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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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Themen-Optionen |
#1
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Nach zwei Jahren V8 anwerfen....
Hallo, als Frischlinge wollen wir endlich aufs Wasser und haben auch Dank der vielen Postings unsere Entscheidung getroffen. Morgen soll das Trailerboot mit einem älteren V8 Mercruiser 5.7 um Baujahr 1980 nach zwei Jahren wieder ins Wasser.
Der Verkäüfer macht netterweise den Erklärbaäär, trotzdem möchte ich gerne in Erfahrung bringen was man nach so einer langen Standzeit mit dem Motor besser nicht machen sollte ? Also Wartung ist ansonsten immer ausgeführt worden..... grüße vom Main Tee |
#2
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Wenn der "nur " 2 Jahre gestanden hat, würde ich den Auswintern , vorrausgesetzt er war Eingewintert , einfach mal anlassen .
wenn der Motor dann warm ist und alles ok , das Öl wechseln . Keine Drehzahlorgien bitte . Mein Motor war auch 3 Jahre während der Reso eingewintert , mehr hab ich auch nicht gemacht . Ps. Du hast das Boot gekauft ohne Probelauf des Motors
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Gruß Harald Ernsthafter Sport hat mit fair play nichts zu tun. Er ist fest verbunden mit Hass, Eifersucht, Prahlerei, dem ignorieren aller Regel und dem sadistischen Vergnügen, Zeuge von Gewalt zu sein. George Orwell |
#3
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Motor anlassen = Spülohren an den Antrieb, sonst kannst Du hier im Forum gerne suchen, wie man den Impeller wechselt.
Ich würde noch vorher und nachher (und vielleicht während dessen) einen Bilck in die Ventildeckel werfen und das Öl kontrollieren. Wenn Wasser im Öl sein sollte, schlägt der Motor das fein zu Majonaise und das ist... nicht gut. Also auf weiße Masse achten.
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Gruß Matthias Ich will auch eine Signatur! |
#4
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Also ich werfe meine Cats jetzt nach zwei Jahren garantiert nicht ohne Pre-Lube an.
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#5
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Ohne was?
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Gruß Christoph
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#6
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"Vorölen" macht schon sehr viel Sinn.
Hierfür habe ich mir eine Pumpe gekauft, um Öl in den Ölkreislauf zu pumpen. Es gibt auch Werkzeuge, um die Ölpumpe mit der Bohrmaschine anzutreiben, aber dafür muss der Verteiler raus. Wenn man schon ohne das o.g. startet, würde ich mindestens den Benzinfilter vorher entleeren, so dass man lange orgeln muss (Ersatzbatterie und/oder Überbrückungskabel mitnehmen). Sowieso würde ich die ersten Stunden mit 2-Taktgemisch fahren 1:50 bis 1:100. Wie gesagt, erst mal ganz in Ruhe warm laufen lassen, dann erst mal eine Weile Schleichfahrt und danach kleine Gleitfahrt. Die ersten 1-2 Stunden würde ich nicht über 3500 U/min drehen. Ist das alles wirklich nötig? Wer weiß das schon, vielleicht nicht. Kann es schaden? Nein. Gruß Götz
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#7
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Morgen ist die Probefahrt und dannach folgt der schmerzhafte Teil....
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#8
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Nach dem Probelauf nochmal das Öl ansehen.
Wenn es milchig ist Finger weg
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Gruß 45meilen In meinem Alter noch vernünftig werden ist jetzt auch keine Alternative
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#9
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Ich danke euch für die Hinweise ! Achja es handelt sich um eine Nantucket 22 und der Gesamtzustand des großen Restes war sehr sehr gut. Nix zu Meckern gefunden, da habe ich zum Motor wenig Zweifel. Haben schon allerhand treibende Friedhöfe gesichtet, aber der Aufwand muss wohl sein wenn man erst einmal mit einem kleinen Budget beginnen will.
