Gel- vs. Säurebatterien - boote-forum.de

hardegger · #1 30.03.2006, 21:08

Was ist der Unterschied zwischen einer Gel- und einer Säurebatterie?

Wo liegen die Vor- und Nachteile der jeweiligen Produkte?

Jörg · #2 30.03.2006, 21:20

Die Gelbatterie kostet das 5 -Fache einer Säurebatterie und kann in jeder beliebigen Lage eingebaut werden, auch auf dem Kopf, da sie nicht auslaufen kann. Beim Ladevorgang gast die Baterie nicht,da luftdicht verschlosse.
Etwas längere Lebensdauer, Steht jedoch nicht in der Relation zum Kaufpreis.
Meiner Meinung nach beim Boot nicht notwendig.
Jörg

Volker Sch · #3 30.03.2006, 21:21

Hallo Judith,

der Vorteil von Gel ist, dass die Säure in einem Gel gebunden ist, und daher nicht auslaufen kann.
Nachteil ist der Preis.

Mit freundlichen Grüßen

Volker

Fletcher-Andi · #4 30.03.2006, 21:26

Wenn man wie ich gerne rasante Rauhwasserfahrten macht , dann ist eine Gel-Batterie notwendig. Denn die " normale " batterie ist dann starken Erschütterungen ausgesetzt , die sie nicht lange überlebt.

Der Gel Batterie ist das ziemlich egal - habe diese Erfahrung selbst gemacht.

mfG
Andi

checki · #5 30.03.2006, 21:46

Hallo Judith

Aus dem selben Grund wie Oudee verwende ich auch keine Säurebatterie.
Eine Vliesbatterie hat die gleichen Hauptvorteile wie eine Gelbatterie und ist preiswerter.(google mal)

Dirk · #6 30.03.2006, 22:05

Gelbatterien sind die technische Weiterentwicklung der Säurebatterien.
Sie sind:

+mechanisch belastbarer da auslaufsicher
+wartungsfrei (Prinzip des inneren Gasverzehrs)
+haben eine geringere Selbstentladung
+eine bessere Haltbarkeit durch ihre Zyklenfestigkeit
+bessere Umwelteigenschaften (geringere Emissionen)

-sie sind sehr teuer
-nicht so hochstrombelastbar wie Säurebatterien
-benötigen in einigen Fällen mehr Platz
-brauchen bessere Ladetechnik

...das sagt VARTA dazu!

ch4 · #7 30.03.2006, 23:07

... und sind als Starterbatterien nicht so geeignet wie die Säurebatterien!

Grüsse aus der Zentralschweiz
Christian

Dirk · #8 30.03.2006, 23:23

Zitat:

Zitat von ch4

... und sind als Starterbatterien nicht so geeignet wie die Säurebatterien!

Grüsse aus der Zentralschweiz
Christian

Zitat:

Zitat von Dirk

-nicht so hochstrombelastbar wie Säurebatterien

divefreak · #9 31.03.2006, 07:48

Zitat:

Zitat von Oudee

Wenn man wie ich gerne rasante Rauhwasserfahrten macht , dann ist eine Gel-Batterie notwendig. Denn die " normale " batterie ist dann starken Erschütterungen ausgesetzt , die sie nicht lange überlebt.

Der Gel Batterie ist das ziemlich egal - habe diese Erfahrung selbst gemacht.

mfG
Andi

Wenn die Batterie Achtern steht ist das überhaupt kein Problem.
und die Retungsboote werden wohl härter beansprucht als viele Sportboote.

Wir verwenden seit Jahren nur noch Säure gefüllte Batterien, da die Gel_Mistdinger_ Batterien zuviele Probleme machen.

MFG René

apiroma · #10 31.03.2006, 07:57

Gelbatterien sind teils auch für Startzwecke geeignet, man muß nur auf die Konstruktion achten.

