Kapiert ihr Twitter?

[Zzindbad]

In meinem Bekanntenkreis gibt es eine Kontroverse über Twitter. Ich vertete die Meinung, dass man in einigen Facebook Gruppen Nachrichten posten kann und darüber Leute findet, die sich für meine eigenen Publikationen interessieren und mit denen sich manchmal weitergehende Kontakte ergeben oder ich selbst erfahre Interessantes. Auch YouTube erwies sich als wichtig und informativ.

Von Twitter hingegen halte ich gar nichts. Man kann nur wenige Zeichen eintragen, keine Botschaften ausführlich formulieren und, wenn überhaupt, sind die Reaktionen nichtssagend, langweilig und ich konnte noch nie in einer Websiteanalyse sehen, dass von Twitter Leser auf meine Website kamen. Deswegen verstehe ich den Sinn und Nutzen von Twitter nicht.

Trotzdem behaupten andere, dass Twitter für die Öffentlichkeitsarbeit wichtig sei. Das kann ich nicht mal ansatzweise erkennen. Übersehe ich etwas?

Tom

[Mork]

Ja.

Im wesentlichen zwei Dinge:

A) Die flächige Verbreitung von Twitter

B) Den Umstand dass Twitter in Europa (noch) nicht die mediale Relevanz hat wie in den USA oder fb hier - das folgt aber noch.

Der Twitteransatz ist auch ein völlig anderer als der fb-Ansatz, ein Tweet informiert nur knapp und bündig - wenn's für den Leser
interessant ist kann er's selbst weiterverfolgen.

Twitter klaut weniger Zeit als fb - meine Meinung.

[Canadachris]

... ich habs wie der TO, ich verstehe nicht wozu Twitter gut sein soll...

[etspace]

Das verstehe ich auch nicht von Frazenbuch und trotzdem veröffentlicht dort jeder seinen privaten Müll und der Datensammler ist riesig!

Wirklich Sinn macht der Käse natürlich nicht, passt aber sehr gut in unsere dekadente und real sozial isolierte Gesellschaft.

[Canadachris]

Zitat von etspace

Das verstehe ich auch nicht von Frazenbuch und trotzdem veröffentlicht dort jeder seinen privaten Müll und der Datensammler ist riesig!

Wirklich Sinn macht der Käse natürlich nicht, passt aber sehr gut in unsere dekadente und real sozial isolierte Gesellschaft.

Fuer mich macht FB Sinn, weil ich weit weg von meinen Verwandten und Bekannten lebe, wenn ich was auf FB poste erreicht das meine Mutter, meinen Vater, Schwester, und Bruder, zudem Freunde in Europa, USA, und Suedamerika.

Allen eine Postkarte zu senden faende ich unpraktisch....

[etspace]

Muss ja nicht gleich eine Postkarte sein, dafür habe ich einen Mailverteiler für Familie und Freunde.
Das der Rest der Welt da mitlesen muss oder eine Firma wie Fratzenbuch damit Geld verdient meine Daten und meine Gewohnheiten auszuwerten und weiter zu verkaufen erschließt sich mir trotzdem nicht.

Obwohl ich auch gerne hier von dir und deinen Aktivitäten in Keinerda mitlese

[Canadachris]

Zitat von etspace

...Das der Rest der Welt da mitlesen muss ...

Muss/kann niemand mitlesen wenn ich nicht will. Alles eine Einstellungssache, im Sinne des Wortes.

Zitat von etspace

...meine Daten und meine Gewohnheiten auszuwerten...

Na dann, wenn die damit was anfangen wollen, sollen sie....

Zitat von etspace

Obwohl ich auch gerne hier von dir und deinen Aktivitäten in Keinerda mitlese

[Zzindbad]

Man kann alles schlechtmachen und die Vorteile (für andere) ignorieren. Doch Facebook macht für vieles durchaus Sinn.

Man kann und muss den ungefilterten Content der Sozialen Netze nach eigenen Bedürfnissen reduzieren. Mich persönlich interessieren Posts in der Gruppe Bildredakteure und von einigen Akteuren aus der Bootsszene. Auch haben mir Leute in einer Pflanzengruppe sehr geholfen, Pflanzen auf meinen Fotos zu bestimmen.

Alle sozialen Netzwerke setzen auf Methoden der Glückspielautomaten. Man bekommt Punkte oder Likes und man merkt, dass viel sinnloses Zeug geschrieben wird, um Likes einzusammeln. Wer dafür anfällig ist, postet Sätze wie "Gute Nacht, ich geh jetzt schlafen.", um es gar nicht zu tun, sondern die Reaktionen abzuwarten. Jedem das seine.

Aber bei Facebook ist das längst nicht alles. Wer damit umgehen kann, wird viele nützliche Infos finden und ich stelle fest, dass meine Artikel in meinem Blog oxly.de auf Facebook diskutiert werden, aber nicht in meinem Blog. Der Austausch hat sich dorthin verlagert.

Mit Twitter ist das gar nicht möglich, weil man sich gar nicht ausführlich äußern kann. Aus meiner Sicht ist das ein völlig beknackes Medium. Deswegen wundert es mich, dass kluge Leute in meiner Umgebung anderes behaupten.

Tom

[DerMajo]

Für Labertaschen und Selbstdarsteller ist FB natürlich besser. Es sind jedoch zwei völlig unterschiedliche Ansätze und Nutzungskonzepte dahinter. Es geht nicht darum besser oder schlechter, sondern sowohl als auch. Jeder nutzt das, was er für sich entscheidet und braucht. Diese Diskussion besser oder schlechter greift ins Leere.

[Zzindbad]

Mario, Labertaschen und Selbstdarsteller sind Begriffe, auf die man in diesem Kontext hätte verzichten können. Vielleicht kann man diese Diskussion ohne Schubladendenken und subtile Abwertungen führen.

Bleiben wir einfach bei Twitter. Eventuell kann hier jemand diesen Dienst begreiflich erklären und seine Vorteile darstellen.

Tom

[DerMajo]

Moin Tom
hätte ich machen können, wollt ich aber nicht. Jeder benutzt und denkt in Kategorien und Schubladen. Das ist genetisch bedingt. Abwertungen oder Aufwertungen sind subjektiv empfunden und entsprechen der jeweiligen Erziehung und Erfahrung. Wie schon mehrfach gesagt, Twitter ist was zur Kurzinfo und Darstellung, FB was für ausführliche und nachhaltige Mitteilungen. Allen ein paar fröhliche Ostertage und sinniert nicht so viel, sondern genießt es. [emoji4]