu ist und man ohne Ende orgelt, nicht informiert und hat die Zylinder über den Auspuff geflutet. Beim ersten Zündschlag war es dann auch schon passiert.

So kann es gehen.

Die neuen Kosten hat man sich dann geteilt.