Gruss Tee |
#10
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Zitat:
Ja genau geschildert. Wir hatten hier mal einen Threat, der sich mit der Problematik beschäftigt hat, wie sich bei den ersten Umdrehungen Metall auf Metall bewegt, ehe die Ölpumpe ersten Druck aufbauen kann. Wenn man mittels Zahnradpumpe, die man mit ein paar Ventilen auch zum Wechseln und Nachfüllen des Öls verwenden kann, Druck im System aufbaut, liegt von der ersten Bewegung an Gleitreibung vor. Motoren verschleissen beim Starten viel mehr als beim Laufen. Ich hatte sogar mal eine ganz verwegene Idee, die man eigentlich besser gar nicht erzählt, weil erstens viel dabei schief gehen kann und zweitens sich immer jemand findet, der einen berechtigten Grund dagegen vorbringt, weil es eben NICHT Stand der Technik ist, so logisch es auch sein mag. Also: Die Zylinderlaufbahnen werden ja durch umherspritzendes Öl geschmiert, das durch die Abstreifringe vom Brennraum ferngehalten wird. Caterpillar schreibt in der amerikanischen Betriebsanleitung, dass das Öl bedingt durch die V-Anordnung der Zylinder bereits nach einer Woche von den Ringen wegdrenagiert ist, weshalb regelmäßigst die Maschinen warmlaufen sollten. Aber das macht ja keiner. Folglich schrubben die Kolben erst mal ziemlich trocken durch die Zylinder. Hier erkennt man gut, weshalb Dauerläufer-Cats problemlos 30.000 Stunden machen bis zur ersten Revision ( neue Lager, nachgehohnte Zylinder, nur neue Ringe ) und normale Bootsmotore oft keine 2000 Stunden halten. Meine Idee wäre nun, aus einem separaten Ölreservoir mittels Pumpe die Motore völlig aufzufüllen mit Öl, bis es sogar die Ventildeckelräume flutet. Hier wird es abgeleitet nach außen. Jetzt wird die prelube-Pumpe eingeschaltet und der Motor per Hand oder mit verminderter Spannung per Anlasser langsam durchgedreht. Dann wird das Öl abgelassen bis auf Sollstand. Das passiert über einen wiederum separaten Überlauf. Wenn dann gestartet wird, war der Motor an allen denkbaren Stellen bestens mit Öl versorgt. Existiert zudem ein Vorheizer, startet die Maschine sogar nahe Betriebstemperatur. Der Aufwand ist vielleicht gar nicht mal übertrieben, wenn man bedenkt, welche Werte da oft in den Maschinenräumen rumstehen. |
#11
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Beim 1.7 Mercruiser Diesel steht sogar explizit in der Bedienungsanleitung, dass man nach dem Winter beim ersten Starten (und nach einem Ölwechsel) während des Starts den Absteller drücken soll - so baut die Ölpumpe Druck auf, ohne dass der Motor schon startet.
Keine Ahnung, wie man das beim Benziner anstellt, ohne mit eingespritztem, aber nicht gezündeten Benzin den Ölfilm von den Zylinderwänden zu waschen. Vielleicht einfach ein bisschen Öl durch die Kerzenlöcher in den Brennraum spritzen? Ist ein bisschen aufwändig, würde ich bei meinem eigenen Motor aber vermutlich machen.
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Andreas www.bootstechnik.de alle Binnen-Pflichtdokumente elektronisch dabeihaben: Thread 178207 Ruhrskipper: http://www.bootstechnik.de/downloads/ruhrschleusen.pdf (Version: 11.07.2019) |
#12
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Zitat:
In meinem remote-Ölfilter-Schlauch sitzt ein T-Stück und über Rückschlagventil und Kugelhahn (doppelt hält besser) kann ich per Zahnradpumpe (Achtung: Nicht die billigen Absaugpumpen, die ist mir nach 1 Minute geplatzt) Öl ins System pumpen. Statt der Ölablassschraube ist ein Schlauch zum Absaugen installiert, den ich auch gleichzeitig zum Vorölen verwende. Gegen trockene Zylinderwände starte ich nach dem Winter immer mit Zweitaktgemisch 1:25 und lasse den Motor damit warmlaufen. Gruß Götz
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#13
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Zitat:
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Gruß und Ahoi Martin |
#14
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In Fällen, wie hier beim TE, wo eine Maschine über einen längeren Zeitraum nicht gestartet wurde, ist es sicher sinnvoll, das Öl vor dem Start in seinen Kreislauf zu schicken.
Nur im Normalfall (ist für mich jetzt z. B. die ganz normale "Pause" zwischen Ein- und Auswintern) ist das meiner Meinung nach nicht nötiger Aufwand. Vor allem wenn man sich hier, oder in anderen Foren, oder bei den Händler und Schraubern, oder im Freundeskreis umhört, dann gibt es diese Motorschäden aufgrund der fehlenden Schmierung praktisch kaum. Jedenfalls im Vergleich zu dem was standardmässig ist: Frostschäden, durchgerostete Krümmer, Aggregateausfall usw. Das bezieht sich jetzt natürlich auf den durchschnittlichen privaten Otto-Normal-Verbraucher.