Das Wichtigste aber sind die Ladegeräte. Die Leute kaufen sich teure Batterien, wollen dann am Ladegerät sparen (" der Lader vom Supermarkt ist ja soooo billig) und wundern sich dann über geringe Lebensdauer der Batterien. Natürlich sind dann meist die Batterien schuld.

bastus · #11 31.03.2006, 09:02

Zitat:

Zitat von Sea Ray 176

Die Gelbatterie kostet das 5 -Fache einer Säurebatterie und kann in jeder beliebigen Lage eingebaut werden, auch auf dem Kopf, da sie nicht auslaufen kann. Beim Ladevorgang gast die Baterie nicht,da luftdicht verschlosse.
Etwas längere Lebensdauer, Steht jedoch nicht in der Relation zum Kaufpreis.
Meiner Meinung nach beim Boot nicht notwendig.
Jörg

Hallo Jörg,

ich habe keine großen Erfahrungen mit GEL-Batterien, aber für AGM Batterien kann ich das nicht so stehen lassen. ich habe im letzten Jahr ca. 320€ for 2 150AH AGM-Batterien ausgegeben. Sind Blei-Säure Akkus so viel billiger?
Die Dinger funktionieren einfach und haben eine Selbstentladung, die nahe bei Null liegt.

Das ist jetzt nicht auf Deinen Beitrag bezogen, aber viele behaupten hier auch das Gegenteil.
Die Akkus sind auch als Starterbatterien geeignet, oder ist eine max. Entladerate von ca. 1000A so viel zu wenig? Was fahrt ihr für Motoren?

Viele Grüße vom Niederrhein

Jürgen

Dominik · #12 31.03.2006, 09:05

Sind denn dann Säurebatterien überhaupt für Segler geeignet? Ich meine wegen der Krängung...

Emotion · #13 31.03.2006, 09:43

Zitat:

Zitat von Dominik

Sind denn dann Säurebatterien überhaupt für Segler geeignet? Ich meine wegen der Krängung...

Eher nicht! Ich würde auch auf Säurebatterien verzichten wenn die Batterie in der Kajüte eingebaut wird (Sie gasen ja).

ch4 · #14 31.03.2006, 10:21

Zitat:

Zitat von Dominik

Sind denn dann Säurebatterien überhaupt für Segler geeignet? Ich meine wegen der Krängung...

Sind im Normalfall kein Problem. Auch ein Auto fährt den Hang hoch und runter ohne dass die Säurebatterie ausläuft. (Kentern ist jedoch nicht so gut)

Grüsse aus der Zentralschweiz
Christian

apiroma · #15 31.03.2006, 10:40

Aber die Stöße können Probleme machen. Die Platten "atmen" beim Laden und Entladen. Wenn das Blei nach unten rieselt und die Platten kurzschließt, ist Feierabend.
Ebenso bei Beschädigung der Hülle (z.B. im Sturm durch eine aus dem Stauraum ausgebüxte Konserve).
Eine Gelbatterie ist da selbst noch bei gerissenem Gehäuse funktionsfähig.
Die Gelbatterien werden ja beim Militär in Fahrzeugen benutzt (Starterbatts).

ch4 · #16 31.03.2006, 10:53

Zitat:

Zitat von apiroma

Aber die Stöße können Probleme machen. Die Platten "atmen" beim Laden und Entladen. Wenn das Blei nach unten rieselt und die Platten kurzschließt, ist Feierabend.
Ebenso bei Beschädigung der Hülle (z.B. im Sturm durch eine aus dem Stauraum ausgebüxte Konserve).
Eine Gelbatterie ist da selbst noch bei gerissenem Gehäuse funktionsfähig.
Die Gelbatterien werden ja beim Militär in Fahrzeugen benutzt (Starterbatts).

Wenn die Batterie auf den grossen Zeh fällt ist der Zeh auch kaput. (ob gel oder säure in der Batterie ist, ist da egal) aber das nur so nebenbei.

Wie alles im Leben hat die Gelbatterie Vor- bzw auch Nachteile. Entscheiden muss der Käufer selber.

Grüsse aus der Zentralschweiz
Christian

PS: ich würd Säurebatterie nehmen.

dieter · #17 31.03.2006, 11:32

Bei Säurebatterien einfach "rüttelfeste" kaufen, die sind unwesentlich oder gar nicht teuerer und sind für LKW Lader also Baufahrzeuge gefertigt, und halten schon einiges an Stößen aus...

