Verrückte Idee oder praktisch?

[Daisy]

Hallo liebe Gemeinde
habe von einem Bekannten erfahren das jemand in Berlin einen Lieferservice für Lebensmittel auf dem Wasser auf machen will! Ob sich das wohl durchsetzt? Stelle mir das ganz amüsierend vor! Was meint ihr??

mfg David

[Pianist]

Es wäre sicher ganz nett, wenn man kurzfristig einen Liter frische Milch oder ein paar Eier bekommen könnte, wenn man sie vergessen hat und auf dem Krampnitzsee vor Anker liegt. Aber ich glaube kaum, dass sich sowas wirtschaftlich betreiben lässt. Dafür sind die Fahrzeiten einfach zu lang. Und ich vermute, dass eine gewerbliche Betätigung mit dem SBF Binnen gar nicht möglich ist, so dass die Motorisierung eher dürftig ausfallen wird...

Matthias

[Pseudonymloser]

.....ne Tüte Milch bringen sicherlich nicht,
aber so was in der Art ?!

Vielleicht....

Wenn ich an die früheren Hausverkaufsstellen denke,
oder eben an die rollenden Tante Emma Läden

Hatten alle ihre Daseinsberechtigung http://www.google.de/imgres?imgurl=h...SgfBh12dA6vUtM

[schimi]

Zitat von Rex

Hallo liebe Gemeinde
habe von einem Bekannten erfahren das jemand in Berlin einen Lieferservice für Lebensmittel auf dem Wasser auf machen will! Ob sich das wohl durchsetzt? Stelle mir das ganz amüsierend vor! Was meint ihr??

mfg David

Es hat früher bei uns im Hafen (Duisburg) mehrere gegeben.
Keiner mehr da. Lohnt sich im Zeitalter der Diskounter nicht mehr.

[MarkMcGuire]

Hallo,

gibt es so schon an der Müritz und wird wohl recht gut angenommen:

http://www.ndr.de/fernsehen/sendunge...ung269858.html

[ChrAK78]

Keine schlechte Idee, aber wenn es sowas wie im Beitrag über mir auf der Müritz gibt, sollte die Kundschaft auch wissen, wo er gerade ist. Also AIS an Bord. Nützt nichts, wenn Wassersportler zwar wissen, das es da einen schwimmenen Kiosk gibt, aber man ihn erst suchen muss.

Eine mutige Sache ist es aber auch. Das Geschäft ist vom Wetter abhängig und zum Überleben im Winter muss im Sommer mit verdient werden.

[alexhb]

Zitat von ChrAK78

Eine mutige Sache ist es aber auch. Das Geschäft ist vom Wetter abhängig und zum Überleben im Winter muss im Sommer mit verdient werden.

Wie auch jeder andere Strandkiosk oder Eisdiele .

Zitat von ChrAK78

Keine schlechte Idee, aber wenn es sowas wie im Beitrag über mir auf der Müritz gibt, sollte die Kundschaft auch wissen, wo er gerade ist. Also AIS an Bord. Nützt nichts, wenn Wassersportler zwar wissen, das es da einen schwimmenen Kiosk gibt, aber man ihn erst suchen muss.

Nur haben eigentlich kaum Boote AIS-Empfäger. Ich denke Funk und Twitter-Nachrichten mit Positionen wären praktischer. Aber wenn ich es richtig verstanden habe kommt der Kiosk zu einem und nicht anderesrum. Vielleicht fährt er auch feste Routen und man kann ihn dann Anfunken.

Beste Grüße
Alex

[medo]

Grob geschätzt kann man mit den Einkünften daraus die Rente aufbessern o.ä., eine Vollexistenz (und damit meine ich nach Abzug aller Kosten, Versicherungen und Steuern min. EUR 18k p.a. = EUR 1,5k p.m.) ist da meines Erachtens kaum möglich.

[Akki]

Ich halte das für eine Top Idee,
die heute leider nicht mehr durchführbar ist.

[Daisy]

So wie mein Bekannter es beschrieben hatte will er wohl eine feste Route fahren und will wohl auch auf abruf liefern! Weiss es auch nur da mein Bekannter den irgendwie kennt! Naja denke wäre schon praktisch wen man an einem schönen fleck liegt und nicht unbedingt los fahren muss weil das Bier alle ist oder man spontan auf grillen Lust hat! Naja mal schauen will ja nächste Saison ehe nach Berlin und schauen ob es sich durchsetzt!

[Konsul]

Das wäre eine Beschäftigung die ich mir für mich vorstellen könnte, wenn ich endlich im Lotto gewonnen habe und nicht davon leben muss.

[Fronmobil]

Im Berlin-Brandenburger-Raum sind schon einige Kiosk-Boote am Wochenende auf dem Wasser. Die fahren die Buchten ab wo gewöhnlich geankert wird und verkaufen von gekühlten Getränken über Eis bis hin zu Bratwürsten alles an Snacks, was man sich so wünscht.
Lohnt sicher nur an den schönen Sommerwochenenden.