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Gruss Matthias Sommer, Sonne, Boot |
#15
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Ja da ist etwas wahres dran
Nicht umsonst sind Kolben auf Spiel gearbeitet und Kolbenringe flexibel ( idealerweise ) Ein nicht vorhandener Schmierfilm auf den Zyl.wänden ist ja eigentlich jedes WE ein Thema. Ein einbringen von Öl in die Brennräume ist sicher gut gemeint, wirkt aber auch einem schnellen Zünden entgegen Man kann beim Benziner die Kerzen raus nehmen und den mal für 10 - 20 Sek. orgeln lassen damit die Ölpumpe erst mal das Öl in die Umlaufbahn befördert. Das hat den Vorteil dass nicht gleich die volle Last auf die Zyl / Kolben wirkt, ändert aber nichts daran das die Kolben die ersten Hübe trocken absolvieren
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Gruß 45meilen In meinem Alter noch vernünftig werden ist jetzt auch keine Alternative
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#16
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Zitat:
Du provozierst keinen Motorschaden, wenn Du nach zwei Jahren einfach startest. Du verursachst nur enorm hohen Verschleiss, weswegen der Motor nicht 20.000 sondern nur 3000 Stunden läuft, bis er verschlissen ist. Das liegt an den vorher beschriebenen Effekten. Wenn man sich bei denen umhört, die darauf angewiesen sind, dass Motoren ewig halten, wird man keinen finden, der die vorher beschriebenen Maßnahmen außer Acht lässt. Ich wollte mal einen Berufsschiffkapitän dazu überreden, doch mal kurz den Motor zu starten. Zu viel Vorbereitung, zu kurzer Kauf, zu kalter Motor waren seine kurzen Bemerkungen. Dafür war ihm sein Motor zu schade. |
#17
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Das ein Berufsschiffer nicht mal wegen Dir den Motor anwirft, ist vollkommen klar Joachim.
Deswegen hab ich auch geschrieben: "Das bezieht sich jetzt natürlich auf den durchschnittlichen privaten Otto-Normal-Verbraucher." Der durchschnittliche Bootseigner kommt pro Saison auf 25 Motor etriebsstunden. Ich liege da mit 75 bis 80 weit über Durchschnitt. Angenommen ich betreibe für meinen 350 MAG V8 einen enorm hohen Aufwand und er hält deswegen 20.000 BS. Dann hält er also bei 80 BS pro Jahr 225 Jahre! Wenn ich ihn einfach normal mit übermässigen Verschleiss nutze hält er nur 2000 BS. Bei 80 BS pro Saison hält er immer noch 25 Jahr!!! Vermutlich aber länger, da er bei 80 BS pro Saison viele Warmfahrphasen hat und Rückstände im Öl verbrennen/verdampfen. Deswegen bin ich der Meinung, dass da häufig unnötiger Aufwand betrieben wird. Ein Motor der im Privatboot 25 bis 30 Jahre hält hat sein Soll mehr als erfüllt... Gruss Matthias
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Gruss Matthias Sommer, Sonne, Boot |
#18
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Sicher ist das nicht notwendig, aber es ist auch nicht viel Aufwand.
Bei mir dauert das Vorölen keine 10 Minuten. Gruß Götz |
#19
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Mein Motorunterbau ist jetzt 22 Jahre alt.
Da hat noch nie jemand vorgeölt, nach dem Winter, denke ich, ....... außer ich jetzt bei der Erstinbetriebnahme nach der Motor-Überholung, ... wo die Köpfe neu und trocken waren. Beim Einwintern sprühe ich Fogging Öl bzw. träufele 2-Takt Öl in den Vergaser, bis es hinten qualmt. Das sollte als Schutz reichen. Ob das die 18 Jahre vor meinem Besitz auch gemacht wurde, kann ich nicht sagen. Gruß Alex
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Many things are Jacket like Trousers
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#20
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Zitat:
Also fürs Gewissen
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Gruß 45meilen In meinem Alter noch vernünftig werden ist jetzt auch keine Alternative |
#21
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Nicht ganz, zwar läuft so ein Motor auch nach 20 Jahren noch, aber der Druckverlust steigt natürlich mit der Zeit (blow by), wenn man den Verschleiß reduzieren kann, reduziert man auch den Druckverlust.