Fun_Sailor · #18 31.03.2006, 11:44

Zitat:

Zitat von apiroma

Das Wichtigste aber sind die Ladegeräte. Die Leute kaufen sich teure Batterien, wollen dann am Ladegerät sparen (" der Lader vom Supermarkt ist ja soooo billig) und wundern sich dann über geringe Lebensdauer der Batterien.

Welches Netz-Ladegerät würdest du z.B. für eine 125 Ah Gel Batterie (Versorgungsbatterie) empfehlen ?
Fragt Fun_Sailor

dieter · #19 31.03.2006, 11:51

cristec von www.kegel.de oder

http://www.ta-group.at/shop/themes/k...ategorieid=203

sterlin, philipi mastervolt...

Fazit: IuOu Ladegeräte mit geregelten computergesteuerten Ladestrom - evtl. noch Temperaturfühler.... meist mit mehreren Ausgängen für mehr Batterien und teilweise mit extra Ladeausgang für die Starterbatterie (Cristec)

(edit:erschreckend was man für schreibfehler macht!)

tommes-os · #20 31.03.2006, 11:52

Wenn aber eine Gelbatterie mal tiefentladen ist ist sie schrott!
Bei einer Säurebatterie kann man schon mal glück haben das sie dann noch funzt.
Hab ich mal gehört.

raccoon · #21 31.03.2006, 12:48

Wir hatten mal bei einer 9 mon. alten Säurbatterie einen Riß im Gehäuse, die Sauerei in der Bilge war mehr als unangenehm,. Die Ursache dieses Risses wurde nie geklärt. Seither kommen uns nur noch Gelbatterien aufs Boot (natürlich mit dem entsprechenden Ladegerät9

lg
Claudia

charlyvoss · #22 31.03.2006, 16:41

Zitat:

Zitat von kolli

Wenn aber eine Gelbatterie mal tiefentladen ist ist sie schrott!
Bei einer Säurebatterie kann man schon mal glück haben das sie dann noch funzt.
Hab ich mal gehört.

genau umgekehrt, eine Gel- oder AGM-batterie kann man tiefentladen. Sie sollte aber möglichst bald geladen werden (max. 1 Monat). Allerdings geht das auf Kosten der Lebensdauer.

Eine offene Batt. ist dann meist Schrott.

charlyvoss · #23 31.03.2006, 16:44

Zitat:

Zitat von Fun_Sailor

Zitat:

Zitat von apiroma

Das Wichtigste aber sind die Ladegeräte. Die Leute kaufen sich teure Batterien, wollen dann am Ladegerät sparen (" der Lader vom Supermarkt ist ja soooo billig) und wundern sich dann über geringe Lebensdauer der Batterien.

Welches Netz-Ladegerät würdest du z.B. für eine 125 Ah Gel Batterie (Versorgungsbatterie) empfehlen ?
Fragt Fun_Sailor

Gel- und AGM-Batterien reagieren sehr empfindlich auf Überladung. Deshalb sollte das Ladegerät unbedingt einen Temperatursensor haben.

hardegger · #24 31.03.2006, 17:03

Hallo miteinander,

danke für die Vielen und ausführlichen Antworten!

Egal ob Ihr Säure- oder Gelbatterien verwendet, nehmt Ihr ein spezielles Boots-Produkt, oder einfach eine Batterie aus dem Autozubehörhandel?

dieter · #25 31.03.2006, 17:23

ich persönlich bevorzuge (wie oben beschrieben) rüttelfeste Batterien aus dem Kfz-Zubehörhandel und tausche lieber alle drei-vier Jahre die Batterie komplett aus. Ich arbeite mit zwei 88 Ah - im Boot sind seit letzten Jahr zwei neue 88er ... die alten waren drei jahre im Boot eine davon ist im Womobil und funktioniert bestens als Verbraucherbatterie für Licht etc. die andere fährt seit Mai letzten Jahres in einem normal genutzten PKW... und hatte diesen Winter keine Probleme gezeigt....