#1
|
|||
|
|||
Länge Langfahrtyacht?
Hallo,
mal wieder ne theoretische Frage: Welche Länge haltet ihr für eine Einhand-Langfahrt Yacht auf der Passatroute für ideal? Persönlich denke ich unter 9 m sollte man nicht gehen, so 9,70 - 11,00 m halte ich für ideal. Aber merkt man wirklich einen Unterschied zwischen (Bsp) sowas: http://www.marktplaats.nl/a/waterspo...content=728x90 oder sowas: http://www.marktplaats.nl/a/waterspo...content=728x90 Mit Unterschied meine ich im Handling also Segel setzen, steuern usw., in der Welle (ganz wichtig (?)) oder auch beim Platzangebot (Einhand vielleicht zu vernachlässigen). Gruß Chris |
#2
|
|||
|
|||
Die, die zur Verfügung steht und grundsätzlich geeignet ist.
Sowas kann man meiner Ansicht nach nicht an der Schiffslänge festmachen. Es kommt auf das spezifische Handling der Yacht an. Sie muss auf Einhand umgerüstet werden und grundsätzlich sind kleinere Segel etwas leichter zu handeln als größere. Ist die Geschwindigkeit ein Faktor kann hingegen nur eine möglichst lange Yacht mit grossen Segeln in Frage kommen. Heutzutage sind ja viele Fahrtenyachten "überausgerüstet" im Vergleich zu früheren Booten. Aber auch das "Luxusgefühl" ist stark gestiegen, man will Internet, Entertaiment und alles mögliche an Technik mitschleppen und braucht dafür natürlich Platz und Energieressourcen die weitere Ausrüstung benötigt, welche wiederrum Platz benötigt. Ist die Frage was man will und sich leisten kann, bequem in Urlaubsstimmung auf Langfahrt oder geht es mehr ums Segeln und weniger um Urlaub im Sinne von Müßiggang und Erholung. Bevor man aber 20 Jahre auf eine große perfekte Langfahrtyacht und Ausrüstung spart und dann seinen Traum als beginnender Rentner vielleicht aus anderen Gründen nicht mehr starten kann/will würde ich es auf das machbare reduzieren Ich habe gerade diesen Artikel gelesen: Zwei Jungs, ein Ruderboot, 6000km übers den indischen Ozean, 300kg Lebensmittel, 116 Tage... http://www.spiegel.de/reise/fernweh/...a-1025155.html Vielleicht etwas mehr Antworten , als du gefragt hast. Beste Grüße Alex |
#3
|
||||
|
||||
Eindeutig ja.....
__________________
Gruß Karsten "Wenn die Klugen ewig nachgeben, gewinnen irgendwann die Dummen." |
#4
|
||||
|
||||
Bis vor wenigen Jahren war die Faustregel für ein segelndes Paar auf Weltumsegelung so um die 10m/30ft.
Bobby Schenk begründete es u.a. damit: 1. Ein Boot ist IMMER zu kurz 2. Die Segel einer 10m Yacht sind noch leicht von einer Person zu handeln 3. Man segelt ja nicht nur, sondern muss auch ab und an an Bootspflege denken. Die genannte Länge reicht gerade so aus, um bei Trocken fallen eine Seite komplett gereinigt und ge-antifoult zu bekommen 4. Kosten für Häfen, Einklarieren, Liegeplätze Das war, wie gesagt vor mehr als 20 Jahren. Inzwischen sind die großen Yachten erschwinglicher, die Budgets anscheinend größer und die Leute bequemer geworden... Trotzdem würde ich alleine oder zu zweit nicht groß über 38ft rausgehen - schon alleine wegen der Segelfläche... Gruß Volker SY JASNA
__________________
Rotwein hat keinen Alkohol! |
#5
|
|||
|
|||
9 - 11 Meter klingt gut. Zu viel Technik macht tendenziell Ärger, wenn man die Stromverbräuche niedrig hält, kann man auf einen seperaten Generator verzichten etc. Was nicht gebraucht wird, muß nicht da sein, was nicht da ist, kann nicht kaputt gehen.
Mal die Contessa 32 recherchiert? |
#6
|
||||
|
||||
Den Unterschied in den Booten der Links wird man schnell merken.
