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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Themen-Optionen |
#1
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Rettung aus Seenot - Flüchtlinge
Viele von uns schippern im Mittelmeer rum.
Da könnte es passieren, daß man auf ein in Seenot geratenes Boot stößt und sich darin Flüchtlinge aufhalten. Das kann nicht nur zwischen Lampedusa und der afrikanischen Küste sondern z.B. auch als Charterer in Griechenland oder der Türkei passieren, wie dieses Bild aus der Berliner Zeitung zeigt. Zufällig bei Recherchen zu einem ganz anderen Thema bin ich auf eine Broschüre zum Verhalten in dieser Situation gestoßen und dachte mir, nicht uninteressant das mal gelesen zu haben, hab sie mal hochgeladen.
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#2
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Zitat:
Die spielen mit ihrem Leben, zahlen zwischen 5.ooo und 1o.ooo Euro an die Schlepperbanden und hoffen darauf, "gerettet" zu werden. Manchmal geht's halt schief. |
#3
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Bitte keine politische Diskussion!!
Es geht darum, wie ich mich richtig verhalte und auch die rechtlichen Aspekte sind in der Broschüre enthalten. |
#4
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Na..., dann wirds schwierig mit Antworten, denn die Flüchtlinge und deren Problematik ist nunmal hauptsächlich ein Politikum.
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#5
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Dann antworte lieber nicht wenn dir nichts anderes zum Thema Seenot einfällt.
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#6
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Hallo Wolf,
ich finde es sehr gut, dass du dieses Thema ansprichst. Mich beschäftigt die Situation der Flüchtlinge im Mittelmeer schon seit längerer Zeit. Meine Überlegungen waren vorwiegend wie man die Situation nach dem Abzug von Mare Nostrum verbessern kann und durchaus kam mir die Idee wie Sportbootfahrer hier etwas tun können. Die Idee war es aktive Suchaktionen durchzuführen. Eine Flotte von 50 Sportbooten kann mehr Fläche absuchen als Mare Nostrum und wesentlich mehr als seine Nachfolgerorganisationen. Ich habe aber eine zu grosse Gefahr für Sportbootfahrer gesehen sich aktiv an Suchaktionen zu beteiligen. Die meisten Sportboote die dort unterwegs sind sind Segelboote mit ca. 8-10kto Geschwindigkeit. Die Flüchtline verwenden langsame Motorboote, aber mit ähnlichen Geschwindigkeiten. Wenn man nun mit seinem Segelboot auf einer 50-Personen Schlauchboot trifft und man Hilfe leisten will hat man 50 Menschen die ggf. vor dem Ertrinken sind vor sich. Was werden diese Menschen verständlicherweise tun wenn sie die Option ertrinken oder ein Sportboot entern vor sich haben? Sportboote können vielleicht kurzfristig 10 - 20 Menschen aufnehmen, sie können auch Hilfe rufen, aber wenn 50 Menschen das Boot in Panik stürmen haben wir einen doppelten Notfall. Die Bröschüre besagt dazu korrekt, dass man nicht verpflichtet ist andere zu retten, wenn man selbst dadurch in Gefahr gerät. Aber wie will man die Gefahr absehen? Letztens habe ich von einem privat finanzierten Projekt gelesen (finde den Link gerade nicht) wo ein hochseetauglicher Kutter von rund 25m flott gemacht wird um als humanitäres Suchschiff eingesetzt zu werden. Die haben eher die Kapazitäten sowohl einer Gefahr für sich zu entkommen wie auch mehr ertrinkene Menschen aufzunehmen. Ich hoffe ich werde richtig verstanden, es ist absolut nicht meine Absicht Aktionen zur Rettung durch größere Vorsicht im Vorfeld zu unterbinden! Es ging in meiner Überlegung, ob Sportboote geziehlt und geplant hier etwas tun können - nicht für den Fall einer zufälligen Sichtung von Menschen in Seenot. Wie bewertest du/ihr diese Situation für Sportboote? Beste Grüße Alex
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#7
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Bei der Größe der meisten "unserer" Boote dürfte sich die Hilfeleistung in derartigen Fällen auf die Benachrichtigung der professionellen Retter beschränken.
Oder wie soll/ kann man als Sportboot hier helfen Bei 100 habe ich aufgehört zu zählen. Gruß Lutz
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Nur Tonic ist Ginlos.
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#8
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Zitat:
Dann eben nicht... |
#9
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Zitat:
Du meinst diese hier: http://sea-watch.org/das-projekt/ Die nehmen keine Flüchtlinge auf, sondern versuchen auf andere Art und Weise Leben zu retten. Aus obigem Link: Zitat:
Meine erste Reaktion wäre ein Mayday abzusetzen. Eine Rettungsinsel könnte sicherlich helfen, die hab ich aber nicht. Angst, die würden versuchen mich zu kapern hätte ich aber nicht. Anders sähe es aus, wenn ich auf eine über Bord gegangene Person stoßen würde. Da liest man ja öfters davon daß die dann einfach weiter gefahren sind. Eine einzelne oder auch 2 Personen würde ich versuchen aufzunehmen. |
#10
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Zitat:
http://www.berliner-zeitung.de/brand...,30158932.html Müssten mehr Leute so etwas machen, dann könnte es was werden. Mit einem Kutter ist das wie mit dem Tropfen auf .... edit: Wolf war da schneller ...
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Gruß Jörg ___________ „Denn die einen sind im Dunkeln. Und die anderen sind im Licht. Und man siehet die im Lichte. Die im Dunkeln sieht man nicht.” Bertolt Brecht |
#11
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Du bist ganz offensichtlich für alles der Experte ....