Wenn man das zum Lieferservice für Lebensmittel ausbauen will, dann ist das nochmal ein ganz anderer Aufwand, der sicher nicht einfach rentabel zu betreiben ist.

[alexhb]

Zitat von Konsul

Das wäre eine Beschäftigung die ich mir für mich vorstellen könnte, wenn ich endlich im Lotto gewonnen habe und nicht davon leben muss.

Wenn du im Lotto gewonnen hättest würdest du in segender Sonne rumfahren und an nervige Touris Bier verkaufen statt selber irgendwo in der Sonne zu liegen und nen Bierchen zu trinken?

Also ich weiss nicht ...

[Pianist]

Zitat von Fronmobil

Im Berlin-Brandenburger-Raum sind schon einige Kiosk-Boote am Wochenende auf dem Wasser. Die fahren die Buchten ab wo gewöhnlich geankert wird und verkaufen von gekühlten Getränken über Eis bis hin zu Bratwürsten alles an Snacks, was man sich so wünscht.

Haben die dann weniger als 15 PS oder sind das pensionierte Binnenschiffer mit passendem Patent? Ich komme immer ins Grübeln, wenn es um gewerbliche Tätigkeit mit Sportbootführerschein geht...

Matthias

[medo]

Zitat von Pianist

Haben die dann weniger als 15 PS oder sind das pensionierte Binnenschiffer mit passendem Patent? Ich komme immer ins Grübeln, wenn es um gewerbliche Tätigkeit mit Sportbootführerschein geht...

Matthias

Sind die ganzen Schiffsführer der Bunten Flotte auch Binnenschiffer?

[werner3]

Die Idee erinnert mich irgendwie an das "Eisboot" welches früher am Gardasee immer von Campingplatz zu Campingplatz gefahren ist. Kam jeden Tag. Meine Kinder waren begeistert. Schon wenn sich das Boot näherte sind alle Kinder zu ihren Eltern gelaufen um Geld zu holen. Hat glaube ich ganz gute Umsätze gemacht. Ist aber schon lange her. Weiß zufällig jemand ob es da "Eisboot" auch heute noch gibt?

Gruß
Werner

[Fronmobil]

Zitat von Matthias

Haben die dann weniger als 15 PS

Nehme ich an.
Es sind Floßkonstruktionen mit einem kleinen Außenborder dran.
So in etwa:

[Pianist]

Zitat von medo

Sind die ganzen Schiffsführer der Bunten Flotte auch Binnenschiffer?

Nein, das ist ja Teil des Problems. In den Medien und auch auf deren Webseite wird immer nur auf die Zulassung der Fahrzeuge abgestellt. Da müsste sich mit etwas gutem Willen sicher was machen lassen, denn es ist ja klar, dass ein historisches Salonschiff baulich anders beschaffen ist als ein modernes Fahrgastschiff.

Eigenartigerweise wird nie die Führerschein-Problematik thematisiert. Vermutlich, weil einerseits die Medienleute davon keine Ahnung haben und deshalb nicht danach fragen, und weil andererseits die Leute der "Bunten Flotte" genau wissen, dass sie sich da auf dünnem Eis bewegen. Deren Boote sind meist länger als 15 Meter, folglich haben sie ein Sportschifferzeugnis, oder wenn sie vom Rhein kommen, ein Sportpatent. Da gilt dasselbe wie beim SBF Binnen: Keine gewerbliche Nutzung.

Dass die Leute ihre Boote und ihr Revier gut kennen, und es hirnverbrannt wäre, sie nicht selbst ihre Fahrzeuge steuern zu lassen, sondern die historischen Boote ohne Schiffsführer zu vermieten, das ist ja klar.

Aber da muss eben auf beiden Seiten an den Vorschriften nachgebessert werden: Wenn die technischen Regeln für die Fahrzeuge angepasst werden, weil man grundsätzlich die Fahrzeuge der "bunten Flotte" haben möchte, dann muss man auch die führerscheinrechtliche Seite anpassen, damit die Leute nicht mit einem Bein im Knast oder vor dem Ruin stehen, falls doch mal was passieren sollte (bisher fahren die vollkommen unfallfrei).

Im Seebereich ist eine gewerbliche Nutzung erlaubt, von daher weiß ich sowieso nicht, warum das binnen nicht so ist.

Matthias

[B4-Skipper]

Zitat von Pianist

Haben die dann weniger als 15 PS oder sind das pensionierte Binnenschiffer mit passendem Patent? Ich komme immer ins Grübeln, wenn es um gewerbliche Tätigkeit mit Sportbootführerschein geht...