-Das erste hat Finnkiel, wird gut segeln aber hektisch in der See sein. -Klo in der Vorpiek, schlimmer geht es nicht, selbst in der klassischen -eben -vor- dem- Salon- Pott- Variante hebt man am Wind, bei Welle, schon mal ab Richtung Decke. In der Vorpiek (kenne ich aus eigener Erfahrung) kann das richtig gefährlich werden. -Anordnung Pantry im ruhigsten Punkt des Rumpfes gut - Saildrive, wäre für mich (!) in jedem Fall ein absolutes Nogo, egal ob Langfahrt oder Daysailer. Niemals große zusätzliche Löcher im Rumpf mit ölgefüllten Teilen unter Wasser an die man praktisch nur an Land richtig rankommt. ------------------ Das zweite hat den Pott klassisch, hat aber naturgemäß auch den dafür nötigen Platz. -Eine Wellenanlage, also simpel und sicher. -Flushdeck mit relativ kleinen aber dafür wohl sicheren Fenstern im Rumpf, scheint mir daher prinzipiell auf See sicherer. -Ruder mit Skeg und -sehr- gemäßigten Langkiel, verspricht gutes Kursverhalten und relativ gutmütiges Seeverhalten. Das wären einige Punkte die mir auf Anhieb einfielen und Unterschiede deutlich machen. Wen nun was davon stört steht jeweils auf dem eigenen Blatt. Das man sowohl extrem "downgesized" als auch extrem "overdressed" genau so gut oder genau so schlecht ankommt ist auch zigmal bewiesen. Es würde sich bestimmt für beide Typen jemand finden der damit glücklich wäre. Die jeweiligen Anforderungen sind einfach zu individuell und haben oft überhaupt nichts mit den tatsächlich nötigen und erforderlichen nautischen Eigenschaften zu tun. Aber speziell bei den beiden Beispielen wird mit Sicherheit ein Unterschied sowohl im wohnen als auch im See- und Segelverhalten spürbar sein.
__________________
Gruß Kai |
#7
|
|||
|
|||
Danke Kai, sowas vergisst man schnell.
Ich finde die Raumaufteilung der Prospect 900 übrigens vollkommen daneben - war jetzt auch nur als Beispiel für ein 9 m Boot gedacht. Ansonsten bevorzuge ich auf jeden Fall auch die klassische Aufteilung mit geschlossenen Kajüten und vor allem L-Küche. Würde man den bei identischen Booten den Unterschied zwischen 9 oder 11 m stark merken bei Welle? Gruß Chris |
#8
|
||||
|
||||
Identische Bootsformen mit unterschiedlichen Längen lassen sich m. E. vom Seeverhalten bei Welle nur unter identischen Situationen vergleichen.
Da kommt man schnell wieder ins pauschalisieren. Angenommen eine kurze See im kleinen Belt, die man mit 9m "einzeln ausfahren " kann aber mit 11 m schon in jede dritte vierkant reinfährt. Oder Nordsee, weiter draussen, würden die Unterschiede marginaler werden da die Seen länger sind so das die Längenunterschiede der Boote -relativ- weniger ins Gewicht fallen. Apropos Gewicht, mehr Länge bedeutet ja auch im Kubus mehr Raum und -nicht unbedingt linear zunehmend- mehr Gewicht. Mehr Gewicht geht auch anders in die See, erst mal weicher. Aber auch träger von der Bewegung was widerrum nasseres segeln bedeuten kann. Wie man sieht jede Menge: könnte usw.. Jeder Rumpf hat nun mal seine optimalen Wellensituationen. Sehe ich bei unseren 10 m, wie jeder andere auch, immer wieder. Je nach Wellenbild geht man (am Wind) "hoch und trocken" drüber während man sich bei anderen Wellentypen hoffnungslos feststampft. Dabei ist nicht so wichtig ob die See 1m, 2m oder 3m hoch ist, die Würze liegt bekanntlich in der Länge und der Steilheit derselben. Kurz und steil ist grundsätzlich erst mal mies und bremst jede (überschaubare) Bootslänge in ihrem "passenden" Wellenfrequenzbereich aus. Was die Raumaufteilung anbelangt scheint mir die klassische immer noch die vernünftigste. Freiwache geht am besten auf den Salonkojen, einfach weil da der tiefste und ruhigste Punkt ist und fast immer mit Kojenseglen einfach sicher zu bekommen. Hundekoje geht auch, wenn es eine enge alten Typs ist. Pott und Pantry sollten möglichst nahe an diesem Punkt sein. Im Vorschiff auf See ausruhen bedeutet festkrallen, bringt keinen Effekt.
__________________
Gruß Kai
|
#9
|
||||
|
||||
Für langfahrt würde ich mir unsere alte Contest 32cs aussuchen, am besten noch in der Ketch Version
S-spannt Mittelkiel bzw gemäsigter Langkiel Begehbarer Motorraum Mittelcockpitt Breites laufdeck Senkrechtes Heck Ideale Seekojen
__________________
mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW) |
#10
|
|||
|
|||
Da bin ich bei dir aber:
Begehbarer Motorraum bei 10 m Booten? Breites Laufdeck bin ich mir auch nicht sicher. Denke wenn man die Leinen ins Cockpit führt muss man nicht mehr oft aufs Deck. Persönlich mag ich ja die Motorsegler Typ Fischer oder die Decksalonyachten. Ein Freund von Achterkajüten bin ich auch. Könnte man sich wunderbar ne kleine Werkstatt einrichten ;) Gruß Chris |
#11
|
||||
|
||||
Begehbarer Motorraum ist vielleicht mißverständlich.