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#12
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Ich kann ja auch nix dafür, daß man mich "einheitlich gekleidet" jahrzehntelang durch die Welt geschickt hat und ich dadurch so einiges hautnah erleben "durfte".
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#13
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Zitat:
Zitat:
Mir geht es hier aber weniger darum wie die Situation dort unten verbessert werden kann, das würde unweigerlich zu einer politischen Diskussion ausarten, sondern was mache ich wenn ich zufällig in so eine Situation gerate. Will schließlich demnächst auch so eine Hauptflüchlingsroute mindestens 2 mal queren. |
#14
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Zitat:
Der "normale Skipper" segelt/fährt einfach zufällig durch das Gebiet und trifft dabei auf ein Boot in Seenot. Natürlich hat er nicht ausreichend Rettungsmittel dabei, kann vielleicht einen Notruf absetzen. Die organsierten Skipper fahren Suchraster vor den Küsten ab. Sie sind eng verbunden mit einer Organisierungsebene und mit lokalen Marinekräften (Triton) um geziehlt zu helfen. Sie führen ggf. mehrere Rettungsmittel mit oder können weitere Boote hinzuziehen. Nun würde man sagen, welcher Skipper verbringt schon gerne seinen "Urlaub" damit vor einer Küste zu kreuzen um Schiffbrüchige zu helfen. Es ist der Typ Mensch der seinen Urlaub auch für "Ärzte ohne Grenzen" opfert. Vielleicht im THW oder Feuerwehr sich freiwillig engagiert oder verschiedene andere Hilfsorganisationen unterstützt. Also eher nicht der Urlauber mit Langweile, sondern jemand der grundsätzlich ehrenamtlich helfen möchte. Ich kann mir gut vorstellen, dass auch unter Skippern solche Menschen zu finden sind. Beste Grüße Alex |
#15
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Zitat:
Nimmt man an dieses Boot treibt ohne eigenen Antrieb auf offener See, wäre das eine Seenotsituation. Eine Aufnahme von Flüchtigen auf ein deutlich kleineres Sportboot wäre ohne eigene Gefährung nicht möglich und auch nicht sachlich geboten. Das Herbeirufen von Hilfe wäre selbstverständlich Pflicht. Schwierig wird es wenn das Boot kentert und 100 Leute oder mehr im Wasser schwimmen. Ideal verhalten würde sich wohl wer Hilfe herbeiruft, an Leuten aufnimmt was sein Sportboot hergibt ohne Schiff und Besatzung zu gefährden, Rettungsmittel (Ring, Schlauchboot) zu den im Wasser treibenden wirft und wenn möglich in der Nähe bleibt um weitere Schiffe an die richtige Stelle zu lotsen. |
#16
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Zitat:
Das richtige ist, auf Abstand bleiben (sonst gefährdest du dein eigenes Leben) und über Funk - Telefon Hilfe anfordern. |
#17
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Rechtliche Seite beachten.
Nach der Rechtsprechung von Italien ist es verboten,Flüchtlingen auf See zu helfen. Einige Fischer,wurde dafür schon bestraft.Warum wohl,wurde die Mission der Marine eingestellt und durch Frontex ersetzt. Da ich mich ca 30 Jahre dienstlich mit dem Thema Schleuser/Schleusung beschäftigt habe,habe ich rein kein Verständnis dafür,dass die Flüchtlinge vorsätzlich in Gefahr gebracht werden,um dann in das gelobte Land zu gelangen.
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#18
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Zitat:
Zudem sind Flüchtlinge rechtlich etwas anderes als Menschen in Seenot. Es geht nicht darum "Hilfsschleuser" zu werden, sondern Menschen zu retten. Beste Grüße Alex |
#20
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Selbstverständlich, der nächstliegende Hafen muss aber nicht in Europa liegen. Schiffsbrüchige sind bei der nächsten vertretbaren Möglichkeit an Land zu bringen.
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#21
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Da gibt es bestimmt Probleme !
Glaube kaum,dass diese Leute wieder dort hin zurückgebracht werden wollen,von wo sie gestartet sind. Ihr Ziel heißt Italien und danach Deutschland,Dänemark,Schweden und Norwegen.
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#22
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Zitat:
Wie will man entscheiden, wen man rettet? Wie will man verhindern, das nicht 20 Männer in ihrer Not das Boot entern. Ich würde da auch lieber auf Distanz bleiben, und notwendige Dinge eher rüber werfen.
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Gruß Uwe Manchmal ist Verkehrt richtig http://www.kia-kaffeestube.de/ https://de-de.facebook.com/pages/KIA...02493143337162 |
#23
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Zitat:
Die Fischer wurden nicht bestraft weil sie Menschen aus Seenot gerettet hatten, sondern die beiden Kapitäne wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt. Aber genau dieses Halbwissen hatte ich auch im Kopf und war deshalb froh auf dieses Infoblatt zu stoßen .....
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#24
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Die Rechtslage ist ja wohl eindeutig:
" Wen muss ich retten? Jeden Menschen, der in Seenot ist. SAR und SOLAS betonen: Die Rettungspflicht gilt unterschiedslos gegenüber jeder Per- son - unabhängig von ihrer Nationalität, ihrer Rechtsstellung und den Umständen, in denen sie aufgefunden wird. " Zitat aus Wolf's PDF.
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Gruss, Luis
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#25
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Zitat:
Beste Grüße Alex |
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