Matthias

Das ist m.E. ganz klar in der SportbootFüV-Bin geregelt:

§1 Begriffsbestimmungen
Im Sinne dieser Verordnung sind
2. Sportboote
von ihren Bootsführern nicht gewerbsmäßig, gewöhnlich für Sport- oder Erholungszwecke verwendete Fahrzeuge von weniger als 15 Meter Länge (ohne Ruder und Bugspriet), ausgenommen Fahrzeuge, die durch Muskelkraft oder nur hilfsweise mit einem Treibsegel von höchstens 3 m² Fläche fortbewegt werden.

§ 2 Fahrerlaubnis
(1) Wer ein Sportboot mit Antriebsmaschine oder unter Segel auf den Binnenschifffahrtsstraßen führen will, bedarf einer Fahrerlaubnis für die jeweilige Antriebsart.

Zum führen eines Sportbootes ist der SBF erforderlich, gewerblich genutzte Boote sind aber keine Sportboote.

Gruß Lutz

[Pianist]

Tja, und was bedeutet das nun für jemanden, der einen schwimmenden Kiosk mit mehr als 15 PS bewegen möchte? Und was bedeutet das für die "bunte Flotte"?

Hier wurde übrigens mal erwähnt, dass in Wasserbaufirmen kleinere motorisierte Arbeitsfahrzeuge auch mit SBF Binnen bewegt werden, wenn sie kürzer als 15 Meter sind. Also sowas wie ein Arbeitsboot vom Typ "Spatz" zum Beispiel, so lange kein Ponton dranhängt. Die Behörden dürfen sowieso ihre eigenen Regeln basteln, nach denen ihre Boote gefahren werden, aber wenn private Firmen das so machen, kann es ja nicht total verboten sein... Oder eine Grauzone?

Matthias

[CoolWater]

Ich finde die Idee des Wasserkliosk sehr gut.

Anmelden über Funk und schon kommt die Tüte Milch oder der gesamte Wochenendeinkauf.

Wenn sich der Anbieter tageweise betätigt und entsprechend die Werbetrommel bei den Vercharterern und den Vereinen rührt, kann es wohl was werden.

Vielleicht noch eine Kombination mit Wassertaxi.

In den Häfen wirst Du allerdings meisst nicht liefern dürfen, wenn vor Ort ein Anbieter einen festen Stand hat....

Ich drücke die Daumen

[Verbraucheranwalt]

Typisch deutsche Mentalität, statt zu respektieren das jemand ein neue Idee hat und ihm das Beste zu wünschen wird spekuliert das er nicht den passenden Führerschein hat....

Gruß
Chris

[alexhb]

Zitat von CoolWater

Anmelden über Funk und schon kommt die Tüte Milch oder der gesamte Wochenendeinkauf.

Ich hatte das mit dem Funk zwar vorgeschlagen, aber die Übermittlung nautisch nicht erforderlichen Nachrichten ist ziemlich grenzwertig. Man könnte das Kioskboot natürlich rufen und nachfragen wo es ist, aber seine Einkaufsliste durchgeben ist sicherlich nicht im nautischen Sinne.

Aber Handy geht ja auch.

Beste Grüße
Alex

[Pianist]

Zitat von Verbraucheranwalt

Typisch deutsche Mentalität, statt zu respektieren das jemand ein neue Idee hat und ihm das Beste zu wünschen wird spekuliert das er nicht den passenden Führerschein hat....

Entschuldige mal - wir sind hier ein Fachforum, in welchem es vollkommen angemessen ist, eine gestellte Frage von allen möglichen Seiten zu betrachten und sich auch Gedanken um mögliche rechtliche Probleme zu machen. Das hat überhaupt nichts mit "deutscher Mentalität" zu tun, oder dass wir demjenigen keinen Erfolg gönnen, sondern das ist eine ganz nüchterne Betrachtung eines Sachverhaltes.

Zitat von alexhb

Ich hatte das mit dem Funk zwar vorgeschlagen, aber die Übermittlung nautisch nicht erforderlichen Nachrichten ist ziemlich grenzwertig.

Standortfeststellung über Kanal 10, Einkaufsliste über Kanal 77...

Matthias

[alexhb]

Zitat von Pianist

Standortfeststellung über Kanal 10, Einkaufsliste über Kanal 77...

Naja, ich sagte ja grenzwertig. Das ist Verkehrskreis Schiff-Schiff:

"Es dürfen nur solche Nachrichten übermittelt werden, die sich auf den Schutz von Personen oder auf die Fahrt oder auf die Sicherheit von Schiffen beziehen. "

aber

"Nachrichten sozialer und privater Art sind nur auf Kanal 77 und 72 zulässig"

Die Frage "Haste mal ne Tüte Milch." ist weder sozial und da gewerblich nicht privat . Also streng ausgelegt sollte man dort keine Einkaufsliste durchgeben. Würde zudem den anderen Funkverkehrs stören wenn dort andauernd Leute ihre Listen durchgeben.

Aber wie gesagt, Binnen und auch Küstengewässer wo so ein Kioskboot hinfahren würde ist Handy wesentlich praktischer.

Beste Grüße
Alex