Aber was gerade bei Booten mit Innendurchgfang zur Achterkabine (wie auch Contest) gut machbar ist und gerne gemacht wird ist ein seitlicher (am Durchgang) und vorlicher (hinter dem Niedergang) im Idealfall noch ein dritter seitlicher Zugang auf der anderen Seite, sodass man gehockt aber sauber fast überall hinkommt am Motor. Im Gegensatz zu den üblichen engen Einzelzugängen von vorne bei "regulären" Kajütbooten ist das schon als Garten Eden anzusehen
__________________
Gruß Kai |
#12
|
||||
|
||||
Zitat:
das ist schon Luxus auf 9,60m http://www.yachtcenter24.de/detail.html?productId=42581
__________________
mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW) |
#13
|
|||
|
|||
Contest sieht gut aus. Kann mir einer sagen warum das Boot hier nur 12.000 € kostet?
Immerhin 35 Fuss Alu: http://www.marktplaats.nl/a/waterspo...reviousPage=lr Die Aluyachten kosten normalerweise richtig Geld.... Übrigens hier mal die Contest zum Schnäppchenpreis: http://www.marktplaats.nl/a/waterspo...reviousPage=lr Da könnte man fast schwach werden Gruß Chris |
#14
|
|||
|
|||
Zitat:
Kein Motor? Innenausbau extrem Basic (kein Klo? keine Kombüse?)? Keine Instrumente? Keine ... Ich mach Dir jetzt nochmal die Contessa schmackhaft https://en.wikipedia.org/wiki/Contessa_32 The trait most often associated with the Contessa 32 though is her ability to endure harsh weather and rough seas. Und: A Contessa 32 was the only yacht in the small boat class to finish the disastrous 1979 Fastnet race ... Obendrein sind die nicht langsam. |
#15
|
||||
|
||||
Zitat:
Die "Kreuz-As" aus unserem Revier war ein Alu-Segler auf Weltumrundung und ist in Afrika gescheitert, weil nach einer Strandung keiner reparieren konnte. Letztendlich wurde der Kahn ausgeschlachtet und dann hat der Skipper aufgegeben. Bei einem Blech- oder Holzboot kann in jedem Ufer-Dorf Hilfe gefunden werden, was bei GFK schwierig und bei Alu fast unmöglich ist weil in abgelegenen rückständigen Gegenden keiner mit umgehen kann. Gruß Michael |
#16
|
||||
|
||||
Der Beschreibung nach ist das eine mit ausreichend Segeln ausgestattete Rennsau die über eine (!) Bugkoje verfügt und achtern "ausreichend Platz" für zwei weitere Menschen, womit vermutlich die schmalen Messebänke am schmalen Tisch gemeint sind. Wobei das Ganze sich nur auf BB Seite zusammen zu drängen scheint.
Dann gäbe es noch eine Kühlbox und "Keuken/Küche", das kann aber von kompletter Pantry bis Einflammer inne Ecke so ziemlich alles bedeuten. Und ein WC, damit scheinen die technischen Details erschöpft. Heißt im schlimmsten Fall ein kompletter Innenumbau nötig um als Fahrtenschiff zu dienen. Das plus Maschine und Wellenanlage bist Du wohl schon weit über dem doppelten des aktuellen Preises. Dann noch die vermutlich nötige Elektrik und Navi etc. besorgen usw... Ich würde mich da auch sofort für die/eine Contest im Falle des Falles entscheidenDie Teile haben sich über Jahrzehnte bewährt und sind immer noch beliebt, das wird schon seine Gründe haben. @Chris, BTW: Du magst ja Fisher, da muss man sich aber auch im klaren sein das die ein extremes Ballastverhältnis von über 40% aufweisen. D. h. die rollen halb-achterlich sehr stark in sehr kurzen Frequenzen, ist nicht jedermanns Sache. Und es sind typische englische (Innen) Entwürfe, bedeutet relativ wenig Wohnraum mit Zwergenkojen trotz eigentlich relativ viel Volumen. Wenig Stauraum, eine echte Bilge gibt es ja nicht, alles bis unter den Boden Ballast, außer Dieselbilge und Vorpikbilge. Dafür sind sie aber unter den Moseglern quasi die Rennsäue und überdurchschnittlich seetüchtig. Und als Ketch getakelt, kommt man wie die Contest, bei den meisten Windverhältnissen ohne Reff klar, das geht alles über den dreigeteilten Segelplan. In Zahlen verliert man nur unter Besan und Vorsegel oftmals nur etwas über einen Kn Fahrt, muss dafür aber mit Rollsegeln vorne nicht mehr aus der Plicht heraus. Bei der Contest ist man am Besan auch fast in "Griffweite" zum Steuerstand. Immer noch besser als vorne am Mast rumturnen. Läßt sich zwar alles noch mit Rollgroß weiter minimieren aber die Systeme sind m. E. einfach zu anfällig. Wenn es da im falschen Moment klemmt ( was ich schon hatte) hat man richtig miese Karten. Bin daher lange zu Rutschern zurück.
__________________
Gruß Kai
|
|
|