Auch ist die Belastung bei meinem Motor mit über 400 PS höher, als beim Standardmotor und ich verwende 0W30 Öl, das fließt chneller aus den Lagerstellen ab, als das 25W40. Aber wie gesagt, nötig ist es nicht, aber eben auch nicht sehr aufwändig. Gruß Götz |
#22
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Ich sehe einen Motor nicht als kritisches oder unersetzbares Bauteil an.
Wenn meiner platzt, baue ich einen Neuen. Aaaaaaaaaaber, ..... alles was hier gesagt wurde, ....Öl in die Zylinder, ..... Vorölen, ..... beim Starten erst ohne Zündung Öldruck aufbauen, ..... , bei Wiederinbetriebnahme 2-Takt Öl ins Benzin, ..... das alles schadet ja auf keinen Fall. Manch einer macht ja gar nichts in dieser Hinsicht, .... kein vernünftiges Einwintern, keine Krümmerkontrolle oder was auch immer. Das geht auch eine Zeit lang gut, .... dann ist das Geschrei groß, .... wenn etwas verreckt. Lieber vorsichtig und/oder nach Vorschrift alles machen, .... dann hält so ein Motor ewig. Selbst einen im Prinzip schon verschlissenen Motor, .... wenig Kompression, ... etwas Druck im Kurbelwellengehäuse, .... den kann man durch fahren von 1:100 oder 1:150 Gemisch, noch einige Jahre am Leben halten. Gruß Alex
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#23
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Moin!
Ölstand kontrollieren - bei Wasser im Öl ---> wechseln Zündkerzen raus einen Spritzer Ballistol in jeden Zylinder ohne Zündkerzen/Sprit so lange orgeln bis der Öldruck da ist Zündkerzen rein und starten viele Grüße Arnt
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Dem deutschen Insch´nör iss nix zu schwör. Es kam am frühen Morgen. Es war klein. Es war wendig. Es war schnell. Es schlang die Arme um meinen Hals. Es drückte kräftig zu. Es raubte mir den Atem. Es suchte mein Gesicht. Es lächelte mich siegessicher an. Es gab kein Entrinnen. "Guten Morgen, Papa." |
#24
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Oldruckspeicher oder Ölvorwärmung hab ich auch im Motorsport genutzt.
http://www.isa-racing.com/index.php/...bf9683f15287f2 Hat jemand mal gemessen mit welchen Öltemperaturen ein Bootsmotor arbeiten muß? Oft kommt sie nicht über 55°, Das schleißt auch.
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#25
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Zitat:
Ich hab das eben auch hier oft gelesen, dass die Bootsmotoren relativ "kalt" laufen, im Vergleich zum Automotor. War dann natürlich neugierig, wie meiner so unterwegs ist. Hab das dann einige Male übers Smart Craft beobachtet. Bin Wasserlieger an einer Boje. Halte aber nichts vom warmlaufen lassen im Standgas, deswegen starte ich den Motor erst, wenn ich soweit bin, dass ich den Festmacher von der Boje löse, d. h. er läuft meist so 30 Sekunden bis max. 1 Minute bevor ich losfahre. Dann fahr ich i. d. R. rund 300 Meter mit 10 Km/H (1200 Touren) zum Steg der in der Nähe um die Holde und Proviant mitzunehmen. Vom Steg dann nochmal 300 - 400 Meter mit 1200 Touren aus der Uferzone raus. Das ganze dauert rund 6-8 Minuten. Danach hat das Öl so um die 55 bis 60 Grad. Nach der Uferzone lass ich ihn dann noch 200 bis 300 Meter mit 1800 Touren in Verdrängerfahrt schieben, dann ist er bei 65 bis 70 Grad. Gehe dann in Gleitfahrt über und beschleunige auf 3500 - 3700 Touren. Dann geht das Öl innerhalb max. einer Minute auf 76 Grad. Und 76 bis 80 Grad hat mein Öl immer, egal ob ich dann später in Verdrängerfahrt dahin schipper, gemütlich cruise in Gleitfahrt, oder auch den Hebel auf den Tisch lege und den Motor längere Zeit mit 5200 Touren laufen lassen. Und ja, das ist im Vergleich zum Auto kalt. Wo sich ja das Öl zwischen 100 und 120 Grad bewegt, wenn die Maschine wirklich Betriebstemperatur hat.
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Gruss Matthias Sommer, Sonne, Boot |
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